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Impfstoff für die ganze Menschheit

The Lancet bestätigt Wirksamkeit von 91,6 Prozent bei Sputnik V
Die renommierte medizinische Fachzeitschrift „The Lancet“ hat über die Phase III der klinischen Studien des Impfstoffs „Sputnik V“ berichtet und die russische Vakzine als sicher und effizient bezeichnet. „Sputnik V“ biete einen vollen Schutz gegen schwere Fälle von Covid-19. Seit September 2020 ist es bereits der zweite Beitrag in der angesehenen medizinischen Fachzeitschrift, der dem russischen Impfstoff „Sputnik V“ gewidmet ist.

Demnach ist „Sputnik V“ sicher, effizient und bietet einen vollen Schutz gegen schwere Fälle von Covid-19.

Um die Phase III der klinischen Studien zu absolvieren, haben die russischen Immunologen monatelang geforscht. 19.866 Freiwillige nahmen an den Tests teil, die eine Wirksamkeit von 91,6 Prozent bestätigt haben.

Das andere wichtige Ergebnis sei die Immunogenität der russischen Impfungen: 14.964 Freiwillige, denen „Sputnik V“ verabreicht worden sei, hätten 1,3 bis 1,5 Mal mehr Antikörper gegen das neuartige Coronavirus entwickelt, als Covid-19-Genesene. Die anderen 4902 Teilnehmer hätten während der Studie ein Placebo erhalten  – wie es eben die Regeln der typischen klinischen Großstudien vorschreiben.

Die Studie umfasste eine Gruppe von Freiwilligen im Alter von 60 bis 87 Jahren und zeigte beeindruckende Ergebnisse für diese Altersgruppe. Überraschenderweise war die Wirksamkeit von „Sputnik V“ bei den älteren Menschen vergleichbar mit der in der Altersgruppe der 18- bis 60-Jährigen (91,8 Prozent)“.

Was die Sicherheit betreffe, so habe das Independent Data Monitoring committee (dt.: unabhängiges Datenüberwachungskomitee“) bestätigt, dass 94 Prozent aller Nebenwirkungen leicht gewesen seien. Es seien keine ernsthaften nachteiligen Auswirkungen oder Allergien im Zusammenhang mit dem Präparat festgestellt worden, und die meisten leichten Nebenwirkungen hätten sich auf grippeähnliche Symptome oder Kopfschmerzen beschränkt.

Der staatliche Russische Direktinvestitionsfonds (RDIF), der gegründet wurde, um neben internationalen strategischen und Finanzinvestoren Co-Investitionen vor allem in Russland zu tätigen, ist derzeit damit beauftragt, die Produktion und den internationalen Vertrieb von „Sputnik V“ zu intensivieren.

RDIF-Chef Kirill Dmitriev begrüßte den Bericht von „The Lancet“ und sagte, dies sei „ein großer Tag im Kampf gegen die Covid-19-Pandemie“:

„Die von The Lancet veröffentlichten Daten beweisen, dass Sputnik V nicht nur der erste registrierte Impfstoff der Welt ist, sondern auch einer der besten. Er schützt vollständig vor dem schweren Covid-19, wie es die Daten ergeben, die unabhängig zusammengestellt, von Gutachtern überprüft und dann in „The Lancet“ veröffentlicht wurden“, äußerte er. „‚Sputnik V‘ ist einer von nur drei Impfstoffen weltweit mit einer Wirksamkeit von über 90 Prozent, er übertrifft diese aber in Bezug auf Sicherheit, einfache Transportierbarkeit aufgrund der Lagerbedingungen von +2 bis +8 Grad Celsius und einem günstigeren Preis. ‚Sputnik V‘ ist ein Impfstoff für die ganze Menschheit.“

Weltweit haben nur vier Impfstoffentwickler, darunter das Gamaleja-Forschungsinstitut für Epidemiologie und Mikrobiologie, die Ergebnisse ihrer klinischen Phase-III-Studien in führenden medizinischen Fachzeitschriften mit Peer-Review veröffentlicht. „Sputnik V“ ist einer von nur drei Impfstoffen weltweit mit einer nachgewiesenen Wirksamkeit von über 90 Prozent. Andere Impfstoffe weisen niedrigere Wirksamkeitsraten auf, wie beispielsweise 62,1 Prozent bei AstraZeneca, 50,4 Prozent bei Sinovac und 79,3 Prozent bei Sinopharm.

Die Russische Vakzine übertrifft die anderen Impfstoffe mit einer Wirksamkeit von über 90 Prozent, da sie eine einfachere Logistik, einen niedrigeren Preis und eine länger anhaltende Immunantwort bietet, die durch das so genannte „heterogene Boosting“, die Verwendung von zwei verschiedenen Vektoren in zwei separaten Impfungen, erreicht wird.

Der RDIF hatte mehrmals seine Bereitschaft erklärt, die Effektivität anderer Impfstoffe mit einer Wirksamkeitsrate unter 90 Prozent durch eine Sputnik-V-Impfung zu erhöhen. Er arbeitet bereits mit AstraZeneca zusammen, um die Wirksamkeit der von dem schwedisch-britischen Unternehmen entwickelten Vakzine von 62,1 Prozent durch eine Sputnik-V-Spritze zu erhöhen.

„Einfach zu produzieren und bequem einzusetzen“

Angesichts solider Daten ebbt die vor einigen Monaten geäußerte Kritik hinsichtlich des russischen Impfstoffs allmählich ab; viele westliche Wissenschaftler haben die neue Veröffentlichung begrüßt.

„Die Entwicklung des Impfstoffs ‚Sputnik-V‘ wurde wegen unangemessener Eile, mangelnder Qualität und Transparenz kritisiert. Aber die hier dargelegten Ergebnisse sind offensichtlich und das wissenschaftliche Prinzip der Impfung ist nachgewiesen, was bedeutet, dass nun ein weiterer Impfstoff im Kampf um die Reduzierung der Inzidenz von Covid-19 eingesetzt werden kann“, so Dr. Ian Jones von der University of Reading und Dr. Polly Roy von der London School of Hygiene & Tropical Medicine, die nicht an dem Peer-Review des Artikels in „The Lancet“ beteiligt waren.

Cecil Czerkinsky, Forschungsdirektor am Institut national de la santé et de la recherche médicale (INSERM) in Frankreich, betont die eindeutigen Vorteile von „Sputnik V“ in Bezug auf die Logistik und die Rezeptur: „Die Zwischenergebnisse der klinischen Phase-III-Studie des Impfstoffs ‚Sputnik V‘ mit den adenoviralen Vektoren sind ziemlich beeindruckend.

Dieser Impfstoff erweist sich als hochwirksam und immunogen über alle Altersgruppen hinweg.

Dies ist offensichtlich eine gute Nachricht, da dieser Impfstoff mit seiner doppelten Formel vergleichsweise einfach herzustellen und einzusetzen ist  – und das angesichts des zu erwartenden weltweiten Mangel von Impfstoffen und der logistischen Probleme bei der Vakzinierung mit temperaturempfindlichen Seren, für die kürzlich eine Notfallzulassung genehmigt wurde“, äußerte er.

In Argentinien, wo der russische Impfstoff bereits geliefert und eine erfolgreiche Impfkampagne eingeleitet worden ist, lobten Mediziner die Wirksamkeit des Präparats: „Die in „The Lancet“ veröffentlichte Arbeit bestätigt die erfolgreichen Ergebnisse und liefert zusätzliche Informationen über die Wirksamkeit und die Sicherheit dieses Impfstoffs in verschiedenen Untergruppen“, sagte Omar Sued, der Präsident des argentinischen Verbands der Infektiologen. „Aus Sicht der öffentlichen Gesundheit war die Wirksamkeit des Impfstoffs sehr hoch. Das Sicherheitsprofil war sehr gut. Die Verbreitung dieser Informationen ist sehr wichtig, um die Verbreitung und die Markteinführung dieses Impfstoffs weltweit zu unterstützen.“

„Derzeit braucht die Welt alle guten Impfstoffe, die sie gegen Covid-19 bekommen kann“, so David Livermore, Professor für medizinische Mikrobiologie an der britischen University of East Anglia. „Und das sind beeindruckende Ergebnisse: ‚Sputnik V‘ ist der erste Adenovirus-Vektor-Impfstoff, der die 90-prozentige Wirksamkeit erreicht, die bei den beiden mRNA-Impfstoffen beobachtet wurde.“

Laut der US-Wissenschaftlerin Hildegund C.J. Ertl vom Vaccine & Immunotherapy Center des Wistar-Instituts ist der russische Impfstoff „zu 100 Prozent wirksam, wenn es darum geht, ernsthafte Erkrankungen oder den Tod zu verhindern, was letztlich der wichtigste Parameter ist; wir können alle mit dem Schnupfen umgehen, solange wir nicht ins Krankenhaus oder auf den Friedhof müssen“, äußerte sie.

„Schon nach einer einzigen Dosis dieses Prime-Boost-Schemas lag der Schutz vor der Krankheit bei 87,6 Prozent. Damit ist ‚Sputnik V‘ effektiver als AstraZeneca oder Johnson & Johnson. ‚Sputnik V‘, der im Gegensatz zu den ebenso wirksamen RNA-Impfstoffen von Pfizer und Moderna im Kühlschrank aufbewahrt werden kann, wird für die Bekämpfung der weltweiten Covid-19-Pandemie von enormem Wert sein.“

Globale Verbreitung

„Sputnik V“ war im Mai 2020 vom Gamaleja-Forschungsinstitut für Epidemiologie und Mikrobiologie des russischen Gesundheitsministeriums mit Unterstützung des Russischen Direktinvestitionsfonds entwickelt worden. Der Impfstoff wurde auf der Grundlage einer bekannten und zuverlässigen Plattform von menschlichen Adenoviren entwickelt und ist mit einem Preis von zehn US-Dollar pro Impfung auch einer der preisgünstigsten der Welt.

Ende 2020 erhielt der Impfstoff die Zulassung für den Einsatz in der groß angelegten einheimischen Impfkampagne in Russland, die im Dezember 2020 begann und für russische Bürger völlig kostenlos ist.

Nach Angaben des RDIF ist „Sputnik V“ in 16 Ländern registriert worden. In den nächsten Tagen sollen Impfungen mit der russischen Vakzine in folgenden Ländern und Regionen verabreicht werden: Bolivien, Kasachstan, Turkmenistan, Palästina, den Vereinigten Arabischen Emiraten, Paraguay, Ungarn, Armenien, Algerien, der Republika Srpska, Venezuela und dem Iran.

Mehr als 50 Länder haben bereits 1,2 Milliarden Dosen von „Sputnik V“ beantragt. RDIF-Partner in Indien, Brasilien, China, Südkorea und anderen Ländern bereiten sich darauf vor, den in Russland entwickelten Impfstoff für den globalen Markt zu produzieren.

https://snanews.de/20210202/russland-sputnik-v-impfstoff-lancet-757983.html
2.2.2021
The Lancet: Wirksamkeit von 91,6 Prozent bei Sputnik V
Data: 2 de fevereiro de 2021 09:54:25 BRT

"Neuromythologie" – Felix Hasler nimmt Stellung zu seinem Buch

Felix Hasler weiß wovon er spricht und in seinem Buch schreibt, er hat selbst 10 Jahre lang in der Arbeitsgruppe Neuropsychopharmacology und Brain Imaging an der Psychiatrischen Universitätsklinik Zürich gearbeitet.

Und er nimmt sich sympathischer und glaubwürdigerweise zunächst selbst in die Kritik:

“Häufig war ich selbst derjenige, der einer allzu simplen mechanistischen Sichtweise aufgesessen ist und der den alles dominierenden »neuro-talk« unreflektiert übernommen hat.”

(S. 9)

Das Bündel der Neurowissenschaften scheint im Kern auf einem einfachen Phänomen gegründet: Wenn man uns neurowissenschafltichen Laien beeindruckende (bunte) Bilder zeigt, die zerebrale Prozesse und Strukturen abzubilden scheinen, dann muss es sich wohl um besonders fundierte und fortschrittliche Erkenntnisse handeln. Und die sind natürlich infolge medienwirksamer Inszenierungen modernster High-Tech Untersuchungsmethoden mit Magnetresonanztomographie (MRT) und funktionaler Magnetresonanztomographie (fMRT) durch und durch auf der Höhe der Zeit.

http://www.zeuchsbuchtipps.de/neuromythologie/

"Todesstaub – Die verstrahlten Kinder von Basra"

Der deutsche Arzt und Wissenschaftler, Prof. Dr. Siegwart Horst Günther, machte nach dem ersten Golfkrieg 1991 als erster auf die gefährlichen Folgen von Urangeschossen und -bomben aufmerksam.
Ein Film von Frieder Wagner 2006
Bestimmte NATO-Länder setzen seit 1991 uranhaltige Waffen in Kriegen ein. Das bei einem Einschlag freigesetzte Uran steht in Verdacht, schwere Krankheiten und Erbschäden hervorzurufen. Prof. Dr. Siegwart-Horst Günther hatte es sich zur Aufgabe gemacht, dem Phantom Uranmunition (‚Depleted Uranium’ - DU) nachzuspüren. Im Film reist er dafür in den Irak, den Kosovo und nach Serbien.

Deutschland, 2010, 29 Minuten. Ein Film von Frieder Wagner. Produktion: Ochoa-Wagner Film-Produktion, empfohlen ab 15 Jahren.

“Dann frage ich halt die Eltern”

Fragen sind das Vorzimmer des Verstehens. Heute aber dürfen Schulkinder ihre Lehrerin oft kaum mehr fragen. So will es ein neues Paradigma. Ein Zwischenruf.
Von Carl Bossard
Journal21 02.07.2018
Unerwartetes vernimmt, wer Kinderärzte (1) reden hört oder mit Schulpsychologinnen und Sozialpädagogen spricht: Sie behandeln in ihrer Praxis immer mehr Kinder mit psychosomatischen Problemen wie Bauchweh und chronischen Kopfschmerzen. Schülerinnen und Schüler leiden vermehrt unter Schulangst, manche zeigen ein auffälliges Verhalten. Die jungen Patienten leiden zunehmend an Beschwerden, für die es keine somatische Lesart gibt. (2)

“Giù Le Mani Dai Bambini” ® – Hände weg von den Kindern!

 “Giù Le Mani Dai Bambini”®   – Hände weg von den Kindern!

371 Wissenschaftler, Psychiater, Psychotherapeuten, Professoren, Ärzte und 125 Institutionen mit über 220'000 Mitglieder nehmen Stellung: ADHS ist KEINE Krankheit.

Im Gegensatz zum deutschsprachigen Raum hat sich in Italien unter Fachkräften eine breite Bewegung formiert, die im ADHS KEINE genetisch bedingte, biologisch zu erklärende Krankheit sieht und sich dementsprechend von einer die Kinder vereinehmenden Medikation distanziert.

„ADHS“ – unaufmerksame Einheitsdiagnose für Alles?

Eröffnungsvortrag zum 6. ADHS-Symposium im Kinderzentrum Schwerin am 18.Oktober 2008

von Matthias Wenke

wenke matthias

1. Zwei Perspektiven: Unruhige Kinder oder beunruhigte Kinder 

Guten Morgen.

Ich möchte in meinen heutigen Beitrag nicht die populären Aussagen über das Phänomen "ADHS" vervielfältigen, sondern bewusst einen anderen Horizont öffnen. Lassen Sie mich dazu mit einer kurzen Geschichte beginnen, die zeigt, wie unsere Vorannahmen Konzepte und Begriffe, die wir für wahr halten bestimmen, was und wie wir wahrnehmen:

„Offener Dialog", ein alternativer Ansatz aus Finnland zur Heilung von Psychosen

Film von Daniel Mackler, englisch/deutsche Untertitel, 74 Min., 2011

„Offener Dialog", eine 74-minütige Filmdokumentation über das Westlappland Open Dialogue Projekt, dem Programm, das momentan die besten Ergebnisse für Erstsychosen in den entwickelten Ländern erzielen soll -- annähernd 85% vollständige Genesung, mehrheitlich ohne anti-psychotische Medikamente. In Finnland gedreht. Regie: Daniel Mackler.

