Seniora.org - Geopolitik

Die Erfolgsgeschichte der Gehirnwäscher

Dauerberieselung mit kriegstreibender AgitProp hat böse Folgen / Liedermachers Realsatire: „Da kann man wieder sehen wie der Russe provoziert“ (*)
Von Friedhelm Klinkhammer und Volker Bräutigam
„Deutschland wird außenpolitisch gebraucht“. „Wir müssen jetzt mehr Verantwortung in der Welt übernehmen.“ Können Sie abschätzen, wie oft Sie diese Standardsätze unserer regierenden Phrasendrescher schon gehört haben? „Was das allerdings genau heißt, ist noch nicht klar umrissen,“ behauptet die Tagesschau (1). Fälschlicherweise, denn das überhebliche Gequatsche der Befürworter von mehr deutscher Kriegsbeteiligung weltweit hat in den Nachrichten des öffentlich-rechtlichen Rundfunks eine gut erkennbare Funktion: Es soll uns im Glauben bestärken, „die Guten“ zu sein. Der Weihnachtsmann kommt schließlich auch in diesem Jahr wieder durch den Schornstein, und die Tagesschau beschert uns immer die reine Wahrheit.

Dr. Gniffkes Macht um acht: Neonazis und Breitmaulfrösche gibt´s in Kiew nicht

ARD-aktuell berichtet nicht über das Scheitern der ukrainischen Staatsführung und die faktische Machtergreifung von Oligarchen und Faschisten
Von Friedhelm Klinkhammer und Volker Bräutigam
Seit dem Maidan-Putsch hat ARD-aktuell über die Ukraine meist nur dann berichtet, wenn sich zugleich anbot, gegen Russland zu polemisieren und zu hetzen. Über die desaströsen Zustände, die schiere Not der Bevölkerung, die krasse Korruption, das Versagen der Justiz sowie die Raffgier und Macht der vom Westen gepäppelten Oligarchen schwiegen sich Tagesschau & Co. hingegen weitgehend aus. Meldungen über die mörderischen Umtriebe der Neonazis und ihren beherrschenden Einfluss auf Parlament und Regierung sind vollends tabu. Umfassende Nachrichten darüber halten nur die bewussten Medien im Internet bereit. Noch greift erst eine Minderheit regelmäßig darauf zu.

'Friedliche Modernisierung': Chinas Angebot an den globalen Süden

Von Pepe Escobar, thecradle.co - 20. Oktober 2022
Xi Jinping hat dem globalen Süden soeben eine klare Alternative zu jahrzehntelangem westlichem Diktat, Krieg und wirtschaftlichem Zwang angeboten. Die 'friedliche Modernisierung' wird Souveränität, Wirtschaft und Unabhängigkeit für die kämpfenden Staaten der Welt schaffen

"Fake news – eine Herausforderung des freien Denkens" – Kolloquium der Weltunion der Freidenker

Herrschaftsmittel Fake News
Anneliese Fikentscher und Andreas Neumann

Als größter Fake des 21. Jahrhunderts ist die Operation 9/11 ein Gradmesser. Mit ihr zeigt sich das vollständige Versagen des Systems Journalismus - oder ist es die Enttarnung seiner wirklichen Funktion? Neun Tage vor dem 16. Jahrestag der Operation 9/11, am 2. September 2017, fand in Köln ein Kolloquium der Weltunion der Freidenker statt. Das Thema lautete: "Fake news  – eine Herausforderung des freien Denkens". Teil dieses Kolloquiums waren drei Vorträge, darunter der von Anneliese Fikentscher und Andreas Neumann mit dem Titel "Herrschaftsmittel Fake". Darin heißt es: "Einer der dreistesten Fälle der Verbreitung von Fake-News verbindet sich mit der 'Operation 9/11', dem Verbrechen vom 11. September 2001  – in den Worten des Project for a New American Century PNAC 'ein katastrophales und katalysierendes Ereignis... wie ein neues Pearl Harbor'  – mit dem der Einstieg in den so genannten 'Krieg gegen den Terror' vorbereitet wurde, der bis heute weit mehr als eine Million Menschenleben gekostet hat. Dies ist ein extremer Fall, bei dem nicht nur Falschinformation verbreitet wurde und wird, sondern auch das Ereignis selbst unter falscher Flagge inszeniert wurde..." Nachfolgend der Vortrag:

Quelle: Online-Flyer Nr. 627 vom 06.09.2017
http://www.nrhz.de/flyer/beitrag.php?id=24103

"Me not": Mitarbeiter für von der Leyens Schrottplatz gesucht

von Willy Wimmer
An diesem Wochenende sollte ein Eindruck davon vermittelt werden, in welchem Ausmaß die sommerliche Hitze das Oberkommando der Bundeswehr im Berliner Bendler-Block getroffen hat. Ein Kommentar von Willy Wimmer zur neu entbrannten Diskussion um die Wehrpflicht.

willy wimmer

Es geht um nicht weniger als die Rückkehr der von einem gewissen Verteidigungsminister von und zu Guttenberg sang- und klanglos eingestampften allgemeinen Wehrpflicht. Allerdings soll diese jetzt auf eine allgemeine Dienstpflicht aufgemotzt werden. Auf welchen Zustand aber trifft diese Überlegung aus der Regierungskoalition überhaupt und welche Signale gehen von diesem Ansinnen aus?

"Sie wollen Russland in Moskowien verwandeln". Nikolai Patruschew über den Westen und die Ukraine

Ein Interview von Vitaly Tseplyaev, aif.ru mit Nikolai Platanowitsch Patruchew
Ein Interview von Vitaly Tseplyaev, aif.ru mit Nikolai Platanowitsch Patruchew
"Die amerikanische Regierung, die mit dem Großkapital verbündet ist, dient den Interessen der multinationalen Konzerne, einschließlich des militärisch-industriellen Komplexes. Die aggressive Außenpolitik des Weißen Hauses, die ungezügelte Aggressivität der NATO, das Entstehen des Militärblocks AUCUS und andere sind ebenfalls die Folge des Einflusses von Unternehmen. Der Entwurf des amerikanischen Haushaltsplans für 2023 ist der beste Beweis für die Pläne Washingtons, neue Kriege zum Nachteil des Wohlergehens der eigenen Bürger zu entfesseln. Die Hälfte der 1,7 Billionen Dollar der geplanten Ausgaben der Bundesregierung ist für die Verteidigung vorgesehen - mehr als 850 Milliarden Dollar. Allein für die Fortsetzung der Feindseligkeiten in der Ukraine und die Verlängerung des Konflikts sind fünfundvierzig Milliarden vorgesehen."

“Die Wende der Welt-Ordnung ist im Gange”

Die USA weigern sich, für transnationale Finanziers zu kämpfen
von Thierry Meyssan, Voltaire Netzwerk | Damaskus (Syrien) | 25. 12. 2018
Der US-Abzug aus Syrien und Afghanistan sowie der Rücktritt von General Mattis zeugen von der im Gang befindlichen Wende der Welt-Ordnung. Die Vereinigten Staaten sind nicht mehr die ersten, weder wirtschaftlich und noch militärisch. Sie weigern sich, weiterhin nur für die Interessen der transnationalen Finanziers zu kämpfen. Die von ihnen geführten Bündnisse werden sich langsam auflösen, ohne dass ihre ehemaligen Verbündeten den Aufstieg Russlands und Chinas eingestehen.

Thierry Meyssan

„Biden ins offene Messer laufen lassen“

Der US-Präsident macht den Flegel, unbekannte Hinterleute missbrauchen seine Senilität, und die Tagesschau beschweigt das Ganze
Von Friedhelm Klinkhammer und Volker Bräutigam
Ist US-Präsident Joseph Biden bereits dement? Nicht erst, seit der 78-jährige  – Spitzname: „Sleepy Joe“ (schläfriger Joe)  – in einem Fernseh-Interview des US-Senders abc bestätigte, er halte Russlands Präsidenten Putin für einen seelenlosen Mörder (1, 2), meinen mehr als die Hälfte der US-Bürger (3) und alle großen Tageszeitungen in den USA (4, 5), ihr Staatsoberhaupt sei möglicherweise amtsunfähig. Eilmeldungen über seine abgeschmackten Sprüche und seine Drohung, Putin werde „den Preis zahlen“ müssen, rauschten rund um den Globus. Nur die transatlantisch abgerichtete ARD-aktuell-Redaktion hielt an diesem 17. März mit dem Biden-Kracher stundenlang hinterm Berg. (6) In der Hauptausgabe der Tagesschau um 20 Uhr kam kein Wort davon vor. Blindheit gehört halt zu den deutlichsten Symptomen, die der AgitProp-Virus bei infizierten Qualitätsjournalisten hervorruft.

„Die Geopolitik und die Gefahr eines neuen Weltkriegs überwinden“

Konferenz des Schiller-Instituts - 30.6./1.7. 2018
Der Zeitpunkt für die jüngste Konferenz des Schiller-Instituts, die am 30.6./1.7. 2018 in Bad Soden am Taunus stattfand, hätte nicht besser gewählt werden können, denn sie fand zu einem Zeitpunkt statt, an dem sich das Momentum für die Konsolidierung eines neuen Paradigmas unter dem Einfluß der mit Chinas Wirtschaftsgürtel-Initiative (BRI) verbundenen Diplomatie und Wirtschaftspolitik verstärkt.

„Goodbye, Nord Stream”

28. September 2022 Autor: German Foreign Policy in Politik, Wirtschaft
(Red.) Sabotage-Anschläge auf Nord Stream 1 und 2 verhindern die Erdgas-Lieferungen von Russland nach Deutschland nun auch physisch. Dabei darf nicht vergessen werden: US-Präsident Joe Biden hatte am 7. Februar 2022 dem deutschen Bundeskanzler Olaf Scholz die Zerstörung von Nord Stream II im Falle eines russischen Angriffs auf die Ukraine bereits angekündigt.

„Kunst, Wahrheit und Politik“ – Nobelpreis-Rede

Rede (Videoaufzeichnung) des englischen Dramatikers und Dichters Harold Pinter anlässlich der Verleihung des Literaturnobelpreises in Stockholm. 12. Dezember 2005
von Harold Pinter
Wir haben dem irakischen (und afghanischen [s.o]) Volk Folter, Splitterbomben, abgereichertes Uran, zahllose, willkürliche Mordtaten, Elend, Erniedrigung und Tod gebracht und nennen es „dem mittleren Osten Freiheit und Demokratie bringen“. Wie viele Menschen muss man töten, bis man sich die Bezeichnung verdient hat, ein Massenmörder und Kriegsverbrecher zu sein? Einhunderttausend? Mehr als genug, würde ich meinen. Deshalb ist es nur gerecht, dass Bush und Blair vor den Internationalen Strafgerichtshof kommen. Aber Bush war clever. Er hat den Internationalen Strafgerichtshof gar nicht erst anerkannt. Für den Fall, dass sich ein amerikanischer Soldat oder auch ein Politiker auf der Anklagebank wiederfindet, hat Bush damit gedroht, die Marines in den Einsatz zu schicken. Aber Tony Blair hat den Gerichtshof anerkannt und steht für ein Gerichtsverfahren zur Verfügung. Wir können dem Gerichtshof seine Adresse geben, falls er Interesse daran hat. Sie lautet Number 10, Downing Street, London.

Harold Pinter s.w

1958 schrieb ich folgendes

„Es gibt keine klaren Unterschiede zwischen dem, was wirklich und dem was unwirklich ist, genauso wenig wie zwischen dem, was wahr und dem was unwahr ist. Etwas ist nicht unbedingt entweder wahr oder unwahr; es kann beides sein, wahr und unwahr.“

«Ausdehnung der EU und der Nato Richtung Russland muss Putin als Bedrohung wahrnehmen»

Podiumsgespräch in Bern
thk. Am 15. September fand in Bern im Hotel Kreuz eine Veranstaltung mit dem Titel «Auswirkungen der Krise in der Ukraine für Europa und der Beitrag der Schweiz für eine friedliche Lösung» statt. Referenten waren der US-Amerikaner und stellvertretende Vorsitzende des American Institute in der Ukraine und ehemaliger politischer Berater der Republikaner, James George Jatras, Ständerat Filippo Lombardi, Präsident des parlamentarischen Freundschaftsverein Schweiz-Ukraine, und Oskar Freysinger, Nationalrat und Walliser Staatsrat. Organisiert und moderiert wurde die Veranstaltung von der Genossenschaft und Redaktion Zeit-Fragen.

James Jatras

James Jatras hob in seinem Vortrag hervor, dass die Krise in der Ukraine von aussen initiiert wurde. Der Einfluss der USA und der EU-Staaten, die Jatras als «Vasallen der Weltmacht» bezeichnete, haben entscheidend zur Eskalation der Lage in der Ukraine beigetragen. Als ein Beispiel nannte er Victoria Nuland, die stellvertretende Aussenministerin, die eine aktive Rolle beim Staatsstreich im Februar gespielt hat. Die Demonstrationen auf dem Maidan hatten eine Eskalationsstufe erreicht, in der die Polizei massiv und am Ende sogar mit Schusswaffen angegriffen wurde. Wäre die Polizei in den USA so attackiert worden, hätten die Sicherheitskräfte sofort auf die Demonstranten geschossen. Die amerikanische Aussenpolitik, die nach Jatras seit Jahrzehnten von der gleichen kleinen ­politischen Clique bestimmt wird, verfolgt einen Regime-Change in Damaskus, in Teheran und letztlich in Moskau. Die Krise in der Ukraine ist nur unter diesem Gesichtspunkt zu verstehen. Der Politik Russlands bringt Jatras sehr viel Verständnis entgegen. Die ständige Ausdehnung der EU und der Nato Richtung Russland muss Putin als eine Bedrohung wahrnehmen.

Aus Russland einen Vasallenstaat machen

Die Sanktionen gegen Russland beurteilt Jatras äusserst kritisch. Sie werden nicht zu einer konstruktiven Lösung des Konflikts beitragen. Den USA wird kaum ein Nachteil daraus erwachsen, jedoch die europäische Wirtschaft wird empfindliche Einbussen haben. Auch wenn im Moment eine Feuerpause herrscht, werden die USA kaum ihren Plan aufgegeben haben, aus Russland einen Vasallenstaat zu machen, zu dem das Land unter der Regierung Jelzins degradiert wurde. Die Ukraine ist dabei nur Mittel zum Zweck.

Quelle: 2014© Zeit-Fragen. Alle Rechte reserviert.
http://www.zeit-fragen.ch/index.php?id=1908

«Den Berichterstattungen im Westen kann man nicht trauen»

Interview mit alt Nationalrat Luzi Stamm
Zeitgeschehen im Fokus - 8. 06. 2022
«Meine Grunderkenntnisse von damals waren, dass man den Berichterstattungen im Westen nicht trauen kann. Das ist im Grunde genommen eine ungeheuerliche Erkenntnis. In meiner Jugend hätte ich es niemals für möglich gehalten, dass sich die Massenmedien  – bewusst oder unbewusst  – auf breiter Front in die Propagandamaschinerie einspannen lassen, die bestimmte Länder und ganze Regionen destabilisieren will.»

«Der Schlaf der Vernunft gebiert Ungeheuer»

Feindbild Russland – jeden Tag
von Karl-Jürgen Müller
Der 10. Mai 2017 wird später einmal nicht in den Geschichtsbüchern stehen. Trotzdem ist auch dieser Tag so symptomatisch wie fast jeder Tag der veröffentlichten Meinung in unseren US-geprägten Ländern: Das Feindbild Russland muss immer wieder erneuert und vertieft werden. Jeglicher zarte Versuch, dabei nicht mitzumachen, erhält das Verdammungsurteil.

Was ist passiert am 10. Mai 2017? Der US-amerikanische Präsident Donald Trump hat den Chef des FBI entlassen. Sofort macht die Meldung die Runde, dies sei geschehen, um die Ermittlungen gegen den Präsidenten und dessen Wahlkampfteam zu behindern. Ermittelt werden soll, ob die russische Regierung die Präsidentenwahlen im November 2016 beeinflusst hat und ob dies in Absprache mit Trump und dessen Team geschehen ist.

Schon dem Ermittlungsauftrag selbst hängt etwas Kafkaeskes an. Literaturkenner müssen an Kafkas Roman «Der Process» denken: «Jemand musste Josef K. verleumdet haben, denn ohne dass er etwas Böses getan hätte, wurde er eines Morgens verhaftet …»

Aber man mag es kaum glauben: Das Kafkaeske der US-amerikanischen Ermittlungen wird noch überboten durch ein Interview des CDU-Abgeordneten Jürgen Hardt, der zugleich der deutsche «Koordinator für die transatlantische Zusammenarbeit» ist. Auch er nahm im Deutschlandfunk (10. Mai) zur Entlassung des FBI-Chefs Stellung und forderte den US-Präsidenten auf, bei seinen Begegnungen mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin beim kommenden G20-Gipfel in Hamburg der Linie der anderen Nato-Regierungen, insbesondere der deutschen, zu folgen und klare Kante gegen Russland zu zeigen; denn nur so könne er beweisen, dass an den Vorwürfen gegen ihn nichts dran sei. Sprich: Sollte es der US-Präsident wagen, dem russischen Präsidenten ein Signal der Entspannung zu senden, dann wäre laut Hardt bewiesen, dass Trump Dreck am Stecken hat.

Was ist sonst noch passiert am 10. Mai? Die international bekannteste Schweizer Tageszeitung, die «Neue Zürcher Zeitung», macht nach wie vor bei all dem mit. Jeder Artikel über Russland in dieser Zeitung ist ein weiterer Teil der bekannten Feindbildpropaganda  – wirklich jeder … und das jede Woche fast jeden Tag. Am 10. Mai waren es gleich zwei Artikel im ersten Bund der Zeitung. In dem einen Artikel wird auf eine perfide Art und Weise gegen die russische Erinnerungskultur zum 9. Mai 1945 angeschrieben. Im anderen Artikel wird ausführlich über den Besuch des russischen Präsidenten bei seinem ehemaligen Mentor im Geheimdienst anlässlich dessen 90. Geburtstag polemisiert. Da spielt es plötzlich eine Rolle, welcher Champagner getrunken wird und welche Gürtelweite weitere Gäste haben. Man staunt und ist befremdet in Anbetracht so vieler journalistischer Fehlgriffe. Aber noch mehr fragt man sich: Ist es möglich, dass ein derartiger Stil im Umgang mit einem anderen Land und dessen Regierung Wirkung entfalten kann? Hatten wir nicht einmal gedacht, dass die Zeiten von «Stürmer» und Co. endgültig vorbei sind? Aber Edward Bernays, Walter Lippmann und Co. (made in USA) wirken bis heute. Man schaue sich nur den fast vierstündigen Film «The Century oft the Self» an!

Und dann denkt man an die Präsidentenwahlen in Frankreich. Wie ist es nur möglich, dass so ein Mann, allein von einschlägigen Kreisen von oben her ins Rampenlicht gestellt, ohne konzises politisches Programm, aber voller medialer Inszenierungen, zum Präsidenten eines so wichtigen europäischen Landes gewählt wird? Sind so viele Menschen im Westen erneut so manipulierbar, dass sie selbst ihre eigenen Henker wählen würden?

Goya Schlaf der Vernunft

Originaltitel: El sueño de la razón produce monstruos

«Der Schlaf der Vernunft gebiert Ungeheuer»  – vor mehr als 200 Jahren malte der spanische Künstler Francisco de Goya sein weltberühmtes Gemälde. Und wo stehen wir heute?

Karl-Jürgen Müller ist Lehrer in Deutschland. Er unterrichtet die Fächer Deutsch, Geschichte und Gemeinschaftskunde.

«Deutschland ist seit dem WKII ein von den USA besetztes Land»

08. Februar 2023 Autor: Christian Müller - übernommen mit Dank von globalbridge.ch
Einige Leserinnen und Leser mögen sich wohl daran erinnern. In Erinnerung an den Zweiten Weltkrieg schrieb ich den Satz: «Es wird immer klarer: Deutschland sieht, nach den zwei weltkriegsentscheidenden verlorenen Schlachten Stalingrad und Kursk, endlich eine Chance, den Russen zu zeigen, „wo Gott hockt“.*» Da gab es, nicht ganz überraschend, auch Widerspruch. «Diesmal liegst du falsch!» sagte mir am Telefon eine alte gute Bekannte aus Deutschland.

«Die Gründerväter Europas waren in der Hand der Amerikaner»

Interview von Alexandre Devecchio («Le Figaro») mit Philippe de Villiers*
Das schlaffe Europa, unter dem wir heute leiden, ist keine Fehlentwicklung der eigentlichen Absichten der Gründer des Vertrags von Rom [Gründung der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft], sondern die eigentliche Umsetzung ihres Projekts, hebt der ehemalige Präsidentschaftskandidat für das Elysee, Philippe de Villiers, anklagend hervor.

