Bei Kindern und Jugendlichen Interesse für das reale Leben wecken
Ein Besuch bei der «Station Junger Naturforscher und Techniker Weisswasser»
ds. Eltern, Schulleiter, Gemeindepräsidenten und andere, die mit Kindern und Jugendlichen zu tun haben, suchen nach Möglichkeiten sinnvoller Freizeitbeschäftigung für die Jugend. Es geht darum, bei Kindern und Jugendlichen das Interesse für das reale Leben zu wecken und praktische Fähigkeiten zu entwickeln, die ihnen erlauben, sich in Familie und Gesellschaft konstruktiv einzubringen und so zum Gelingen eines gedeihlichen Zusammenlebens beizutragen. Kinder und Jugendliche lieben und brauchen solche Aufgaben. Das folgende Gespräch mit zwei Vertretern der «Station Junger Naturforscher und Techniker Weisswasser» in der Oberlausitz, nahe der deutsch-polnischen Grenze, zeigt, wie sinnvolle Jugendarbeit aussehen kann.
Zeit-Fragen: Herr Spreer, Sie sind Vorsitzender des Trägervereins der «Station Junger Naturforscher und Techniker Weisswasser». Können sie uns etwas über die Geschichte der «Jungen Techniker» sagen?
Frank Spreer: Ich bin seit meiner Schulzeit bei den Jungen Technikern. Schon in der 9. Klasse habe ich begonnen, eine Arbeitsgemeinschaft zu leiten, und wenn man einmal angefangen hat, kommt man nicht mehr davon weg. Seit 2002 bin ich ehrenamtlich Vorsitzender des Trägervereins, des Kinder- und Jugendfreizeit e.V., der 1991 gegründet wurde. Nach der Schule habe ich hier im Braunkohle-Kraftwerk die Lehre gemacht und bis 1995 dort gearbeitet. Heute arbeite ich immer noch im Kraftwerk Boxberg, aber für eine Firma, die sich mit Gipsverarbeitung beschäftigt. Wir bekommen den Gips aus dem Kraftwerk und machen daraus Anhydrit, Calciumsulfat, das dann in der Bauindustrie zu Fliessestrich und Gipsputz verarbeitet wird.
Man mag über die Geschichte der Einrichtung Junge Naturforscher und Techniker geteilter Meinung sein, wie über das ganze DDR-Bildungssystem in Summe, zumal was die zentrale Lenkung und die Ideologie betrifft. Aber sagen wir es einmal so: Das ist jetzt bei den Einrichtungen der Bundesrepublik nicht viel anders, es wird nur eine andere Ideologie verbreitet: Geld und Konsum.
Zur DDR-Zeit gab es in jeder Kreisstadt eine Station der Jungen Naturforscher und Techniker. Die Idee war, ausserschulisch die naturwissenschaftlich technische Bildung zu fördern. Es gab hauptamtlich Angestellte, die bezahlt wurden, aber viele haben schon damals ehrenamtlich gearbeitet. Den ehrenamtlichen Teil, den Arbeitsgemeinschaftsteil, den haben wir in die jetzige Zeit herübergerettet. Wir haben eine Planstelle, die wir regulär bezahlen können, und mehrere Mitarbeiter, die bei Projekten extern finanziert werden, der Rest arbeitet ehrenamtlich. Die meisten vermitteln den Kindern ihr eigenes Hobby mit dem Ziel, ein bisschen mehr naturwissenschaftlich technisches Wissen zu vermitteln, als es die Schulen zur Zeit tun.
Damit sprechen Sie ein wichtiges Thema an. In der Schweiz ergreifen zu wenige junge Menschen einen naturwissenschaftlich technischen Beruf; die Regierung hat sogar eine Studie machen lassen, die die Ursachen untersucht und nach Lösungen forscht.
Frank Spreer: Das Problem haben wir in Deutschland auch; der technische Nachwuchs fehlt. Hinzu kommt eine sehr starke Antitechnik-Bewegung, andere sagen vielleicht Umweltbewegung. Die will uns weismachen, dass wir diesen ganzen Technik-Krempel gar nicht brauchen. Aber wenn ich mit dem Zug fahren will, braucht es Gleise, eine vernünftige Signalsicherung und alles, was dazu gehört. Die Umweltideologen sagen: Um Gottes willen, nicht bei mir.
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