In den 80er Jahren erneuerte eine Gruppe progressiver Psychologen und Psychiater im Norden Finnlands die klassische psychiatrische Versorgung schizophrener Patienten. Heraus kam eine Methode, die seit vielen Jahren herausragende Therapieerfolge für Erstpsychosen aufweisen kann: der „Offene Dialog“.

Quelle: Mehr Gesundheit für weniger Geld
http://www.mehr-gesundheit-fuer-weniger-geld.de/service-infothek/1/open-dialogue/index.html

«Der Mensch darf nie aufhören, Mensch zu sein» (A. Schweitzer)

Was hat uns Albert Schweitzer in der heutigen Welt zu sagen?
von Sigrid Schiller
Dank der Verleihung des diesjährigen (2015) Medizinnobelpreises an die Chinesin Tu, den Iren Campbell und den Japaner Omura rückt das Leid von Millionen von Menschen in Afrika, Südostasien und Südamerika wieder in den Mittelpunkt der öffentlichen Aufmerksamkeit.

Die drei Preisträger erforschten und entwickelten wirksame Medikamente gegen die Krankheiten Malaria, Flussblindheit und die sogenannte Elephantiasis. Dank ihres Einsatzes kann jedes Jahr das Leben von etwa 100000 Malaria-Patienten gerettet werden und wird in naher Zukunft die Flussblindheit (Onchozerkose) und die Elephantiasis (lymphatische Filariose), die zu schrecklichen Entstellungen führt, ausgerottet sein. Beide Erkrankungen werden durch Würmer hervorgerufen.

Quelle: Zeit-Fragen
http://www.zeit-fragen.ch/de/ausgaben/2015/nr-31-8-dezember-2015/der-mensch-darf-nie-aufhoeren-mensch-zu-sein-a-schweitzer.html

«Einsamkeit ist eine Epidemie»

Die deutsche Publizistin hat ein Buch über Vereinzelung geschrieben – ein grosses und unterschätztes soziales Problem unserer Zeit. Und Corona mache es noch schlimmer.
Sandro Benini, TA, 28.12.2021

Diana Kinnert
Diana Kinnert (*1991) wuchs als Tochter eines schlesischen Spätaussiedlers und einer philippinischen Migrantin auf. Sie studierte Politikwissenschaft und Philosophie in Göttingen, Amsterdam, Köln und Berlin. Heute ist sie Mitglied der CDU, selbstständige Unternehmerin sowie Beraterin und Publizistin. Kinnert unterstützte die britische Regierung bei der Einrichtung eines Ministeriums für den Kampf gegen die Einsamkeit und berät heute mehrere deutsche Landesregierungen zu diesem Thema. 2021 erschien ihr Buch «Die neue Einsamkeit. Und wie wir sie als Gesellschaft überwinden können» (Hoffmann und Campe). Schon ihr 2017 erschienenes Buch mit dem Titel «Für die Zukunft seh ich schwarz» war ein Bestseller. (ben)

«Impfungen als Allerheilmittel ist eine gefährliche Strategie»

Herzchirurg Paul R. Vogt wirft den Behörden Ignoranz vor, weil sie nur auf Impfungen und nicht ebenso auf Medikamente setzen.
Urs P. Gasche / Infosperber 12.04.2021
«Ich begrüsse Impfungen, doch es ist gefährlich, sich nur auf ein einziges Standbein zu verlassen», erklärt Professor Paul R. Vogt, Direktor der Herzklinik am Universitätsspital Zürich. In einem «Rückblick auf ein Jahr Covid-19» vermisst Vogt, dass medikamentöse Therapien «nicht mit gleicher Intensität erforscht werden wie Impfungen». Er warnt davor, dass neue Mutationen Impfungen im schlimmsten Fall unterlaufen könnten. Auch wisse niemand, «wie lange die durch die Impfung produzierten Antikörper effektiv schützen». Deshalb seien Impfungen «als Allerheilmittel eine gefährliche Strategie».

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Paul R. Vogt © zvg

«Diskussion rüde abgeschmettert»

Eine effektive medikamentöse Therapie von Covid-19 könnte viel Leid und viele Todesfälle verhindern und wäre ein wichtiger Beitrag, die Spitäler zu entlasten, sagt Vogt. Man frage sich, wieso es im Pharma-Land Schweiz nicht möglich sein soll, prospektiv-randomisierte Studien mit Medikamenten-Kombinationen durchzuführen, welche andernorts als hoch-effektiv beurteilt wurden. Vogt fährt fort:

«Alle Versuche, eine Kombinations-Therapie mit bereits bekannten Medikamenten mittels einer prospektiv-randomisierten Studie auch nur zu evaluieren, wurden von den Behörden (BAG, Task-Force) ohne Diskussion auf eine zum Teil unanständige und rüde Art und Weise abgeschmettert  – als ob all jene Experten, welche weltweit über positive Resultate medikamentöser Therapien berichteten, Idioten wären.» 

Therapievorschläge von Dritten würden die Behörden «pauschal als ‹vollkommen sinnlos› abqualifizieren», ohne etwa eigene Studien oder eigene Resultate vorzulegen. Eine fachliche Diskussion sei offensichtlich nicht erwünscht.

Weil es um «Millionen von Toten und ökonomische Schäden in Milliardenhöhe» gehe, fragt Vogt, «ob in unseren Kommissionen Leute sitzen, die mehr von Lobbyismus als von Medizin verstehen». Und ob man etwa «nur an teuren Impfungen interessiert» sei.

«Wir erhalten keine Unterstützung»

Das Vernachlässigen medikamentöser Therapien wirkt sich auf die Hausärzte aus. An der Front fühlen sich Allgemeinärztinnen und -ärzte ziemlich alleingelassen, wenn sie Covid-19-Symptome frühzeitig behandeln möchten, um schwere Verläufe möglichst zu verhindern.

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Monique Lehky Hagen © zvg

«Wir erhalten keine Unterstützung und können nur improvisieren und basteln», erklärt Allgemeinärztin Monique Lehky Hagen gegenüber Infosperber. Die Präsidentin der Walliser Ärztegesellschaft und Co-Präsidentin der Konferenz der Kantonalen Ärztegesellschaften setzt sich seit mehr als einem Jahr dafür ein, dass die ambulanten Ärzte in die Bewältigung der Corona-Pandemie aktiv einbezogen werden. Sie sorgte dafür, dass die Hausärztinnen und Hausärzte im Wallis von Anfang an in ihren Praxen und in Alters- und Pflegeheimen impfen durften: «Dadurch konnten wir in den Walliser Altersheimen in Rekordzeit eine Durchimpfung erreichen, so dass die Bewohner seit mehr als einem Monat wieder Lebensqualität zurückerhielten.» 

Vergeblich wünschte Lehky Hagen von den Behörden das Erfassen von Daten, um genauer beurteilen zu können, welchen Einfluss die Walliser Impfstrategie auf die Hospitalisationen hat. Es zeige sich jedenfalls, dass die Hospitalisationsrate im Wallis unter dem Schweizer Schnitt liegt, obwohl die Fallzahlen im Wallis seit Monaten überdurchschnittlich hoch sind.

Zudem gebe es auch ein Jahr nach Beginn der Pandemie im ambulanten Bereich «keine brauchbaren Daten zu validierten Covid-Therapien». Das BAG habe das bestehende Meldesystem Sentinella ungenügend an Covid-19 angepasst, um nützliche Daten zu erhalten, und keine einheitlichen Formulare für das Nacherfassen der Verläufe entworfen.

Als Folge davon müssten sich die einzelnen Arztpraxen «in mühseliger Fronarbeit Literatur und Know-how zusammentragen». Den Praxisärzten würde dann abwertend oder abschätzig vorgeworfen, «unwissenschaftlich» zu handeln. 

Doch bleibe nichts anderes übrig, als Covid-Patientinnen und -Patienten «weiterhin sehr individuell mit den verfügbaren Medikamenten zu behandeln». Leider würde nicht mit Daten erfasst, was welchen Erfolg bringe.

In vielen Ländern melden Allgemeinmediziner zwar zum Teil sehr erfolgreiche Erfahrungswerte mit unterschiedlichen Behandlungen, doch die Wissenschaft überprüft sie selten. Meist fehlt das Geld, weil keine lukrativen Patente locken. Philippe Luchsinger, Präsident des Verbands Schweizer Hausärzte mfe, stellt lapidar fest: «Es existiert bis jetzt keine nachgewiesenermassen erfolgreiche Frühbehandlung von Covid in der Hausarztpraxis.»

Hoffnungen und Enttäuschungen

Erwartungen auf ein Medikament zur Frühbehandlung weckte das BAG im August 2020. Der Bund habe beim Schweizer Unternehmen Molecular Partners/Novartis «ein Recht auf Lieferung von bis zu 3 Millionen Dosen Ensovibep» erworben. Allerdings sind Tests an Gesunden noch am Laufen und das antivirale Medikament ist noch nicht zugelassen. In den Startlöchern für ein Medikament soll auch die Biotech-Firma Humabs sein, eine Tochterfirma der US-Biotechfirma Vir Biotechnology, meldet die NZZ am Sonntag.

In den USA hatten sogenannte monoklonale Antikörper eine Notzulassung erhalten, mit denen sich Präsident Trump behandeln liess. 

Als einziges Medikament zur Behandlung von Covid-19-Patienten hat die Zulassungsbehörde Swissmedic im Juli 2020 Remdesivir (Handelsname «Veklury») im Schnellverfahren «ausserhalb von klinischen Studien» vorübergehend bewilligt. Doch bereits Mitte Oktober zeigte eine grosse WHO-Studie, dass das teure Medikament nichts nützt.

Cortison, Aspirin und Heparin

Für Lehky Hagen steht ausser Frage, dass rechtzeitige multimodale Massnahmen viele schwere Covid-Verläufe verhindern können. Doch Praxisärzten würde nichts anderes übrigbleiben, als in bestimmten Situationen Medikamente zu verabreichen, deren entzündungshemmende Wirkung bei Covid-Erkrankten beschrieben wurde, sowie gewissen Patienten rechtzeitig eine Thromboseprophylaxe zu verabreichen, um Komplikationen zu vermeiden. 

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Peter Sawicki © zvg

«Man muss auf Erfahrungswerte mit Behandlungen anderer entzündlichen Erkrankungen zurückgreifen», sagt denn auch der langjährige Medizinprofessor Peter Sawicki. Bis 2010 war er Leiter des deutschen Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen IQWiG, das den Nutzen von Medikamenten und Behandlungsmethoden bewertet. Unterdessen arbeitet Sawicki wieder als Internist in einer Gemeinschaftspraxis in Duisburg.

Aufgrund seines Wissens und seiner Erfahrungswerte behandelt er Patientinnen und Patienten, die Covid-19-Symptome zeigen, wie folgt (Angaben gegenüber Infosperber):

  • Falls eine Blutprobe ergibt, dass Entzündungssymptome vorliegen, verschreibt Sawicki wie bei anderen potenziell bedrohlichen Entzündungen Cortison. Bei einer kurzfristigen Cortison-Anwendung von bis zu zehn Tagen sollten keine längerfristigen Nebenwirkungen auftreten.
  • Zeigt eine Krankengeschichte oder die Blutprobe, dass eine Neigung zu Thrombosen vorliegt, ist eine ebenfalls kurzfristige Abgabe von niedrigdosiertem Aspirin (100mg) angezeigt, damit sich die Blutplättchen weniger verkleben.
  • Bei einer deutlichen Neigung zu Thrombosen kann auch niedrigdosiertes Heparin zweckmässig sein (Blutverdünner).

Lehky Hagen wiederum empfiehlt bei Beginn der Erkrankung mit leichten bis mässigen Symptomen Brust- und Hustentee mit antiviraler und schleimlösender Wirkung, viel Flüssigkeit, Nasenspühlungen, Knoblauch (mit positiver Wirkung auf gewisse Interleukine, welche in der Entzündungs-Kaskade bei schweren Verläufen eine Schlüsselrolle spielten), eine gehörige Portion Vitamin D (1000 Einheiten/Tag bis  – je nach Patient  – einmalig 300’000 Einheiten). Je nach Patient Atemübungen, Anti-Thrombosen-Massnahmen (Füsse bewegen, Velofahren auf dem Bett). Bei einzelnen Patienten inhalative Therapie mit Bronchodilatatoren.

Voranmelden

Generell sollten Covid-19-Patienten Arztpraxen zuerst telefonisch konsultieren und nur nach Voranmeldung persönlich aufsuchen.

Stärkung des Immunsystem als allgemeine Prävention

Der pensionierte Allgemeinmediziner Walter J. Hugentobler, der am Institut für Hausarztmedizin der Universität Zürich auch als Lehrarzt tätig war, beschäftigt sich intensiv mit der Entwicklung der Corona-Epidemie. Ihn stört vor allem, dass

«kaum jemand davon spricht, was jeder Einzelne tun kann oder tun könnte, um dem Virus den Eintritt in den Körper zu verwehren».

Am verwundbarsten seien bekanntlich Menschen in hohem Alter, die oft übergewichtig sind, an Diabetes oder Kreislauf- und Lungenproblemen leiden und gegen Viren wenig widerstandsfähig seien. 

Virenabwehr durch die Nase. WH
Feuchte Nasenschleimhäute wehren Viren ab. © W.J.H.

Es gelte generell,

«die Immunologie und andere Abwehrmechanismen zu stimulieren und die Schleimhaut so zu pflegen, dass sie sich gegen Viren wehren kann».

Was für alle Atemwegsviren gelte, treffe auch für Coronaviren zu. Die Virenübertragung über Aerosole könne man im Winter in Innenräumen mit einer hohen Luftfeuchtigkeit von 40 bis 60 Prozent stark vermindern, weil dann die Nasenschleimhäute nicht vertrocknen und ihre Abwehrfunktion optimal wirken könne (siehe PowerPoint-Vortrag von Walter J. Hugentobler vom 28.1.2021).

Das Risiko eines schweren Verlaufs der Covid-19-Krankheit kann man bereits reduzieren, bevor man angesteckt ist. Peter Sawicki empfiehlt insbesondere viel körperliche Bewegung an frischer Luft und eine gesunde Ernährung.

Lehky Hagen empfiehlt im Winter prophylaktisch zusätzliches Vitamin D, wobei Kontraindikationen und andere Medikamente zu berücksichtigen seien. Bei ausgewählten Patienten käme in Intervallen auch die Einnahme von Echinacea und Bronchovaxom zur Stärkung der Schleimhautabwehr in Frage.

Ob vorsorgliche Prävention oder frühe Behandlungen von Covid-19-Patienten: Lehky Hagen hält eine systematische Datenerfassung mittels eines angepassten Sentinella-Meldesystems, wie sie es im Januar vom BAG gefordert hat,  für dringlich. Nur mit systematischen und vergleichbaren Daten könne man herausfinden, welche Präventiv- und Behandlungsmassnahmen für welche Patientengruppen am wirksamsten und zweckmässigsten sind (siehe PowerPoint-Präsentation zu Handen des BAG). 

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Infosperber hat das BAG am Freitag Abend um eine Stellungnahme gebeten zur Kritik von Paul R. Vogt, dass die medikamentöse Therapie gegen Covid-19 vernachlässigt worden sei. Auch würde uns interessieren, welchen Plan B das BAG vorsieht, falls sich die Impfungen im schlimmsten Fall wegen Mutationen usw. als zu wenig wirksam erweisen würden. Sobald Antworten eintreffen, werden wir sie hier publizieren.

Quelle: https://www.infosperber.ch/gesundheit/public-health/impfungen-als-allerheilmittel-ist-eine-gefaehrliche-strategie/

«Integrative Schulklassen an ihren Grenzen: Immer mehr Kinder werden als lernschwach diagnostiziert, damit mehr Geld in die Schulen fliesst.»