«Es wird offensichtlich, dass die ‹Gründerväter› nicht dem geheiligten Bild der mythologischen Erzählung entsprachen. Es waren Menschen in der Hand der Amerikaner, geschwächt und abhängig.»

«Die Russische Föderation hat sich an geltendes Völkerrecht gehalten»

von Wolfgang van Biezen – 15. 05. 2022 – übernommen mit Dank von SchweizerStandpunkt.ch
(15. Mai 2022) (Red.) Der militärische Einsatz Russlands in der Ukraine wird im Allgemeinen als völkerrechtswidrig bezeichnet. Doch die Situation ist völkerrechtlich nicht so eindeutig, wie es auf den ersten Blick erscheint. Eine entscheidende Rolle bei der Beurteilung spielt das Gutachten des Internationalen Gerichtshofs zur Sezession des Kosovo von 2010, wie der Autor in seiner aufschlussreichen Untersuchung zeigt.

«Ich habe an einem Faden des Lügengespinstes gezogen, und es ist alles ans Licht gekommen»

Buchbesprechung
von Rita Müller-Hill
Zeit-Fragen Nr. 10 v. 23. April 2019
In der Sendung Les Terriens du samedi, ausgestrahlt am 9. März im französischen Fernsehen Canal+, wurde Philippe de Villiers vom Journalisten Thierry Ardisson gefragt, ob Angela Merkel die Geschichte Walter Hallsteins, des ersten Präsidenten der Europäischen Kommission, bekannt war, als sie am 13. November 2018 im Deutschen Bundestag eine grosse Lobrede auf ihn hielt. Philippe de Villiers antwortet sehr ernst: «Ja, und ich denke, sie hat gelogen.»1

«In diesem Krieg geht es um Deutschland»

Ein Interview von Jürg Altwegg (Weltwoche) mit Emmanuel Todd
Jürg Altwegg 07.01.2023 übernommen mit Dank von Weltwoche.ch
Der französische Historiker Emmanuel Todd sagte den Zusammenbruch der Sowjetunion voraus. Heute sieht er die USA im Niedergang. Frankreich werde ausgelacht, die Briten handelten kopflos. Am schlimmsten stehe es um die Deutschen, die zur Zielscheibe der Amerikaner geworden seien. Russland hingegen gehe es besser, als viele westliche Beobachter meinen.

«Ist Putin ein Mörder?» Die Antwort von Olaf Scholz.

Im deutschen Wahlkampf durften auch kleine Kinder Olaf Scholz Fragen stellen. So gab der heutige Bundeskanzler Antwort. Und mehr.
Christian Müller / 24.12.2021 - InfoSperber
Im deutschen Wahlkampf für die Bundestagswahlen sind auch kleine Kinder eingesetzt worden, um die kandidierenden Politiker nach ihren Zielen zu befragen. Dabei stellten die Kids selbstverständlich jene Fragen, die ihnen irgendwelche Polit-Propagandisten vorher eingetrichtert hatten  – zum Beispiel auch Fragen den russischen Präsidenten Wladimir Putin betreffend, für den sich diese schnuggeligen Kinder selbst vorher kaum interessiert haben dürften. Ob sowas eine sinnvolle Veranstaltung ist? Oder nicht doch eher der Missbrauch von Kindern zu politischen Werbezwecken?

Kinder fragen Olaf Scholz
So werden in Deutschland kleine Kinder im Wahlkampf eingesetzt. © Screenshot

Interessant bleiben so oder so die Antworten von Olaf Scholz auf die  – vermeintlich kindlichen  – Fragen:

Das Video dauert nur zehn Minuten. Die Russland betreffende Passage daraus wörtlich: «Putin ist jemand, der die Verantwortung dafür hat, dass viele Menschen in Russland mit dem Leben bedroht sind. Und deshalb, glaub ich, ist es ganz wichtig, sich klarzumachen, dass es besser wäre, in Russland würden Recht und Gesetz so gelten, wie bei uns. Das ist aber nicht so, das ist ein Land, in dem man sich nicht ganz sicher fühlen kann, wenn man nicht einverstanden ist mit denjenigen, die die Macht haben. [ … ] Ich habe mich zum Beispiel mit jemandem getroffen, der jetzt in Russland ist und eine Zeitlang in Deutschland war und der vergiftet worden ist, der dann (mit Zustimmung Putins, Red.) in letzter Minute nach Deutschland gekommen ist, und hier haben die Ärzte es geschafft, den wieder gesund zu machen, und dieser Mann ist sehr, sehr mutig, er ist wieder nach Russland zurückgegangen, und dann ist das passiert, was er befürchtet hat und ich auch, nämlich dass er vor ein Gericht gestellt worden ist, das aber ein falsches Urteil gefällt hat, und jetzt sitzt er in einem Gefängnis.»

Wer in den letzten Tagen nicht nur westliches, sondern auch russisches Fernsehen geschaut hat, hat sehen können, dass dort dieses Video aus dem deutschen Wahlkampf gezeigt wurde  – dieses Video, aus dem zu erfahren ist, was der mittlerweile Kanzler gewordene Olaf Scholz über Russland denkt. Wundert es jemanden, wenn die meisten Russen darüber schockiert sind? Dieser Mann, der so über Russland redet, ist nun der neue Bundeskanzler Deutschlands?

Aus Berlin hört man munkeln, Olaf Scholz sei nicht mehr so glücklich darüber, wie er hier Russland beschrieben habe: «Viele Menschen in Russland sind mit dem Leben bedroht»? Hat Olaf Scholz Freunde in Russland, die sich «mit dem Leben bedroht fühlen»? Wie wird der deutsche Bundeskanzler mit Putin reden können, bei welcher Gelegenheit auch immer, nachdem er das gesagt hat? Und wie ist es mit dem «sehr, sehr mutigen Mann» Navalny? Dass dieser «sehr, sehr mutige Mann» öffentlich die Benützung der Pistole (!) empfohlen hat, um die Einwanderer aus dem Süden, diese «Kakerlaken», zu bekämpfen: Hat Olaf Scholz das einfach vergessen? (Um diese fürchterliche Empfehlung Navalnys zu sehen: hier anklicken.)

Die neue Verteidigungsministerin Christine Lambrecht nimmt Putin «ins Visier»

Aber jetzt hat Olaf Scholz eine Verteidigungsministerin, die ihm bei der Propagierung des Russenhasses beisteht. Im ersten Interview, das die neue Verteidigungsministerin Christine Lambrecht gegeben hat  – niveaugerecht der «Bild am Sonntag»  –, sagt diese:

 – «Wir müssen Putin ins Visier nehmen» (Man beachte die Wortwahl, jeder Soldat weiss, wozu man jemanden «ins Visier» nimmt …)

 – es braucht Sanktionen gegen Putin und sein Umfeld, damit diese «nicht mehr zum Shoppen auf die Pariser Champs Élysées reisen können». (Braucht Putin die Champs Élysées in Paris zum Einkaufen?)

 – und auf die Frage zur Wahl eines neuen Kampfjets für die Bundeswehr «F-35 aus den USA oder Eurofighter?» meinte Christine Lambrecht, es komme darauf an, wann die USA den Eurofighter für den Transport von «atomaren Waffen» zertifizieren würden, sprich: Deutschland braucht einen Kampfjet, der auch Atombomben transportieren kann!

Christine Lambrecht Bild am Sonntag
Einmal mehr propagiert die deutsche Springerpresse den Russlandhass. © Screenshot

Und so eine Frau ist jetzt deutsche Verteidigungsministerin.

«Denk ich an Deutschland in der Nacht, 
Dann bin ich um den Schlaf gebracht.»

(Heinrich Heine, 1797-1856)

PS: Wem solche Kriegstreiberei noch nicht genügt, der lese den neusten «Spiegel»: «Mehr Kalten Krieg wagen!»

PS II: … und bereits hat die neue deutsche Regierung beschlossen, weitere Kriegsschiffe in den Pazifischen Raum zu entsenden.

Zu unkritisch gegenüber Russlands Regierung?

Red. Berichte und Kommentare auf Infosperber zum Thema Russland oder auch zur Ukraine werden zuweilen als einseitig freundlich gegenüber der russischen Regierung empfunden. Doch wir setzen voraus, dass unsere Leserinnen und Leser aus den grossen Medien über die Zustände in Russland und über die geopolitische Sicht der Nato zur Genüge informiert sind. Was angesichts des aufkommenden Kalten Krieges in diesen Medien häufig fehlt, sind Informationen zur Interessenlage Russlands. Nur wer sich auch für diese interessiert und viele Darstellungen auch der NATO als Propaganda erkennt, wird sich eine eigene Meinung bilden können. 

Christian Müller
Zum Autor Christian Müller deutsch und englisch. Er kennt etliche Leute in Russland persönlich. Sie alle leben gerne dort.
Quelle: https://www.infosperber.ch/politik/europa/ist-putin-ein-moerder-die-antwort-von-olaf-scholz/

«Russen und Ukrainer sind ein Volk»

von Wladimir Putin, Präsident der Russischen Föderation
ww. Der russische Präsident Wladimir Putin hat einen langen Artikel zur aktuellen Lage in der Ukraine und zur gemeinsamen Geschichte der Ukraine, von Russland und Belarus verfasst. Er hat ihn am 12. Juli auf russisch und ukrainisch auf die Webseite des Kreml gestellt.1 Es ist ungewöhnlich, dass sich ein amtierender Präsident auf diese Weise an die  – in erster Linie russische und ukrainische  – Öffentlichkeit wendet. Es verwundert nicht, dass der russische Präsident damit viel Aufmerksamkeit erlangte. In den westlichen Medien fällt Russland-Bashing auf, einzelne Journalisten unterstellen dem russischen Präsidenten gar kriegerische Absichten.

Die überschwappende Kritik bewirkte eines: Der aufmerksame Leser wird neugierig und will wissen, was Putin in seinem Aufsatz wirklich gesagt hat. Er macht sich auf die Suche nach der deutschen Übersetzung  – etliche Tage vergeblich, bis er auf den Anti-Spiegel stösst, der am 13. Juli eine deutsche Übersetzung ins Netz gestellt hat. Thomas Röper  – Autor eines Buches über Putin  – hat sie angefertigt.2 Die Zwischentitel hat Zeit-Fragen gesetzt.

Kurz zum Anfang des Aufsatzes: Hier beleuchtet Wladimir Putin mit vielen Details die «Wendepunkte» in der tausendjährigen Geschichte der «alten Rus». Die alte Rus ist der riesige Raum, in dem sich heute die drei Staaten Russland, Ukraine und Belarus befinden. Er findet viel Gemeinsames der dort beheimateten Völker  – nicht nur in der Sprache und der Religion. Nicht zuletzt nennt er den gemeinsamen Kampf im Grossen Vaterländischen Krieg im Zweiten Weltkrieg gegen die deutschen Aggressoren, der siegreich war, weil alle ein gemeinsames Ziel verfolgten und zusammengehalten haben.

Am Schluss äussert sich Wladimir Putin zu den Jahren von 1992 bis heute, nachdem die Sowjetunion aufgelöst worden war und neue Staaten wie die Ukraine, Russland und Belarus gebildet wurden. Seine Ausführungen zur aktuellen Situation vermitteln Details und Zusammenhänge, über die westliche Medien nicht berichten. Sie sind brisant und besorgniserregend. Dieser Schlussteil seines langen Aufsatzes soll hier wörtlich wiedergegeben werden.

http://en.kremlin.ru/events/president/news/66181 vom 12.7.2021
https://www.anti-spiegel.ru/2021/ein-artikel-des-russischen-praesidenten-putin-russen-und-ukrainer-sind-ein-volk/ vom 13.7.2021

KiewerRus
Geburtsstätte von Russland, Belarus und der Ukraine: die Kiewer Rus um das Jahr 1000 n. Chr. (Grafik Wikipedia)

Die Russische Föderation hat die neuen geopolitischen Realitäten anerkannt. Und sie hat sie nicht nur anerkannt, sondern viel dazu beigetragen, dass die Ukraine ein unabhängiges Land wurde. Wir haben die Ukraine in den schwierigen neunziger Jahren und im neuen Jahrtausend massgeblich unterstützt. Kiew bedient sich seiner eigenen «politischen Arithmetik», aber in den Jahren 1991 –2013 hat die Ukraine allein dank der niedrigen Gaspreise ihren Haushalt um mehr als 82 Milliarden Dollar entlastet, und heute «klebt» sie buchstäblich an 1,5 Milliarden Dollar russischer Zahlungen für den Transit unseres Gases nach Europa. Würden unsere Länder hingegen ihre Wirtschaftsbeziehungen beibehalten, würde sich der positive Effekt für die Ukraine auf Dutzende von Milliarden Dollars belaufen.

Enge Wirtschaftsbeziehungen über Jahrhunderte

In Jahrzehnten und Jahrhunderten haben sich die Ukraine und Russland als ein einheitliches Wirtschaftssystem entwickelt. Um die Tiefe der Zusammenarbeit, die wir vor 30 Jahren hatten, können uns die Länder der Europäischen Union heute beneiden. Wir sind natürliche, sich ergänzende Wirtschaftspartner. Diese enge Beziehung ist in der Lage, Wettbewerbsvorteile zu stärken und das -Potential beider Länder zu erhöhen.  

Und die Ukraine verfügte über ein bedeutendes Erbe, darunter eine leistungsfähige Infrastruktur, ein Gastransportsystem, fortschrittliche Industrien des Schiffs- und Flugzeugbaus, der Raketenproduktion sowie Wissenschafts-, Design- und Ingenieurschulen von Weltrang. Als sie dieses Erbe bekamen, versprachen die Führer der Ukraine, als sie ihre Unabhängigkeit erklärten, dass die ukrainische Wirtschaft zu einer der führenden werden würde und dass der Lebensstandard zu den höchsten in Europa gehören würde.
  
Heute liegen die industriellen Hightech-Giganten, die einst die Ukraine und das ganze Land stolz machten, am Boden. In den letzten zehn Jahren ist die Produktion des Maschinenbaus um 42 Prozent gesunken. Das Ausmass der Deindustrialisierung und des allgemeinen Verfalls der Wirtschaft lässt sich an einem Indikator wie der Stromproduktion ablesen, die sich in der Ukraine in den letzten 30 Jahren fast halbiert hat. Schliesslich lag das BIP pro Kopf der Ukraine laut IWF im Jahr 2019, noch vor der Corona-Virus-Epidemie, bei weniger als 4000 US-Dollar. Das liegt unter der Republik Albanien, der Republik Moldau und dem nicht anerkannten Kosovo. Die Ukraine ist heute das ärmste Land in Europa.
  
Wessen Schuld ist das? Etwa die der Menschen in der Ukraine? Nein, natürlich nicht. Es sind die ukrainischen Regierungen, die die Errungenschaften vieler Generationen verschleudert und vergeudet haben. Wir wissen, wie fleissig und talentiert die Menschen in der Ukraine sind. Sie können beharrlich und ausdauernd Erfolge und hervorragende Ergebnisse erzielen. Und diese Eigenschaften sowie Offenheit, natürlicher Optimismus und Gastfreundschaft sind nicht verschwunden. Die Gefühle von Millionen von Menschen, die Russland nicht nur gut, sondern mit grosser Liebe behandeln, so wie wir es mit der Ukraine tun, bleiben die gleichen.
  
Vor 2014 arbeiteten Hunderte von Abkommen und gemeinsamen Projekten daran, unsere Wirtschaft, Geschäfts- und Kulturbeziehungen zu entwickeln, die Sicherheit zu stärken und gemeinsame soziale und ökologische Probleme zu lösen. Sie brachten den Menschen greifbare Vorteile  – sowohl in Russland als auch in der Ukraine. Das war für uns das Wichtigste. Deshalb haben wir mit allen, ich möchte das betonen, mit allen Führern der Ukraine fruchtbar zusammengearbeitet.
  
Selbst nach den bekannten Ereignissen in Kiew im Jahr 2014 habe ich der russischen Regierung die Anweisung gegeben, Optionen für Kontakte durch Fachministerien und Behörden zu prüfen, um unsere wirtschaftlichen Beziehungen zu erhalten und zu unterstützen. Auf der anderen Seite ist ein solches Verlangen jedoch bis heute nicht vorhanden. Trotzdem ist Russland immer noch einer der drei wichtigsten Handelspartner der Ukraine, und Hunderttausende von Ukrainern kommen zu uns, um zu arbeiten und hier Gastfreundschaft und Unterstützung zu finden. So ein «Aggressorstaat» sind wir.
  
Als die UdSSR zusammenbrach, glaubten viele in Russland und der Ukraine aufrichtig daran, dass unsere engen kulturellen, geistigen und wirtschaftlichen Bindungen überleben würden und dass die Gemeinschaft der Menschen, die sich im Kern immer verbunden gefühlt hatten, intakt bleiben würde. Doch die Ereignisse begannen sich  – zunächst schleichend, dann immer schneller  – in eine andere Richtung zu entwickeln.

Ukrainische Eliten kappen die Verbindung zu Russland

Im Grunde haben die ukrainischen Eliten beschlossen, die Unabhängigkeit ihres Landes durch die Leugnung seiner Vergangenheit zu rechtfertigen, abgesehen von der Frage der Grenzen. Sie begannen, die Geschichte zu mythologisieren und umzuschreiben, alles auszulöschen, was uns verbindet, und über die Zeit, als die Ukraine Teil des Russischen Reiches und der UdSSR war, als Besetzung zu sprechen. Die gemeinsame Tragödie der Kollektivierung und die Hungersnot der frühen dreissiger Jahre werden als Genozid am ukrainischen Volk dargestellt.
  
Radikale und Neonazis verkünden offen und zunehmend dreister ihre Ambitionen. Sie wurden sowohl von der offiziellen Regierung als auch von lokalen Oligarchen gehätschelt, die, nachdem sie das ukrainische Volk ausgeraubt hatten, das gestohlene Geld in westlichen Banken aufbewahrten und bereit waren, ihr Mutterland zu verkaufen, um ihr Kapital zu erhalten. Dazu kommt die chronische Schwäche der staatlichen Institutionen, die Position des Landes als freiwillige Geisel des geopolitischen Willens von anderen.

Einmischung des Westens

Lassen Sie mich daran erinnern, dass die USA und die EU-Länder die Ukraine vor langer Zeit, lange vor 2014, systematisch und hartnäckig dazu gedrängt haben, die wirtschaftliche Zusammenarbeit mit Russland zu beschneiden und zu begrenzen. Wir haben als grösster Handels- und Wirtschaftspartner der Ukraine angeboten, die aufkommenden Probleme im Format Ukraine-Russland-EU zu diskutieren. Aber jedes Mal wurde uns gesagt, dass Russland nichts damit zu tun hat, da die Angelegenheit nur die EU und die Ukraine betrifft. De facto lehnten die westlichen Länder wiederholte russische Vorschläge zum Dialog ab.
  
Schritt für Schritt wurde die Ukraine in ein gefährliches geopolitisches Spiel hineingezogen, das darauf abzielt, die Ukraine in eine Barriere zwischen Europa und Russland zu verwandeln, in einen Brückenkopf gegen Russland. Unweigerlich kam der Zeitpunkt, an dem das Konzept «Die Ukraine ist nicht Russland» nicht mehr zufriedenstellend war. Es wurde ein «Anti-Russland» benötigt, mit dem wir uns niemals abfinden werden.
  
Diejenigen, die dieses Projekt in Auftrag gaben, gingen von den Vorstellungen der alten polnisch-österreichischen Ideologen vom «antimoskovitischen Russland» aus. Und sie sollten niemanden damit täuschen, dass das im Interesse der Menschen in der Ukraine geschehe. Die Rzeczpospolita brauchte nie die ukrainische Kultur, geschweige denn die Autonomie der Kosaken. In Österreich-Ungarn wurden die historischen russischen Gebiete gnadenlos ausgebeutet und blieben die ärmsten des Landes. Die Nazis, die von Kollaborateuren, Nachkommen der OUN-UPA1, bedient wurden, brauchten nicht die Ukraine, sondern einen Lebensraum und Sklaven für die arischen Herren.
  
An die Interessen des ukrainischen Volkes hat man nicht einmal im Februar 2014 gedacht. Die berechtigte Unzufriedenheit des Volkes, verursacht durch akute sozioökonomische Probleme, Fehler und inkonsequentes Handeln der damaligen Regierung, wurde einfach zynisch ausgenutzt. Westliche Länder mischten sich direkt in die inneren Angelegenheiten der Ukraine ein und unterstützten den Putsch. Radikale nationalistische Gruppen fungierten als ihr Rammbock. Ihre Parolen, Ideologie und unverhohlene aggressive Russophobie wurden weitgehend zur Grundlage der Regierungspolitik in der Ukraine.

