Pipeline-Sprengung: Der Krieg rückt nach Mitteleuropa vor. Wirtschaftskrieg mit den USA
In der Nacht zum Montag (26. September 2022) wurde ein Leck an der Nord Stream 2-Pipeline bei der dänischen Insel Bornholm gemeldet. Der Druck soll in kurzer Zeit von 105 auf sieben Bar gesunken sein, was einem Druck in einer Meerestiefe von etwa 70 bis 80 Metern entspricht. Das ist die Meerestiefe in der Ostsee bei Bornholm. Kurz danach kam es ebenfalls zu einem starken Druckabfall in beiden Leitungssträngen der Pipeline Nord Stream 1 ebenfalls in der Nähe von Bornholm.
Reuters meldete unter Bezug auf europäische Sicherheitskreise, „es gibt einige Hinweise, dass die Schäden beabsichtigt waren". Die Deutsche Presse-Agentur (dpa) berichtete, Messstationen in Schweden und Dänemark hätten vor dem Entstehen der Lecks Explosionen unter Wasser verzeichnet. Es bestehe kein Zweifel daran, dass es sich um Sprengungen oder Explosionen handele, wurde der Seismologe Björn Lund vom Schwedischen Seismologischen Netzwerk zitiert. Und die Internetseite „Welt“ zitierte eine Quelle in der deutschen Regierung: „Unsere Phantasie gibt kein Szenario mehr her, dass das kein gezielter Anschlag ist.“ Alles spreche gegen einen Zufall.
In Medien wie der Welt wurden aber sofort phantasievolle Spekulationen verbreitet, es könnten zum Beispiel mit der Ukraine verbundene Kräfte hinter diesem Sabotageakt stecken, denn mit dem Ausfall von Nord Stream 1 und Nord Stream 2 wären Gaslieferungen nach Deutschland von Russland aus nur noch über die über Polen laufende Pipeline Jamal oder das ukrainische Pipelinenetz möglich. Zudem wurde spekuliert, dass Russland selbst mit einer „False-Flag“-Operation dahinterstecke. Mögliches Motiv des Kreml: die Gaspreise weiter nach oben zu treiben.
Die Theorie, dass die Ukraine dahinter stecken könnte, kann ad acta gelegt werden. Das Land verfügt nicht über entsprechende Mittel zur Durchführung einer solchen Spezialoperation. Der Hinweis auf den Kreml ist interessant, aber unabhängige deutsche Medien wie zum Beispiel. die „NachDenkSeiten“ schreiben vom „Elefanten im Raum“, über den in den deutschen Medien wieder einmal nicht geschrieben werde.
Der Elefant im Raum – das sind die Vereinigten Staaten von Amerika, die stets gegen Nord Stream waren und schließlich die deutsche Regierung dazu gebracht hatten, auf die Inbetriebnahme von Nord Stream 2 noch vor Beginn der Auseinandersetzungen in der Ukraine zu verzichten. Hatte nicht US-Präsident Joe Biden auf einer Pressekonferenz mit Kanzler Olaf Scholz gesagt, die USA würden alles tun, Nord Stream 2 zu verhindern? Und als ein Reporter den US-Präsidenten fragte, wie das geschehen könne, denn das habe doch Deutschland zu entscheiden, hatte Biden klipp und klar geantwortet: „Ich verspreche Ihnen, dass wir uns der Lage sind, dies zu tun“ (I promise you, we will be able to do that“).
Am 24. September berichtete das „Fehmarnsche Tageblatt“, ein Flottenverband der US Navy mit der „USS Kearsarge“ und der „USS Arlington“ habe die deutsche Ostseeinsel Fehmarn mit Kurs auf dem Skagerrak passiert. Ein solcher Flottenverband hat immer zwei U-Boote und genügend Spezialkräfte dabei, die Operationen wie das Sprengen einer Pipeline durchführen können. Marinetaucher können heute mit entsprechender Ausrüstung Tiefen von 80 Metern erreichen; denkbar ist auch der Einsatz von Unterwasser-Robotern, die Haftladungen mit Zeitzündern ferngesteuert anbringen. Sobald der Flottenverband weg ist, gehen die Ladungen hoch.
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