Seit der Einführung der integrativen Schule und der Abschaffung der Klein- und Sonderklassen steigt die Zahl der Schüler, die besonders betreut werden müssen.

Damit das möglich und finanziert werden könne, brauche es entsprechende Diagnosen, stellt Beatrice Kronenberg vom Schweizer Zentrum für Heil- und Sonderpädagogik fest:

«Was wir zur Zeit beobachten, ist, dass Diagnosen gestellt werden, um an mehr Ressourcen zu kommen.Das ist an sich verständlich, aber eigentlich ein ungesunder Mechanismus.»

Das gelte zum Beispiel für die autistische Störung Asperger-Syndrom. Es gebe aber auch Regionen mit einem auffälligen Anstieg von Kindern mit einer sprachlichen oder geistigen Behinderung. Für die Sonderpädagogin und Psychotherapeutin ist klar:

«Das Angebot steuert einfach die Nachfrage. Das ist in unserem Bereich ganz deutlich sichtbar.»

Quelle: SRF 1, Heute Morgen, 28.10.2013

«Psychologische Menschenkenntnis», das Publikationsorgan der 'Zürcher Schule'

Friedrich Liebling lehrte in Zürich von 1952 bis Februar 1982.
Seine Seminare besuchten schließlich mehrere tausend Menschen aus dem In- und Ausland; die Adressenkartei soll bis zu 3'000 Personen umfasst haben. Um die Lehre großflächiger zu verbreiten erschien ab 1964 die Zeitschrift „Psychologische Menschenkenntnis“.

Ihr war regelmäßig der nachfolgende Text vorangestellt, der in aller Kürze wesentliche Grundlagen der Arbeitsweise der Zürcher Schule allgemeinverständlich zusammenfasste. Friedrich Liebling starb im Februar 1982. Die Zeitschrift wurde von einigen seiner Schüler bis zum Ende der 1980-er Jahre weiter herausgegeben. Ab Januar 1986 wurde der genannte einleitende Text in den Heften nicht mehr abgedruckt.

«Ritalin ist ein Verbrechen»

«Ritalin ist ein Verbrechen»

ein Interview mit Georg Feuser

von Daniela Niederberger

Für den Sonderpädagogik-Professor Georg Feuser gehört das Beruhigungsmittel Ritalin verboten. Lebhafte Kinder passten sich ihrer hektischen Umgebung an. Oft fehle es ihnen bloss an Zuwendung.

Prof. feuser

«Es kommt uns offenbar nicht darauf an, ob dabei ein paar Kinder hopsgehen»: Sonderpädagogik-Professor Feuser.

«Wir haben die Unreife von Kindern in Krankheit verwandelt»

«Wir haben die Unreife von Kindern in Krankheit verwandelt»  – "DSM5 wird Millionen von neuen Patienten schaffen"

Der emeritierte Professor für Psychiatrie Allen Frances sagt, dass DSM5, das neue Standardwerk der Psychiatrie, zur Hyperinflation psychischer Krankheiten führt.

von Rudolf Burger, Samstagsinterview 4. Januar 2014

Herr Frances, wenn ich es richtig sehe, haben Sie ein Problem mit Ihrer eigenen Berufsgattung.

Psychiatrie, richtig ausgeübt an Personen, die effektiv darauf angewiesen sind, hilft wunderbar und ist absolut notwendig, aber wir haben die Grenze für Funktionsstörungen nach unten verschoben. Wir brauchen zu viele Medikamente für Leute, die ohne Medikamente oder mit Psychotherapie besser zurechtkämen.

«Wir haben viel mehr Psychiatrie-Notfälle»

«Wir haben viel mehr Psychiatrie-Notfälle»

Die Chefin der Zürcher Kinder- und Jugendpsychiatrie Susanne Walitza beobachtet, dass die Menschen heute offener über psychiatrische Störungen sprechen. Dadurch sei jedoch die Gefahr vorschneller Behandlungen grösser.

mit Susanne Walitza sprachen Felix Straumann und Matthias Meili.

Emotional aufgeladenes Thema

Mehr Psychopharmaka, mehr psychiatrische Diagnosen, mehr Therapien an Schulen  – das erwartet die Kinder in der Schweiz im kommenden Jahr.

ADHS – Heilung ohne schädliche Medikamente

Die Beschäftigung mit ADHS geht heute kaum einmal an Eltern von Grundschulkindern vorüber.
Von Christa Meves
MEVES-AKTUELL v. 01. Mai 2019
Ein Vater berichtet: Die Lehrerin seines ältesten Sohnes im dritten Grundschuljahr habe um einen Besuch der Eltern in der Schule gebeten. Bei dem Jungen sei - wie übrigens bei der Mehrzahl der Kinder in dieser Klasse - nach einer Expertenuntersuchung ADHS festgestellt worden. Die Eltern seien deswegen ersucht worden, jeweils für ihre Kinder fachliche Hilfe in Anspruch zu nehmen. Seitdem würden die meisten Eltern ihren Kindern unter kinderärztlicher Observanz eine Substanz mit Inhaltsstoffen wie z. B. Methylphenidat in täglicher Einnahme verabreichen. Bei diesem Medikament handelt es sich allerdings - wie jeder Mensch durch googeln herausfinden kann  – um eine Aufputschdroge, die zunächst vor allem bei Arbeitsstress von Studenten in den USA Erfolge gezeitigt hatte. Unverzüglich werden deswegen Substanzen dieser Art tonnenweise in Deutschland für Schulkinder zur Verfügung gestellt - wie man meint - mit einigem Erfolg.

ADHS als kulturelle Pandemie, Zappelphilipp, eine Karriere

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Liebe Seniora-Leserinnen und Seniora-Leser,
wie lange wollen wir eigentlich noch warten, bis wir endlich mit dieser unsäglichen Diagnose “ADHS” aufhören? Mag sein, dass sie für betroffene Eltern ein willkommenes Trostpflaster bedeutet: “Wir sind nicht schuld”.

Aber es darf nicht sein, dass die Wissenschaft zum Trost einiger Eltern und zum Schaden der allermeisten Kinder für ein gigantisches Geschäftsmodell Hand bietet zur Desorientierung der Eltern und Lehrer. Bei vielen Kindern bleibt u. a. lebenslänglich ein diffuses Gefühl zurück: "In meinem Kopf stimmt etwas nicht."

Ich will nicht ausschliessen, dass in ganz seltenen Fällen es angebracht sein kann, ein Medikament einzusetzen, aber niemals in diesem pandemischen Ausmass.
Wenn Sonderpädagogikprofessor Feuser sagt: “Ritalin verletzt die Menschenrechte” so hat er vollkommen Recht. Das “Herumstochern” mit Hirnscannern in den Köpfen der Kinder mitansehen zu müssen, ist unerträglich. Mit dieser Pseudowissenschaft muss Schluss sein!
Willy Wahl

ADHS als kulturelle Pandemie, Zappelphilipp, eine Karriere

NZZ: Manfred Schneider 11.12.2014

Mehr als eine halbe Million Kinder und Jugendliche erhielten in Deutschland 2011 die Diagnose für eine Krankheit, die erst in den neunziger Jahren Karriere gemacht hat: ADHS. Das Zappelphilipp-Syndrom gibt es nicht überall auf der Welt, in Asien kennt man es kaum. Wie kulturell bedingt ist sein Auftreten?

ADHS ist keine Krankheit – Neue Therapien machen Mut

Watergate.tv Redaktion
03.10.2017

Doch rastlose Kinder gibt es schon lange. Das ist keine Modediagnose. Früher nannte man unruhige Kinder "Zappelphilip" und auch in dem Kinderbuch "Struwwelpeter" von 1844 beschreibt der Autor Heinrich Hoffmann, ein Frankfurter Arzt, seine beruflichen Erfahrungen mit "Zappelphilippen" und "Hans-guck-in-die-Lufts".

Während die meisten Mediziner die Verhaltensweise als psychische Störung deklarieren und diese mit dem Medikament Ritalin behandeln, haben Wissenschaftler eine Behandlungsmethode gefunden, mit der gute Erfolge bei Kindern erzielt werden - ganz ohne Ritalin.

Neurofeedback* heißt die Therapie, bei der das Gehirn in mehreren Trainingseinheiten durch Neurofeedback lernt, seine Aktivität situationsgerecht zu verstärken oder zu reduzieren. Nach Einschätzung von Wissenschaftlern und Therapeuten ist Neurofeedback eine gut und schnell wirksame Therapie, um die Störungen bei sowohl Kindern als auch Erwachsenen gut zu behandeln.

Quelle: Watergate.tv, Redaktion
http://www.watergate.tv/?s=ADHS

Alles sehen, trotz fehlender linker Hirnhälfte

Einem Mädchen fehlt die Hälfte des Gehirns, dennoch sieht es praktisch normal.

Frankfurt.  – Bei einem heute 10-jährigen Mädchen hat sich aufgrund einer Entwicklungsstörung im Mutterleib die rechte Grosshirnhälfte nicht ausgebildet. Trotzdem besitzt das Mädchen ein fast normales Sehvermögen, wie deutsche Forscher nun zeigen konnten («PNAS», online).

Auszüge aus Alfred Adler-Panorama und weitere Beiträge

Eine Zusammenstellung von Texten und Beiträgen von und über Alfred Adler

Geschätzte Leserin, geschätzter Leser,
Das «Adler Panorama», geschaffen vom Pädagogen Michael Felten, ist eine wunderbare Würdigung der Arbeit Alfred Adlers. Auf seniora.org finden Sie eine grosse Auswahl von neueren Texten und Büchern zum Werk des grossen Psychologen. Dieses empfehlen wir Ihnen wärmstens, sowohl zur Lektüre wie auch zur Weiterleitung an Freunde und Bekannte! Herzlich Margot und Willy Wahl

Alfred Adler

Glück

"Jeder Mensch sieht seine
Probleme aus einer Perspektive,
die seine eigene Schöpfung ist."

in: Lebensprobleme, 1937)

Beruf: Diagnosenerfinder

DocCheck
15. Juli 2015
Die Industrie verdient gut, wenn viele Menschen krank sind. Nicht selten hört sie deshalb den Vorwurf, sie würde Krankheiten erfinden, die sich gut mit ihren Wirkstoffen vermarkten lassen. Ihr allein den schwarzen Peter für „Lifestyle-Leiden“ zuzuschieben, ist jedoch zu kurz gedacht.

Der Arzt, der nichts tut, weil es die beste Option ist, kommt häufig nicht gut an: Denn Patienten wollen meistens, dass etwas getan wird. Unter Internisten und Chirurgen schon lange ein großes Thema, ist das „Weniger“ nun auch in der Allgemeinmedizin angekommen: Bei einem Wechsel zu einem anderen Hausarzt wundern sich gerade ältere Patienten mitunter, dass der erst einmal viele der vermeintlich unentbehrlichen Medikamente absetzt .

Disease Mongering  – Umsatz durch Krankheit

Leben wir in einem Zeitalter der Übermedikalisierung mit vielen unnötigen Operationen? Mit multiplen Medikamentenverordnungen, bei denen das Risiko gefährlicher Neben- und Wechselwirkungen höher als deren Nutzen ist? Sind es die „bösen Pharmafirmen“, die Befindlichkeitsstörungen zu behandlungsbedürftigen Krankheiten machen, um mit geeigneten Wirkstoffen die Lebensqualität zu „optimieren“?

Experten kennen den Begriff „Disease Mongering“, die großzügige Ausweitung der Grenzen zwischen Gesunden und Kranken, sodass sich Marktchancen für jene ergeben, die Therapien verkaufen und am Patienten anwenden. Heftig wird dementsprechend über die schnelle Zunahme an Diagnosen für ADHS gestritten, aber auch die Zahl oft unnötiger operativer Eingriffe etwa in der Orthopädie. Für die „Wechseljahre des Mannes“ gibt es ebenso wie für das Burnout-Syndrom keine standardisierte Diagnostik, eine medikamentöse Therapie erhöht jedoch oft das Risiko für verschiedene Erkrankungen oder psychische Störungen.

Pillen statt Lebensstilveränderung

Einen guten Überblick über die Entwicklungen von Modekrankheit und die Grenzen zwischen Krankheit und Gesundheit lieferte vor einigen Monaten eine Diskussion im Deutschen Ethikrat. Er hatte ein halbes Dutzend Experten zu diesem Thema eingeladen und ließ sich sowohl über Probleme mit „beliebten“ Krankheiten in der Vergangenheit als auch über deren aktuelle Bedeutung berichten.

Quelle: Zeit-Fragen, Nr. 8 vom 20.2. 2012
http://www.zeit-fragen.ch/index.php?id=690
Quelle 2/Original: DocCheck
http://news.doccheck.com/de/88424/beruf-diagnosenerfinder/#comment-50144

Bill Gates und Covid-19: RNA-Impfstoffe als globale Bedrohung

Clemens Arvay, Biologe, Video 13:20
Der Biologe Clemens Arvay warnt vor RNA-Impfstoffen, die unter verringerten Zulassungsstandards wegen Covid-19 laut Bill Gates eingeführt werden sollen. Das Video erklärt, wie die Impfstoffe funktionieren und dokumentiert die Aussagen von Bill Gates, die als globale Gesundheitsbedrohung zu betrachten sind.

Fußnoten: (Die Fußnoten dienen ausschließlich dem Nachweis der wörtlichen Aussagen des Bill Gates. Bitte beachten Sie bei Videos jeweils die Zeitmarken)

  1. Tagesschau vom 12.04.2020 mit Bill Gates: https://www.youtube.com/watch?v=083Vj... und - alle 7 Milliarden Menschen weltweit sollen laut Gates raschest möglich mit RNA-Impfstoffen gegen Covid-19 geimpft werden, siehe BBC-Interview ab 0 min 23 sek (https://youtu.be/ie6lRKAdvuY?t=23)

  2. BBC mit Bill Gates am 12.04.2020: https://www.youtube.com/watch?v=ie6lR...

     

  3. Bill Gates will wegen verkürzter Sicherheitsstandards mögliche Langzeitschäden in Kauf nehmen, siehe BBC-Beitrag ab 8 min 23 sek (https://youtu.be/ie6lRKAdvuY?t=503)

     

  4. Gates tritt im TV als Gesundheitsexperte auf („Health Expert“), siehe BBC-Beitrag bei 1 min 14 sek (https://youtu.be/ie6lRKAdvuY?t=74)

     

  5. Bill Gates will Testphase für RNA-Impfstoffe von den sonst üblichen 5 Jahren auf 18 Monate bis zur Marktreife reduzieren: - ab 3 min 20 sek im Abendschau-Interview (https://youtu.be/083VjebhzgI?t=200) und - ab 7 min 39 sek bei BBC (https://youtu.be/ie6lRKAdvuY?t=459)

     

  6. Bill Gates will RNA-Impfstoffe für “alle ansteckenden Krankheiten“, siehe Abendschau ab 7 min 47 sek (https://youtu.be/083VjebhzgI?t=467)

     

  7. Vice-Magazin über Clemens Arvays öffentliches Vorgehen gegen Verschwörungstheorien: https://www.vice.com/de/article/bn3wq...

     

  8. Dokumentationsarchiv Österreichischer Widerstand (DÖW) über Clemens Arvays öffentliches Vorgehen gegen Verschwörungstheorien: https://www.doew.at/erkennen/rechtsex...

     

  9. Website von Clemens Arvay: https://www.clemensarvay.com/

Buchempfehlung: «Den kranken Menschen verstehen»

Für eine Medizin der Zuwendung
von Dr. med. Sabine Vuilleumier-Koch
Nach all seinen medizinkritischen Büchern der letzten Jahre legt Giovanni Maio mit seinem neuesten Werk ein «Ermutigungsbuch» vor. Als Philosoph und Arzt mit langjähriger klinischer Erfahrung ist es ihm ein grosses Anliegen, Patienten Zuversicht zu vermitteln und allen, die in den ambulanten und stationären Einrichtungen tagtäglich ihren Dienst am Menschen verrichten, Mut zu machen, bei ihrer Sache zu bleiben und sich ihre inneren Werte nicht durch die Ökonomisierung und eine einseitig technisch-naturwissenschaftliche Medizin rauben zu lassen. Für seine Darlegungen hat Maio eine allgemeinverständliche Sprache gewählt.