Neue Samen der Zwietracht

Alles, was uns vereint hat und immer noch vereint, ist unter Beschuss geraten. In erster Linie die russische Sprache. Ich erinnere mich, dass die neue «Maidan»-Regierung zuerst versucht hat, das Gesetz über die staatliche Sprachpolitik aufzuheben. Dann gab es das Gesetz zur «Säuberung der Regierung», das Bildungsgesetz, das die russische Sprache praktisch aus dem Bildungswesen verbannte.
  
Und schliesslich brachte der amtierende Präsident bereits im Mai dieses Jahres das Gesetz über «einheimische Völker» in die Rada ein. Als solche werden nur die anerkannt, die eine ethnische Minderheit darstellen und ausserhalb der Ukraine keinen eigenen Staat haben. Das Gesetz wurde verabschiedet. Neue Samen der Zwietracht wurden gesät. Und das in einem Land, das  – wie ich bereits festgestellt habe  – sehr komplex ist, was seine territoriale, ethnische und sprachliche Zusammensetzung, seine Entstehungsgeschichte angeht.
  
Man kann argumentieren: Wenn man von einer einzigen grossen Nation spricht, einem dreieinigen Volk, welchen Unterschied macht es dann, für wen sich die Menschen halten  – für Russen, Ukrainer oder Weissrussen? Dem stimme ich voll und ganz zu. Zumal die Entscheidung über die ethnische Zugehörigkeit, insbesondere in gemischten Familien, das Recht eines jeden Menschen ist, der frei in seiner Wahl ist.
  
Aber es geht darum, dass in der Ukraine heute die Situation völlig anders ist, weil wir über einen erzwungenen Identitätswechsel sprechen. Und das Widerlichste ist, dass die Russen in der Ukraine nicht nur gezwungen werden, auf ihre Wurzeln, auf die Generationen ihrer Vorfahren zu verzichten, sondern auch zu glauben, dass Russland ihr Feind ist. Es ist keine Übertreibung zu sagen, dass der Kurs in Richtung Zwangsassimilation, in Richtung Bildung eines ethnisch reinen ukrainischen Staates, der gegenüber Russland aggressiv ist, in seinen Folgen mit dem Einsatz von Massenvernichtungswaffen gegen uns vergleichbar ist. Als Ergebnis eines solchen groben, künstlichen Bruchs zwischen Russen und Ukrainern kann das russische Volk um Hunderttausende oder sogar Millionen Menschen reduziert werden.
  
Sie haben auch unsere geistige Einheit angegriffen. Wie zu Zeiten des Grossfürstentums Litauen haben sie eine neue Kirchenabgrenzung begonnen. Ohne einen Hehl daraus zu machen, dass sie politische Ziele verfolgen, mischten sich die weltlichen Regierungen grob in das Leben der Kirche ein und brachten sie zur Spaltung, zur Beschlagnahmung von Kirchen, zum Verprügeln von Priestern und Mönchen. Auch die weitgehende Autonomie der ukrainisch-orthodoxen Kirche, die zwar ihre geistige Einheit mit dem Moskauer Patriarchat bewahrt, passt ihnen kategorisch nicht. Dieses sichtbare, jahrhundertealte Symbol unserer Verwandtschaft müssen sie um jeden Preis zerstören. [Anm. d. Übers.: Die von Präsident Poroschenko durchgedrückte Kirchenspaltung in der Ukraine ist ein komplexes Thema, über das im Westen nie berichtet wurde, das in der Ukraine aber für viel böses Blut, Gewalt und vor allem Spaltung gesorgt hat.]
  
Ich denke, es ist nur folgerichtig, dass ukrainische Vertreter wiederholt gegen die Resolution der UN-Generalversammlung stimmen, die die Verherrlichung des Nazismus verurteilt. Unter dem Schutz der offiziellen Regierung finden Märsche und Fackelzüge zu Ehren der Kriegsverbrecher aus den SS-Verbänden statt. Mazepa, der alle seine Leute verraten hat, Petliura, der den polnischen Schutz mit ukrainischen Ländereien bezahlte, und Bandera, der mit den Nazis kollaborierte, werden zu Nationalhelden erklärt. Sie tun alles, um die Namen von echten Patrioten und Siegern, auf die man in der Ukraine immer stolz war, aus dem Gedächtnis der jungen Generationen zu löschen.
 
Für die Ukrainer, die in den Reihen der Roten Armee, in den Partisanenkommandos kämpften, war der Grosse Vaterländische Krieg wirklich ein vaterländischer, denn sie schützten ihre Heimat, ihr grosses gemeinsames Vaterland. Mehr als zweitausend wurden zu Helden der Sowjetunion. Unter ihnen sind der legendäre Pilot Iwan Nikitowitsch Kozhedub, die furchtlose Scharfschützin und Verteidigerin von Odessa und Sewastopol Ljudmila Michailowna Pawlitschenko, der tapfere Partisanenführer Sidor Artemjewitsch Kowpak. Diese unbezwingbare Generation kämpfte, gab ihr Leben für unsere Zukunft, für uns. Ihre Leistung zu vergessen, bedeutet, unsere Grossväter, Mütter und Väter zu verraten.

«Anti-Russland»-Projekt provoziert Konfrontation und Bürgerkrieg

Das «Anti-Russland»-Projekt wird von Millionen von Ukrainern abgelehnt. Die Menschen auf der Krim und in Sewastopol haben ihre historische Wahl getroffen. Und die Menschen im Südosten versuchten friedlich, ihre Position zu verteidigen. Aber alle, auch die Kinder, wurden als Separatisten und Terroristen abgestempelt. Sie begannen, mit ethnischer Säuberung und dem Einsatz von militärischer Gewalt zu drohen. Und die Bewohner von Donezk und Lugansk griffen zu den Waffen, um ihre Heimat, ihre Sprache, ihr Leben zu schützen. Hatten sie denn  – nach den Pogromen, die durch ukrainische Städte fegten, nach dem Horror und der Tragödie vom 2. Mai 2014 in Odessa, wo ukrainische Neonazis Menschen bei lebendigem Leib verbrannten  – eine andere Wahl, etwa ein neues Katyn? Solche Massaker zu begehen waren auch die Anhänger von Bandera bereit, auf der Krim, in Sewastopol, Donezk und Lugansk. Auch jetzt sind sie nicht gegen solche Pläne. Sie warten auf ihre Stunde. Aber sie wird nicht kommen.
  
Der Staatsstreich und die darauf folgenden Aktionen der Regierung in Kiew provozierten unweigerlich Konfrontation und Bürgerkrieg. Nach Angaben des Hohen Kommissars der Vereinten Nationen für Menschenrechte hat die Gesamtzahl der Opfer in dem Konflikt im Donbas 13 000 überschritten. Darunter sind auch Alte und Kinder. Schreckliche, unersetzliche Verluste.
 
Russland hat alles getan, um den Brudermord zu stoppen. Das Minsker Abkommen, das auf eine friedliche Beilegung des Konflikts im Donbass abzielt, wurde abgeschlossen. Ich bin überzeugt, dass es dazu immer noch keine Alternative gibt. Jedenfalls hat niemand seine Unterschrift unter dem Minsker Abkommen oder den entsprechenden Erklärungen der Führer der Länder des Normandie-Formats zurückgezogen. Niemand hat eine Revision der Resolution des Sicherheitsrats der Vereinten Nationen vom 17. Februar 2015 initiiert.
  
Während der offiziellen Verhandlungen, vor allem nach dem «Druck» durch unsere westlichen Partner, erklären die Vertreter der Ukraine regelmässig die «volle Verbundenheit» mit dem Minsker Abkommen, während sie sich in Wirklichkeit von der Position leiten lassen, dass es «inakzeptabel» ist. Sie haben nicht die Absicht, ernsthaft über den Sonderstatus des Donbass oder Garantien für die dort lebenden Menschen zu sprechen. Sie ziehen es vor, das Bild des «Opfers äusserer Aggression» auszuschlachten und mit Russophobie hausieren zu gehen. Sie arrangieren blutige Provokationen im Donbass. Kurzum, sie ziehen mit allen Mitteln die Aufmerksamkeit ihrer ausländischen Herren und Meister auf sich.

«Anti-Russland»-Projekt unter dem Protektorat der Grossmächte …

Allem Anschein nach, und davon bin ich zunehmend überzeugt, braucht Kiew den Donbass einfach nicht. Warum? Erstens werden die Bewohner dieser Regionen niemals die Ordnung akzeptieren, die Kiew mit Gewalt, Blockade und Drohungen durchzusetzen versucht hat und weiterhin durchzusetzen versucht. Und zweitens widersprechen die Ergebnisse sowohl von Minsk I als auch von Minsk II, die eine echte Chance zur friedlichen Wiederherstellung der territorialen Integrität der Ukraine bieten, indem sie unter Vermittlung Russlands, Deutschlands und Frankreichs direkt mit Donezk und Lugansk verhandelt werden, der gesamten Logik des «Anti-Russland»-Projekts. Das kann nur durch die ständige Kultivierung des inneren und äusseren Feindbildes aufrechterhalten werden. Und ich sollte hinzufügen  – unter dem Protektorat, unter der Kontrolle der Westmächte.
  
Das ist es, was in der Praxis passiert. Vor allem wird in der ukrainischen Gesellschaft ein Klima der Angst geschaffen, eine aggressive Rhetorik, ein Frönen der Neonazis und eine Militarisierung des Landes. Damit einher geht nicht nur eine völlige Abhängigkeit, sondern auch eine direkte Kontrolle von aussen, einschliesslich der Überwachung der ukrainischen Behörden, Geheimdienste und Streitkräfte durch ausländische Berater, der militärischen «Erschliessung» des ukrainischen Territoriums und der Einrichtung von Nato-Infrastruktur. Es ist kein Zufall, dass das oben erwähnte skandalöse Gesetz über «einheimische Völker» in der Ukraine unter dem Deckmantel grossangelegter Nato-Manöver verabschiedet wurde.
  
Auch das Schlucken der Reste der ukrainischen Wirtschaft und die Ausbeutung ihrer Bodenschätze werden unter demselben Deckmantel durchgeführt. Der Verkauf von landwirtschaftlichen Flächen ist nicht mehr weit entfernt, und es ist klar, wer sie aufkaufen wird. (Anm. d. Übers.: Die ukrainische Schwarzerde gilt als der fruchtbarste Boden der Welt, und sie wird nun auf Druck des IWF zur Privatisierung an ausländische Unternehmen freigegeben.) Ja, von Zeit zu Zeit erhält die Ukraine finanzielle Mittel und Kredite, aber zu den Bedingungen und Interessen von westlichen Unternehmen und mit Präferenzen und Privilegien für westliche Unternehmen. Übrigens, wer wird diese Schulden zurückzahlen? Offenbar sollen das nicht nur die jetzige Generation von Ukrainern tun, sondern auch deren Kinder, Enkel und wahrscheinlich Urenkel.
  
Die westlichen Autoren des «Anti-Russland»-Projekts passen das ukrainische politische System so an, dass zwar Präsidenten, Abgeordnete und Minister wechseln, die Politik der Trennung und Feindschaft mit Russland aber unverändert bleibt. Frieden war vor der Wahl der wichtigste Slogan des amtierenden Präsidenten. Er kam auf dieser Grundlage an die Macht. Diese Versprechen haben sich als Lüge herausgestellt. Es hat sich nichts geändert. Und in gewisser Weise hat sich die Situation in der Ukraine und um den Donbass auch noch verschlechtert.
  
In dem «Anti-Russland»-Projekt ist kein Platz für eine souveräne Ukraine oder für politische Kräfte, die versuchen, ihre wirkliche Unabhängigkeit zu verteidigen. Diejenigen, die über Versöhnung in der ukrainischen Gesellschaft sprechen, über Dialog, um einen Weg aus der entstandenen Sackgasse zu finden, werden als «pro-russische» Agenten abgestempelt.

… für viele Ukrainer nicht akzeptabel

Ich wiederhole: Für viele Menschen in der Ukraine ist das «Anti-Russland»-Projekt einfach inakzeptabel. Und es gibt Millionen solcher Menschen. Aber sie dürfen den Kopf nicht erheben. Sie sind praktisch der rechtlichen Möglichkeit beraubt, ihren Standpunkt zu verteidigen. Sie werden eingeschüchtert, in den Untergrund getrieben. Sie werden für ihren Glauben, für das gesprochene Wort, für die offene Äusserung ihrer Position nicht nur verfolgt, sondern auch getötet. Die Mörder gehen in der Regel straffrei aus. [Anm. d. Übers.: Das ist keine russische Propaganda, das berichtet das UNHCR jedesmal in seinen regelmässigen Berichten über die Lage der Menschenrechte in der Ukraine.]
  
Als «echter» Patriot gilt in der Ukraine jetzt nur noch der, der Russland hasst. Mehr noch, die gesamte ukrainische Staatlichkeit soll, wie wir es verstehen, in Zukunft ausschliesslich auf dieser Idee aufgebaut werden. Hass und Verbitterung  – und das hat die Weltgeschichte immer wieder bewiesen  – sind ein sehr wackeliges Fundament für Souveränität, das mit vielen ernsten Risiken und schlimmen Folgen behaftet ist.
  
Wir verstehen alle Tricks, die mit dem Projekt «Anti-Russland» verbunden sind. Und wir werden niemals zulassen, dass unsere historischen Gebiete und die dort lebenden, uns nahestehenden Menschen gegen Russland eingesetzt werden. Und denjenigen, die einen solchen Versuch unternehmen werden, möchte ich sagen, dass sie damit ihr Land zerstören werden.

Gemeinsame Kulturen  – zwei souveräne Staaten

Die gegenwärtige Regierung in der Ukraine bezieht sich gerne auf die westlichen Erfahrungen und betrachtet sie als Vorbild, dem man folgen sollte. Schauen Sie sich doch mal an, wie Österreich und Deutschland, die USA und Kanada nebeneinander leben. Sie sind sich durch ethnische Zusammensetzung, Kultur und de facto eine Sprache nahe, sie bleiben trotzdem souveräne Staaten, mit ihren eigenen Interessen, mit ihrer eigenen Aussenpolitik. Das hindert sie aber nicht an engster Integration oder Bündnisbeziehungen. Sie haben sehr transparente Grenzen. Und ihre Bürger fühlen sich zu Hause, wenn sie sie überqueren. Sie gründen Familien, studieren, arbeiten und machen Geschäfte. Das gilt übrigens auch für Millionen von Einwohnern der Ukraine, die jetzt in Russland leben. Für uns sind sie unsere Leute, unsere Lieben.
  
Russland ist offen für den Dialog mit der Ukraine und bereit, die komplexesten Fragen zu diskutieren. Aber es ist wichtig für uns zu verstehen, dass unser Partner seine nationalen Interessen verteidigt und nicht die von jemand anderem bedient und kein Werkzeug in den Händen eines anderen ist, um gegen uns zu kämpfen.
  
Wir respektieren die ukrainische Sprache und die ukrainischen Traditionen. Wir respektieren das Streben der Ukrainer danach, ihr Land als freies, sicheres und wohlhabendes Land zu sehen.
  
Ich bin überzeugt, dass eine echte Souveränität der Ukraine nur in Partnerschaft mit Russland möglich ist. Unsere geistigen und zivilisatorischen Bande haben sich seit Jahrhunderten gebildet, entstammen denselben Quellen und wurden durch gemeinsame Prüfungen, Errungenschaften und Siege gestärkt. Unsere Verwandtschaft wurde von Generation zu Generation weitergegeben. Sie ist in den Herzen, in der Erinnerung der Menschen, die im heutigen Russland und der Ukraine leben, in den Blutsbanden, die Millionen unserer Familien vereinen. Gemeinsam waren und sind wir immer viel stärker und erfolgreicher. Denn wir sind ein Volk.
  
Heute werden diese Worte von einigen mit Feindseligkeit wahrgenommen. Sie können beliebig interpretiert werden. Aber viele Menschen werden mich hören. Und ich sage nur eines: Russland war nie und wird nie «anti-ukrainisch» sein. Aber was die Ukraine sein wird, müssen ihre Bürger entscheiden. •


1 OUN-UPA: Die Organisation Ukrainischer Nationalisten (OUN) war eine 1929 in Wien gegründete ukrainisch-nationalistische Organisation. Ihr militärischer Arm war die Ukrainische Aufstandsarmee (UPA), die 1942 gegründet wurde. Während des Zweiten Weltkriegs kollaborierte die UPA zeitweise mit dem nationalsozialistischen Deutschland. (Anmerkung der Redaktion)

Ukraine  – für einen föderativen Aufbau mit möglichst viel Autonomie der einzelnen Landesteile

ww. Reaktionen auf den Aufsatz von Präsident Wladimir Putin kamen prompt  – nicht nur in den Medien. Der Staatspräsident der Ukraine, Wolodymyr Selenski, meinte dazu, die Russen seien nur «entfernte Verwandte» (RT deutsch vom 29.7.2021). Informativer ist eine landesweite Umfrage, die das ukrainische soziologische Institut Rejting durchgeführt hat und die am 28. Juli in den Medien publiziert wurde. Sie fand allerdings ohne die Bevölkerung im Kriegsgebiet des Donbass statt (sonst wäre die Umfrage wohl noch stärker «für» Putin ausgefallen):

41 Prozent der Ukrainer bejahen trotz Bürgerkrieg die historische Einheit von Ukrainern und Russen. Vor allem junge Ukrainer sind überdurchschnittlich der Meinung, dass sie demselben historischen und geistigen Raum angehören wie die Russen. So stimmten 44 Prozent der Ukrainer zwischen 18 und 29 Jahren Putin zu. Regional bestehen grosse Unterschiede: Der an den Donbass angrenzende Osten stimmte mit 65 Prozent am häufigsten Putins Aussage zu, gefolgt vom Süden mit 56 Prozent. In der Zentralukraine (um Kiew) waren es dagegen nur 22 Prozent (forum.ukraine-nachrichten.de vom 28.7; RT deutsch vom 28.7.2021).

Die Umfrage zeigt die Vielfalt in der Ukraine, so dass eigentlich nur ein föderativer Staatsaufbau in Frage kommt, der den einzelnen Landesteilen möglichst viel Autonomie gewährt und eine unabhängige, möglichst neutrale Aussenpolitik ermöglicht, die alle Nachbarn einbezieht, auch Russland.

In diese Richtung geht auch das Minsker Abkommen, das auf eine friedliche Beilegung des Konflikts abzielt. Es verlangt in Punkt 11 eine Verfassungsreform und die besondere Berücksichtigung der Gebiete im Donbass. Wladimir Putin ist überzeugt, dass es auch heute «keine Alternative» dazu gibt. Es verwundert, dass die involvierten westlichen Grossmächte (Deutschland und Frankreich) nicht mit mehr Nachdruck die Umsetzung dieses Abkommens verlangen. Warum?  – Präsident Putin gibt eine Antwort.

Quelle: https://www.zeit-fragen.ch/archiv/2021/nr-1920-24-august-2021/russen-und-ukrainer-sind-ein-volk.html

«Unsere Probleme sind von Menschen geschaffen, deshalb können sie auch von Menschen gelöst werden»

Zum Buch «Imperium USA. Die skrupellose Weltmacht» von Daniele Ganser
von Tobias Salander, Historiker
Drei Prinzipien legt der Historiker Dr. Daniele Ganser seiner jüngst erschienenen Forschungsarbeit «Imperium USA. Die skrupellose Weltmacht» zugrunde: Uno-Gewaltverbot, Achtsamkeit und Menschheitsfamilie. Damit formuliert er in anderen Worten, dass ohne Einhaltung des Völkerrechts, der Menschenrechte und des Humanitären Völkerrechts, ohne die freie Meinungsbildung, Ethik und Verantwortung ein friedliches Zusammenleben der Menschen auf diesem Planeten nicht möglich sein wird. Und diesem Anliegen widmet der Autor sein Buch, und «allen Menschen, die Krieg, Terror, Folter und Kriegspropaganda aus tiefstem Herzen ablehnen und sich mit Ausdauer und Freude für den Frieden engagieren».1 Daniele Ganser, Leiter des SIPER, des Swiss Institute for Peace and Energy Research2, hat sein neuestes Buch bewusst für 15 –25jährige verfasst, also in einer unprätentiösen Sprache, die gut verständlich ist.

