KATASTROPHALE WOCHE: U.S.-Schuldenauktion geht schief, Moody's stuft U.S.-Schulden auf "negativ" von "stabil" herab
(Red:) Dieses "Wirtschaftsystem" ist auf Katastrophe programmiert: Augen zu und mit Vollgas auf den Abgrund los! Russland, China und jetzt auch Saudi Arabien (und zunehmend die restliche Welt - mit Ausnahme von Europa natürlich) sehen, was sich da abspielt und versuchen zu retten, was zu retten ist. Chinas Staatspräsident wird Anfang der Woche einen erneuten Versuch machen, die USA zu mehr Vernunft zu bewegen (https://www.globaltimes.cn/page/202311/1301631.shtml). Wir dürfen gespannt sein, ob das Früchte trägt. Viel Hoffnung sollten wir uns aber nicht machen. Vielleicht hatte Karl Marx doch Recht: Erst wenn die Verelendung ein unerträgliches Mass erreicht, werden die Menschen etwas ändern.(am)
KATASTROPHALE WOCHE: U.S.-Schuldenauktion geht schief, Moody's stuft U.S.-Schulden auf "negativ" von "stabil" herab
Die US-Regierung nimmt mehr Kredite auf als je zuvor in der Geschichte. Die Staatsverschuldung der USA erreicht buchstäblich jeden Monat neue Rekordwerte. In den letzten vier Monaten haben die USA 15 Billionen Dollar aufgenommen, und in den nächsten sechs Monaten sollen weitere 1,5 Billionen Dollar aufgenommen werden.
Doch es gibt ein kleines Problem: Während das Finanzministerium immer mehr langfristige Anleihen ausgibt, wollen immer weniger Anleger diese kaufen. Sie sind nicht mehr gefragt. Sogar Ken Griffin, der CEO von Citadel, sagte letzte Woche in einem Interview, dass die Vereinigten Staaten, und das ist ein direktes Zitat: "Sie geben Geld aus wie ein betrunkener Matrose."
Am Donnerstag, dem 9. November, ereignete sich etwas ziemlich Schockierendes: Die US-Regierung versuchte, durch den Verkauf ihrer neu ausgegebenen 30-jährigen Staatsanleihen 24 Milliarden Dollar aufzunehmen. Die Auktion verlief nicht wie geplant. Sie verlief schlecht. Was noch schlimmer ist: Einen Tag später senkte die Rating-Agentur Moody‘s den Ausblick für die Kreditwürdigkeit der USA von "stabil" auf "negativ" als Folge von "politischer Polarisierung und unverantwortlichen Staatsausgaben" – oder, um es politisch korrekter auszudrücken, wegen wachsender Defizite:
Moody's senkt US-Ausblick auf "negativ", Washington ist wütend
11. November 2023
Moody's behält das AAA-Rating für US-Staatsschulden bei, warnt aber vor Risiken aufgrund der politischen Polarisierung und der hohen Defizite.
Moody's stuft die Kreditwürdigkeit der USA negativ ein (REUTERS)
Moody's hat am Freitag den Ausblick für die Kreditwürdigkeit der USA von "stabil" auf "negativ" gesenkt. Die Rating-Agentur sagte, sie erwarte, dass Amerikas Haushaltsdefizite sehr groß bleiben werden, was die Erschwinglichkeit der Schulden erheblich beeinträchtigen wird. Moody's behielt sein AAA-Rating für US-Staatsanleihen bei. In diesem Jahr senkte auch Fitch sein Rating für die USA. Fitch Ratings senkte im August sein Rating von AAA auf AA.
Das AAA-Rating der USA ist in Gefahr. Die Kreditagentur Moody’s sagte: "Die anhaltende politische Polarisierung innerhalb des US-Kongresses erhöht das Risiko, dass aufeinanderfolgende Regierungen nicht in der Lage sein werden, einen Konsens über einen finanzpolitischen Plan zu erreichen, der den Rückgang der Erschwinglichkeit der Schulden verlangsamt."
Das Desaster einer Auktion spricht für sich selbst. Zu sagen, dass sie nicht wie geplant verlief, ist wahrscheinlich eine Untertreibung. Die Regierung der Vereinigten Staaten konnte niemanden finden, der bereit war, ihre Schulden zu kaufen. Potenzielle Investoren brauchten eine höhere Rendite, um das Risiko zu kompensieren.
Durch die Emission und den Verkauf von Schuldtiteln beschafft sich die US-Regierung Geld zur Finanzierung ihrer Defizite. Sie ist süchtig nach Ausgaben. Diejenigen, die US-Schuldpapiere kaufen, sind unsere Kreditgeber. Es muss also Kreditgeber geben, die bereit sind, Kredite zu vergeben, und davon gibt es immer weniger. Um genügend Kreditgeber zu finden, musste die Regierung einen höheren Zinssatz anbieten als ursprünglich geplant.
In der Vergangenheit waren US-Staatsanleihen die sicherste Anlage, da sie durch das volle Vertrauen der US-Regierung gedeckt sind, die theoretisch niemals zahlungsunfähig werden würde. Aufgrund dieses immensen Vertrauens in die US-Regierung war der Verkauf von Schuldtiteln bis jetzt nie ein Problem.