Giovanni Maio erkennt das grösste Kapital der Heilberufe im inneren Antrieb, sich dem leidenden Menschen zuzuwenden. Diese innere Motivation werde durch das heutige System der Medizin zunehmend abgebaut. Maio will diesen Abbau stoppen durch eine Schärfung des Bewusstseins dafür, wie wertvoll dieses innere Anliegen ist.

Von eigenen Begegnungen mit Patienten, Berichten von Medizinstudentinnen und -studenten und Erlebnissen in öffentlichen Diskussionsrunden ausgehend, legt er seine von grosser Sorgfalt und Menschlichkeit getragenen Reflexionen dar. Im ersten Teil des Buches führt er den Leser ganz nahe an den kranken Menschen heran und gibt ihm die Möglichkeit, sich in dessen «aus der Normalität gefallene Situation» einzufühlen.

Sich einfühlen zu können ist  – neben dem unabdingbaren medizinischen Sachwissen  – Grundvoraussetzung für das Gelingen einer medizinischen Behandlung. Im zweiten Teil des Buches entwickelt Maio Wege zur Bewältigung des Krankseins, die für Patienten und jeden klinisch Tätigen hilfreich und wertvoll sind.

Quelle: Aus: Giovanni Maio: Den kranken Menschen verstehen. Für eine Medizin der Zuwendung. S. 206-208, ISBN: 978-3-451-30687-7
http://www.zeit-fragen.ch/index.php?id=2333

Bundesministerium für Gesundheit beauftragt Werbeagentur für Corona-PR

Am 24. April 2020 gab die Bundeskanzler Angela Merkel per Videokonferenz den Startschuss für eine Geberkonferenz am 4. Mai, an der für den Kampf gegen COVID-19 Gelder gesammelt werden sollen:
Von Wolfgang Effenberger
Ihr Dank ging gleich an die WHO und ihre Aktivitäten und an die globalen Gesundheitsakteure, die ganz im Sinne des "Sustainable Development Goal Nummer 3" eine Initiative ergriffen haben: „Wir werden dieses Virus nur dann besiegen, wenn wir unsere Kräfte bündeln und eine schlagkräftige Allianz bilden. Die Gesundheitsakteure haben dies bereits getan, und wir sind von deutscher Seite aus bereit, dies politisch mit all unseren Kräften zu unterstützen. Ich bin auch der Europäischen Union sehr dankbar dafür, dass sie die Dinge auch mit in die Hand genommen hat.“(1) Frau Merkel wies auf die Bedeutung des Impfstoffs hin und die dafür noch zu schließende beachtliche finanzielle Lücke von acht Milliarden Euro  – berechnet vom "Global Preparedness Monitoring Board". An möglichst vielen Stellen der Welt sollen Produktionskapazitäten für den Impfstoff aufgebaut werden. „Deutschland wird sich mit einem substanziellen Beitrag an dieser Konferenz beteiligen“, so die Kanzlerin und verabschiedete sich von der Konferenz: „Herzlichen Dank, Tedros [Adhanom, Generaldirektor der Weltgesundheitsorganisation, W.E.], dass du heute die Initiative ergriffen hast. Herzlichen Dank, Emmanuel, herzlichen Dank, Ursula und Melinda Gates, für diese Initiative. Wir werden als Co-Host am 4. Mai mit dabei sein.“(2)

Pressestatement Merkel 24.4.20
Deutschland will sich mit einem substanziellen Beitrag an der weltweiten Impfaktion beteiligen.Ein Beispiel für Humanität?

Als im Frühjahr 2015 der UNHCR-Sekretär Peter Sutherland  – ein Mann von Goldman&Sachs  – die Zuschüsse in den Flüchtlingslagern rund um Syrien von pro Person 30 Dollar auf 12 Dollar kürzte - das sind pro Person im Jahr 216 Dollar, für eine Million Syrer also 216 Millionen, im Vergleich zu den 8 Milliarden also eine geradezu lächerliche Summe - gab es keine Geberkonferenz. Dass sich die ohnehin geprüften Menschen unter blumigen Versprechungen der Schlepperindustrie dann auf den schweren Weg nach Deutschland machten, wo viele von ihnen heute noch ohne jegliche Perspektive leben, war abzusehen.

Und Gelder für den Wiederaufbau in Syrien? Ebenfalls Fehlanzeige.Seit 2012 unterstützt die Bundesregierung nur die syrische Opposition  – u.a. auch die berüchtigten Weißhelme. 

Merkels Duzfreund Tedros Ahanom Ghebreyesus, ehemaliger äthiopischer Gesundheitsminister, werden im Umgang mit Epidemien bis heute schwere Vorwürfe gemacht. So soll er mehrere Cholera-Ausbrüche zwischen 2006 und 2011 heruntergespielt und dadurch nötige Gegenmaßnahmen verschleppt haben. Ludger Schadomsky, der als Leiter des äthiopischen Sprachdienstes der Deutschen Welle die Amtszeit des damaligen Gesundheitsministers als Journalist verfolgte, erinnert sich: „In unseren Interviews mit den äthiopischen Gesundheitsbehörden war seinerzeit immer von 'wässrigem Durchfall' die Rede, obwohl es anhand der klinischen Befunde belastbare Gründe gab, von Cholera auszugehen. 

Bei der Bewältigung der Coronakrise scheint man sich auch wenig Mühe zu geben, den genauen Sachverhalt herauszufinden. Stattdessen werden Unsummen ausgegeben, um die ausgebenen Parolen bestmöglich zu verkaufen. 

Am 12. April stellte Frau Doris Schröder beim Bundesministerium für Gesundheit die Anfrage:(4) 

„In den letzten Jahren wurde die Beratung von PR-Agenturen durch die Bundesministerien im immer größeren Umfang genutzt. Welche PR-Agenturen beraten bzw. entwickeln die Kampagnen bzgl. Corona (SARS-CoV-2 bzw. Covid-19) die Bundesregierung bzw. Ihr Ministerium bisher? In welchem Umfang geschieht dies? Wer berät Sie inhaltlich? Vielen Dank.“

Am 23.April kam die Antwort:

 „Sehr geehrte Frau Schröder, die Unterstützung bei der Konzeption und Durchführung von Kommunikationsdienstleistungen erfolgt nach Durchführung einer europaweiten Ausschreibung seit 1. April dieses Jahres durch die Agentur Scholz & Friends Berlin GmbH in Berlin. Das Auftragsvolumen wurde zum Zeitpunkt der Ausschreibung auf 22.000.000 EURO für die Dauer von 4 Jahren geschätzt. In dem Jahr zuvor war der Auftrag an die Bietergemeinschaft KOMPAKTMEDIEN Agentur für Kommunikation GmbH & VALID Digitalagentur GmbH vergeben. Mit freundlichen Grüßen“ 

Der Autor konnte es erst kaum glauben und hielt die Anfrage für getürkt. Doch bei einem Blick auf die Homepage der Agentur ("Beste Deutsche Agentur bei den London International Awards") fand sich unter "Wir sind das Orchester der Ideen" der Hinweis auf die bundesweite Mobilisierungs- und Informationskampagne für die Schutzmaßnahmen und die Aufklärung der Bevölkerung.

„Die Kommunikation unter dem Hashtag #wirbleibenzuhause hat in wenigen Tagen eine Milliardenreichweite erzielt und eine beispiellose Unterstützung erfahren“.(5) 

Die Kampagne, gestartet in den sozialen Medien, löste einen Schneeball-Effekt aus: TV-Sender nutzen den Hashtag genauso wie Spotify, Youtube, Instagram oder die deutschen Zeitungsverleger mit ihrer Posteraktion "Wir bleiben zuhause".

„Dazu gehört neben der Kampagne die tagesaktuelle Information über die sozialen Medien. Hierfür etablierte Cosmonauts & Kings ein digitales Lagezentrum, aus welchem neben den bestehenden Kanälen Facebook, Twitter und Instagram auch neue Angebote bei LinkedIn, Whatsapp, Telegram und Tiktok bespielt werden. Zu den Aufgaben gehört auch das permanente Monitoring der Social Media-Kommunikation, um schnell in Echtzeit auf Falschmeldungen und aktuelle Entwicklungen reagieren zu können“(6).

Mit "Falschmeldungen" dürften wohl kritische Beiträge und Kommentare gemeint sein! Auf der Homepage von Scholz&Friends erfährt man auch, daß das Aushängeschild der Agentur, Kreativ-Geschäftsführer Markus Daubenbüchel, der mit seiner zehnjährigen Kampagnentätigkeit Werbegeschichte geschrieben hat, sich „nach dem erfolgreichen Abschluss dieser Phase neuen beruflichen Herausforderungen stellen“(7) will. Der Ausstieg von Daubenbüchel zum Zeitpunkt des millionenschweren Beratungsauftrags der Bundesregierung macht stutzig. Hat hier ein außergewöhnlich kreativer Mensch vielleicht Skrupel bekommen? 

In der Coronakrise hat die Wissenschaft noch keine eindeutigen Antworten geben können. Die beiden Pole des wissenschaftlichen Diskurses vertreten der inzwischen zum bekanntesten Wissenschaftler Deutschlands aufgestiegene Virologe Christian Drosten und sein Vorgänger an der Charité Berlin, Detlef Krüger. Der Seniorprofessor schätzt seinen Kollegen durchaus, hat aber doch eine eigene Meinung zu den gebräuchlichen Tests, zum Lockdown und zur Gefährlichkeit des Coronavirus. 

Er hält das Coronavirus für noch nicht einmal gefährlicher als bestimmte Varianten von Grippeviren:

„Ich persönlich denke, dass hier gesamtgesellschaftlich aber so viele sich überschneidende Faktoren eine Rolle spielen, dass man natürlich Entscheidungen auf einer viel breiteren Basis aus den verschiedensten Bereichen von Wissenschaft und Gesamtgesellschaft treffen muss, als nur aufgrund des Rats einzelner Virologen. So würde, ich - um allein bei der Medizin zu bleiben - hier auch mehr Infektions- und Intensivmediziner an Bord holen. Und wir haben gerade gelernt, dass auch Rechtsmediziner und Pathologen äußerst wichtige Einsichten vermitteln könnten“(8).

Krüger bekommt natürlich im Gegensatz zu seinem Nachfolger keine öffentliche Aufmerksamkeit  – also ist sein Statement im SPUTNIK erschienen (und kann damit als unseriös abgetan werden). Es ist aber wert und wichtig, seinen Vorschlag der vernetzten Wissenschaft aufzugreifen. Dr. Shiva Ayyadurai ist ein Wissenschaftler, der in komplexen Zusammenhängen und in Systemen denken kann. Er studierte am "Massachusetts Institute of Technology" (MIT), schloss mit einem doppelten Master in Informationsvisualisierung und Maschinenbau ab und promovierte in Bioengineering im Bereich Systembiologie. 2007 wurde ihm ein Fulbright-Stipendium zugesprochen, um die Integration der traditionellen indischen Siddha-Medizin in die moderne Systembiologie zu untersuchen.(9)

Als selbständiger Unternehmer von "Millennium Cybernetics" entwickelt er in seiner Firma Software zur automatischen Verwaltung von E-Mails.(10)  Im Rahmen der Systembiologie und auf der Basis mathematischer Modelle kam Ayyadurai zu dem Schluss, dass gentechnisch veränderte Sojabohnen im Vergleich zu naturbelassenem Soja einen höheren Anteil des krebserregenden Formaldehyds und gleichzeitig einen niedrigeren Anteil des Antioxidans’ Glutathion enthalten. Das war nicht im Sinn der multinationalen Agrarkonzerne. Der Bericht wurde unter anderem von der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit zurückgewiesen.

Ayyadurai bot 2016 Hillary Clinton 10 Millionen Dollar für ihren Präsidentschaftswahlkampf an, falls sie seine Forschungsergebnisse widerlegen könnte.(11) Der unabhängige Streiter legt auch in der Coronakrise den Finger in die Wunde. In einem Interview vom 21.4.2020(12) kritisiert er nicht nur die Corona-Panik, sondern auch die Tatsache, dass Organisationen wie die Gates-Stiftung die medizinische Behandlung der Menschen diktieren.

Zunächst stellt der Systembiologe einmal klar, dass jeder Mensch eine wandelnde Keimfabrik ist. Zum Verständnis ist es wichtig, dass ein geschwächtes Immunsystem in seiner Funktion beeinträchtigt ist und bei alten Menschen oder ungünstigen Bedingungen überreagieren kann. Dann werden nicht nur die Virenteilchen angegriffen, sondern auch das Zellgewebe. Die Wissenschaft habe sich immer weiter vom Erkennen komplexer Zusammenhänge entfernt; so werde untersucht, wie zwei verschiedene Eiweiße miteinander reagieren, doch werde die systemische Dimension vernachlässigt.

Die Behandlung erfolge nach dem Muster Symptom  – Medikament. Die Wechselwirkungen innerhalb eines ganzen Organismus sind kein Thema. 

„Warum werden gesunden wie kritisch kranken Menschen mit beeinträchtigtem Immunsystem die gleichen Arzneien verschrieben und ganze Wirtschaftsysteme zerstört, was übrigens auch eine fundamentale Überreaktion ist?“

fragt Ayyadurai. Längst sei unsere Gesellschaft strukturell nicht mehr gesund:

„Wenn die öffentliche Gesundheit wichtig ist, dann sollte über das Übergewicht von 30 % der US-Bevölkerung und die Auto-Immunerkrankungen von 54 % der US-Jugendlichen gesprochen werden.“ 

Der unglückliche Zusammenschluss und die Konsolidierung der großen Krankenhäuser und der Pharma Großkonzerne samt Verschmelzung der Medien habe dazu geführt, dass eine recht überschaubare Gruppe von Menschen die Narrative kontrollieren kann - das sei nicht einmal eine Verschwörungstheorie. Ayyadurai verweist auf Noam ChomskysPublikation "Manufacturing Consent: The Political Economy of the Mass Media".(13) Die edle Pflicht der Wissenschaft bestehe darin, die Wahrheit zu vermitteln oder zumindest kontroverse Diskussionen über Forschungsergebnisse zuzulassen.Der Systembiologe hält die Krise für den größten angstmachenden Schwindel überhaupt. Das Ganze diene eigentlich dazu, das Wirtschaftssystem zu zerstören  – in den USA seien bereits 17 Millionen arbeitslos  – und nach den Plänen von Big Pharma und der WHO den Epidemiediensten gesetzlich Arzneibehandlungen vorzuschreiben.

Big Pharma verliert Jahr für Jahr viel Geld durch die steigenden Investitionen in Forschung und Entwicklung, zugleich sind die Zuschüsse rückläufig. Immer mehr Pharmaprodukte geraten außerdem in die Kritik. Nun soll auf Impfstoffe gesetzt werden. Warum? Weil der Hersteller einer Arznei auf Schadensersatz verklagt werden kann  – das waren rd. 5 Mrd. US-Dollar über 13 bzw. 14 Jahre. Ein derartiges Risiko fällt bei Impfstoffen nicht an. Sie fallen unter dieselben Regelungen wie Biopharmaka. Impfhersteller können nicht verklagt werden, und falls doch, dann nur vor einem von der US-Bundesregierung betriebenen Gerichtshof für Impfsachen, wo wieder der Steuerzahler für alles aufkommt.

Alles kein Thema für die Medien! 