Ganser Imperium USA
ISBN 978-3-280-05708-7

«Wenn wir diesen Krieg nicht beenden, dann könnte es noch viel schlimmer werden, als wir uns vorstellen können»

Interview des ZDF mit der Aussenministerin Südafrikas, Naledi Pandor, über den Krieg in der Ukraine und die Haltung Südafrikas
ZDF-Interview mit Naledi Pandor . Zeit-Fragen Nr. 15 v. 12.07.2022
zf. Am 27. Juni 2022 strahlte das heute journal ein Interview mit der südafrikanischen Aussenministerin Dr. Naledi Pandor aus, das in voller Länge in der ZDF-Mediathek zu finden ist.1 Naledi Pandor war geladener Gast bei der G-7-Konferenz in Elmau. Wir können an dieser Stelle nur Auszüge aus einer Mitschrift des Interviews abdrucken. Um so mehr empfehlen wir, das Interview auch nachzuhören  – denn so wird noch viel deutlicher, mit wieviel Würde und Aufrichtigkeit die südafrikanische Aussenministerin geantwortet hat.

2020: Trump, Putin, Xi Jinping - Jahr der Strategischen Durchbrüche!

Helga Zepp-LaRouche im Dialog zum Jahreswechsel am 31. Dezember 2019
Interview mit Stephan Ossenkopp, Video 37:09
BüSo.de 31. Dez. 2019
Helga Zepp-LaRouche legt in einer guten halben Stunde ihre Hoffnung und Befürchtung für das Jahr 2020 in überaus informativer und eindrucksvoller Weise dar. Sowohl politische, wirtschaftliche, wie kulturelle Entwicklungsmöglichkeiten werden beleuchtet.

 

500 Wissenschaftler erklären: «Es gibt keinen Klimanotfall»

Über 500 Wissenschaftler haben in einem Brief an den Generalsekretär der Vereinten Nationen, António Guterres, der These vom menschengemachten Klimawandel widersprochen.
von Dr. Manfred Schwarz*
In einer „European Climate Declaration“ fordern 500 Wissenschaftler aus dreizehn Ländern eine neue Klimapolitik, und zwar auf der Grundlage seriöser wissenschaftlicher Analysen. Einer der Unterzeichner ist der ehemalige Hamburger Umweltsenator Fritz Vahrenholt (SPD). Für die internationale Gesamtorganisation der Deklaration ist der niederländische Professor Guus Berkhout verantwortlich.

 Die Wissenschaftler wenden sich mit ihrem Offenen Brief an den UNO-Generalsekretär António Manuel de Oliveira Guterres und an die Leiterin des UN-Klimasekretariats in Bonn, Patricia Espinosa Cantellano: Vor dem Hintergrund des UN-Klimagipfels und des Hypes um das16-jährige schwedische Mädchen Greta Thunberg kritisieren sie die „sinnlose Verschwendung von Billionen Dollar auf der Grundlage unwissenschaftlicher Annahmen und ‚unreifer’ Klimamodelle“.

Aktuelle „Klimamodelle“: Als Entscheidungsgrundlage ungeeignet

In dieser „European Climate Declaration“ schreiben die „Scientists and Researchers“, die „Klimamodelle“, auf denen die internationalen Politikziele derzeit basieren, seien „ungeeignet“. Die jetzige Klimapolitik höhle das wirtschaftliche System aus und gefährde Menschenleben in Ländern, denen der Zugang zu bezahlbarer elektrischer Energie verweigert werde. Deswegen fordern die Unterzeichner, „eine Klimapolitik (…), die sich auf seriöse Wissenschaft stützt“.

Politisch wichtig sei es, als Entscheidungsgrundlagen nicht nur die Forschungsergebnisse der Mainstream-Wissenschaftler heranzuziehen. Vielmehr müssten auch die Arbeiten solcher Forscher eingehend analysiert und diskutiert werden, die den derzeit dominierenden Klimamodellen dezidiert kritisch  – und zwar auf der Basis seriöser wissenschaftlicher Analysen  – gegenüberstehen.

Für eine wirklich wissenschaftliche Arbeit gehöre es unabdingbar, auch „Gegenmeinungen“ angemessen auszuwerten. Die Wissenschaftler fordern daher ein „konstruktives Treffen auf höchster Ebene zwischen Weltklasse-Wissenschaftlern auf beiden Seiten der Klimadebatte“. Dann formulieren die Unterzeichner sechs Thesen zum „Klimawandel“:

Die Erwärmung verläuft erheblich langsamer als prophezeit
Die Welt habe sich mit weniger als der Hälfte der ursprünglich vorhergesagten Rate erwärmt und mit weniger als der Hälfte der Rate, die aufgrund des anthropogenen Nettoantriebs und des Strahlungsungleichgewichts zu erwarten ist“. Das zeige „uns, dass wir den Klimawandel nicht verstehen“.

Welche Faktoren sorgen für eine Erwärmung?
Das „geologische Archiv“ verdeutliche, „dass sich das Erdklima seit Bestehen des Planeten mit natürlichen Kälte- und Warmphasen verändert hat“. „Die kleine Eiszeit“ etwa „endete erst mit 1850“. Deswegen sei „es nicht verwunderlich, dass wir jetzt eine Phase der Erwärmung erleben“.

Die herrschende Klimapolitik stützt sich auf qualitativ ungenügende Modelle
Die aktuellen Klimamodelle wiesen „viele Mängel auf und sind als politische Instrumente nicht aus der Ferne plausibel“. Außerdem „übertreiben sie höchstwahrscheinlich die Wirkung von Treibhausgasen wie CO2“. Auch „ignorieren sie die Tatsache, dass die Anreicherung der Atmosphäre mit CO2 von Vorteil ist“.

CO2 ist eine pflanzliche Nahrung, die eine der Grundlagen allen Lebens auf der Erde ist
CO2 sei „kein Schadstoff“. Den protestierenden Wissenschaftlern zufolge ist CO2 vielmehr „wesentlich für alles Leben auf der Erde“. „Die Photosynthese“ sei „ein Segen“. Und mehr CO2 schone „die Natur und die Erde“: „Zusätzliches CO2 in der Luft“ habe „das Wachstum der globalen Pflanzenbiomasse gefördert“. Das sei „auch gut für die Landwirtschaft und erhöht die Ernteerträge weltweit“.

Die globale Erwärmung hat auf der Erde die Naturkatastrophen nicht verstärkt
Es gebe „keine statistischen Belege dafür, dass durch die globale Erwärmung Hurrikane, Überschwemmungen, Dürren und ähnliche Naturkatastrophen verstärkt oder häufiger werden“. „CO2-Minderungsmaßnahmen“ seien „ebenso schädlich wie kostspielig“. Beispielsweise „töten Windkraftanlagen Vögel und Fledermäuse“. Und „Palmölplantagen zerstören die Artenvielfalt der Regenwälder“.

Die Politik muss für ihre Entscheidungen die wissenschaftlichen und wirtschaftlichen Realitäten berücksichtigen
Es gebe „keinen Klimanotfall“. Die Unterzeichner sehen „keinen Grund für Panik und Alarm“. Sie lehnen daher „die schädliche und unrealistische“ CO2-Null-Strategie „nachdrücklich ab“. Wenn in Zukunft „bessere Ansätze“ entstünden (und das sei durchaus zu erwarten), „haben wir genügend Zeit, um zu überlegen und uns anzupassen“. „Ziel der internationalen Politik“ solle es jedenfalls sein, „jederzeit und weltweit verlässliche und bezahlbare Energie zur Verfügung zu stellen“.

Quelle: *Dr. M. Schwarz: https://www.tichyseinblick.de/daili-es-sentials/500-wissenschaftler-erklaeren-es-gibt-keinen-klimanotfall/

Engl. Text: https://clintel.nl/prominent-scientists-warn-un-secretary-general-guterres/

Afghanistan: Chance für eine neue Epoche!

Interview mit Helga Zepp-Larouge
Helga Zepp-LaRouche und Stephan Ossenkopp diskutieren aus aktuellem Anlaß die Maßnahmen, die ergriffen werden müssen, um Frieden in Afghanistan und ein weltweites neues Paradigma für Aufbau und Entwicklung zu schaffen.

Dazu fanden gerade zwei wichtige internationale Konferenzen statt: Afghanistan nach der gescheiterten Regimewechsel-Ära: Ein Wendepunkt in der Geschichte, Internetkonferenz, 31. Juli 2021: https://schillerinstitute.com/de/konf...

Sind Sie endlich bereit, etwas über Wirtschaft zu lernen? Zum 50. Jahrestag von LaRouches visionärer Vorhersage vom 15. August 1971: https://www.larouchelegacyfoundation....

Für kommende internationale Konferenzen: https://schillerinstitute.com/ Helga Zepp-LaRouche - Afghanistan am Scheideweg: „Totenacker für Imperien“ oder Beginn einer neuen Ära?: https://bueso.de/afghanistan-scheidew...

AgitProp der Macht um acht: Die Mär von Deutschlands humanitärer Außenpolitik

Im Tagesschau-Zerrspiegel: Heiko der Gütige und sein global segensreiches Wirken
Von Friedhelm Klinkhammer und Volker Bräutigam
Wir sind die Guten! Weiß doch jeder. Deutschland tritt weltweit für Frieden, Freiheit, Humanität und Rechtswahrung ein. Unser Außenminister Heiko Maas ist die menschgewordene Geradlinigkeit. Schaut, wie aufrecht er da steht und geht!  – Glaubt man dem regelmäßig in der Tagesschau nachgebeteten „Deutschland-Trend“ der Umfrage-Fabrik Infratest-Dimap, dann führen Kanzlerin Merkel und ihr Minister Maas auf der Liste der beliebtesten deutschen Politiker mit Abstand. (1) Entsprechend huldigt ihnen die Redaktion ARD-aktuell. Der Wahn ist nicht kurz, und von langer Reue kann keine Rede sein.

Alle wollen auf den BRICS-Express aufspringen

Eurasien wird bald noch viel größer werden, denn die Länder stehen Schlange, um sich den von China und Russland geführten BRICS und SCO anzuschließen - zum Nachteil des Westens
Von Pepe Escobar, 27. Oktober 2022, übernommen von thecradle.co

Amerika missbraucht Europa

Die USA zwingen ihre westlichen Verbündeten zum harten Vorgehen gegen Moskau. Sie wollen Russland in einem langen Ukraine-Krieg binden, damit es China nicht stützen kann.
Von Stefan Baron* - Weltwoche - 23.07.2922
Der Politiker Marcus Porcius Cato aus dem alten Rom ist dafür bekannt, jede seiner Reden, egal, zu welchem Thema, mit dem Satz beendet zu haben: «Ceterum censeo Carthaginem esse delendam», zu Deutsch: «Im Übrigen bin ich der Meinung, dass Karthago zerstört werden muss.» Obwohl Rom die nordafrikanische Seemacht, die lange den westlichen Teil des Mittelmeers dominierte, bereits zweimal besiegt hatte, fürchtete Cato ihr Wiedererstarken und trieb zum Dritten Punischen Krieg, in dem der Stadtstaat schliesslich in Schutt und Asche gelegt wurde.

Anmerkungen zu einer Warnung von Willy Wimmer

West-Ost-Konflikt Der CDU-Politiker Willy Wimmer hat erneut die westliche Politik deutlich kritisiert, weil sie nichts für den Frieden, aber viel für die Gefahr eines neuen Krieges tut
Hans Springstein | Community | Der Freitag
Der Westen verspielt den Frieden in Europa. Er schreibt u.a.: "In diesen beiden Jahren 2014 und 2015 zieht wieder der ganze Schrecken des vergangenen Jahrhunderts an uns vorüber. Es sind die Jahreszahlen, die von den Verheerungen künden: 1914 und 1919, 1939 und 1945. Es ist eine fürchterliche Abfolge von Ereignissen, die man fortschreiben könnte, weil sie bis heute und weit in die Zukunft unser Leben bestimmen.

Asiatische Bruchlinien wegen Bidens Krieg gegen Russland

Von Kasachstan bis Myanmar, von den Salomonen bis zu den Kurilen, von Nordkorea bis Kambodscha, von China bis Indien, Pakistan und Afghanistan zeigen sich Bruchlinien.
von M.K. Bhadrakumar,* Indien (25. April 2022)
Die Spannungen zwischen den Vereinigten Staaten und Russland, die sich in Europa abspielen, sind in Asien bereits auf unterschiedliche Weise zu spüren. Die Hypothese, dass die Ukraine in Europa liegt und es bei dem Konflikt nur um die europäische Sicherheit geht, ist eine Illusion.

Auf Wiedersehen G20, hallo BRICS+

Der zunehmend bedeutungslose G20-Gipfel endete mit sicheren Anzeichen dafür, dass BRICS+ der Weg in die Zukunft für die Zusammenarbeit im globalen Süden sein wird.
Von Pepe Escobar 17. November 2022 - übernommen von The Cradle.co
Die erlösende Qualität eines angespannten G20-Treffens auf Bali  – ansonsten von lobenswerter indonesischer Freundlichkeit geleitet  – bestand darin, klar zu bestimmen, aus welcher Richtung die geopolitischen Winde wehen.
 
 

Aufklärung tut not

Vier Bücher über die Ukraine, Russland und den Westen
von Karl-Jürgen Müller
Nicht nur eine Reihe von Internetportalen und kleineren, zumeist alternativen Printmedien, sondern auch ein paar Buchverlage haben den Schritt getan, kritische Informationen zu den üblich gewordenen Medienbeiträgen über die Ukraine, Russland und den Westen zur Verfügung zu stellen. Vier davon sollen heute kurz vorgestellt und zur Lektüre empfohlen werden, die nicht durch eine Buchempfehlung ersetzt werden kann.

Krone-Schmalz: Russland verstehen

Buch Krone-Schmalz Russland verstehen

Auf sehr grosses Leserinteresse trifft das erst vor wenigen Wochen erschienene Buch, das hier als erstes empfohlen wird. «Russland verstehen. Der Kampf um die Ukraine und die Arroganz des Westens» ist als einziges in einem etablierten deutschen Verlag erschienen. Die Autorin ist die bekannte ehemalige Moskau-Korrespondentin der ARD, Gabriele Krone-Schmalz. Heute ist sie Professorin für TV und Journalistik und Mitglied im Lenkungsausschuss des Petersburger Dialogs. Ihr neues Buch steht auf Platz 2 der Bestseller-Liste des Spiegels.

Quelle: 2015© Zeit-Fragen. Alle Rechte reserviert.
http://www.zeit-fragen.ch/index.php?id=2096

Baerbock im deutsch-russischen Porzellanladen

Noch keine 100 Tage im Amt, und schon ist die Grünen-Kriegerin bereit, unser Land „einen sehr hohen Preis zahlen“ zu lassen
Von Friedhelm Klinkhammer und Volker Bräutigam
Außenministerin Baerbock gibt den Maas 2.0: Voll dabei, die letzten Reste von Sachlichkeit und Zurückhaltung fallen zu lassen und sie mit NATO-typischer Aggressivität und Drohungen zu ersetzen. Den „deutsch-russischen Medienkrieg“  – hie der Sender RT DE unter Verbot, dort die Moskauer Dependance der Deutsche Welle geschlossen  – hat niemand anderes als das Berliner Außenministerium erklärt. Der deutsche Medien-Chor der Selbstgerechten versucht das zwar zu übertönen. Der Redaktion ARD-aktuell ist jedoch zu bescheinigen, was für viele Propagandisten unseres regierungshörigen öffentlich-rechtlichen Rundfunks gilt: „Wozu noch das journalistische Handwerk bemühen, wenn plumpe Hetze für die beste Sendezeit ausreicht?“ Danach fragt kaum einer mehr, wer wie und warum das Übel eigentlich angerichtet hat, obwohl das doch die Voraussetzung für eine rationale Konfliktlösung wäre.

Historische Parallelen werden erst recht nicht gezogen. Zapfenstreich-Deutschland hat reiche Erfahrung mit der Gleichschaltung der Presse und der Hetze gegen seine Nachbarn. Der Versuch, hierzulande kritische Gegenstimmen auszuschalten, dient ja obendrein dem Ausbau desrepressiven Staates. Eine typische Entwicklung in Zeiten der provozierten Kriegsangst und Kassandra-Rufe.

Am 3. Februar reagierte die russische Regierung und schloss das Moskauer Büro der Deutschen Welle, verbot den Sender und entzog seinen 21 Mitarbeitern die Akkreditierung. Im Eifer des Nachrichten-Gefechts ließ die Tagesschau die Maske fallen: Mit dem Sendeverbot gegen die Deutsche Welle

„… reagiert Moskau offenkundig auf das Ausstrahlungsverbot des deutschsprachigen Ablegers seines Staatssenders RT. Zentraler Vorwurf der deutschen Behörden war, RT.DE verbreite im Auftrag Moskaus Verschwörungstheorien und Desinformationen.“

Hoppla, soviel hemmungslose Offenheit über den tatsächlichen Verbotsgrund war dann aber wohl doch nicht im Sinne der Redaktionsleitung und ihrer Gönner in Berlin. Die wiederholte beweislose Bezichtigung, RT DE verbreite im Auftrag Moskaus Falschinformationen, wirkte außerdem gar zu fadenscheinig. Nur zwei Stunden später stülpte denn auch Atlantik-Brücken-Moderator Zamperoni der verräterischen und dürftigen Begründung die Tarnkappe eines legalen Behördenbescheids über: Das Verbot sei unumgänglich gewesen, weil RT DEkeine Sendelizenzhabe.

Unterm Scheinheiligenschein

Auf dieser Argumentationsbasis ließ sich auch besser behaupten, die russische Retourkutsche gegen die Deutsche Welle sei rechtswidrig und unverhältnismäßig. Im Talar eines Hohepriesters der Rundfunkfreiheit versuchte Zamperoni daher, den Eindruck zu verwischen, dass es bei der Kampagne gegen RT DE um die Unterdrückung unerwünschter Meinungen und unangenehmer Informationen gegangen war.

Baden-Württembergs Bevollmächtigter beim Bund, der Staatssekretär für Medienpolitik Rudi Hoogvliet, goss in Amtsdeutsch, was die Bundesregierung uns weismachen will:  

„Die Landesmedienanstalten der Länder haben dem russischen Sender RT DE aus ‚konkreten, objektiv nachvollziehbaren Gründen, nämlich aufgrund des Fehlens einer gültigen Sendelizenz‘, die Veranstaltung und Verbreitung in Deutschland untersagt.“   

Diese Behauptung wird nun gebetsmühlenartig wiederholt und über alle verfügbaren Rohre verbreitet, auch über die Tagesschau. Unsere Qualitätsjournalisten verhehlten in schöner Einigkeit mit ihren politischen Gönnern einfach, dass das von Moskau aus sendende RT DE zwar keine deutsche, wohl aber eine in Europa  – und damit auch in Deutschland  – gültige serbische Sendelizenz hat. Sie wurde, wie vielmals dargelegt, von der Regierung in Belgrad im Rahmen der europäischen „Übereinkommen für das grenzüberschreitende Fernsehen“ erteilt.

Dass Serbien das Recht zur Lizenzvergabe hat, lässt sich nicht bestreiten. Deshalb griffen die Beamten der deutschen Landesmedienanstalten in die juristische Trickkiste, um dennoch gegen RT DElosschlagen zu können: Sie entschieden eigenmächtig, die medienrechtliche Verantwortung für die RT DE-Sendungen liege nicht beim Antragsteller RT in Moskau, sondern in Berlin-Adlershof. Absurder kann man kaum daherreden. Vergleichbar abwegig wäre die Behauptung, die redaktionelle Verantwortung für Beiträge des ARD-Studios in Moskau liege bei dessen Leiter in Russland und nicht beim Chefredakteur ARD-aktuell in Hamburg.

Die deutschen Medienbehörden biegen sich die Argumente zurecht, um den Russen eins auszuwischen. Dabei tun sie so, als sei ihr Schlag gegen RT DE ohne enge Abstimmung mit der Bundesregierung erfolgt, speziell ohne Beteiligungdes Außenministeriums. Als seien Verbotsverfügungen gegen einen ausländischen Sender das tägliche Brot deutscher Amtsstubenbewohner. Das Außenministerium gibt sich gleich vollends als unzuständiger Unbeteiligter:  

„Für RT DE gelten dieselben Regeln wie für alle anderen Sender  – auch was den Aspekt der Staatsferne angeht. Die Bundesregierung kann und darf auf das Verfahren keinen Einfluss nehmen.“

Was für ein Schmierentheater! 

Unter Außenpolitik ist die Gesamtheit der politischen, militärischen und wirtschaftlichen Maßnahmen gegenüber anderen Staaten und internationalen Organisationen zu verstehen, der Umgang mit ausländischen Rundfunksendern inklusive. Für Außenpolitik ist allein die Bundesregierung zuständig. Die Behauptung, Beamte kleiner Landesmedienanstalten hätten die Kompetenz zu weitreichenden außenpolitischen Entscheidungen, bestätigt das Niveau der im unaufrichtigen und ahnungslosen Daherreden sehr geübten Grünen Baerbock. Tagesschau-Redakteure mögen ihr das vielleicht abkaufen. Der Bürger mit intaktem Politikverständnis sicher nicht.