Wenn Sie etwas verkaufen wollen und niemand will es kaufen, was tun Sie dann? Man senkt den Preis, richtig? Oder man erhöht den Zinssatz, den man bereit ist, denjenigen zu zahlen, die die Schuldtitel halten, wenn man sie ausgibt. Um also genügend Käufer zu finden, musste die Rendite für die Anleger erheblich steigen. Wie Sie in diesem Schaubild sehen können, gab es am Ende der Woche einen solchen Anstieg.
Quelle: Tullet Prebon
Das Problem dabei ist, dass je höher der Zinssatz ist, desto mehr werden wir, die Öffentlichkeit der Vereinigten Staaten, am Ende an Zinskosten zahlen müssen, um diese Schulden zu bedienen. Das ist absolut untragbar und ein Weg zur völligen Selbstzerstörung. Vielleicht wäre das vor 10 oder 15 Jahren noch keine so große Sache gewesen, aber die Welt hat sich dramatisch verändert, und angesichts der wachsenden Risiken, die mit Investitionen in US-Schuldpapiere verbunden sind, wollen deren Käufer besser entschädigt werden.
Das Wall Street Journal berichtete, dass die Rendite 30-jähriger US-Staatsanleihen am Donnerstag von 4,6 % am Vortag auf über 4,8 % kletterte, nachdem der Verkauf von Anleihen im Wert von 24 Mrd. Euro bei den Anlegern auf eine weitaus geringere Nachfrage gestoßen war, als die Regierung es gewohnt ist.
Hier ist ein viel besserer Weg, um zu beschreiben, was passiert ist:
Barron's sagte, die Auktion sei schlecht gelaufen: "So schlecht, wie sie nur sein kann." Und: "...die Regierung musste Investoren mit einem Aufschlag gegenüber dem Markt locken, damit sie ihre Schuldpapiere kaufen."
Am Donnerstag mussten die Primärhändler einspringen und viel mehr kaufen, als sie es normalerweise tun, weil die Länder, die einst die größten Mengen an US-Schuldtiteln gekauft haben, diese nun nicht mehr kaufen. China, Russland, Saudi-Arabien und Japan kaufen keine US-Staatsanleihen mehr. Sie waren noch vor einigen Jahren die größten Käufer, aber das ist jetzt nicht mehr der Fall.
Es gibt zwei Videos auf meinem Kanal, in denen ich dies sehr ausführlich erkläre. Ich verlinke sie nachstehend für die, die daran interessiert sind. Wenn Sie gerade erst davon hören und sich nicht sicher sind, was es bedeutet, empfehle ich Ihnen dringend, sich diese beiden Videos anzusehen, um mehr Details und den Hintergrund zu erfahren. (siehe hier und hier)
Primärhändler – das sind die großen Banken, die denjenigen Teil einer US-Schatzpapier-Auktion aufkaufen, der nicht gekauft wird – haben in dieser Woche 25 % der gesamten Schatzanleiheemissionen gekauft. Nach Berichten von BMO Capital Markets kaufen Primärhändler normalerweise etwa 10 %. Sie mussten also einspringen und vor ein paar Tagen fast das Doppelte ihres üblichen Volumens kaufen, um die mangelnde Nachfrage auszugleichen.
Einen Tag nach der Auktion am Freitag senkte Moody’s wie gesagt den Ausblick für die Kreditwürdigkeit der USA von "stabil" auf "negativ". Als Hauptgründe nannte die Kreditauskunftei die politische Polarisierung sowie die steigenden Defizite. Moody‘s hob insbesondere höhere Zinssätze als Risiko bei steigenden Defizitausgaben hervor. Dies geschieht, während die Zinssätze steigen und die Vereinigten Staaten Billionen von Dollar an Schulden ausgeben, die sie natürlich später irgendwie bedienen müssen. Moody‘s sagt sinngemäss also: Wir glauben nicht, dass dies gut ausgehen wird. Wir erwarten, dass die Haushaltsdefizite hoch bleiben werden. Wir glauben nicht, dass die Finanzpolitik der Vereinigten Staaten großartig ist. Sie ist selbstzerstörerisch. Sie trägt nicht zur finanziellen Erholung oder Stärke bei, und die Verbraucher werden hart getroffen werden, weil die Banken die Kreditvergabe einschränken.
Ob die Vereinigten Staaten ihr AAA-Rating verlieren werden, bleibt abzuwarten, aber es ist klar, dass sie sich möglicherweise bereits auf diesem Weg befinden. Die Vereinigten Staaten planen, in den nächsten sechs Monaten weitere 1,5 Billionen Dollar an Schulden zu begeben: Werden sich Darlehensgeber finden? Wenn das so weitergeht, wird eine Auktion wie diese irgendwann scheitern. Die Kreditgeber wollen vielleicht gar nicht kaufen, egal wie hoch die Zinsen dafür wären. Die Anleger halten sich bereits von 30-jährigen Staatspapieren fern. Diese gelten als die sichersten. Wenn es keine Kreditgeber gibt, müsste die Federal Reserve wahrscheinlich irgendwann eingreifen, um den Tag zu retten, aber letztlich würde das nur das Unvermeidliche hinauszögern.
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Die Übersetzung besorgte Andreas Mylaeus
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