Am 15. April trat Bill Gates in den Tagesthemen auf und verkündete, dass 7 Milliarden Menschen geimpft werden sollen:(14) Das hatte Ayyadurai vermutet! Bill Gates kennt sich nicht mit Biologie aus und hat nur ein Ziel: die Zwangsmedizin! Gates´ Partner sind Hillary Clinton, Marc Zuckerberg und die großen Pharmakonzerne. Ayyadurai ist überzeugt, dass sie eine Top-Down –Medizin betreiben wollen und gibt Ungläubigen den Rat: Folgen Sie der Spur des Geldes! Es stehen 7 Billionen US-Dollar wiederkehrende Einnahmen pro Jahr für die Pharmaindustrie auf dem Spiel. Seine abschließende Frage lautet: Haben Sie Bill Gates oder Marc Zuckerberg gewählt?(15)

Am 25. April 2020 haben Konstantin Demeter und Torsten Engelbrecht in ihrem erhellenden Artikel "Das Zitier-Kartell" die Wissenschaftler vorgestellt, die Merkels Lockdown goutieren: Sie sind alle in die Pharmalobby verstrickt!(16) Voran Merkels Ehemann Joachim Sauer, der seit 1997 im Forschungsbeirat des Fonds der Chemischen Industrie sitzt(17). Es folgte 2007 die Mitgliedschaft bei der Wissenschaftsakademie "Leopoldina"(18), deren Nähe zur Industrie und zur Politik auffällig ist. So ist kaum zu erwarten, dass die "altehrwürdige" Akademie ein Thesenpapier vorlegt, das Merkels-Lockdown-Politik grundlegend kritisiert.

In ihrem dritten ad-hoc-Thesenpaper vom 13. April forderte die Leopoldina, dass

„die Forschung zu wirksamen Medikamenten und die Entwicklung von schnell und in großen Mengen verfügbaren Impfstoffen massiv vorangetrieben werden. Die Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina wird diesen Prozess eng begleiten“(19).

Seit 2008 ist Sauer Member des pharmanahen "European Research Council" (ERC)(20). So wundert es nicht, dass der ERC zahlreiche Projekte für antivirale Medikamente und Impfungen gegen das Coronavirus(21) fördert. Diese von der Pharmaindustrie durchdrungenen Netzwerke machten 2019 auch die Wahl des Nanowissenschaftlers Mauro Ferrari zum neuen ERC-Präsidenten möglich, obwohl er Sitz und Stimme im Verwaltungsrat der kalifornischen Firma "Arrowhead Pharmaceuticals" hatte.(22)  

Um die Pharmainteressen weltweit durchzusetzen, haben sich mächtige Netzwerke gebildet  – mittendrin die Melinda Gates Foundation  – die inzwischen die WHO(23) korrumpiert haben. In dem Artikel "Profiteure der Angst" vom 25. April 2020 fragt Jens Lehrich den Schweizer Historiker und Friedensforscher Daniele Ganser, ob er die derzeitige Berichterstattung zu Corona für Propaganda hält. Und Gansers Antwort ist klar: „Ja, es ist Propaganda!“ Ganser macht in seinem neuen Buch "Imperium USA: Die skrupellose Weltmacht" deutlich, dass die Regierenden sich bisher überhaupt nicht um die Gesundheit der Bevölkerung geschert haben. Kapitalinteressen standen und stehen im Vordergrund.

So lautet sein Tipp:

„Man sollte keinen Autoritäten glauben — also weder der WHO, noch Bill Gates, noch der deutschen Bundeskanzlerin. Denn diese haben oft genug bewiesen, dass sie sich nicht um unsere Gesundheit sorgen“(24).

Jeder Mensch sollte sich selbst die Frage stellen: Was tue ich für meine Gesundheit? Wie beruhige ich mich, wenn ich Ängste habe? Denn diese schwächen nachweislich unser Immunsystem. Doch diese Ängste werden von den Medien regelrecht geschürt, Bilder von Särgen in Turnhallen und Kühl-LKWs, Meldungen von Massengräbern im Central Park. Daniele Ganser ist der Meinung, dass unser Geist absichtlich verwirrt wird:

„Wir werden nicht darauf hingewiesen, dass sehr oft Ängste auch erzeugt werden und dass diese Ängste dazu dienen, um die Menschen zu lenken wie Schafe.“(25) 

In Phasen der Hoffnungslosigkeit rät er, hinaus in die Natur zu gehen, sich an ihrer Schönheit und Symmetrie zu erfreuen oder sich auf seine Atmung zu konzentrieren und die Atemzüge zu zählen.(26) 

„Wir brauchen eine positive Vision für das 21. Jahrhundert“ heißt es in dem Artikel weiter. „Weniger Gewalt — gegenüber Menschen und Tieren — und weniger Vergiftung und Zerstörung der Natur. Die Corona-Krise kann hier vielleicht als Katalysator wirken, der uns zeigt, dass nichts selbstverständlich und alles möglich ist. Kultivieren wir unsere Achtsamkeit... Lernen wir, wirklich an den Frieden zu glauben, denn dann erschaffen wir ihn auch.“ (27) 

Daniele Ganser hat unbequeme Fragen gestellt, sonst wäre er heute noch Professor. Unermüdlich setzt er sich für einen gerechten Frieden in der Welt ein.

„Zu viele von uns halten ihn für nicht zu verwirklichen. Aber das ist ein gefährlicher, defätistischer Glaube. Er führt zu der Schlussfolgerung, dass der Krieg unvermeidlich ist, dass die Menschheit zum Untergang verurteilt ist, dass wir uns in der Gewalt von Kräften befinden, die wir nicht kontrollieren können.‘ Doch dies stimmt nicht, das wusste auch Kennedy. ‚Unsere Probleme sind von Menschen geschaffen, deshalb können sie auch von Menschen gelöst werden. Die Größe, die der menschliche Geist erreichen kann, bestimmt der Mensch selbst“(28).

Quellen:

1) https://www.bundesregierung.de/breg-de/suche/pressestatement-von-bundeskanzlerin-merkel-im-rahmen-der-who-spenden-videokonferenz-1746960

2) Ebenda

3) www.dw.com/de/dr-tedros-wer-ist-der-mann-an-der-spitze-der-who/a-53190682

4) Anfrage "Bundesweite Kommunikation bzgl. Corona" unter Verwendung der Gesetze Informationsfreiheitsgesetz Bund (IFG), Verbraucherinformationsgesetz (VIG), Umweltinformationsgesetz Bund (UIG)
fragdenstaat.de/anfrage/bundesweite-kommunikation-bzgl-corona

5) https://s-f.com/wirbleibenzuhause-scholz-friends-kommuniziert-in-der-corona-krise-fuer-das-bmg/

6) Ebenda

7) Kreativ-GF Markus Daubenbüchel steigt bei Scholz & Friends aus 8. April 2020

8) Miguel Candela: Drosten-Vorgänger Krüger: „Corona nicht gefährlicher als Grippe“  – Exklusiv vom 25.4.20 unter https://de.sputniknews.com/interviews/20200425326953541-corona-gefahr-virologe/

9) Anne Trafton: East meets West, MIT News, 17. September 2007

10) Deborah Shapley: Dr. Email Will See You Now. MIT Technology Review, Ausgabe Januar/Februar 2000

11) Tanya Lewis: A scientist just bet $10 million on a claim that GMOs are unsafe. Business Insider, 12. November 2015; Eric Kiefer: NJ Scientist Gives Hillary Clinton a $10 Million GMO Challenge. Patch.com, 1. Februar 2016 

12) Shiva Ayyadurai/ Jasmin Kosubek: Unter falscher Flagge“ vom 21.4.2020 www.youtube.com/watch

13) Edward S. Herman/ Noam Chomsky "Manufacturing Consent: The Political Economy of the Mass Media"

14) Bill Gates und Corona Menschenfreund oder Geschäftemacher? 15.4.2020 unter https://www.tagesschau.de/faktenfinder/ausland/gates-stiftung-corona-101.html

15) Shiva Ayyadurai/ Jasmin Kosubek: Unter falscher Flagge“ vom 21.4.2020 www.youtube.com/watch

16) Konstantin Demeter, Torsten Engelbrecht: Das Zitier-Kartell Ob Streeck oder Leopoldina — viele Wissenschaftler, die Merkels Lockdown goutieren, sind mit der Pharmalobby verstrickt vom 25.4.2020 unter www.rubikon.news/artikel/das-macht-kartell

17) https://www.vci.de/ergaenzende-downloads/fonds-kuratorium-2017-01-01.pdf

18) https://www.leopoldina.org/mitgliederverzeichnis/mitglieder/member/Member/show/joachim-sauer/

19) Konstantin Demeter, Torsten Engelbrecht: Das Zitier-Kartell Ob Streeck oder Leopoldina — viele Wissenschaftler, die Merkels Lockdown goutieren, sind mit der Pharmalobby verstrickt vom 25.4.2020 unter www.rubikon.news/artikel/das-macht-kartell

20) https://www.leopoldina.org/fileadmin/redaktion/Mitglieder/CV_Sauer_Joachim_D.pdf

21) https://erc.europa.eu/list-erc-funded-research-projects-related-coronavirus

22) https://arrowheadpharma.com/about/

23) So wird auch die Weltgesundheitsorganisation nur noch zu einem Fünftel durch Beiträge der Mitgliedsländer finanziert. Der größte Einzelzahler war 2018 die USA mit gut 281 Millionen Dollar (257 Millionen Euro)- diese haben ihre Beiträge aktuell jedoch eingefroren. Der Rest der Ausgaben wird aus privaten Geldern bestritten. Mit fast 229 Millionen Dollar (210 Millionen Euro) machte die Bill and Melinda Gates Foundation 2018 dabei die größte Spende - bestimmte aber auch, für welche Programme das Geld verwendet werden soll.

24) www.rubikon.news/artikel/profiteure-der-angst-2

25) Elisa Gratias: Profiteure der Angst, 25. 4.2020 unter www.rubikon.news/artikel/profiteure-der-angst-2

26) Ebenda

27) Ebenda

28) Daniele Ganser, „Imperium USA: Die skrupellose Weltmacht“, S. 18

Die Meinung des Autors/Ansprechpartners kann von der Meinung der Redaktion abweichen. Grundgesetz Artikel 5 Absatz 1 und 3 (1) „Jeder hat das Recht, seine Meinung in Wort, Schrift und Bild frei zu äußern und zu verbreiten und sich aus allgemein zugänglichen Quellen ungehindert zu unterrichten. Die Pressefreiheit und die Freiheit der Berichterstattung durch Rundfunk und Film werden gewährleistet. Eine Zensur findet nicht statt.“Am 25. Mai 2018 tritt die neue EU-Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) in Kraft. World Economy S.L. aktualisiert in diesem Zuge seine Datenschutzbestimmungen. Gerne möchten wir Sie weiterhin mit unserem Newsletter an Ihre E-Mail-Adresse informieren. Sie haben jederzeit das Recht, der weiteren Nutzung Ihrer personenbezogenen Daten für die Zukunft zu widersprechen

Quelle : https://www.world-economy.eu/nachrichten/detail/bundesministerium-fuer-gesundheit-beauftragt-werbeagentur-fuer-corona-pr/
Hervorhebungen: seniora.org

Cannabis Sativa – Kiffen macht langfristig dumm

Kiffen ist nicht nur schädlich für die Gesundheit. Eine Langzeitstudie über fast 40 Jahre aus den USA zeigt: Cannabis-Konsum lässt den IQ unwiderruflich schrumpfen  – besonders bei Jugendlichen.

Washington/BerlinCannabis zu rauchen macht nach einer US-Studie dumm  – vor allem junge Menschen. Forscher um Madeline Meier von der Duke University in Durham (Bundesstaat North Carolina) fanden in einer fast 40 Jahre andauernden Studie heraus, dass Hanfkonsum das zentrale Nervensystem unwiderruflich schädigen und den Intelligenzquotienten (IQ) senken kann. Das berichten sie im US- Journal „Proceedings of the National Academy of Sciences"

(„Pnas" siehe: http://www.pnas.org/content/early/2012/08/22/1206820109/suppl/DCSupplemental).

Corona-Krise: Prof. Sucharit Bhakdi erklärt warum die Maßnahmen sinnlos und selbstzerstörerisch sind

Die jetzt verhängten Maßnahmen sind eine Katastrophe für die gesamte Bevölkerung.
Ein Interview mit Prof. Dr. Sucharit Bhakdi, geführt von Sibylle Haberstumpf, Video 9:24
In einem aufrüttelnden Interview erklärt Professor Sucharit Bhakdi, einer der weltweit meistzitierten Experten auf dem Gebiet der medizinischen Mikrobiologie, dass es „falsch“ und „gefährlich irreführend“ sei, das neue Coronavirus für die Todesfälle hauptverantwortlich zu machen, da Vorerkrankungen und die Luftverschmutzung in chinesischen und norditalienischen Städten eine wichtigere Rolle spielten.

Die derzeit diskutierten oder beschlossenen Maßnahmen verurteilt Professor Bhakdi mit deutlichen Worten als „grotesk“, „sinnlos“, „selbstzerstörerisch“ und einen „kollektiven Selbstmord“, der die Lebenserwartung der Senioren verkürzen werde und von der Gesellschaft nicht akzeptiert werden dürfe. Covid-19 nennt Prof. Bhakdi einen »Spuk«:

Leben und Existenzen unserer Mitbürger werden aufs Spiel gesetzt, um eine nicht existente Gefahr abzuwehren.

Corona: Psychische Gefahren für unsere Schulkinder

Mit dieser Warnung trat eine mutige Schulleiterin mit einer Verantwortung über 360 Kinder und 40 Lehrpersonen mit einem Leserbrief an den Tages-Anzeiger heute an die Öffentlichkeit
Die Lehrpersonen der Schule Neuhegi leisten einen immensen Aufwand, um trotz grosser Herausforderungen guten Unterricht zu bieten. Ihrem Engagement gebührt grosser Respekt. Tatsache ist dennoch: Seit einem halben Jahr finden an den Schulen keine klassenübergreifenden Anlässe mehr statt, Klassenlager wurden gestrichen, und dieses Jahr gibt es auch keine gemeinsamen Adventsfeiern und Konzerte im Schulhaus.

Schule Neuhegi
Schule Neuhegi

Eltern sind nicht mehr willkommen, Seniorinnen und Senioren schon gar nicht. Wir öffnen die Schulhaustüren nicht, wir schliessen sie zu. Auf dem Schulgelände müssen alle Erwachsenen eine Maske tragen. Das Maskentragen an der frischen Luft ist verordnet - auch wenn weit und breit niemand da ist. In den Schulzimmern treffe ich Lehrpersonen an, welche mit Maske versuchen, eine Fremdsprache zu lehren. Fröhliche Musikklänge sind fast verstummt. Austausch in Kreisrunden gibt es selten, geturnt wird mit Abstand, Körperkontakt ist tabu. Kinder sehen keine Mimik, kein Lachen in den Maskengesichtern ihrer Lehrerinnen und Lehrer - Gefühle können nur erahnt werden. Lehrpersonen müssen immer mal wieder zehn Tage in Quarantäne - auch wenn sie kerngesund sind. Die Schulleitung muss dann Vertretungen aus dem Hut zaubern. Die kosten viel Geld, das viel sinnvoller eingesetzt werden könnte.

Nein, ich bin keine Verschwörungstheoretikerin, sondern einfach eine Schulleiterin mit einer Verantwortung über 360 Kinder und 40 Lehrpersonen, welche zuerst leise und jüngst immer lautere Zweifel bei der Verordnung all dieser lebenseinschränkenden Massnahmen überkommen. Das Virus ist eine physische Gefahr - die Massnahmen sind eine psychische. Wer hat bei all den einschneidenden Massnahmen eigentlich an den Einfluss dieser Erfahrung auf die Entwicklung unserer Kinder gedacht?