… dass sich die Balken biegen

Seit Adenauers Zeiten wissen wir, dass es die Wahrheit gibt, die reine Wahrheit und nichts als die Wahrheit. Analog dazu gibt es die Lüge, die blanke Lüge und die nur noch saudumme Lüge. Mit einer solchen haben wir es hier zu tun. Schließlich ist weitgehend bekannt (und nie dementiert worden), dass die Bundesregierung (und das Bundesamt für Verfassungsschutz) die Finger drin hatten, als Luxemburg den ersten RT DE-Lizenzantrag für Europa abwies.

Logisch, dass die federführende Medienanstalt Berlin-Brandenburg, MABB, jetzt nicht einräumt, auf Weisung aus dem Baerbock-Ministerium gehandelt zu haben. Dessen Herrschaften wollten unbedingt auf unbeteiligt machen. Der Schein (landes-)medienrechtlicher Legalität sollte gewahrt werden. Die Begründung, weshalb sich die MABB jedoch weigert, Akteneinsicht zu gewähren, lässt das genaue Gegenteil erkennen:

„… das Bekanntwerden des Inhalts der Verfahrensakte würde dem Wohle des Bundes schwerwiegende Nachteile bereiten. Es ist wahrscheinlich, dass eine Veröffentlichung des Inhalts der Verfahrensakte zu gewichtigen diplomatischen Spannungen zwischen der Bundesrepublik Deutschland und Russland führen würde.“

Die Nachteile waren da bereits eingehandelt (Schließung des Moskauer Büros des Staatssenders DW) und die diplomatischen Spannungen längst (von Berlin) verstärkt worden. Wäre das Verbotsverfahren der MABB rechtlich einwandfrei begründet und methodisch sauber ausgeführt, dann könnte die Behörde ihre Akten selbstverständlich einsehen lassen. Stattdessen wird weiter gehetzt, was das Zeug hält:

„Die Propagandastationen wirken auf die Meinungsbildung in den Ländern des Westens ein, in der EU insbesondere. Sie verharmlosen Putins Kriegstreiberei, verbreiten seine Lügen, stellen die Legitimität demokratisch gewählter Regierungen infrage und hofieren extreme Gruppen wie die von rechts außen bis links außen reichende Corona-Leugner-Front.“

Was Wahrheit ist, bestimmen wir. „Der Russe“ lügt nur. Und wie!

„Darüber hinaus stellten russische Akteure  – wie in den vergangenen Jahren  – die NATO und die USA als Bedrohung für Russland und den Weltfrieden dar. … Ziele aller russischen Bemühungen sind die Diskreditierung der Bundesregierung, die polarisierende Zuspitzung des politischen Diskurses und das Untergraben des Vertrauens in staatliche Stellen“.

Das geht gar nicht. Die NATO ist doch bloß für Folklore zuständig und die USA sind sogar friedlicher als der Windsbacher Knabenchor.

Wehrhafte Werte-Demokraten

Damit das alles so bleiben kann, muss ein in Deutschland tätiger russischer Sender auch vom Verfassungsschutz überwacht und stigmatisiert werden. Unbedingt. Der Verfassungsschutz ist nur eine amtliche Erscheinungsform unserer wehrhaften Demokratie. Die kommt leider ohne Geheime Gesinnungspolizei nicht aus. Die kostbarsten Güter unserer „Wertegemeinschaft“, nämlich „Freiheit“ und vor allem „Toleranz“, müssen schließlich geschützt werden (während man sie immer weniger werden lässt). 

Dafür, dass das demokratische Mäntelchen der staatlich geschützten Meinungsmacher nicht bekleckert wird, sorgt unser ebenso aufgeblähtes wie ineffektives Parlament. Dessen Abgeordnete lassen sich bei Kleinen Anfragen von der Bundesregierung schon mal mit Antworten abspeisen, die nach Propaganda statt nach Fakten schmecken: Bei RT DE handle es sich um

„einen der maßgeblichen Akteure eines komplexen Netzwerkes, das im Auftrag staatlicher russischer Stellen deren Narrative“ verbreite, um den „politischen Willensprozess in Deutschland zu beeinflussen.“

Böse Netzwerker sind demnach die anderen, speziell die Russen. Die Bundesregierung ist hingegen Mitglied im Kaffeekränzchen EU EAST STRATCOM, und falls wirklich jemand behauptet, dass das ein Netzwerk sei, dann ist es immerhin ein gutes, das unsere Demokratie verteidigt und dem Ausland sogar was von unseren freiheitlichen Informationen abgibt. Es wurde deshalb schon vor sieben Jahren gegründet, gleich nach dem aus Washington gesteuerten und finanzierten Staatsstreich in der Ukraine und dem Ausbruch der Maidan-Freiheit. Aufgabe: Es soll als Gegengewicht zu offiziellen russischen Mitteilungen fungieren.

Die EU EAST STRATCOM TASK FORCE, so der vollständige Name dieser Einsatzgruppe, soll nach eigener Definition „kreative Informationen“ im Gebiet der EU-geführten Östlichen Partnerschaft verbreiten und dafür „neue Strategien und Methoden“ entwickeln. Die TASK FORCE ist demnach für die anti-russische AgitProp der EU bei den Anrainerstaaten Russlands zuständig.

Wer meint, die EU sei die Koppel von Unschuldslämmern, irrt gewaltig. Die Bürger und Bürgerinnen unserer westlichen Fassadendemokratien sind trotz vermeintlicher Pressefreiheit nicht einmal vor der Propaganda und Desinformation seitens der eigenen Vorleute geschützt. Einflussnahme und Meinungsmache erfolgen hier allenfalls etwas subtiler. In Berlin ist dafür das Presse- und Informationsamt der Bundesregierung zuständig. Es beschäftigt jede Menge professionelle Rosstäuscher.

Fiese Meinungsmache

Auch in der EU EAST STRATCOM TASK FORCE sind Giftköche am Werk. Sie schaffen es sogar, die simpelsten, vielmals bestätigten Tatsachen zu leugnen, zum Beispiel diese:

„Die NATO und der Westen sind schuld an der aktuellen Krise. Hätten sie sich an ihre Versprechen gehalten, die Allianz nicht zu erweitern, würde Russland sich nicht bedroht fühlen.“

Das Versprechen des vormaligen US-Außenministers James Baker ist nicht nur von ihm selbst und vom sowjetischen Staatspräsidenten Gorbatschow bezeugt, sondern von mehreren Teilnehmern an den 2+4-Verhandlungen zur Herstellung der deutschen Einheit. Erst kürzlich hat der Hamburger Rechtswissenschaftler Norman Paech die Gegebenheiten wieder ausführlich dargelegt.

Wer selber Propagandakompanien wie die EU EAST STRATCOM TASK FORCE finanziell unterstützt, kann keine Glaubwürdigkeit beanspruchen, wenn er russische Medien wie RT DE der Propagandamache bezichtigt. Die Bundesregierung ist kein Gralshüter der Wahrheit. Annalenchen Baerbock schon gar nicht, wie wir seit dem jüngsten Wahlkampf wissen.

Ihre ideologischen Unterstützer geben sich aber größte Mühe. Ein Vertreter des CIA-gesponserten Clubs Reporter ohne Grenzen behauptete sogar, die Deutschen Welle habe

„einen Beitrag zur unabhängigen Information in einem autoritären Umfeld geleistet.“

Das wird allerdings auch nicht dadurch wahr, dass er es in einer Tagesthemen-Sendung vorbringen durfte. 

Die Deutsche Welle ist exakt das, was man gemeinhin unter Staatsfunk versteht: Der weitaus überwiegende Anteil ihres Haushaltes von 400 Millionen Euro wird vom Bundesfinanzminister aus Steuermitteln bereitgestellt und der DW von Kulturstaatsministerin Roth angewiesen. Der Sender ist zwar formal eine öffentlich-rechtliche Anstalt, wird aber faktisch vom Staat kontrolliert, trotz aller Vorgaben des Bundesverfassungsgerichts, die das verbieten. Nach dessen Urteil dürfen den Aufsichtsgremien der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten zwar noch einige staatliche oder staatsnahe Vertretern angehören, allerdings liegt deren Quorum bei höchstens einem Drittel. Bei der Deutschen Welle sitzen im siebenköpfigen Verwaltungsrat drei Staatsrepräsentanten (jeweils ein Vertreter des Bundestages, des Bundesrates und der Bundesregierung). Im DW-Rundfunkrat geht die Regelüberschreitung sogar noch weiter: Sieben der 17 Mitglieder werden von Bundestag (2), Bundesregierung (3) und Bundesrat (2) benannt. Nur von fünf Mitgliedern lässt sich zweifelsfrei sagen, dass sie zumindest formal nichts mit dem Staat oder mit seinen Kirchen zu schaffen haben. Die DW ist de facto ein Staatssender.  

Des ungeachtet behauptet die Grüne Claudia Roth:

„Die DW ist zudem staatsfern organisiert. Das heißt, anders als bei RT DE nimmt der deutsche Staat keinen Einflussauf die Programmgestaltung.“

Die Frau kann nichts dafür. Contradictio in adiecto: Sie ist Kulturstaatsministerin. Das würzt die absolut lächerlichste Bundesregierung, die wir je hatten. 

Intendant in Springer-Stiefeln

Dass Russland mit dem Verbot der Deutschen Welle unverhältnismäßig reagiert habe, ist ein weiterer Irreführungsversuch, dem auch die TagesschauVorschub leistet. Wieder wird der böse Russe abgemalt:

„Unabhängiger Journalismus wird in Russland immer weiter zurückgedrängt“, 

behauptet Demian van Osten, ein in Moskau aktiver ARD-Korrespondent. Es gehört schon eine Menge Dreistigkeit dazu, das russische Programm der Deutschen Welle als Ausdruck von Unabhängigkeit auszugeben. Intendant Peter Limbourg, vormals NATO-Korrespondent und erfahrener russophober Feindbildpfleger, hatte bereits anno 2014, als er vom Springer-Konzern kommend gerade sein Amt als DW-Intendant angetreten hatte, unter dem Beifall von CDU-Abgeordneten geprahlt, er werde die Deutsche Welle zum „Anti-Putin-Sender“ ausrichten.

Es liegt ganz auf der transatlantischen AgitProp-Linie, RT DEals „Putins Propagandasender“ verächtlich zu machen, obwohl er zwar (wie die Deutsche Welle) aus Steuermitteln finanziert wird, aber als Privatkonzern organisiert ist. Es ist bezeichnend unredlich, ihm Desinformation und Falschnachrichten („fäjk njuhs“) vorzuwerfen, ohne dafür handfeste Nachweise zu führen. Oder Verfassungsschutz-Spitzel auf ihn anzusetzen und damit zu unterstreichen, welch geringen Wert unsere Regierung dem Recht auf abweichende Meinung und den Anspruch auf Zugang zu umfassender Information beimisst.

Dass umgekehrt die Deutsche Welle keinen professionellen Journalismus pflegt, sondern sich ähnlich wie das ARD-aktuell-Studio in Moskau auf Missionsreise im Auftrag des verkommenen „Wertewestens“ befindet, machen nicht nur Limbourgs Kraftsprüche deutlich. Es ist für die kritische deutsche Öffentlichkeit längst kein Geheimnis mehr. Auch nicht in der anglophonen Welt.

In Russland kam ein parlamentarischer Untersuchungsausschuss zu dem Ergebnis, dass die Deutsche Welleim Sommer 2019 ihr Publikum zur Teilnahme an nicht genehmigten Protesten und illegalen Aktionen zur Störung der Wahlen aufgerufen habe. Schon damals war im Gespräch, die DW wegen ihrer Einmischung in die inneren AngelegenheitenRusslands rauszuwerfen. Wider Erwarten wahrte die Regierung ihre erstaunliche Langmut.

Zweifellos gilt: Wer ausländische Sender abschalten will, setzt sich meistens selbst ins Unrecht. Es ist allerdings ganz und gar nicht egal, wer aus welchen Gründen in einem bilateralen Konfliktfall damit angefangen hat. Das waren diesmal unsere böswilligen Berlin Politdarsteller. Ihr ebenso widerrechtlicheswie wirkungsloses  und deshalb stupides Verbot des Senders RT DE zeigt, dass mindestens zwei ihrer drei Fraktionen an der deutschen Krankheit leiden, lustvoll-heldisch auf die Schnauze zu fliegen.

Das Autoren-Team: 

Friedhelm Klinkhammer, Jahrgang 1944, Jurist. 1975 bis 2008 Mitarbeiter des NDR, zeitweise Vorsitzender des NDR-Gesamtpersonalrats und des ver.di-Betriebsverbandes sowie Referent einer Funkhausdirektorin.

Volker Bräutigam, Jahrgang 1941, Redakteur. 1975 bis 1996 Mitarbeiter des NDR, zunächst in der Tagesschau, von 1992 an in der Kulturredaktion für N3. Danach Lehrauftrag an der Fu-Jen-Universität in Taipeh.

Anmerkung der Autoren:

Unsere Beiträge stehen zur freien Verfügung. Wir schreiben nicht für Honorar, sondern gegen die „mediale Massenverblödung“ (in memoriam Peter Scholl-Latour). Die Texte werden vom Verein „Ständige Publikumskonferenz öffentlich-rechtlicher Medien e.V.“ dokumentiert: https://publikumskonferenz.de/blog

Belarus: Wenn zwei das Gleiche tun …

Die westliche Welt ist sich einig: Die erzwungene Landung des Ryanair-Flugzeuges in Minsk geht gar nicht. Wie war es in Wien 2013?
Christian Müller / 25.05.2021 - Infosperber
Zum Glück gibt es die deutsche Online-Zeitung «German Foreign Policy». Sie erinnerte gestern Montagabend spät in ihrem Newsletter daran, dass die über weissrussischem Territorium erzwungene Landung des Ryanair-Flugzeuges auf ihrem Kursflug von Athen nach Vilnius in Minsk zwecks Verhaftung des weissrussischen oppositionellen Aktivisten und Journalisten Roman Protasewitsch keine Neuerfindung ist. Anfang Juli 2013 wurde die bolivianische Präsidenten-Maschine von Staatspräsident Evo Morales auf dem Flug von Moskau nach Südamerika zur Notlandung in Wien gezwungen, wo sie durchsucht wurde. Grund: Man vermutete, dass an Bord des Flugzeuges der US-amerikanische Whistleblower Edward Snowdon war, um in Bolivien Asyl zu erhalten.

Dumm nur: Er war nicht an Bord. Der damalige Fall einer  – ebenfalls politisch motiviert  – erzwungenen Landung war sogar noch deutlich mehr in Widerspruch zu allen internationalen Regeln der Luftfahrt, weil die Maschinen der Staatspräsidenten international eine zusätzlich garantierte Immunität geniessen.

Der Fall der erzwungenen Landung der Ryanair-Maschine in Minsk schaffte es heute Dienstag sowohl in der NZZ als auch in den CH Media-Zeitungen auf die Frontseiten (wenn man mal von der widerlichen ganzseitigen Werbung vor der NZZ-Frontseite absieht). Und in allen Berichten wird getan, als ob der Fall eine neuerfundene Ungeheuerlichkeit wäre. Erwartungsgemäss wird zudem spekuliert, dass auch Russland dahinter stecken könnte. An einen vergleichbaren Fall zurückzudenken, der vor acht Jahren im Bereich der EU und mit Unterstützung von NATO-Mitgliedsländern stattfand und damals ebenfalls Aufsehen erregte  – allerdings zu keinen Sanktionen führte, denn dahinter standen ja die USA!  –, das kann heutigen Journalisten offensichtlich nicht mehr zugemutet werden  – oder aber sie «vergessen» gewisse Ereignisse absichtlich.

Zum Nachlesen auf «German Foreign Policy» hier anklicken.

PS: Eben hat die NZZ einen neuen Artikel online gestellt, in dem an vier weitere Fälle von Entführungen erinnert wird: Fälle aus Afrika, dem Nahen Osten und aus Asien. Der Fall in Wien, wo EU- und NATO-Länder beteiligt waren, findet auch hier keine Erwähnung.

PS 2 vom Mittwoch 06 Uhr: Ein Paradebeispiel einseitiger, um nicht zu sagen unehrlicher Berichterstattung liefern einmal mehr die Zeitungen der CH Media-Gruppe (Aargauer Zeitung, St. Galler Tagblatt, Luzerner Zeitung, u.a.). Die Flugzeug-Entführung in Weissrussland ist nicht nur der Aufmacher auf der Frontseite, der erzwungenen Landung der Ryanair-Maschine ist auch die folgende Doppelseite 2/3 gewidmet. Und da hat es sogar einen speziellen Artikel mit dem Titel: «Eine kleine Geschichte der Flugzeugentführungen.» Und was liest man da? Die erzwungene Landung der bolivianischen Präsidentenmaschine im Jahr 2013 in Wien unter Zusammenarbeit einiger EU- und NATO-Mitglied-Länder, weil darin der Whistleblower Edward Snowdon vermutet wurde, wird mit keinem Wort erwähnt.

Quelle: https://www.infosperber.ch/medien/trashed-314/

Biden's gruseliges Kriegskabinett

Ein Rückblick in die Geschichte der Kriegsverbrechen
Von Abby Martin* (AM)
​​In den letzten vier Jahren haben wir über Trumps dramatische und aggressive Eskalationen in den imperialen Kriegen berichtet, doch nun zeichnet sich eine neue Morgendämmerung am Horizont ab. Der neu gewählte Präsident Joe Biden wird weltweit als Rückkehr zur Vernunft gefeiert, der die friedliche Zusammenarbeit zwischen den Verbündeten der Demokratie wiederherstellen wird. Aber diese Worte sind, wie fast alles vom Team Biden, nur ein Haufen bedeutungsloser Rhetorik.

Wie eine Biden-Außenpolitik aussehen wird, lässt sich nun klar ableiten, da er in den vergangenen Wochen alle wichtigen Positionen für sein Kriegsministerium ausgewählt hat.

Obwohl noch nicht alle besetzt sind, hat er genug Leute ernannt, um uns genau wissen zu lassen, wie er plant, das Imperium zu verwalten. Wir wollen uns seine wichtigsten außenpolitischen Entscheidungen ansehen, angefangen mit Antony Blinken als Außenminister.

Blaupausen für die Ukraine

Der lange herbei geredete Krieg in der Ukraine hat begonnen.
Von Prof. Dr. Sabine Schiffer 27. Februar 2022
Im Schockzustand darüber wird es kaum möglich sein, sich in Ruhe mit der Rede Putins vom 21. Februar 2022 zu befassen, die extrem lang und sicher voller Propaganda ist  – sie ganz abzutun wäre jedoch fahrlässig, denn deren Wichtigkeit belegen nicht zuletzt die schnell erscheinenden Faktenchecks dazu. Man kann sich nur wünschen, dass es solche Überprüfungen auch zu Zeiten der Irak- oder Libyen-Kriegs-Propaganda gegeben hätte.

Brasilien - Bolsonaro und die gespaltene Bourgeoisie

Nach Meinung verschiedener ExpertInnen zum brasilianischen Militär war die Kandidatur von Jair Bolsonaro als Präsident Brasiliens von langer Hand von führenden Generälen vorbereitet.
Jörg Nowak / Marxistische Blätter 4 - 2021
Eine deutliche Distanzierung des brasilianischen Militärs von der Arbeiterpartei Brasiliens (PT) setzte ein, als Dilma Rousseff ab 2011 eine Wahrheitskommission zur Aufklärung der Verbrechen während der Militärdiktatur (1964 bis 1985) einsetzte. Diese Kommission hatte keine Befugnisse oder Wirkungen in Bezug auf Strafverfolgung, und bis heute gilt die beim Übergang zur Demokratie beschlossene Amnestieregelung für während der Diktatur begangener politischer Verbrechen. Aber selbst die öffentliche Diskussion im Rahmen der Wahrheitskommission hatte zur Folge, dass sich im Militär eine Anti-PT-Stimmung breit machte.

Geschätzte Leserin, geschätzter Leser,
immer wieder fragt man sich, was ist eigentlich in Brasilien los, das seinerzeit als Mitglied der BRICS-Staaten mit ein Hoffnungsträger für Frieden in der Welt war. Die folgende professionelle und nüchterne Analyse des deutschen Politologen und Gastprofessors Jörg Nowak in Brasilia beschreibt gut und verständlich die unübersichtliche Lage in Bolsonaro-Brasilien und versachlicht die Möglichkeiten einer zukünftigen Regierung von Luiz Inácio Lula da Silva. Herzlich Willy Wahl.

Mit der wirtschaftlichen Krise Brasiliens ab 2014 traf dieser Unmut im Militär auf den Wunsch der Bourgeoisie, das sozialdemokratische Experiment der Lula- und Rousseff-Periode (2003 bis 2016) abzubrechen. Die moderate Modernisierung des brasilianischen Kapitalismus, die die PT in Koalitionsregierungen mit bürgerlichen Parteien in Angriff nahm, war bereits zu massenfreundlich für die aus der Sklaverei hervorgegangenen brasilianischen Eliten. 

