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Neu: "Kaiserstraße" Der deutsche Kolonialismus und seine Geschichte

Das deutsche Kolonialimperium war ein Spätstarter, der früh scheiterte.
20. März 2022
Ab 1884 etablierte sich das Kaiserreich in Afrika, Nordostchina und im Pazifik, im Ersten Weltkrieg verlor es sämtliche Kolonien wieder. Doch gab es ein Davor und ein Danach. Seine Kolonialverbrechen sind nicht vergessen in Namibia und Kiautschou, Kamerun und Tansania, auf Samoa und Neuguinea. Die koloniale Vergangenheit ist nicht tot, sie ist nicht einmal vergangen. Bis 1914 brach der deutsche Kolonialismus drei Kriege vom Zaun. Sein Völkermord in Südwestafrika ist inzwischen wieder präsent, der in Südostafrika wird weiterhin verdrängt. Nach dem Ersten Weltkrieg verschwand zwar der Kaiser, aber nicht die Kaiserstraße. Deutscher Kolonialismus? Das ‑Thema wurde hundert Jahre lang verdrängt. Gerd Schumann erzählt seine Geschichte.

 Buch Kaiserstrasse

Gerd Schumanns neueste Publikation - Kaiserstrasse   – der deutsche Kolonialismus und seine Geschichte - erscheint zum richtigen Zeitpunkt.

Deutschland und die USA zeigen wieder einmal ihr gemeinsames hässliches Gesicht. In der Ukrainefrage pokern sie hoch, sie versuchen den russischen Bär zu provozieren. Waffen werden bestellt und gekauft, die Kassen klingeln. Bei wem? Steht der Krieg im Vordergrund, gehen die wirtschaftlichen und Ausbeutungsinteressen der westlichen Allianz aus dem Gesichtsfeld verloren. Machtansprüche ja, leicht zu erkennen, das Interesse, die Ukraine und ihre Schätze brutal wie immer an sich zu reissen, wird von den Medien unterschlagen.

Gerd Schumann wirft in seinem neuen Buch einen Blick auf die Geschichte des deutschen Kolonialismus. Auch sie verschwand quasi aus dem Blickfeld, oder wurde nur am Rande erwähnt, im gleichen Atemzug wie der Kolonialismus Frankreichs, Italiens, Englands, der Niederlande, Australiens…Der Anlass fuer dieses Buch dürfte wohl auch ein Wiederaufleben der Beschreibungen sein, die deutschen Kolonien als eigentliche kulturelle Erfolgsmodelle zeichnen.

Geschichtsrevisionisten führen an, dass das deutsche Reich Gutes geleistet habe, ebenso wie die christlichen Missionare. Diese Zeichnung zerstoert Schumann durch seine detaillierten Darlegungen zum Vorgehen deutscher Kaufleute, Missionare, Forscher, durch den Kaiser, die Sklavenhändler. 35 Jahre nach den ersten kaiserlichen Gruendungen wurde der deutsche Kolonialismus beendet, mit dem Vertrag von Versailles.

Wirtschaftliche Ausbeutung und die wirtschaftliche Ausblutung ganzer Länder bleibt weiterhin ein Wesensmerkmal westlicher Politik. Wer koennte das verneinen? Rohstoffe und landwirtschaftliche Flächen sind Kriegsgruende, so blieb es bis heute.
B.H.

Erschienen (Ende November 2021)

ISBN 978-3-89438-764-8

schumann gerd 1425
Gerd Schumann, *1951, lebt und arbeitet als Autor in Berlin und in Mecklenburg. Reportagen und Hintergründe vom afrikanischen Kontinent, aus der Karibik, vom Balkan. Zahlreiche Buchpublikationen.

»Der Autor schreibt in einem sehr gut lesbaren und verständlichen Stil und vor allem auf der Höhe des aktuellen wissenschaftlichen Diskurses« (ekz.bibliotheksservice)

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