Isabella Okle, Winterthur Schulleiterin Schule Neuhegi

Quelle: https://www.tagesanzeiger.ch/

Mehr zur Schule Neuhegi: https://www.schule-neuhegi.ch/unsere-schule/portrait/p-26/

Coronavirus-Impfstoff von Pfizer: Was unausgesprochen bleibt

von F. William Engdahl* - Global Research, November 15, 2020
Bill Gates finanziert und fördert die Entwicklung neuer, noch ungetesteter Impfstoffe intensiv. Das Ziel: Uns vor einem qualvollen Tod durch das neue Coronavirus zu schützen und uns voraussichtlich die Möglichkeit zu bieten, wieder zu einem einigermassen «normalen» Leben zurückzukehren. Inzwischen hat der Pharmariese Pfizer spektakuläre Ergebnisse zu den ersten Tests am Menschen veröffentlicht. Für die Produktion des Impfstoffs wird die experimentelle Technik des «Genome Editing», bekannt auch als «Genomchirurgie», verwendet. Insbesondere das mRNA-Genom-Editing wurde nie zuvor für die Herstellung von Impfstoffen eingesetzt. Bevor wir daher zu viel Hoffnung auf ein gewisses Mass an Immunität setzen, sollten wir mehr darüber erfahren, wie radikal diese experimentelle Technologie ist  – und wie wenig präzise.

Pfizer Gebäude
Am 9. November löste eine Pressemeldung an den Börsen ein Kursfeuerwerk aus. Der Pharmariese Pfizer und sein deutscher Partner BioNTech informierten über die Entwicklung ihres Impfstoffs gegen Covid-19 mit einer behaupteten Schutzwirkung von 90 %. Anthony Fauci, der kontrovers diskutierte US-Chef des NIAID (National Institute of Allergy and Infectious Diseases), begrüsste die Neuigkeit postwendend, und die EU verkündete den Kauf von 300 Millionen Dosen des kostspieligen neuen Impfstoffs. Ginge es nur nach den Finanzmärkten, schien die Pandemie schon so gut wie beendet.

Verdachtsmomente

COVID-19 - eine Zwischenbilanz oder eine Analyse der Moral, der medizinischen Fakten, sowie der aktuellen und zukünftigen politischen Entscheidungen

Überlegungen eines besorgten Schweizer Bürgers
Gastkommentar von Prof. Dr. med. Dr. h.c. Paul Robert Vogt
Mittelländische Zeitung 08. 04. 2020 Wissenschaft&Forschung

https://www.mittellaendische.ch/2020/04/08/covid-19-eine-zwischenbilanz-oder-eine-analyse-der-moral-der-medizinischen-fakten-sowie-der-aktuellen-und-zuk%C3%BCnftigen-politischen-entscheidungen/

Vogt Prof. Interview Foto

Vorwort: wieso nehme ich überhaupt Stellung?

Aus 5 Gründen:

  1. bin ich mit meiner Stiftung «EurAsia Heart  – A Swiss Medical Foundation» seit mehr als 20 Jahren in EurAsien tätig, habe fast ein Jahr in China gearbeitet und seit 20 Jahren eine kontinuierliche Verbindung zum «Union Hospital of Tongji Medical College/Huazhong University of Science and Technology» in Wuhan, wo ich eine meiner vier Gastprofessuren in China habe. Die 20-jährige Verbindung zu Wuhan habe ich auch in den jetzigen Zeiten konstant aufrechthalten können.
  2. ist COVID-19 nicht nur ein Problem der mechanischen Beatmung, sondern betrifft das Herz in ähnlicher Weise. 30% aller Patienten, welche die Intensivstation nicht überleben, versterben aus kardialen Gründen.
  3. ist die letzt-mögliche Therapie des Lungenversagens eine invasiv-kardiologische, respektive kardiochirurgische: die Verwendung einer «ECMO», der Methode der «extrakorporellen Membran-Oxygenation», d.h. die Verbindung des Patienten mit einer externen, künstlichen Lunge, welche bei diesem Krankheitsbild die Funktion der Lunge des Patienten so lange übernehmen kann, bis diese wieder funktioniert.
  4. bin ich  – ganz einfach  – um meine Meinung gefragt worden.
  5. sind sowohl das Niveau der medialen Berichterstattung wie auch sehr viele Leser-Kommentare nicht ohne Widerspruch hinzunehmen und zwar in Bezug auf Fakten, Moral, Rassismus und Eugenik. Sie benötigen dringend einen Widerspruch durch zuverlässige Daten und Angaben.

Die dargelegten Fakten entstammen wissenschaftlichen Arbeiten, welche ein «peer-review» durchlaufen haben und in den besten medizinischen Zeitschriften publiziert worden sind. Viele dieser Fakten waren bis Ende Februar bekannt. Hätte man diese medizinischen Fakten zur Kenntnis genommen und wäre man fähig gewesen, Ideologie, Politik und Medizin zu trennen, wäre die Schweiz heute mit grosser Wahrscheinlichkeit in einer besseren Lage: wir hätten pro Kopf nicht die zweitmeisten COVID-19-positiven Leute weltweit und eine bedeutend kleinere Zahl an Menschen, welche ihr Leben im Rahmen dieser Pandemie verloren haben. Zudem hätten wir mit grosser Wahrscheinlichkeit keinen partiellen, unvollständigen «Lock-down» unserer Wirtschaft und keine kontroversen Diskussionen, wie wir hier wieder «herauskommen».

Anmerken möchte ich noch, dass alle wissenschaftlichen Arbeiten, die ich erwähne, bei mir im Original erhältlich sind.

1. Die Zahlen in den Medien

Es ist verständlich, dass alle das Ausmass dieser Pandemie auf die eine oder andere Art erfassen möchten. Nur, die tägliche Rechnerei hilft uns nicht weiter, da wir nicht wissen, wie viele Personen lediglich folgenlos Kontakt mit dem Virus hatten und wie viele Personen tatsächlich krank geworden sind.

Die Anzahl asymptomatischer COVID-19 Träger ist wichtig, um Vermutungen über die Ausbreitung der Pandemie machen zu können. Um brauchbare Daten zu haben, hätte man jedoch zu Beginn der Pandemie breite Massentests durchführen müssen. Heute kann man nur noch vermuten, wie viele Schweizer Kontakt mit COVID-19 hatten. Eine Arbeit mit einer amerikanisch-chinesischen Autorenschaft hat schon am 16. März 2020 publiziert, dass auf 14 dokumentierte mit 86 nicht-dokumentierten Fällen von COVID-19-positiven Personen zu rechnen ist. In der Schweiz muss man deshalb damit rechnen, dass wohl 15x bis 20x mehr Personen COVID-19-positiv sind, als in den täglichen Berechnungen dargestellt wird.

Um den Schweregrad der Pandemie zu beurteilen, bräuchten wir andere Daten:

  1. eine exakte, weltweit gültige Definition der Diagnose «an COVID-19 erkrankt»:
  2. positiver Labortest + Symptome;
  3. positiver Labortest + Symptome + entsprechender Befund im Lungen-CT; oder
  4. positiver Labortest, keine Symptome, aber entsprechende Befunde im Lungen-CT.
  5. die Anzahl hospitalisierter COVID-19-Patienten auf der Allgemeinabteilung
  6. die Anzahl COVID-19-Patienten auf der Intensivstation
  7. die Anzahl beatmeter COVID-19-Patienten
  8. die Anzahl von COVID-19-Patienten am ECMO
  9. die Anzahl an COVID-19 Verstorbenen
  10. die Anzahl infizierter Ärzte und Pflegepersonen

Nur diese Zahlen ergeben ein Bild vom Schweregrad dieser Pandemie, respektive von der Gefährlichkeit dieses Virus. Die aktuelle Anhäufung von Zahlen ist derart ungenau und hat einen Touch von «Sensations-Presse» - das letzte, was wir in dieser Situation noch brauchen.

2. «Eine gewöhnliche Grippe»

Handelt es sich hier nur um «eine gewöhnliche Grippe», die jedes Jahr vorüberzieht und gegen die wir üblicherweise «nichts» unternehmen  – oder um eine gefährliche Pandemie, welche rigide Massnahmen benötigt?

Um diese Frage zu klären, muss man bestimmt keine Statistiker fragen, die noch nie einen Patienten gesehen haben. Die reine, statistische Beurteilung dieser Pandemie ist sowieso unmoralisch. Fragen muss man die Leute an der Front.

Keiner meiner Kollegen  – und ich natürlich auch nicht  – und niemand vom Pflegepersonal kann sich erinnern, dass in den letzten 30 oder 40 Jahren folgende Zustände herrschten, nämlich dass:

  1. ganze Kliniken mit Patienten gefüllt sind, welche alle dieselbe Diagnose besitzen;
  2. ganze Intensivstationen mit Patienten gefüllt sind, welche alle dieselbe Diagnose aufweisen;
  3. 25% bis 30% der Pflegenden und der Ärzteschaft genau jene Krankheit auch erwerben, welche jene Patienten haben, die sie betreuen;
  4. zu wenig Beatmungsgeräte zur Verfügung standen;
  5. eine Patientenselektion durchgeführt werden musste, nicht aus medizinischen Gründen, sondern weil wegen der schieren Anzahl an Patienten schlicht das entsprechende Material gefehlt hat;
  6. die schwerer erkrankten Patienten alle dasselbe  – ein uniformes  – Krankheitsbild aufgewiesen haben;
  7. die Todesart jener, die auf der Intensivstationen verstorben sind, bei allen dieselbe ist;
  8. Medikamente und medizinisches Material auszugehen drohen.

Aufgrund von 1-8) ist es klar, dass es sich um einen gefährlichen Virus handelt, der dieser Pandemie zugrunde liegt.

Die Behauptungen, eine «Influenza» sei genau gleich gefährlich und koste jedes Jahr gleich viele Opfer ist falsch. Zudem ist die Behauptung, man wisse nicht, wer «an» und wer «wegen» COVID-19 sterbe, ebenso aus der Luft gegriffen.

Vergleichen wir Influenza und COVID19: hat man das Gefühl, bei Influenza seien immer alle Patienten «wegen» Influenza gestorben und nie einer «mit»? Sind wir Mediziner im Rahmen der COVID-19-Pandemie nun alle plötzlich so verblödet, dass wir nicht mehr unterscheiden können, ob jemand «mit» oder «wegen» COVID-19 stirbt, wenn diese Patienten eine typische Klinik, typische Laborbefunde und ein typisches Lungen-CT aufweisen? Aha, bei der Diagnose «Influenza» waren natürlich alle immer hellwach und haben immer die ganze Diagnostik bemüht und waren immer sicher: nein, bei der Influenza sterben alle «wegen» und nur bei COVID-19 viele «mit».

Zudem: wenn es in einem Jahr in der Schweiz angeblich 1600 Influenza-Tote gab, so sprechen wir über 1600 Tote über 12 Monate  – ohne präventive Massnahmen. Bei COVID-19 gab es jedoch 600 Tote in 1(!) Monat und das trotz massiver Gegenmassnahmen. Radikale Gegenmassnahmen können die Verbreitung von COVID-19 um 90% senken  – man kann sich also vorstellen, welches Szenario ohne Gegenmassnahmen herrschen würde.

Zudem: in einem Monat wurden in der Schweiz >2200 Patienten wegen COVID-19 hospitalisiert und es wurden gleichzeitig bis zu 500 Patienten auf verschiedenen Intensivstationen hospitalisiert. Nie hat jemand von uns auch nur annähernd solche Zustände im Rahmen einer «Influenza» gesehen.

Im Rahmen einer «gewöhnlichen» Influenza erwerben ca. 8% der Betreuenden ebenfalls eine Influenza, aber niemand stirbt daran. Bei COVID-19 werden 25% bis 30% der Betreuenden infiziert und das ist mit einer signifikanten Mortalität verbunden. Dutzende von Ärzten und Pflegepersonen, die COVID-19 Patienten betreut haben, sind an derselben Infektion verstorben.

Zudem: suchen Sie einmal die harten Zahlen zu «Influenza»! Sie werden keine finden. Was sie finden, sind Schätzungen: ca. 1000 oder 1600 in der Schweiz; ca. 8000 in Italien; ca. 20'000 in Deutschland. Eine FDA-Studie (US Food and Drug Administration) hat untersucht, wie viele der 48'000 Influenza-Toten eines Jahres in den USA wirklich wegen klassischer Influenza-Pneumonie gestorben sind. Resultat: alle möglichen Krankheitsbilder wurden unter «Tod durch Pneumonie» subsummiert, so z.B. auch die Lungenentzündung eines Neugeborenen, der bei der Geburt Fruchtwasser in die Lunge aspiriert hat. Die Anzahl der effektiv «wegen Influenza verstorbenen» - Patienten sank in dieser Analyse dramatisch weit unter 10'000 ab.

Auch in der Schweiz kennen wir die genaue Anzahl von Patienten nicht, die jährlich an Influenza versterben. Und dies trotz Dutzender massiv überteuerter Datenerfassungs-Systeme; trotz sinnloser Doppel- und Triple-Erfassung der Daten durch Kliniken, Krankenkassen und Gesundheitsdirektionen; trotz eines sinnlosen und überteuerten DRG-Systems, das nur Nonsens produziert. Wir können nicht mal exakt die Zahlen von hospitalisierten Influenza-Patienten pro Monat liefern! Aber Millionen und Milliarden für überteuerte und kontraproduktive IT-Projekte verschwenden. 

Aufgrund des aktuellen Wissensstandes kann man insgesamt nicht von einer «gewöhnlichen Grippe» reden. Und deshalb ist die widerstandslose Durchseuchung der Gesellschaft auch kein Rezept. Ein Rezept, notabene, welches Grossbritannien, die Niederlande und Schweden versucht und nacheinander aufgegeben haben.

Aufgrund des aktuellen, mangelhaften Wissensstandes sagen auch die Zahlen des Monats März überhaupt nichts aus. Wir können glimpflich davonkommen, oder eine Katastrophe erleben. Rigide Massnahmen bewirken, dass die Kurve der Kranken flacher verläuft. Es geht aber nicht nur um die Höhe der Kurve, es geht auch um die Fläche unter der Kurve und diese repräsentiert am Ende die Anzahl Toter.

3. «Es sterben nur alte und kranke Patienten»

Prozentzahlen  – Nebendiagnosen  – Moral und EUGENIK

Das Alter der in der Schweiz Verstorbenen liegt zwischen 32 und 100 Jahren. Zudem gibt es einige Studien und Berichte, welche zeigen, dass auch Kinder an COVID-19 verstorben sind.

Ob wegen COVID-19 nun 0.9% oder 1.2% oder 2.3% versterben ist sekundär und bloss Futter für Statistiker. Relevant ist die absolute Anzahl an Toten, die diese Pandemie verursacht. Sind 5000 Tote weniger schlimm, wenn sie 0.9% aller COVID-19-Träger darstellen? Oder sind 5000 Tote schlimmer, wenn sie 2.3% aller COVID-19-Träger darstellen?

Angeblich beträgt das durchschnittliche Alter der verstorbenen Patienten 83 Jahre, was von vielen  – von zu vielen in unserer Gesellschaft  – wohl als vernachlässigbar abgetan wird.

Die lässige Grosszügigkeit, wenn andere sterben, ist in unserer Gesellschaft nicht zu übersehen. Das andere, das sofortige Geschrei und die immediaten Schuldzuweisungen, wenn es einem selber oder nächste Angehörige trifft, kenne ich zur Genüge. 

Alter ist relativ. Der eine US-Präsidentschafts-Kandidat ist heute 73 und der andere ist 77 Jahre alt. Mit guter Lebensqualität ein hohes, selbstbestimmtes Alter zu erreichen, ist ein hohes Gut, für das wir in der Schweiz ins Gesundheitswesen investiert haben. Und es ist das Resultat der Medizin, dass man auch mit drei Nebendiagnosen bei guter Lebensqualität ein hohes Alter erreichen kann. Diese positiven Errungenschaften unserer Gesellschaft sind nun plötzlich nichts mehr wert, sondern, mehr noch, nur noch eine Last?