Bröckers: Notizen vom Ende der unipolaren Welt

Hätten die Russen im Juli vor 80 Jahren schon lenkbare Präzisionsraketen vom Typ “Kalibr” gehabt, wie sie jetzt in einem Offiziersclub in der ukrainischen Stadt Winniza eingeschlagen sind, wäre der Weltkrieg sofort erledigt gewesen.
Posted on 18/07/2022 by Mathias Broeckers

Brzezinski und die Amerikanisierung Europas

Wir bringen diesen Vortrag aus dem Jahr 2000, weil er zum besseren Verständnis der heutigen Situation in der Ukraine und der EU beitragen kann
Von Dipl. Ing. Agr. et Dipl. Psych. Diethelm Raff - Vortrag in Salzburg, 24.10. 2000
Zbigniew Brzezinski war unter Präsident Carter Sicherheitsberater des Präsidenten und maßgebend an wichtigen Entscheidungen beteiligt. So z.B. als es um die Besetzung der USA-Botschaft im Iran nach dem Sturz des Schahs ging, um die Unterstützung von Sadam Hussein im Krieg gegen den Iran usw. Zbigniew Brzezinski ist polnischer Herkunft und griff auch mit ein als es um die Unterstützung der antikommunistischen Bewegung in Polen 1980/81 ging. Zbigniew Brzezinski gilt als Hardliner und extremer Antikommunist.

Bundesministerium für Gesundheit beauftragt Werbeagentur für Corona-PR

Am 24. April 2020 gab die Bundeskanzler Angela Merkel per Videokonferenz den Startschuss für eine Geberkonferenz am 4. Mai, an der für den Kampf gegen COVID-19 Gelder gesammelt werden sollen:
Von Wolfgang Effenberger
Ihr Dank ging gleich an die WHO und ihre Aktivitäten und an die globalen Gesundheitsakteure, die ganz im Sinne des "Sustainable Development Goal Nummer 3" eine Initiative ergriffen haben: „Wir werden dieses Virus nur dann besiegen, wenn wir unsere Kräfte bündeln und eine schlagkräftige Allianz bilden. Die Gesundheitsakteure haben dies bereits getan, und wir sind von deutscher Seite aus bereit, dies politisch mit all unseren Kräften zu unterstützen. Ich bin auch der Europäischen Union sehr dankbar dafür, dass sie die Dinge auch mit in die Hand genommen hat.“(1) Frau Merkel wies auf die Bedeutung des Impfstoffs hin und die dafür noch zu schließende beachtliche finanzielle Lücke von acht Milliarden Euro  – berechnet vom "Global Preparedness Monitoring Board". An möglichst vielen Stellen der Welt sollen Produktionskapazitäten für den Impfstoff aufgebaut werden. „Deutschland wird sich mit einem substanziellen Beitrag an dieser Konferenz beteiligen“, so die Kanzlerin und verabschiedete sich von der Konferenz: „Herzlichen Dank, Tedros [Adhanom, Generaldirektor der Weltgesundheitsorganisation, W.E.], dass du heute die Initiative ergriffen hast. Herzlichen Dank, Emmanuel, herzlichen Dank, Ursula und Melinda Gates, für diese Initiative. Wir werden als Co-Host am 4. Mai mit dabei sein.“(2)

Pressestatement Merkel 24.4.20
Deutschland will sich mit einem substanziellen Beitrag an der weltweiten Impfaktion beteiligen.Ein Beispiel für Humanität?

Als im Frühjahr 2015 der UNHCR-Sekretär Peter Sutherland  – ein Mann von Goldman&Sachs  – die Zuschüsse in den Flüchtlingslagern rund um Syrien von pro Person 30 Dollar auf 12 Dollar kürzte - das sind pro Person im Jahr 216 Dollar, für eine Million Syrer also 216 Millionen, im Vergleich zu den 8 Milliarden also eine geradezu lächerliche Summe - gab es keine Geberkonferenz. Dass sich die ohnehin geprüften Menschen unter blumigen Versprechungen der Schlepperindustrie dann auf den schweren Weg nach Deutschland machten, wo viele von ihnen heute noch ohne jegliche Perspektive leben, war abzusehen.

Und Gelder für den Wiederaufbau in Syrien? Ebenfalls Fehlanzeige.Seit 2012 unterstützt die Bundesregierung nur die syrische Opposition  – u.a. auch die berüchtigten Weißhelme. 

Merkels Duzfreund Tedros Ahanom Ghebreyesus, ehemaliger äthiopischer Gesundheitsminister, werden im Umgang mit Epidemien bis heute schwere Vorwürfe gemacht. So soll er mehrere Cholera-Ausbrüche zwischen 2006 und 2011 heruntergespielt und dadurch nötige Gegenmaßnahmen verschleppt haben. Ludger Schadomsky, der als Leiter des äthiopischen Sprachdienstes der Deutschen Welle die Amtszeit des damaligen Gesundheitsministers als Journalist verfolgte, erinnert sich: „In unseren Interviews mit den äthiopischen Gesundheitsbehörden war seinerzeit immer von 'wässrigem Durchfall' die Rede, obwohl es anhand der klinischen Befunde belastbare Gründe gab, von Cholera auszugehen. 

Bei der Bewältigung der Coronakrise scheint man sich auch wenig Mühe zu geben, den genauen Sachverhalt herauszufinden. Stattdessen werden Unsummen ausgegeben, um die ausgebenen Parolen bestmöglich zu verkaufen. 

Am 12. April stellte Frau Doris Schröder beim Bundesministerium für Gesundheit die Anfrage:(4) 

„In den letzten Jahren wurde die Beratung von PR-Agenturen durch die Bundesministerien im immer größeren Umfang genutzt. Welche PR-Agenturen beraten bzw. entwickeln die Kampagnen bzgl. Corona (SARS-CoV-2 bzw. Covid-19) die Bundesregierung bzw. Ihr Ministerium bisher? In welchem Umfang geschieht dies? Wer berät Sie inhaltlich? Vielen Dank.“

Am 23.April kam die Antwort:

 „Sehr geehrte Frau Schröder, die Unterstützung bei der Konzeption und Durchführung von Kommunikationsdienstleistungen erfolgt nach Durchführung einer europaweiten Ausschreibung seit 1. April dieses Jahres durch die Agentur Scholz & Friends Berlin GmbH in Berlin. Das Auftragsvolumen wurde zum Zeitpunkt der Ausschreibung auf 22.000.000 EURO für die Dauer von 4 Jahren geschätzt. In dem Jahr zuvor war der Auftrag an die Bietergemeinschaft KOMPAKTMEDIEN Agentur für Kommunikation GmbH & VALID Digitalagentur GmbH vergeben. Mit freundlichen Grüßen“ 

Der Autor konnte es erst kaum glauben und hielt die Anfrage für getürkt. Doch bei einem Blick auf die Homepage der Agentur ("Beste Deutsche Agentur bei den London International Awards") fand sich unter "Wir sind das Orchester der Ideen" der Hinweis auf die bundesweite Mobilisierungs- und Informationskampagne für die Schutzmaßnahmen und die Aufklärung der Bevölkerung.

„Die Kommunikation unter dem Hashtag #wirbleibenzuhause hat in wenigen Tagen eine Milliardenreichweite erzielt und eine beispiellose Unterstützung erfahren“.(5) 

Die Kampagne, gestartet in den sozialen Medien, löste einen Schneeball-Effekt aus: TV-Sender nutzen den Hashtag genauso wie Spotify, Youtube, Instagram oder die deutschen Zeitungsverleger mit ihrer Posteraktion "Wir bleiben zuhause".

„Dazu gehört neben der Kampagne die tagesaktuelle Information über die sozialen Medien. Hierfür etablierte Cosmonauts & Kings ein digitales Lagezentrum, aus welchem neben den bestehenden Kanälen Facebook, Twitter und Instagram auch neue Angebote bei LinkedIn, Whatsapp, Telegram und Tiktok bespielt werden. Zu den Aufgaben gehört auch das permanente Monitoring der Social Media-Kommunikation, um schnell in Echtzeit auf Falschmeldungen und aktuelle Entwicklungen reagieren zu können“(6).

Mit "Falschmeldungen" dürften wohl kritische Beiträge und Kommentare gemeint sein! Auf der Homepage von Scholz&Friends erfährt man auch, daß das Aushängeschild der Agentur, Kreativ-Geschäftsführer Markus Daubenbüchel, der mit seiner zehnjährigen Kampagnentätigkeit Werbegeschichte geschrieben hat, sich „nach dem erfolgreichen Abschluss dieser Phase neuen beruflichen Herausforderungen stellen“(7) will. Der Ausstieg von Daubenbüchel zum Zeitpunkt des millionenschweren Beratungsauftrags der Bundesregierung macht stutzig. Hat hier ein außergewöhnlich kreativer Mensch vielleicht Skrupel bekommen? 

In der Coronakrise hat die Wissenschaft noch keine eindeutigen Antworten geben können. Die beiden Pole des wissenschaftlichen Diskurses vertreten der inzwischen zum bekanntesten Wissenschaftler Deutschlands aufgestiegene Virologe Christian Drosten und sein Vorgänger an der Charité Berlin, Detlef Krüger. Der Seniorprofessor schätzt seinen Kollegen durchaus, hat aber doch eine eigene Meinung zu den gebräuchlichen Tests, zum Lockdown und zur Gefährlichkeit des Coronavirus. 

Er hält das Coronavirus für noch nicht einmal gefährlicher als bestimmte Varianten von Grippeviren:

„Ich persönlich denke, dass hier gesamtgesellschaftlich aber so viele sich überschneidende Faktoren eine Rolle spielen, dass man natürlich Entscheidungen auf einer viel breiteren Basis aus den verschiedensten Bereichen von Wissenschaft und Gesamtgesellschaft treffen muss, als nur aufgrund des Rats einzelner Virologen. So würde, ich - um allein bei der Medizin zu bleiben - hier auch mehr Infektions- und Intensivmediziner an Bord holen. Und wir haben gerade gelernt, dass auch Rechtsmediziner und Pathologen äußerst wichtige Einsichten vermitteln könnten“(8).

Krüger bekommt natürlich im Gegensatz zu seinem Nachfolger keine öffentliche Aufmerksamkeit  – also ist sein Statement im SPUTNIK erschienen (und kann damit als unseriös abgetan werden). Es ist aber wert und wichtig, seinen Vorschlag der vernetzten Wissenschaft aufzugreifen. Dr. Shiva Ayyadurai ist ein Wissenschaftler, der in komplexen Zusammenhängen und in Systemen denken kann. Er studierte am "Massachusetts Institute of Technology" (MIT), schloss mit einem doppelten Master in Informationsvisualisierung und Maschinenbau ab und promovierte in Bioengineering im Bereich Systembiologie. 2007 wurde ihm ein Fulbright-Stipendium zugesprochen, um die Integration der traditionellen indischen Siddha-Medizin in die moderne Systembiologie zu untersuchen.(9)

Als selbständiger Unternehmer von "Millennium Cybernetics" entwickelt er in seiner Firma Software zur automatischen Verwaltung von E-Mails.(10)  Im Rahmen der Systembiologie und auf der Basis mathematischer Modelle kam Ayyadurai zu dem Schluss, dass gentechnisch veränderte Sojabohnen im Vergleich zu naturbelassenem Soja einen höheren Anteil des krebserregenden Formaldehyds und gleichzeitig einen niedrigeren Anteil des Antioxidans’ Glutathion enthalten. Das war nicht im Sinn der multinationalen Agrarkonzerne. Der Bericht wurde unter anderem von der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit zurückgewiesen.

Ayyadurai bot 2016 Hillary Clinton 10 Millionen Dollar für ihren Präsidentschaftswahlkampf an, falls sie seine Forschungsergebnisse widerlegen könnte.(11) Der unabhängige Streiter legt auch in der Coronakrise den Finger in die Wunde. In einem Interview vom 21.4.2020(12) kritisiert er nicht nur die Corona-Panik, sondern auch die Tatsache, dass Organisationen wie die Gates-Stiftung die medizinische Behandlung der Menschen diktieren.

Zunächst stellt der Systembiologe einmal klar, dass jeder Mensch eine wandelnde Keimfabrik ist. Zum Verständnis ist es wichtig, dass ein geschwächtes Immunsystem in seiner Funktion beeinträchtigt ist und bei alten Menschen oder ungünstigen Bedingungen überreagieren kann. Dann werden nicht nur die Virenteilchen angegriffen, sondern auch das Zellgewebe. Die Wissenschaft habe sich immer weiter vom Erkennen komplexer Zusammenhänge entfernt; so werde untersucht, wie zwei verschiedene Eiweiße miteinander reagieren, doch werde die systemische Dimension vernachlässigt.

Die Behandlung erfolge nach dem Muster Symptom  – Medikament. Die Wechselwirkungen innerhalb eines ganzen Organismus sind kein Thema. 

„Warum werden gesunden wie kritisch kranken Menschen mit beeinträchtigtem Immunsystem die gleichen Arzneien verschrieben und ganze Wirtschaftsysteme zerstört, was übrigens auch eine fundamentale Überreaktion ist?“

fragt Ayyadurai. Längst sei unsere Gesellschaft strukturell nicht mehr gesund:

„Wenn die öffentliche Gesundheit wichtig ist, dann sollte über das Übergewicht von 30 % der US-Bevölkerung und die Auto-Immunerkrankungen von 54 % der US-Jugendlichen gesprochen werden.“ 

Der unglückliche Zusammenschluss und die Konsolidierung der großen Krankenhäuser und der Pharma Großkonzerne samt Verschmelzung der Medien habe dazu geführt, dass eine recht überschaubare Gruppe von Menschen die Narrative kontrollieren kann - das sei nicht einmal eine Verschwörungstheorie. Ayyadurai verweist auf Noam ChomskysPublikation "Manufacturing Consent: The Political Economy of the Mass Media".(13) Die edle Pflicht der Wissenschaft bestehe darin, die Wahrheit zu vermitteln oder zumindest kontroverse Diskussionen über Forschungsergebnisse zuzulassen.Der Systembiologe hält die Krise für den größten angstmachenden Schwindel überhaupt. Das Ganze diene eigentlich dazu, das Wirtschaftssystem zu zerstören  – in den USA seien bereits 17 Millionen arbeitslos  – und nach den Plänen von Big Pharma und der WHO den Epidemiediensten gesetzlich Arzneibehandlungen vorzuschreiben.

Big Pharma verliert Jahr für Jahr viel Geld durch die steigenden Investitionen in Forschung und Entwicklung, zugleich sind die Zuschüsse rückläufig. Immer mehr Pharmaprodukte geraten außerdem in die Kritik. Nun soll auf Impfstoffe gesetzt werden. Warum? Weil der Hersteller einer Arznei auf Schadensersatz verklagt werden kann  – das waren rd. 5 Mrd. US-Dollar über 13 bzw. 14 Jahre. Ein derartiges Risiko fällt bei Impfstoffen nicht an. Sie fallen unter dieselben Regelungen wie Biopharmaka. Impfhersteller können nicht verklagt werden, und falls doch, dann nur vor einem von der US-Bundesregierung betriebenen Gerichtshof für Impfsachen, wo wieder der Steuerzahler für alles aufkommt.

Alles kein Thema für die Medien! 

Am 15. April trat Bill Gates in den Tagesthemen auf und verkündete, dass 7 Milliarden Menschen geimpft werden sollen:(14) Das hatte Ayyadurai vermutet! Bill Gates kennt sich nicht mit Biologie aus und hat nur ein Ziel: die Zwangsmedizin! Gates´ Partner sind Hillary Clinton, Marc Zuckerberg und die großen Pharmakonzerne. Ayyadurai ist überzeugt, dass sie eine Top-Down –Medizin betreiben wollen und gibt Ungläubigen den Rat: Folgen Sie der Spur des Geldes! Es stehen 7 Billionen US-Dollar wiederkehrende Einnahmen pro Jahr für die Pharmaindustrie auf dem Spiel. Seine abschließende Frage lautet: Haben Sie Bill Gates oder Marc Zuckerberg gewählt?(15)

Am 25. April 2020 haben Konstantin Demeter und Torsten Engelbrecht in ihrem erhellenden Artikel "Das Zitier-Kartell" die Wissenschaftler vorgestellt, die Merkels Lockdown goutieren: Sie sind alle in die Pharmalobby verstrickt!(16) Voran Merkels Ehemann Joachim Sauer, der seit 1997 im Forschungsbeirat des Fonds der Chemischen Industrie sitzt(17). Es folgte 2007 die Mitgliedschaft bei der Wissenschaftsakademie "Leopoldina"(18), deren Nähe zur Industrie und zur Politik auffällig ist. So ist kaum zu erwarten, dass die "altehrwürdige" Akademie ein Thesenpapier vorlegt, das Merkels-Lockdown-Politik grundlegend kritisiert.

In ihrem dritten ad-hoc-Thesenpaper vom 13. April forderte die Leopoldina, dass

„die Forschung zu wirksamen Medikamenten und die Entwicklung von schnell und in großen Mengen verfügbaren Impfstoffen massiv vorangetrieben werden. Die Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina wird diesen Prozess eng begleiten“(19).

Seit 2008 ist Sauer Member des pharmanahen "European Research Council" (ERC)(20). So wundert es nicht, dass der ERC zahlreiche Projekte für antivirale Medikamente und Impfungen gegen das Coronavirus(21) fördert. Diese von der Pharmaindustrie durchdrungenen Netzwerke machten 2019 auch die Wahl des Nanowissenschaftlers Mauro Ferrari zum neuen ERC-Präsidenten möglich, obwohl er Sitz und Stimme im Verwaltungsrat der kalifornischen Firma "Arrowhead Pharmaceuticals" hatte.(22)  

Um die Pharmainteressen weltweit durchzusetzen, haben sich mächtige Netzwerke gebildet  – mittendrin die Melinda Gates Foundation  – die inzwischen die WHO(23) korrumpiert haben. In dem Artikel "Profiteure der Angst" vom 25. April 2020 fragt Jens Lehrich den Schweizer Historiker und Friedensforscher Daniele Ganser, ob er die derzeitige Berichterstattung zu Corona für Propaganda hält. Und Gansers Antwort ist klar: „Ja, es ist Propaganda!“ Ganser macht in seinem neuen Buch "Imperium USA: Die skrupellose Weltmacht" deutlich, dass die Regierenden sich bisher überhaupt nicht um die Gesundheit der Bevölkerung geschert haben. Kapitalinteressen standen und stehen im Vordergrund.

So lautet sein Tipp:

„Man sollte keinen Autoritäten glauben — also weder der WHO, noch Bill Gates, noch der deutschen Bundeskanzlerin. Denn diese haben oft genug bewiesen, dass sie sich nicht um unsere Gesundheit sorgen“(24).

Jeder Mensch sollte sich selbst die Frage stellen: Was tue ich für meine Gesundheit? Wie beruhige ich mich, wenn ich Ängste habe? Denn diese schwächen nachweislich unser Immunsystem. Doch diese Ängste werden von den Medien regelrecht geschürt, Bilder von Särgen in Turnhallen und Kühl-LKWs, Meldungen von Massengräbern im Central Park. Daniele Ganser ist der Meinung, dass unser Geist absichtlich verwirrt wird:

„Wir werden nicht darauf hingewiesen, dass sehr oft Ängste auch erzeugt werden und dass diese Ängste dazu dienen, um die Menschen zu lenken wie Schafe.“(25) 

In Phasen der Hoffnungslosigkeit rät er, hinaus in die Natur zu gehen, sich an ihrer Schönheit und Symmetrie zu erfreuen oder sich auf seine Atmung zu konzentrieren und die Atemzüge zu zählen.(26) 

„Wir brauchen eine positive Vision für das 21. Jahrhundert“ heißt es in dem Artikel weiter. „Weniger Gewalt — gegenüber Menschen und Tieren — und weniger Vergiftung und Zerstörung der Natur. Die Corona-Krise kann hier vielleicht als Katalysator wirken, der uns zeigt, dass nichts selbstverständlich und alles möglich ist. Kultivieren wir unsere Achtsamkeit... Lernen wir, wirklich an den Frieden zu glauben, denn dann erschaffen wir ihn auch.“ (27) 

Daniele Ganser hat unbequeme Fragen gestellt, sonst wäre er heute noch Professor. Unermüdlich setzt er sich für einen gerechten Frieden in der Welt ein.

