Deutschland will Israel mit Panzermunition beliefern, während sich die Zahl der Toten in Gaza 25.000 nähert
(Photo Credit: JOHN MACDOUGALL/ AFP via Getty Images)
Deutsche Regierungsvertreter haben sich laut einem Bericht des Magazins Der Spiegel "hinter den Kulissen grundsätzlich darauf geeinigt", Israel mit Tausenden von Schuss 120-Millimeter-Präzisionsmunition zu beliefern, um den Krieg in Gaza zu befeuern.
Seit der israelischen Anfrage nach den Panzergranaten im November haben das Kanzleramt, das Verteidigungsministerium, das Auswärtige Amt und das Wirtschaftsministerium Gespräche geführt, um der Bitte nachzukommen.
"Deutsche Rüstungsunternehmen waren nicht in der Lage, die angeforderte Munition in kurzer Zeit zu liefern, und die Ministerien haben mit einem Plan begonnen, diese Munition aus den eigenen Beständen der deutschen Armee zu beschaffen", berichtete die deutsche Zeitung am 16. Januar.
Sobald das Geschäft abgeschlossen ist, wäre es die erste öffentliche Waffenlieferung aus Berlin an Tel Aviv seit Beginn der israelischen ethnischen Säuberungsaktion im Gazastreifen. Der Spiegel berichtet, dass Deutschland Israel bisher vor allem mit "medizinischem Material und Schutzausrüstung" versorgt hat.
"Beide Seiten haben sich darauf geeinigt, über das Ersuchen um die Lieferung tödlicher Waffen Stillschweigen zu bewahren, weil Israel keine Rückschlüsse auf seine militärischen Fähigkeiten zulassen will", heißt es in dem Bericht.
Als Reaktion auf die Nachricht kritisierten Hamas-Vertreter Berlin und sagten, dass die Entsendung von Panzergranaten nach Israel Deutschland zu einem "direkten Partner im Krieg gegen unser Volk in Gaza" machen würde.
Archivfoto von Anadolu
"Es scheint, als würde Deutschland seine Geschichte voller Sünden gegen die Menschlichkeit wiederholen. Es lässt sich nicht von den Lehren der jüngsten Vergangenheit abschrecken", heißt es in der Erklärung weiter.
Deutschland geriet letzte Woche unter Beschuss, nachdem Beamte ihre Absicht bekannt gegeben hatten, als dritte Partei in dem von Südafrika angestrengten Völkermordverfahren vor dem Internationalen Gerichtshof (IGH) zugunsten von Israel zu intervenieren.
"Deutschland hat sich entschieden, vor dem IGH die völkermörderischen und grausamen Handlungen der israelischen Regierung gegen unschuldige Zivilisten im Gazastreifen und in den besetzten palästinensischen Gebieten zu verteidigen", erklärte der Präsident Namibias, Hage Geingob, über soziale Medien und erinnerte Berlin an die Gräueltaten, die das Land an den indigenen Völkern der Herero und Nama verübt hat.
"Auf namibischem Boden beging Deutschland in den Jahren 1904-1908 den ersten Völkermord des 20. Jahrhunderts, bei dem Zehntausende unschuldiger Namibier unter unmenschlichsten und brutalsten Bedingungen starben. Die deutsche Regierung hat den von ihr begangenen Völkermord noch nicht vollständig gesühnt", heißt es in der Erklärung, in der Berlin vorgeworfen wird, nicht in der Lage zu sein, "Lehren aus seiner schrecklichen Geschichte zu ziehen".
"Deutschland kann sich nicht moralisch zur Konvention der Vereinten Nationen gegen Völkermord bekennen, einschließlich der Sühne für den Völkermord in Namibia, und gleichzeitig das Äquivalent eines Holocausts und Völkermords in Gaza unterstützen", fügte Geingob hinzu.
Als bekannt wurde, dass Deutschland beabsichtigt, Israel mit Tausenden von Panzergeschossen zu beliefern, erreichte die Zahl der Toten im belagerten Gazastreifen nach 103 Tagen Kampfhandlungen 24.448. Fast zwei Drittel der Getöteten sind Frauen und Kinder.
Quelle: https://new.thecradle.co/articles/germany-plans-to-supply-israel-with-tanks-shells-as-gaza-death-toll-nears-25000
Mit freundlicher Genehmigung von The Cradle
Die Übersetzung besorgte Andreas Mylaeus
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