Zudem: wenn 1000 über 65-Jährige oder 1000 über 75-Jährige untersucht werden, die bisher meinten, sie seien gesund, haben nach einem gründlichen Check wohl >80% neu 3 "Nebendiagnosen", besonders wenn es sich um die weit verbreiteten Diagnosen „hoher Blutdruck“ oder „Zucker“ handelt.

Gewisse Medien-Artikel und Leser-Kommentare  – viel zu viele, meiner Meinung nach  – überschreiten bei dieser Diskussion jede Grenze, haben den üblen Geruch der Eugenik und es kommen Erinnerungen an bekannte Zeiten auf. Muss ich wirklich jene Jahreszahlen nennen? Es erstaunt mich, dass unsere Medien nicht bemüht sind, in dieser Sache einmal Klartext zu schreiben. Es sind ja unsere Medien, welche diese erbärmlichen Meinungsäusserungen in ihren Kommentarspalten publizieren und so stehen lassen. Und ebenso erstaunlich ist, dass die Politiker es nicht für notwendig erachten, einmal eine klare Stellungnahme zu diesem Punkt abzugeben.

4. Diese Pandemie war angekündigt

War die Schweiz minimal auf diese Pandemie vorbereitet? NEIN.

Hat man Vorkehrungen getroffen, als COVID-19 im China ausgebrochen ist? NEIN.

Hat man wissen können, dass eine COVID-19-Pandemie über die Welt ziehen wird?

JA, SIE WAR ANGEKÜNDIGT UND DIE DATEN LAGEN BIS MÄRZ 2019 VOR.

  1. SARS war 2003.
  2. MERS war 2012.
  3. 2013 hat der Deutsche Bundestag Katastrophen-Szenarien diskutiert: wie bereitet sich Deutschland auf Katastrophen, z.B. Überschwemmungen vor. In diesem Rahmen wurde auch diskutiert, wie Deutschland auf eine zukünftigen SARS-Pandemie reagieren muss! Ja, im Jahre 2013 hat der Deutsche Bundestag eine SARS-Corona-Pandemie in Europa und Deutschland simuliert!
  4. In 2015 wurde eine experimentelle Gemeinschaftsarbeit von Forschern aus drei US-Universitäten, Wuhan und einem italienischen Forscher aus Varese, der in Bellinzona ein Labor hat, publiziert. Diese produzierten synthetisch hergestellte Corona-Viren im Labor und infizierten damit Zellkulturen und Mäuse. Grund der Arbeit: man wollte einen Impfstoff respektive monoklonale Antikörper produzieren, um gegen die nächste Corona-Pandemie gewappnet zu sein.  
  5. Ende 2014 hatte die US-Regierung Forschung an MERS und SARS wegen der Gefährlichkeit für Menschen für ein Jahr ausgesetzt. 
  6. 2015 hielt Bill Gates eine weit beachtete Rede und meinte: die Welt sei auf die nächste Corona-Pandemie unvorbereitet.
  7. 2016 erschien erneut eine Forschungsarbeit, welche mit Corona-Viren hantierte. Das «Summary» dieser Publikation muss man sich auf der Zunge zergehen lassen, denn es handelt sich hier um die perfekte Beschreibung dessen, was aktuell abläuft:
    “Focusing on SARS-like CoVs, the approach indicates that viruses using the WIV1-CoV spike protein are capable of infecting human alveolar endothelium cultures directly without further spike adaptation. Whereas in vivo data indicate attenuation relative to SARS-CoV, the augmented replication in the presence of human Angiotensin-Converting-Enzyme Typ 2 in vivo suggests that the virus has significant pathogenic potential not captured by current small animal models.”
  8. Im März 2019 wurde in der epidemiologischen Studie von Peng Zhou aus Wuhan gesagt, dass u.a. aufgrund der Biologie der Corona-Viren in den Fledermäusen („bat“) in China vorausgesagt werden kann, dass es in Kürze eine erneute Corona-Pandemie geben werde. Mit Sicherheit! Man könne nur nicht genau sagen wann und wo, aber China werde der hot-spot sein. 

Im Prinzip waren das 8 KONKRETE, DEUTLICHE WARNUNGEN INNERHALB VON 17 JAHREN, dass so etwas kommen wird. UND DANN KOMMT ES TATSÄCHLICH! Im Dezember 2019, 9 Monate nach Peng Zhou's Warnung. Und die Chinesen informieren die WHO nachdem sie 27 Patienten mit atypischer Pneumonie ohne Todesfall gesehen haben. Noch am 31. Dezember beginnt die Reaktionskette von Taiwan, die aus insgesamt 124 Massnahmen bestand  – alles bis zum 03. März 2020 publiziert. Und nein, es wurde nicht auf Taiwanesisch-chinesisch in einer Asiatischen Medizinischen Zeitschrift publiziert, sondern unter Mitarbeit der University of California im „Journal of American Medical Association“.

Das Einzige was man tun musste: ab dem 31. Dezember 2019 „bat + coronavirus“ in «PubMed», der U.S. National Library of Medicine, eingeben und alle Daten lagen vor. Und man musste nur die Publikationen bis Ende Februar 2020 verfolgen, um zu wissen, 1) was auf uns zukommt und 2) was zu tun ist.

Uzbekistan hat im Dezember ihre 82 Studenten aus Wuhan zurückbeordert und alle in Quarantäne gesteckt. Am 10. März habe ich von Uzbekistan aus, weil ich nach meiner Meinung gefragt worden war, die Schweiz gewarnt: Parlamentarier, Bundesrat, BAG, Medien. 

Und was hat die Schweiz seit der Meldung China's an die WHO am 31. Dezember 2019 gemacht? Unsere Landesregierung, unser BAG, unsere Experten, unsere Pandemiekommission? Es sieht so aus, dass sie nichts mitbekommen haben. Natürlich, die Situation ist heikel. Sollte man die Bevölkerung informieren? Panik säen? Wie vorgehen? Was man wenigstens hätte tun können: die exzellenten wissenschaftlichen Arbeiten der Chinesischen und Amerikanisch-Chinesischen Wissenschaftler studieren, die in den besten Amerikanischen und Englischen Medizinischen Zeitschriften publiziert worden sind.

Man hätte wenigstens  – und das wäre ohne Information an die Bevölkerung, ohne Panik zu säen, machbar gewesen  – man hätte wenigstens das notwendige medizinischen Material auffüllen können. Dass die Schweiz mit ihrem 85-Milliarden-schweren Gesundheitswesen, in welchem eine durchschnittliche 4-köpfige Mittelstandsfamilie die Krankenkassen-Prämien nicht mehr bezahlen kann, nach 14 Tagen lauem Gegenwind an der Wand steht, über zu wenig Masken, zu wenig Desinfektionsmittel und zu wenig medizinischem Material verfügt, ist eine Schande. Was hat die Pandemie-Kommission gemacht? Wenn das keine PUK braucht. Aber keine, die nur mit Politkern besetzt ist.

Und so hat sich das behördliche Versagen bis heute fortgesetzt. Keine der von Singapur, Taiwan, Hongkong oder China erfolgreich eingesetzten Massnahmen wurden angewendet. Keine Grenzschliessung, keine Grenzkontrollen, jeder konnte und kann immer noch problemlos in die Schweiz immigrieren ohne überhaupt kontrolliert zu werden (habe ich am 15. März selber so erfahren).

Es waren die Österreicher, welche die Grenze zur CH geschlossen haben und es war die italienische Regierung, welche Ende März endlich die SBB gestoppt hat und so weiter und so fort. Und noch heute gibt es keine Quarantäne für Personen, die in die Schweiz einreisen. 

Wurde die Forschungsgruppe von Antonio Lanzavecchia in Bellinzona konsultiert? Antonio Lanzavecchia, der an den oben erwähnten Forschungsarbeiten zu den synthetisch hergestellten Corona-Viren als Co-Autor beteiligt war? Wie kann es sein, dass Hr. Lanzavecchia am 20. März in einem kleinen Tessiner TV-Sender sagt, dass dieses Virus extrem ansteckend und extrem resistent sei  – das BAG am 22. März, 2 Tage später also, von einem «Silberstreifen am Horizont» schreibt?

Wie kann es sein, dass eine gemischt Amerikanische-Chinesische Autorenschaft am 06. März im «Science» publiziert, dass nur eine kombinierte Grenzschliessung und eine lokale Ausgangssperre effektiv sind, dann aber die Verbreitung des Virus um 90% einzudämmen vermögen  – das BAG und Bundesrat aber mitteilen, dass Grenzschliessungen nichts bringen, «weil sich die meisten sowieso zu Hause anstecken» würden.

Das Maskentragen wurde für nicht notwendig befunden  – aber nicht, weil dessen Effektivität nicht bewiesen wäre. Nein, weil man schlicht nicht genügend Masken zur Verfügung stellen konnte. Man müsste lachen, wenn es nicht so tragisch wäre: statt die eigenen Versäumnisse einzugestehen und sie immediat zu korrigieren, hat man lieber den Deutschen Botschafter einbestellt. Was hat man ihm gesagt? Dass das 85-Milliarden-schwere Schweizer Gesundheitswesen keine Masken hat, um seine Bürger, Pflegende und Ärzte zu schützen?

Die Serie von peinlichen Pannen lässt erweitern: Hände-Desinfektion! Empfohlen, da wirksam und schon zu Zeiten der Spanischen Grippe empfohlen. Haben wir von unseren Entscheidungsträgern je gehört, welche Desinfektionsmittel denn wirksam sind und welche nicht? Haben wir nicht, obwohl am 06. Februar 2020 ein Summary von 22 Arbeiten im «Journal of Hospital Infection» publiziert worden ist, welches schon damals berichtete, dass Corona-Viren bis zu 9 Tage auf Metall, Plastik und Glas überleben können und welche drei Desinfektionsmittel das Virus innert 1(!) Minute killen und welche nicht. Natürlich konnte man das richtige Desinfektionsmittel nicht konkret empfehlen: der Bürger hätte dann gemerkt, dass gar nicht genug davon vorhanden ist, weil das Pandemie-Lager, welches Ethanol (62%iges bis 71%iges Ethanol killt Corona-Viren innerhalb einer Minute) bereithalten sollte, 2018 aufgelöst worden war.

Als die Schwierigkeiten der Pandemie auch für das BAG offensichtlich wurden, liess man verlauten, dass Patienten, welche auf die Intensivstation müssten, sowieso schlechte Chancen hätten. Dies im klaren Widerspruch zu 4 bis dahin publizierten wissenschaftlichen Arbeiten, welche übereinstimmend berichten, dass 38% bis 95% aller Patienten, die auf die Intensivstation mussten, nach Hause entlassen werden konnten.

Ich will hier keine weiteren Punkte erwähnen. Klar sind zwei Dinge: die Pandemie wurde seit 2003 mindestens 8x angekündigt. Und nachdem ihr Ausbruch am 31. Dezember 2019 der WHO gemeldet worden war, hätte man 2 Monate Zeit gehabt, die richtigen Daten zu studieren und die richtigen Konsequenzen zu ziehen. Taiwan zum Beispiel, dessen 124 Massnahmen früh publiziert worden sind, hat am wenigsten Infizierte und Todesfälle und hat keinen «Lock-down» der Wirtschaft durchführen müssen.

Die Massnahmen der Asiatischen Ländern wurden aus politischen und diffusen Gründen als für uns nicht machbar qualifiziert. Einer davon: das Tracking Infizierter. Angeblich unmöglich und das in einer Gesellschaft, die ihre privaten Daten ohne Probleme an iCloud’s und Facebook auslagert. Tracking? Wenn ich jeweils in Tashkent, Peking oder Yangon aus dem Flugzeug steige, dauert es 10 Sekunden und Swisscom heisst mich im jeweiligen Land willkommen. Tracking? Nein gibt es bei uns nicht.

Hätte man sich besser orientiert, hätte man gesehen, dass gewisse Länder ohne rigide Massnahmen ausgekommen sind. In der Schweiz hat man allenfalls semi-rigide oder gar keine Massnahmen ergriffen, sondern hat die Bevölkerung im eigentlichen Sinne durchseuchen lassen. Rigidere Massnahmen wurden zu spät ergriffen. Hätte man reagiert, hätte man vielleicht keine solchen Massnahmen ergreifen müssen  – und könnte sich die aktuellen Diskussionen um einen «Ausstieg» ersparen. Von den ökonomischen Folgen will ich gar nicht reden.

5. Politische Aspekte - Propaganda

Warum hat man nicht nach Asien geschaut? Es gab genug Zeit. Oder anders: wie hat man nach Asien geschaut? Die Antwort ist klar: arrogant, ignorant und besserwisserisch. Typisch europäisch, oder sollte ich sagen, typisch schweizerisch?

Xi Jinping war noch nett, als er meinte, Europa sei wegen seines «Narzissmus» innert kürzester Zeit das weltweite Zentrum der Pandemie geworden. Ich würde hinzufügen: wegen seiner Arroganz, seiner Ignoranz und seines unsäglichen Besserwissertums.

In den Kommentarspalten haben immer mehr Leser unserer Medien bemerkt, dass wir vielleicht aufhören sollten, andere konstant zu belehren, wenn wir selber pro Kopf mit Spanien zusammen die höchste Rate an COVID-19-positiven Leuten und eine der höchsten Sterberaten haben.

Europa scheint unbelehrbar. Amerika  – zumindest seine Wissenschaftler und ein Teil seiner politischen Journalisten  – haben anders reagiert. Amerika hat die exzellenten wissenschaftlichen Arbeiten Chinesischer Autoren anerkannt und sie in ihren besten Medizinischen Zeitschriften publiziert. Selbst im «Foreign Affairs», der wichtigsten Essay-Zeitschrift zur internationalen Politik finden sich Arbeiten mit Überschriften wie: «Was die Welt von China lernen kann»; und «China hat eine App und der Rest der Welt braucht einen Plan»; ferner, dass die «internationale Kooperation der Wissenschaftler ein Beispiel dafür sei», wie man in anderen Bereichen «multipolar zusammenarbeiten müsse» und wie die Welt nun einmal «interconnected» sei. Selbst der oft zitierte Anthony Fauci, Trump’s Chef-Virologie, rühmte im «Foreign Affairs» die Zusammenarbeit mit den Chinesischen Kollegen.

Dass die US-Politführung das nicht umgesetzt hat, ist nicht das Problem der Wissenschaftler, welche, inklusive WHO, die exzellente Arbeit der Chinesen vor Ort lobten: «the Chinese know exactly what they do»; «and they are really, really good at it».

Dagegen veröffentlichte das Deutsche Magazin DER SPIEGEL einen Artikel mit der Überschrift «Tödliche Arroganz» und damit meinten sie nicht Amerika, sondern das überhebliche Europa.

Was sind die Fakten?

  1. Nach der SARS-Epidemie hat China ein Überwachungsprogramm installiert, welches eine auffällige Häufung atypischer Lungenentzündungen so früh wie möglich melden sollte. Als 4 Patienten in diesem Land mit seiner gigantischen Bevölkerung in kurzer Zeit eine atypische Lungenentzündung zeigten, hat das Überwachungssystem Alarm ausgelöst
  2. Nachdem bei 27 (andere Quellen sagen: 41) Patienten in Wuhan eine atypische Pneumonie diagnostiziert worden war, aber noch kein einziger Todesfall vorlag, hat die chinesische Regierung am 31. Dezember die WHO informiert.
  3. Am 07. Januar 2020 hat dasselbe Team von Peng Zhou, welches im März 2019 vor einer Corona-Pandemie gewarnt hatte, das vollständig definierte Genom des verursachenden Virus an die Welt weitergegeben, damit so schnell wie möglich weltweit Test-Kits entwickelt, eine Impfung erforscht und monoklonale Antikörper hergestellt werden können.
  4. entgegen der Meinung der WHO haben die Chinesen Wuhan im Januar mit einem «travel ban» und einer Ausgangssperre lahmgelegt.
    Ich erspare es mir, auf die anderen Massnahmen einzugehen, welche in China getroffen worden sind. Nach Meinung internationaler Forschungsteams hat China mit diesen früh und radikal einsetzenden Massnahmen Hunderttausenden von Patienten das Leben gerettet.
  5. am 31. Dezember 2019 hat Taiwan alle Flüge aus Wuhan gestoppt. Die weiteren 124 Massnahmen Taiwans sind im «Journal of American Medical Association» publiziert  – rechtzeitig. Man hätte sie nur zur Kenntnis nehmen müssen.