„Zu viele von uns halten ihn für nicht zu verwirklichen. Aber das ist ein gefährlicher, defätistischer Glaube. Er führt zu der Schlussfolgerung, dass der Krieg unvermeidlich ist, dass die Menschheit zum Untergang verurteilt ist, dass wir uns in der Gewalt von Kräften befinden, die wir nicht kontrollieren können.‘ Doch dies stimmt nicht, das wusste auch Kennedy. ‚Unsere Probleme sind von Menschen geschaffen, deshalb können sie auch von Menschen gelöst werden. Die Größe, die der menschliche Geist erreichen kann, bestimmt der Mensch selbst“(28).

Quellen:

1) https://www.bundesregierung.de/breg-de/suche/pressestatement-von-bundeskanzlerin-merkel-im-rahmen-der-who-spenden-videokonferenz-1746960

2) Ebenda

3) www.dw.com/de/dr-tedros-wer-ist-der-mann-an-der-spitze-der-who/a-53190682

4) Anfrage "Bundesweite Kommunikation bzgl. Corona" unter Verwendung der Gesetze Informationsfreiheitsgesetz Bund (IFG), Verbraucherinformationsgesetz (VIG), Umweltinformationsgesetz Bund (UIG)
fragdenstaat.de/anfrage/bundesweite-kommunikation-bzgl-corona

5) https://s-f.com/wirbleibenzuhause-scholz-friends-kommuniziert-in-der-corona-krise-fuer-das-bmg/

6) Ebenda

7) Kreativ-GF Markus Daubenbüchel steigt bei Scholz & Friends aus 8. April 2020

8) Miguel Candela: Drosten-Vorgänger Krüger: „Corona nicht gefährlicher als Grippe“  – Exklusiv vom 25.4.20 unter https://de.sputniknews.com/interviews/20200425326953541-corona-gefahr-virologe/

9) Anne Trafton: East meets West, MIT News, 17. September 2007

10) Deborah Shapley: Dr. Email Will See You Now. MIT Technology Review, Ausgabe Januar/Februar 2000

11) Tanya Lewis: A scientist just bet $10 million on a claim that GMOs are unsafe. Business Insider, 12. November 2015; Eric Kiefer: NJ Scientist Gives Hillary Clinton a $10 Million GMO Challenge. Patch.com, 1. Februar 2016 

12) Shiva Ayyadurai/ Jasmin Kosubek: Unter falscher Flagge“ vom 21.4.2020 www.youtube.com/watch

13) Edward S. Herman/ Noam Chomsky "Manufacturing Consent: The Political Economy of the Mass Media"

14) Bill Gates und Corona Menschenfreund oder Geschäftemacher? 15.4.2020 unter https://www.tagesschau.de/faktenfinder/ausland/gates-stiftung-corona-101.html

15) Shiva Ayyadurai/ Jasmin Kosubek: Unter falscher Flagge“ vom 21.4.2020 www.youtube.com/watch

16) Konstantin Demeter, Torsten Engelbrecht: Das Zitier-Kartell Ob Streeck oder Leopoldina — viele Wissenschaftler, die Merkels Lockdown goutieren, sind mit der Pharmalobby verstrickt vom 25.4.2020 unter www.rubikon.news/artikel/das-macht-kartell

17) https://www.vci.de/ergaenzende-downloads/fonds-kuratorium-2017-01-01.pdf

18) https://www.leopoldina.org/mitgliederverzeichnis/mitglieder/member/Member/show/joachim-sauer/

19) Konstantin Demeter, Torsten Engelbrecht: Das Zitier-Kartell Ob Streeck oder Leopoldina — viele Wissenschaftler, die Merkels Lockdown goutieren, sind mit der Pharmalobby verstrickt vom 25.4.2020 unter www.rubikon.news/artikel/das-macht-kartell

20) https://www.leopoldina.org/fileadmin/redaktion/Mitglieder/CV_Sauer_Joachim_D.pdf

21) https://erc.europa.eu/list-erc-funded-research-projects-related-coronavirus

22) https://arrowheadpharma.com/about/

23) So wird auch die Weltgesundheitsorganisation nur noch zu einem Fünftel durch Beiträge der Mitgliedsländer finanziert. Der größte Einzelzahler war 2018 die USA mit gut 281 Millionen Dollar (257 Millionen Euro)- diese haben ihre Beiträge aktuell jedoch eingefroren. Der Rest der Ausgaben wird aus privaten Geldern bestritten. Mit fast 229 Millionen Dollar (210 Millionen Euro) machte die Bill and Melinda Gates Foundation 2018 dabei die größte Spende - bestimmte aber auch, für welche Programme das Geld verwendet werden soll.

24) www.rubikon.news/artikel/profiteure-der-angst-2

25) Elisa Gratias: Profiteure der Angst, 25. 4.2020 unter www.rubikon.news/artikel/profiteure-der-angst-2

26) Ebenda

27) Ebenda

28) Daniele Ganser, „Imperium USA: Die skrupellose Weltmacht“, S. 18

Die Meinung des Autors/Ansprechpartners kann von der Meinung der Redaktion abweichen. Grundgesetz Artikel 5 Absatz 1 und 3 (1) „Jeder hat das Recht, seine Meinung in Wort, Schrift und Bild frei zu äußern und zu verbreiten und sich aus allgemein zugänglichen Quellen ungehindert zu unterrichten. Die Pressefreiheit und die Freiheit der Berichterstattung durch Rundfunk und Film werden gewährleistet. Eine Zensur findet nicht statt.“Am 25. Mai 2018 tritt die neue EU-Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) in Kraft. World Economy S.L. aktualisiert in diesem Zuge seine Datenschutzbestimmungen. Gerne möchten wir Sie weiterhin mit unserem Newsletter an Ihre E-Mail-Adresse informieren. Sie haben jederzeit das Recht, der weiteren Nutzung Ihrer personenbezogenen Daten für die Zukunft zu widersprechen

Quelle : https://www.world-economy.eu/nachrichten/detail/bundesministerium-fuer-gesundheit-beauftragt-werbeagentur-fuer-corona-pr/
Hervorhebungen: seniora.org

Charles' Imperium: das königliche Reset-Rätsel

Als der Great Reset im Jahr 2O2O offiziell eingeleitet wurde, geschah dies nicht durch Klaus Schwab oder Bill Gates, sondern durch Charles, Prinz von Wales, den damaligen Thronfolger Großbritanniens.
Veröffentlicht am 15. April 2022 von winter oak
In Wirklichkeit ist er, wie wir hier zeigen werden, der Kopf (oder die willige Galionsfigur) eines riesigen Imperiums ruchloser finanzieller Interessen, die sich scheinheilig hinter einer Fassade wohltätiger Philanthropie verstecken.

China & Russland Impfstoffe besiegen den Virus des Kalten Krieges

China & Russia Vaccines Defeat Cold War Virus
Von Finian Cunningham – ICH 17. 03. 2021
17. März 2021 "Information Clearing House" - - "Sputnik News " - Ein Freund in der Not ist in der Tat ein Freund, und mehrere Länder, die zuvor vielleicht an den von China und Russland produzierten Impfstoffen geschnuppert haben, finden die Wahrheit in dem alten Sprichwort.

China steigert die Lieferungen seines CoronaVac an Brasilien und andere lateinamerikanische Länder, in denen Covid-19-Infektionen die öffentlichen Gesundheitsdienste zu überfordern drohen. Brasilien hat sich zu einem neuen globalen Hotspot für tödliche Varianten des Coronavirus entwickelt. Mit fast 280.000 Todesfällen hat das bevölkerungsreichste Land Lateinamerikas nach den Vereinigten Staaten (533.000) die zweithöchste Zahl an Infizierten weltweit zu verzeichnen.

Col Doug Macgregor: Diesmal ist es anders

Weder wir noch unsere Verbündeten sind bereit, einen totalen Krieg mit Russland zu führen, weder regional noch global.
Von Douglas Macgregor - Jan 26, 202312:01 PM
Bis zur Entscheidung, Moskau in der Ukraine mit einer existenziellen militärischen Bedrohung zu konfrontieren, beschränkte Washington den Einsatz amerikanischer Militärmacht auf Konflikte, bei denen es sich die Amerikaner leisten konnten, sie zu verlieren - Kriege mit schwachen Gegnern in den Entwicklungsländern von Saigon bis Bagdad, die keine existenzielle Bedrohung für die US-Streitkräfte oder das amerikanische Territorium darstellten. Diesmal - im Stellvertreterkrieg mit Russland - ist es anders.

Colonel MacGregor: Die Ukraine wurde ZERSTÖRT und es ist nichts mehr übrig | Redacted mit Clayton Morris

Interview Clayton Morris mit Colonel Douglas McGregor
02.03.2023 Transkript und Übersetzung für seniora.org von Dr. Andreas Myläus
Colonel Douglas McGregor: "Die Ukraine kann diesen Krieg nicht gewinnen, und die Verluste, die sie im Kampf gegen die Russen in der Südukraine erlitten hat, waren entsetzlich. Die Russen haben die Ukrainer seit September aufgefordert, sie in der Südukraine unerbittlich anzugreifen, und genau das haben die Ukrainer getan, und sie haben horrende Verluste erlitten".

Clayton Morris:

Nun, es gibt viele wichtige Entwicklungen im Krieg in der Ukraine, zu denen wir kommen wollen, einschließlich großer Eingeständnisse der NATO, dass die Ukraine doch Mitglied der NATO werden wird. Die Vereinigten Staaten geben zu, dass sie keine der Waffen, die in die Ukraine geliefert werden, nachverfolgen können, und Präsident Trump sagt, dass wir alle auf den Dritten Weltkrieg zusteuern, dies könnte eine der gefährlichsten Zeiten in der amerikanischen Geschichte sein. Um mehr Kontext und Nuancen zu erhalten, schalten wir nun zu Colonel Douglas McGregor.

Colonel, schön, Sie zu sehen. Willkommen zurück in der Sendung.

MacGregor:

Danke.

Clayton Morris:

Beginnen wir also mit den Äußerungen von NATO-Sekretär Jens Stoltenberg, der zugab, dass die Ukraine ein NATO-Mitglied werden wird. Er sagte das ziemlich nachdrücklich. Hören Sie zu:

(eingespieltes Video)

Jens Stoltenberg:

Nun, die NATO-Verbündeten haben sich darauf geeinigt, dass die Ukraine Mitglied unseres Bündnisses wird, aber das ist gleichzeitig eine langfristige Perspektive. Jetzt geht es darum, sicherzustellen, dass sich die Ukraine als souveräne, unabhängige Nation durchsetzt, und deshalb müssen wir die Ukraine unterstützen.

?:

Ich sehe die Zukunft der Ukraine darin, Teil der Europäischen Union und auch Mitglied der NATO zu sein.

Clayton Morris:

Also, Colonel, was sagen Sie dazu? Die NATO bekommt mit der Ukraine ein neues Mitglied?

MacGregor:

Ich glaube nicht, dass dies ein Eingeständnis ist, sondern vielmehr ein erklärtes Ziel. Aber abgesehen davon glaube ich, dass das eigentliche Ziel darin besteht, jegliche Verhandlungen zu verhindern. Wenn man den Standpunkt vertritt, dass es für die Ukraine keine Alternative zur NATO-Mitgliedschaft gibt, sagt man den Russen damit, dass ihr Wunsch nach einem bündnisfreien neutralen Staat in der Ukraine nicht mehr zur Diskussion steht. Das bedeutet, dass die Russen diesen Krieg bis zum Ende ausfechten müssen. Es wird keine Verhandlungslösung geben, und das ist es, was Washington und London wollen. Ich glaube nicht, dass alle anderen in Europa diese Ansicht teilen, aber das ist eindeutig die Haltung in Washington und London.

Clayton Morris:

Die Ukraine einfach von der Landkarte zu tilgen ist also die Alternative? Das ist es, was Washington und London wollen?

MacGregor:

Nun, ich glaube nicht, dass sie das unbedingt wollen. Ich weiß, dass die Russen das nicht wollen. Aber sie lassen den Russen einfach keine Wahl. Wenn man ihnen sagt, dass die Ukraine am Ende dieses Krieges  – was auch immer das bedeutet und wann auch immer das geschieht  – Mitglied der NATO sein wird, dann wird alles wieder zu einer existenziellen Bedrohung für Russland. Die Russen wissen, wenn sie in irgendeiner Weise nachgeben, wenn sie zum Beispiel zugeben, dass die Hälfte der Ukraine Teil Russlands werden kann, mit anderen Worten, die westliche Hälfte oder so... Dann haben sie das Problem, das sie im Januar und Februar hatten, nämlich diese riesige antirussische Streitmacht, eine gut ausgebildete, gut ausgerüstete Armee, die bereit ist, Russland anzugreifen. Warum also sollten sie das tun?

Das ist also der Plan, um jede Hoffnung auf eine Verhandlungslösung zu zerstören. Das ist alles.

Clayton Morris:

Faszinierend. Dann haben wir natürlich den ukrainischen Präsidenten Zelensky, der gestern sagte, dass Amerikaner, amerikanische Söhne und Töchter, in der Ukraine Blut vergießen müssen. Das ist es, was wir tun müssen, um den Sieg zu sichern.

(eingespieltes Video)

Zelensky:

Die USA werden ihre Söhne und Töchter genauso in den Krieg schicken müssen, wie wir unsere Söhne und Töchter in den Krieg schicken, und sie werden kämpfen müssen, denn es ist die Natur, über die wir hier sprechen. Und sie werden sterben  – Gott bewahre  – denn das ist eine schreckliche Sache.

Clayton Morris:

Was halten Sie davon?

MacGregor:

Nun, hier gibt es zwei Themen:

Zunächst einmal gibt er die Wahrheit zu: Die Ukraine kann diesen Krieg nicht gewinnen, und die Verluste, die sie im Kampf gegen die Russen in der Südukraine erlitten hat, waren entsetzlich. Die Russen haben die Ukrainer seit September aufgefordert, sie in der Südukraine unerbittlich anzugreifen, und genau das haben die Ukrainer getan, und sie haben horrende Verluste erlitten. Im Dezember, Januar und in der ersten Februarhälfte verloren sie jeden Tag tausend Mann. Davor war es ungefähr ein Bataillon pro Tag  – fünf-, sechs-, siebenhundert  – ich glaube, jetzt sind sie wieder bei etwa einem Bataillon pro Tag. Die Zahl ist einfach deshalb zurückgegangen, weil ihnen die Truppen ausgegangen sind. Und sie haben beschlossen, dass sie Bachmut bis zum letzten Mann halten werden. Es sind etwa zwei- bis dreitausend Mann in Bachmut. Sie versuchen, weitere Verstärkungen dorthin zu bringen, aber Bachmut war für die Ukraine ein Blutbad. Auf jeden getöteten oder verwundeten russischen Soldaten kamen sieben oder acht getötete oder verwundete ukrainische Soldaten. Für die Ukraine ist das eine aussichtslose Angelegenheit. In diesem Sinne ist er also ehrlich. Die einzige Möglichkeit, wie er gewinnen kann, ist die Hilfe der NATO, und zwar mit unserer Hilfe, denn mit Ausnahme der Polen wird sich offensichtlich niemand sonst daran beteiligen.

Der zweite Teil ist der folgende: Biden weiß und seine Berater wissen, dass er am Ende ist, wenn er versucht, die Vereinigten Staaten in der Ostukraine in einen Krieg gegen Russland zu verwickeln. Dann ist seine Regierung am Ende. Dann ist es vorbei. Das wird nicht passieren. Das ist ein Ding der Unmöglichkeit.

Clayton Morris:

Will Biden also ein weiteres Afghanistan? Ich meine, wir haben den Generalinspekteur für den Afghanistankrieg, John F. Sopko, gehört, der sich gerade zu Wort gemeldet und gesagt hat, dass die in Amerika hergestellten Waffen in die falschen Hände fallen. Wir können keine dieser Waffen zurückverfolgen. Sie fallen in alle möglichen Hände... Und jetzt haben wir das Eingeständnis, dass die Russen amerikanische Waffen erbeutet haben. Das ist ein weiterer wichtiger Teil der Geschichte, zu dem wir Sie heute befragen wollten. Der Generalinspekteur für den Afghanistankrieg sagt, wir stehen buchstäblich am Abgrund einer weiteren Katastrophe, wie wir sie in Afghanistan erlebt haben. Ich schätze, das wird in Bidens Lebenslauf stehen.

MacGregor:

Nun, ich denke, das ist wahrscheinlich unvermeidlich, denn die Russen werden gewinnen. Sie werden alles tun, was nötig ist. Wir werden es nicht tun. Wir haben kein vitales strategisches Interesse an der Ukraine. Und schon gar nicht an der Ostukraine  – das war nie der Fall. Und niemand in Europa will nach Osten gegen Moskau marschieren, um den Krieg zu beenden. Erinnern Sie sich daran, dass Zelenksy und sein Verteidigungsminister neulich eine Bemerkung gemacht haben, dass dieser Krieg mit ukrainischen Panzern auf dem Roten Platz enden wird! Nun, das ist absurd. Das wird niemals passieren. Ich denke, wir müssen einfach verstehen, dass dies eine verzweifelte Situation ist. Die ukrainische Regierung ist sehr schwach. Sie wird von diesen radikalen Neonazis an der Macht gehalten, die drohen, jeden zu ermorden, der sie bedroht. Sie töten Soldaten, die die Front verlassen, die versuchen zu fliehen. Sie füllen die Reihen mit alten Männern, Frauen  – Sie wissen schon  – jungen Burschen. Das ist Irrsinn. Das ist die Situation, in der wir uns befinden. Wie lange kann das so weitergehen?

Nun, das haben die Russen in der Hand. Die einzige Möglichkeit für die Russen, dem ein Ende zu setzen, besteht darin, aus dem Süden nach Norden vorzustoßen, aus dem Norden von Weißrussland herunterzukommen, Kiew zu umzingeln und deutlich zu machen, dass sie fertig sind. Das ist es, was die Russen letztlich tun müssen. Wenn sie das nicht tun, wird sich die Sache nur hinziehen. Wir werden weiterhin Material schicken, und sie werden weiterhin Ukrainer töten, bis es fast keine mehr gibt.

Und denken Sie daran, dass alle ukrainischen Flüchtlinge, mit denen Sie in Westeuropa sprechen  – es gibt vielleicht acht oder neun Millionen davon  – und weitere zwei Millionen innerhalb Russlands  – alle sagen dasselbe: "Wir werden niemals zurückkehren!" Sie werden also nicht zurückkehren. Die Bevölkerung ist also von etwa 37,4 auf 18 bis 22 Millionen gesunken. Die Ukraine ist als Nationalstaat meiner Meinung nach tot. Sie ist bereits tot. 40 % der Infrastruktur ihrer Städte sind zerstört. Die gesamte industrielle Basis, alles, was in der Ukraine wirklich von Wert ist, haben die Russen in der Hand. Und das ist traditionell russisch und die Menschen, die dort leben, sind Russen. Das ist der springende Punkt. Ich weiß also nicht, wie es mit der Ukraine weitergeht, außer dem, was Sie gerade gehört haben.

Und denken Sie daran: Jeder kleine Staat weiß, dass er, wenn er gewinnen will, nur dann gewinnen kann, wenn er jemanden Größeren heranziehen kann, der den Krieg für ihn gewinnt. Serbien gelang es, Russland dazu zu bewegen, sich dem Kampf gegen Österreich-Ungarn anzuschließen, was natürlich den Ersten Weltkrieg auslöste. Wir sind 1917 in den Krieg eingetreten und sind 1918 in großer Stärke aufgetreten, weil die Briten und die Franzosen den Ersten Weltkrieg gegen Deutschland verloren hätten, wenn wir nicht eingetreten wären. Strategisch hätte sich in Europa ein ganz anderes Bild ergeben. Wir wurden als Mittel zur Rettung des britischen und französischen Imperialismus herangezogen. Also  – wissen Sie  – diese Dinge sind schon einmal passiert.

Ich sehe keine Anzeichen dafür, dass das amerikanische Volk das mitmachen wird.

Und hier ist der andere Teil: Unsere Streitkräfte sind in einem schrecklichen Zustand.

Clayton Morris:

Stimmt.

MacGregor:

Wen wollen Sie denn schicken? Ich denke, dass wir von der gesamten Armee  – jemand hat es mir gesagt  – vielleicht 50.000 Mann Kampftruppen dorthin schicken könnten. Das heißt, die Soldaten, die sich dem Feind nähern und ihn vernichten. Die Armee ist ein Scherbenhaufen. Ich bin sicher, dass Milley diese schlechte Nachricht an Biden und seine Freunde weitergegeben hat. Ich glaube also nicht, dass so etwas passieren wird.

Ich glaube, Zelensky… das ist nur heiße Luft. Er sagt alles, was er sagen muss, um an der Macht zu bleiben. Er will, dass wir alles tun, was möglich ist, um ihn dort zu halten. Wir wollen ihn dort halten. Aber der Nutzen, ihn auf unbestimmte Zeit zu halten, wird in den nächsten Monaten schwinden.

Clayton Morris:

Nun, es scheint so, als ob das jetzt schon in einem erhöhten oder beschleunigten Tempo geschieht. Aber es scheint, als würden die Vereinigten Staaten die Anzahl der Waffen weiter erhöhen. Es ist unfassbar. Wir haben zwei Meldungen am selben Tag, in denen Lockheed Martin die Produktion von HIMARS hochfährt und diese zur Befriedigung des Bedarfs in der Ukraine einsetzt. Gleichzeitig haben wir dieses Eingeständnis, dass die USA einfach keine Ahnung haben, wohin diese Waffen überhaupt gehen. Es scheint also so zu sein, Colonel, dass wir weiterhin diese schweren... diese Langstreckenwaffen schicken werden, und das ist es, worum die Ukraine bittet.

MacGregor:

Nun, denken Sie daran Clayton, dass das Geld, das all dies unterstützt, Washington nicht wirklich verlässt. Es wird einfach durch die militärisch-industrielle Kongress-Maschine recycelt.

Clayton Morris:

Stimmt.

MacGregor:

Also schickt das Pentagon die Sachen rüber und nimmt dann das Geld, das sie vom Kongress bekommt, und schüttet es in die Rüstungsindustrie und sagt ihnen, ihr müsst ersetzen, was wir schicken, und zusätzlich müsst ihr mehr produzieren. Und dabei haben wir Probleme  – nebenbei bemerkt. Wir haben keine Nachschubkapazitäten.

Und die Leute reden gerade über China. Und was die Menschen in den Vereinigten Staaten nicht verstehen: Wir haben unsere Produktionsbasis nach China verlagert. Das ist wahr. Wir haben das nicht unbedingt freiwillig getan. Es wurde von den Eliten gemacht. Sie haben beschlossen, dass dies eine Möglichkeit ist, Geld zu machen. Aber das Ergebnis ist, dass China jetzt über eine industrielle Basis für die Militärproduktion verfügt, die potenziell doppelt so groß ist wie die industrielle Basis, die wir während des Zweiten Weltkriegs hatten.

Jetzt haben wir gerade Chinas Friedensvorschlag abgelehnt. Wir ziehen ihn nicht einmal in Betracht. Und wenn Sie in Peking sitzen und irgendwelche Vorbehalte hatten, Russland zu unterstützen, dann sind diese jetzt ausgeräumt. Sie werden Russland also alles schicken, was es braucht, denn Sie gehen davon aus, dass wir in Peking als nächstes auf der Speisekarte stehen. Wenn Russland versagt, werden sie gegen uns in den Krieg ziehen.

Wir scheinen nicht zu begreifen, welchen Einfluss wir auf den Rest der Welt haben. Und was wir uns selbst angetan haben, ist ein unlösbares Problem.

Was die Waffen angeht, so werden wir sie auch weiterhin dort abladen, denn die Leute hier bei uns bereichern sich. Es gibt auch in der Ukraine Leute, die sich selbst bereichern. Wir wissen, dass die Ukrainer die ganze Zeit Dinge weiterverkaufen. Wir sehen sie im Kosovo, wir sehen sie unten im Irak, wir sehen sie überall. Das ist nichts Neues. Obwohl mir heute Morgen gesagt wurde, dass der... ich schätze, es ist der Allgemeine Rechnungshof  – ich bin mir nicht sicher  – oder der Generalinspektor... Mehrere Beobachter haben gesagt, dass wir jetzt die Kontrolle über alles haben, so dass wir einen perfekten Überblick über alle Waffen und deren Verbleib haben. Wissen Sie, das liegt auf einer Ebene von Sichtungen von Einhörnern und Elfen und dem Weihnachtsmann und der guten Fee.

Clayton Morris:

Stimmt.

MacGregor:

Aber das ist der Stand der Dinge. Also nein, es wird sich nichts ändern. Es wird weitergehen. Und deshalb müssen die Russen zu dem Schluss kommen, dass sie die Einzigen sind, die diesen Krieg beenden können. Und das müssen sie auch tun.

Clayton Morris:

Was bleibt also von der Ukraine übrig? Ich meine, Sie glauben, die Ukraine ist tot  – sie ist erledigt...

MacGregor:

Ich denke, das ist es. Ich... es ist eine große Tragödie. Ich weiß nicht, wie dieser ukrainische Nationalstaat überleben kann. Er war immer ein künstliches Konstrukt. Es gab immer zu viele Nicht-Ukrainer darin, was bedeutete, dass man eine Entscheidung treffen musste: Sagen wir, in Ordnung, du bist ein Bürger der Ukraine, aber du kannst ein Russe sein; du bist ein Bürger der Ukraine, aber du kannst ein Tatare sein; du bist ein Bürger der Ukraine, aber du kannst alles sein, solange du der Ukraine die Treue schwörst und hier Geschäfte machst. Wir werden mit dir zusammenarbeiten. Sie können ihre eigene Sprache haben, ihre eigenen Schulen und so weiter. Diese Chance wurde vertan. Das war Teil des Minsker Abkommens. Das war es, was die Russen forderten. Das ist nun vorbei. Das Gebiet, auf dem die Russen jetzt sitzen, wird also nie an die Ukrainer zurückgegeben werden. Die Russen werden es nie verlassen. Das ist ein Teil Russlands. Russland wird noch mehr von der Ukraine schlucken, bevor das alles vorbei ist. Ich wage zu behaupten, den größten Teil der Ukraine östlich des Flusses Dnjepr. Aber die Russen wissen auch, dass Odessa und Charkow zwei russischsprachige Städte sind. Sie waren nie ukrainisch. Sie waren immer russisch. Ich bin sicher, dass sie darauf bestehen werden.

Die eigentliche Frage ist, was man mit dem Rest der Ukraine macht, dem westlichen Teil der Ukraine, der wirklich ukrainisch ist und nicht teilweise ukrainisch, nicht russifiziert oder sonst wie wirklich ukrainisch ist. Ich weiß es nicht. Ich meine, die Polen scheinen bereits danach zu streben, ihn als Teil der Wiederherstellung des großen polnisch-litauischen Reiches zu erwerben. Ich weiß es nicht. Ich meine, es sind im Moment alle möglichen verrückten Ideen und Ansichten im Spiel.

Nichts von alledem hat etwas mit uns zu tun, Clayton! Nichts!

Clayton Morris:

Stimmt.

MacGregor:

Und deshalb gehen amerikanische Soldaten nicht dorthin, um zu kämpfen.

Clayton Morris:

...trotz der Forderung von Zelensky. Unglaublich.

Nun, Colonel, ich danke Ihnen wie immer sehr. Danke für Ihre Analyse und die Feinheiten. Wir wissen das wirklich zu schätzen.

Und wir werden sehen, wie das erstaunliche Washington in der Lage sein wird, all diese Waffen, die sie haben, punktgenau durch die Ukraine und den Rest der Welt zu verfolgen. Es wird faszinierend werden. Vielen Dank, Colonel, wir wissen das wie immer sehr zu schätzen.

MacGregor:

Gerne.

Douglas Macgregor August 2020Mehr zu Colonel Douglas MacGregor

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Col. MacGregor: Ukraine has been DESTROYED and there's nothing left | Redacted with Clayton Morris

Transcript - 02.03.2023 - by Dr. Andreas Myläus for seniora.org

Clayton Morris:

Well, a lot of big developments in the war in Ukraine that we want to get to including big admissions from NATO that Ukraine will become a member of NATO after all. The United States admitting, it can't track any of the weapons heading into Ukraine and president Trump saying that we're all headed for World War III, this may be one of the most dangerous periods in American history. For more context and nuance let's bring in Colonel Douglas McGregor.

Colonel, great to see you. Welcome back to the show.

MacGregor:

Thanks.

Clayton Morris:

So let's start with the comments from NATO secretary Jens Stoltenberg, admitting that Ukraine will become a NATO member. He said it pretty emphatically. Listen.

(eingespieltes Video)

Jens Stoltenberg:

Well, NATO allies have agreed that Ukraine will become a member of our alliance, but at the same time, that is a long-term perspective. What is the issue now, is to ensure that Ukraine prevails as a sovereign, independent nation and therefore we need to support Ukraine.

?:

I see that the future of Ukraine is to be part of the European Union and also a member of NATO.

Clayton Morris:

So Colonel, what are your thoughts on that? NATO is getting a new member in Ukraine?

MacGregor:

I don't think this is an admission as much as a stated goal. But having said that, I think the real purpose of this is to prevent any negotiations from being held. If you take the position that there is no alternative to NATO-membership for Ukraine, you are effectively telling the Russians that their preference for a non-aligned neutral state in Ukraine is no longer up for discussion. That means, the Russians have to fight this war to the finish. There will be no negotiated settlement and that is what Washington and London want. I don't think everyone else in Europe shares that view, but that's clearly the attitude in Washington and London.

Clayton Morris:

So just wiping Ukraine off the map is the alternative? That is what Washington and London want?

MacGregor:

Well, I don't think that they want that necessarily. I know that the Russians don't want that. But you just leave the Russians no choice. If you tell them, that at the end of this war  – whatever that means and whenever that occurs  – that Ukraine will be a member of NATO, that turns everything back to an existential threat to Russia. The Russians know that if they relent in any way, if they admit for instance that half of Ukraine can become part of Russia, in other words, the western half or something… Then they have got the problem they had back in January and February, which is this huge anti-russian force, highly trained, well-equipped army ready to attack them. So why would they do that?

So this is the design to kill any hope for a negotiated settlement. That‘s all.

Clayton Morris:

Fascinating. Then of course we have president of Ukraine Zelensky saying yesterday, that Americans, american sons and daughters, will have to shed blood in Ukraine. That is what we have to do in order to secure the victory.

(eingespieltes Video)

Zelensky:

The U.S. will have to send their sons and daughters exactly the same way as we are sending their sons and daughters to war and they will have to fight, because it's nature that we're talking about. And they will be dying  – God forbid  – because it's a horrible thing.

Clayton Morris:

What do you make of that?

MacGregor:

Well, there are two things.

So first of all he is admitting the truth: Ukraine cannot win this war and the losses they have taken fighting the Russians in southern Ukraine have been horrific. The Russians have invited the Ukrainians now certainly since September to attack them in southern Ukraine relentlessly and that is exactly what the Ukrainians have done and they have taken horrendous losses. In December, January, first part of February they were losing a thousand men a day. Before that it was roughly a battalion a day  – five, six, seven hundred  – I think, they are back to about a battalion a day now. It has dropped simply because they have run out of troops. And they have decided that they are going to hold Bakmut to the last man. There are about two to three thousand of them in Bakmut. They are trying to put more reinforcements in there, but Bakmut has been a bloodbath for Ukraine. For every Russian soldier who was killed or wounded, there have been seven or eight Ukrainians killed or wounded. This is a losing proposition for them. So in that sense he is being honest. The only way he can win is with NATO help and specifically with us to come in because obviously with the exception of the potentially the Poles nobody else is going to join that.

Now the second part is this: Biden knows and his advisors know that if he tries to commit the United States to war in eastern Ukraine against Russia he is finished. His administration is finished. It is over. That is not going to happen. That is an impossibility.

Clayton Morris:

So then does Biden want another Afghanistan? I mean, on his resume we have the Inspector General for the Afghan War, John F. Sopko, just coming out and saying that the American made weapons are falling into the wrong hands. We don't… We can't track any of these weapons. They are falling into all sorts… And now we have the admission that the Russians have captured American weapons. That is another big piece of the story, we wanted to ask you about today. So the Inspector General for the Afghan War is saying, we are literally on the precipice of seeing another disaster like we saw in Afghanistan. I guess that's going to be on Biden's resume.

MacGregor:

Well, I think that's probably inevitable, because the Russians will win this. They will do whatever it takes. We will not. We have no vital strategic interest in Ukraine. It is certainly not in eastern Ukraine  – never really did. And no one in Europe wants to march east to Moscow to end the war. Remember that Zelenksy and his defense minister made a comment the other day, that this war will end with Ukrainian tanks in Red Square! Well that is absurd. It is never going to happen. So I think, we just have to understand that this is a desperate situation. The Ukrainian government is very weak. It is held in power by  – you know  – these neo-nazi radicals that threaten to murder anyone who threatens them. They are killing soldiers that leave the front, that try to escape. They are filling the ranks with old men, women  – you know  – young boys. This is insanity. That is where we are. How long can this last?

Well, that is up to the Russians. The only way the Russians can put an end to this is to sweep north out of the south to come down out of the north from Belorussia, surround Kiev and make it clear, that they are through. That is what the Russians ultimately have to do. If they don't do that, this thing will just drag on. We will continue to send things and they will continue to kill Ukrainians until there are almost none left.

And remember that all Ukrainian refugees that you talk to in Western Europe  – there are perhaps eight or nine million of them  – there are another two million inside Russia  – they all say the same thing: „We will never go back!“ So they are not coming back. So the population has dropped from about 37,4 down to somewhere between 18 and 22 million. Ukraine is dead as a nation state in my judgment: It is already dead. 40 % of its cities‘ infrastructure is destroyed. All of its industrial base, everything that is of any real value in Ukraine the Russians are sitting on. And that has traditionally being Russian and the people who live there are Russian. That's the whole point. So I don't know where Ukraine goes from here other than what you just heard.

And remember: Every small state knows that if it wants to win, it can only win if it can drag in somebody bigger to win it for them. Serbia was successful in enticing Russia to join in in its fight against Austria-Hungary, that of course precipitated World War One. We entered the war in 1917 and showed up in great strength in 1918, because the British and the French were losing the First World War to Germany, had we not entered. We would have ended up with a very different picture strategically in Europe. We were dragged in as a means of rescuing British and French imperialism. So  – you know  – these things have happened before.

I don't see any evidence that the American people will go along with this.

And here is the other part: Our armed forces are in terrible shape.

Clayton Morris:

Right.

MacGregor:

Who are you going to send? I think out of the entire Army  – somebody told me  – that we might be able to get 50.000 combat troops out there. That means, the people that close with and destroy the enemy. The Army is in shambles. I am sure, Milley has given this bad news to Biden and his friends. So I don't see anything like that happening.

I think Zelensky is just… it's just hot air. He is saying whatever he has to to try and stay in power. He wants us to do, whatever is possible to keep him there. We want to keep him there. But the utility of maintaining him indefinitely is going to wear thin here over the next few months.

Clayton Morris:

Well it seems like it's happening at a heightened or quickened pace at this point. But it seems like the United States is continuing to ramp up the amount of weapons. It is unbelievable. We have two stories in the same day, where Lockheed Martin is ramping up production of HIMARS sending those in to appease the need in Ukraine. At the same time we have this admission, that the U.S. simply really has no idea, where these weapons are even going. So it seems like  – Colonel  – that we are going to continue to send in these heavy… these long-range weapons and that is what Ukraine is asking for.

MacGregor:

Well, remember  – Clayton  – we need to keep in mind that the money that supports all of this doesn't really leave Washington. It is just recycled through the military-industrial Congressional complex machine.

Clayton Morris:

Right.

MacGregor:

So the Pentagon sends the things over and then takes the money that they get from Congress and they pour that into the arms industry, telling them, you have to replace what we are sending and in addition to that you need to produce more. And we are having trouble with that  – by the way. We have no surge capacity. And people are talking about China right now. And what people don't understand in the United States: We did send our manufacturing base to China. That is true. We didn't do it voluntarily necessarily. It was done by the elites. They decided, that was a way to make a buck. But the result is, that China has an industrial base devoted to military production that is potentially twice the size of the industrial base we had during World War II.

Now, we just snubbed China's proposal for peace. We wouldn't even consider it. And if you are sitting in Beijing and you had any reservations about assisting Russia  – those are over. So you are going to send Russia whatever Russia needs, because your assumption is  – you know  – we in Beijing are next on the menu. If Russia fails, they will go to war with us.

We don't seem to understand our impact on the rest of the world. And what we have done to ourselves is created an insoluble problem.

So as far as Weapons go, yes, we are going to continue to dump them in there, because people back here are enriching themselves. There are people in Ukraine enriching themselves. We know, the Ukrainians resell things all the time. We see them in Kosovo, we see them down in Iraq, we see them all over the place. That is not news. Although I was told this morning, that the… I guess, it is the General Accounting Office  – I am not sure  – or the Inspector General… Several people watching have said, that we have now gotten control of everything, so we have perfect visibility on all the weapons and where it goes. You know, that goes along with sightings of unicorns and elves and Santa Claus and the Good Fairy.

Clayton Morris:

Right.

MacGregor:

But that's where we are. So no, it is not going to change. It is going to continue. And that is why the Russians have got to reach the conclusion that they are the only ones that can end this war. And they have got to do that.

Clayton Morris:

So what is left of Ukraine? I mean, you believe Ukraine is dead  – it is done…

MacGregor:

I think it is. I… it is a great tragedy. I don't see how this Ukrainian nation-state survives. It was always an artificial construct. You always had too many non-Ukrainians in it, which meant that you had to make a decision: Do we say, all right, you are a citizen of Ukraine, but you can be a Russian; you are a citizen of Ukraine, but you could be a Tartar; you are a citizen of Ukraine, but you could be whatever, as long as you swear allegiance to Ukraine and do business here. We will work with you. You can have your own language, your own schools and so forth. That opportunity was lost. That was part of the Minsk-Accords. That is what the Russians were asking for. That is gone. So the area that the Russians are sitting on will never be turned back to the Ukrainians. The Russians will never leave that. That is part of Russia. More of Ukraine is going to be swallowed by Russia before this is through. I dare say, most of the Ukraine east of the Dnjepr River. But the Russians also know that Odessa and Kharcov are two russian-speaking cities. They were never Ukrainian. They were always Russian. I am sure they are going to insist on those. The real question is, what do you do with the rest of Ukraine, the western part of Ukraine, which really is Ukrainian and not partially Ukrainian, not russified or anything else really is Ukrainian. I don't know. I mean, the Poles all already seem to aspire to acquire it as part of the restoration of the great Polish-Lithuanian Empire. I don't know. I mean, there are all sorts of crazy ideas and views in play right now.

None of this has anything to do with us, Clayton! Nothing!

Clayton Morris:

Right.

MacGregor:

And that is why American soldiers are not going there to fight.

Clayton Morris:

…despite what Zelensky is calling for. Unbelievable.

Well, Colonel, thank you so much for this as always. Thank you for your analysis and the nuance. We really appreciate it.

And we will continue to see how amazing Washington is being able to track all of these weapons that they have a pinpoint accuracy through Ukraine and the rest of the world. It is going to be fascinating. Thank you so much Colonel, we really appreciate it, as always.

MacGregor:

Sure.

https://www.youtube.com/watch?v=Jl4OyPwLF8w

COVID-19: eine «ausserirdische» Krankheit?

International Journal of Infectious Diseases Volume 110, P155-159, September 01, 2021
Elisabeth Paul1*, Garrett W. Brown2, Mélanie Dechamps3, Andreas Kalk4, Pierre-François Laterre5, Bernard Rentier6, Valéry Ridde7, Martin Zizi8

1 School of Public Health, Université Libre de Bruxelles, Brussels, Belgium
2 Global Health Theme, University of Leeds, Leeds, UK
3 Cardiovascular ICU, St-Luc University Hospital, Université Catholique de Louvain, Brussels, Belgium
4 Kinshasa Country Office, Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit, Kinshasa, Democratic Republic of the Congo
5 Department of Critical Care Medicine, St-Luc University Hospital, Université Catholique de Louvain, Brussels, Belgium
6 Rector Emeritus, Prof. Em. Virology & Viral Immunology, Université de Liège, Belgium
7 CEPED, Institute for Research on Sustainable Development (IRD), IRD-Université de Paris, ERL INSERM SAGESUD, Paris, France
8 CEO, Aerendir Mobile Inc., Mountain View, CA, USA; formerly Prof. at VUB (Brussels) and KULeuven, ex-CSO Belgian Ministry of Defense

© 2021 Der/die Autor(en). Veröffentlicht von Elsevier Ltd im Namen der Internationalen Gesellschaft für Infektionskrankheiten. Dies ist ein frei zugänglicher Artikel unter der CC BY-NC-ND-Lizenz (http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/4.0/)

* Corresponding author.
E-mail Adresse: Elisabeth.Paul@ulb.be (E. Paul).

Artikel-Info

Geschichte: Eingereicht am 17. Juni 2021. Überarbeitet am 20. Juli 2021. Angenommen am 22. Juli 2021.

Zusammenfassung

Hintergrund: Seit Beginn der Pandemie wird COVID-19 als eine aussergewöhnliche Krankheit angesehen. Die Bekämpfungsmassnahmen konzentrierten sich ausschliesslich auf «das Virus», während andere biologische und soziale Faktoren, die schwere Formen der Krankheit bestimmen, ausser Acht gelassen wurden.

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