Ohne Zweifel hat die «Command and Control»-Struktur Chinas initial zu einer Unterdrückung relevanter Informationen geführt, umgekehrt jedoch später bei der Begrenzung der Pandemie umso effektiver funktioniert. Der Umgang mit dem Augenarzt Li Wenliang ist schrecklich, passt jedoch zu solchen Ereignissen. Als 1918 der amerikanische Landarzt Loring Miner in Haskell County im US-Bundesstaat Kansas mehrere Patienten mit Grippesymptomen sah, welche an Heftigkeit alles Bisherige übertrafen, hat er sich an den „United States Public Health Service“ gewandt und um Unterstützung gebeten. Diese wurde im verweigert. Drei Patienten von Haskell County wurden zum Militärdienst eingezogen. Albert Gitchell, der Küchenunteroffizier  – der Patient NULL  – verbreitete das Virus in jener Kompanie, für die er kochte und die nach Europa verlegt wurde. 40 Tage später gab es in Europa 20 Millionen Infizierte und 20'000 Tote. Die 1918 Pandemie hat mehr Tote verursacht, als der 1. Weltkrieg.

Die Klagen des Westens über die «Behandlung» von Li Wenliang sind berechtigt, aber triefen von Doppelmoral, weiss man doch, welches Schicksal Whistleblower im Westen mit seinen tollen Werten widerfahren. Auch die US-Regierung versuchte, medizinische Informationen zu filtern, indem die führenden Virologen Amerikas von Trump angewiesen worden waren, jede öffentliche Aussage zuvor mit Mike Pence, dem Vize-Präsidenten, zu besprechen, was im kürzlich erschienen «Science» unter dem Titel «Do us a favor» als «unacceptable» bezeichnet und mit China verglichen worden ist.

Politik ist das eine, die wissenschaftlichen Arbeiten sind das andere. Bis Ende Februar 2020 sind derart viele, exzellente wissenschaftliche Arbeiten mit Chinesischen und gemischt Amerikanisch-Chinesischen Autoren erschienen, dass man hätte wissen können, um was es bei dieser Pandemie geht und was man vorkehren sollte.

Warum hat man alles verpasst?

Weil weder Politiker, noch Medien und die Mehrzahl der Bürger nicht fähig sind, in einer solchen Situation Ideologie, Politik und Medizin zu trennen. Eine virale Pneumonie ist ein medizinisches und kein politisches Problem. Dank des politisch-ideologisch begründeten Ignorierens medizinischer Fakten hat sich Europa in kürzester Zeit selber zum weltweiten Pandemie-Zentrum gemacht  – mitten drin die Schweiz mit der zweithöchsten pro Kopf Infektionsrate.

Politik und Medien spielen hier eine besonders unrühmliche Rolle. Statt sich auf das eigene Versagen zu konzentrieren, wird die Bevölkerung durch ein fortgesetztes, dümmliches China-Bashing abgelenkt. Dazu kommen, wie immer, Russland-Bashing und Trump-Bashing. Man muss Trump keinesfalls mögen  – aber bis die USA bezüglich der COVID-19-Todesfälle pro Kopf gleichauf mit der Schweiz liegt, müssen sie 30'000 Tote haben.

Wie kann man konstant andere Länder kritisieren, wenn man mit dem zweitteuersten Gesundheitswesen der Welt pro Kopf am zweitmeisten Infizierte hat und weder genügend Masken, noch genügend Desinfektionsmittel, noch genügend medizinisches Material vorweisen kann? Die Schweiz wurde von dieser Pandemie nicht überrascht  – nach dem 31. Dezember 2019 hat man mindestens 2 Monate Zeit gehabt, die dringendst notwendigen Vorkehrungen zu treffen. Und zu diesem Verhalten haben die Medien beileibe genug dazu beigetragen. Die mediale Berichterstattung erschöpft sich im Schönreden, was Bundesrat und BAG veranlassen sowie im Kritisieren anderer Länder.

Beispiele von dümmlichem China-Bashing gibt es genug: «die Chinesen sind schuld»! Wer so etwas behauptet, versteht nichts von Biologie und Leben überhaupt. «Alle Pandemien kommen aus China»: die Spanische Grippe war in Tat und Wahrheit eine Amerikanische Grippe, HIV kam aus Afrika, Ebola kam aus Afrika, die Schweinegrippe aus Mexico, die Cholera-Epidemie der 60er-Jahre mit Millionen von Toten aus Indonesien und MERS aus dem Nahen Osten mit Zentrum Saudi-Arabien.

Ja, SARS kam aus China. Aber die Chinesen haben im Gegensatz zu uns gelernt, wie «Foreign Affairs» am 27. März 2020 schreibt: «Past Pandemics Exposed China’s Weakness. The Current One Highlights Its Strengths”.

Wenn konstant behauptet wird, die Zahlen, welche China zur COVID-19-Pandemie veröffentlicht, seien sowieso alle beschönigt, was heisst dann das? Heisst das, dass wir deshalb nichts unternehmen müssen? Oder heisst es nicht viel mehr, dass es sich  – sind dies Zahlen wirklich beschönigt  – um eine noch viel gefährlichere Pandemie handelt, für die wir in Europa Vorkehrungen treffen sollten? So viel zur Logik von sinnlosem, politischem Nach-Geplapper.

Mit konstanten Aussagen wie «die Chinesen lügen sowieso nur» «Taiwan kann man nichts glauben»; «Singapur, eine Familien-Diktatur, lügt sowieso» kommt man dieser Pandemie nicht bei. Auch hier agiert die US-Zeitschrift «Foreign Affairs» - bestimmt nicht per se China-freundlich  – intelligenter, wie man am 24. März 2020 lesen kann: «The U.S. and China Could Cooperate to Defeat the Pandemic. Instead, Their Antagonism Makes Matters Worse”. Und am 21. März: “It Takes a World to End a Pandemic. Scientific Cooperation Knows No Boundaries  – Fortunately”.

Ich kann die Kritik von Lukas Bärfuss nur begrüssen. Insbesondere seine Aussage:

«Warum die entsprechenden Fabriken nicht mehr in Biberist stehen. Sondern in Wuhan. Und ob dieses Allokationsproblem vielleicht nicht nur Zellulose betrifft, sondern auch Information, Bildung, Nahrung und Medikamente».

Diese Aussage trifft ins Schwarze und demaskiert unsere Arroganz und Ignoranz.

Reicht es nicht, dass der Westen zu Beginn dieser Pandemie hochnäsig und mit einer gewissen Schadenfreude nach China geschaut hat? Muss jetzt die Unterstützung der westlichen Staaten durch China auch noch bösartig diffamiert werden? China hat bis heute 3.86 Milliarden Masken, 38 Millionen Schutzanzüge, 2.4 Millionen Infrarot-Temperatur-Messgeräte und 16'000 Beatmungsgeräte geliefert. Nicht Chinas angeblicher Weltmachtsanspruch, sondern das Versagen der westlichen Länder hat dazu geführt, dass der Westen buchstäblich am medizinischen Tropf Chinas hängt.

6. Woher stammt dieses Virus?

Auf unserem Globus gibt es ungefähr 6400 Säugetier-Arten. Fledermäuse (bats) und Flughunde machen 20% der Säugetier-Population aus. Es gibt 1000 verschiedene Arten von Fledermäusen und Flughunden. Es sind die einzigen Säugetiere, die fliegen können, was ihren grossen Bewegungsradius erklärt.

Fledermäuse und Flughunde beherbergen eine Unzahl von Viren. Wahrscheinlich sind Fledermäuse und Flughunde in der Entwicklungsgeschichte die Eintrittspforte von Viren in den Stammbaum der Säugetiere gewesen.

Es gibt zahlreiche gefährliche Viren, welche von den «Bats» auf den Menschen übergesprungen sind und für viele Krankheiten verantwortlich sind: Masern, Mumps, Tollwut, Marburg-Fieber, Ebola und andere, seltenere, nicht weniger gefährliche Krankheiten. Auch bei anderen Säugetieren haben von «Bats»-stammende Viren immer wieder zu Massensterben in der Schweine-, Hühner- oder Vogelzucht geführt.

Dies sind entwicklungs-geschichtlich Jahr-Millionen alte biologische Vorgänge. Auch in der DNA gesunder Menschen finden sich Reste von viraler Gensequenzen, die über die Jahrtausende «eingebaut» worden sind.

SARS und MERS haben die Forschung an Corona-Viren intensiviert, gerade weil man mit einer baldigen, neuen Corona-Viren-Epidemie, respektive Pandemie gerechnet hat. 22 der 38 bekannten und noch lange nicht definitiv klassifizierten Corona-Viren wurden von chinesischen Forschern in extenso studiert, siehe u.a. Peng Zhou’s Publikation zur Epidemiologie der «bat coronaviruses in China» sowie die anderen, oben erwähnten Publikationen Amerikanischer Autoren. Peng Zhou hat im März 2019 eine baldige, neue Corona-Epidemie vorausgesagt und zwar aus folgenden Gründen:

  1. hohe Biodiversität in China;
  2. hohe Anzahl an «Bats» in China;
  3. hohe Bevölkerungsdichte in China = nahes Zusammenleben zwischen Tier und Mensch;
  4. hohe genetische Variabilität der «Bats», d.h. eine hohe Wahrscheinlichkeit, dass sich das Genom einzelner Coronavirus-Typen spontan im Rahmen zufälliger Mutationen verändern kann;
  5. hohe aktive genetische Rekombination von Corona-Viren, heisst: Corona-Viren verschiedener Typen tauschen untereinander Genom-Sequenzen aus, die sie dann für den Menschen aggressiver machen können;

Die Tatsache, dass viele dieser Viren  – Corona-Viren, aber auch Ebola- oder Marburg-Viren  – zusammen in diesen «Bats» hausen und zufällig genetisches Material austauschen können

Obwohl nicht bewiesen, hat Peng Zhou auch die Essgewohnheiten der Chinesen angesprochen, welche die Wahrscheinlichkeit einer Transmission dieser Viren von Tieren auf den Menschen erhöhen. Peng Zhou hat in seinem Artikel vom März 2019 vor einer Corona-Pandemie gewarnt. Und er schrieb, dass er nicht sagen könne, wann genau und wo diese Pandemie ausbrechen würde, aber dass China mit grosser Wahrscheinlichkeit ein «hot-spot» sein werde. So viel zur wissenschaftlichen Freiheit notabene. Peng Zhou und seine Gruppe aus Wuhan haben weitergeforscht und sie waren es, die bereits am 7. Januar das Genom von COVID-19 identifiziert und der ganzen Welt mitgeteilt hatten.

Es gibt 4 Theorien, wie dieses Virus auf den Menschen übergesprungen ist:

  1. Das COVID-19-Virus ist von einer Fledermaus direkt auf den Menschen übertragen worden. Dasjenige Virus, welches in Frage kommt und genetisch zu 96% mit dem aktuellen «COVID-19» Virus übereinstimmt, kann jedoch von seiner Struktur her nicht an das «Angiotensin-Converting-Enzyme» (ACE) Typ 2 in der Lunge andocken. Das Virus benötigt aber dieses Enzym, um in die Lungenzellen (und in die Zellen des Herzens, der Niere und des Darmes) eindringen und diese zerstören zu können.
  2. Ein COVID-19-Virus sprang vom Pangolin, einem Malaysischen Säugetier mit Schuppen, welches illegal in China eingeführt worden sei, auf den Menschen und war zunächst nicht Krankheits-erregend. Im Rahmen konsekutiver Mensch-zu-Mensch-Transmissionen hat sich dieses Virus an die beim Menschen vorliegenden Rahmenbedingungen dank Mutation oder Adaptation angepasst und konnte schliesslich an den ACE2-Rezeptor andocken und in die Zellen eindringen, womit die Pandemie «startete».
  3. Es gibt einen Elternstamm dieser beiden COVID-19-Viren, der bis anhin leider unentdeckt blieb.
  4. Es handelt sich um ein synthetisches Labor-Virus, denn genau daran wurde geforscht und der biologische Mechanismus der Krankheits-Erregung ist ja im Detail schon 2016 beschrieben worden. Die angefragten Virologen verneinen natürlich diese Möglichkeit, können sie aber auch nicht ausschliessen, nachzulesen im eben publizierten «Nature Medicine»: «The proximal origin of SARS-CoV-2» von Kristian Andersen.

Das Besondere an diesen Tatsachen ist, dass Corona-Viren zusammen mit dem Ebola-Virus auf ein und demselben «Bat» leben können, ohne dass die Fledermaus erkrankt. Einerseits ist dies wissenschaftlich interessant, weil vielleicht Immunmechanismen gefunden werden können, die erklären, wieso diese Fledermäuse nicht erkranken. Diese Immunmechanismen gegenüber Corona-Viren und dem Ebola-Virus könnten Erkenntnisse liefern, die für den Homo sapiens von Bedeutung ist. Anderseits sind diese Tatsachen beunruhigend, weil man sich vorstellen kann, dass sich aufgrund der hohen, aktiven, genetischen Rekombination ein Supervirus bilden kann, welches eine längere Inkubationsdauer als das aktuelle COVID-19-Virus, aber die Letalität des Ebola-Virus aufweist.

SARS wies eine 10%ige Mortalität auf, die Mortalität von MERS betrug 36%. Es war nicht das Verdienst des Homo sapiens, dass SARS und MERS sich nicht so schnell ausgebreitet haben, wie jetzt COVID-19. Das war einfach nur Glück. Die Behauptung, dass ein Virus, welches eine hohe Mortalität habe, sich nicht ausbreiten könne, weil es ja viel zu schnell seinen Wirt umbringe, war zu den Zeiten richtig, als eine "infizierte" Kamelkarawane von X'ian Richtung Seidenstrasse losgezogen ist und wegen der hohen Mortalität in der nächsten Karawanserei gar nicht mehr ankam. Heute geht das Ruckzuck. Heute sind alle massivst vernetzt. Ein Virus, das in 3 Tagen tötet, geht trotzdem um die Welt. Alle kennen Peking und Shanghai. Ich kenne Wuhan seit 20 Jahren. Keiner meiner Kollegen und Bekannten hat je etwas von Wuhan gehört. Aber hat man gesehen, wie viele Ausländer es in Wuhan - in einer Stadt, die "niemand" kennt - gab und wie sie blitzschnell in alle Weltregionen verteilt wurden? Das ist die heutige Situation. 

7. Was wissen wir? Was wissen wir nicht?

Wir wissen,

  • dass es sich um ein aggressives Virus handelt;
  • dass die mittlere Inkubationszeit 5 Tage dauert; die maximale Inkubationszeit ist noch nicht klar;
  • dass asymptomatische COVID-19 Träger andere Personen anstecken können und dass dieses Virus „extrem ansteckend“ und „extrem resistent“ (A. Lanzavecchia) ist;
  • wir kennen die Risiko-Populationen;
  • dass es in den letzten 17 Jahren nicht gelungen ist, weder eine Impfung, noch einen monoklonalen Antikörper gegen Corona-Viren zu entwickeln;
  • dass es überhaupt noch nie gelungen ist, eine Impfung gegen welches Corona-Virus auch immer zu entwickeln;
  • dass auch die so genannte „Grippe-Impfung“ entgegen der gängigen Werbung nur einen minimalen Effekt ausweist.

Was wir nicht wissen:

  • ob nach durchgemachter Infektion eine Immunität vorliegt, oder nicht. Gewisse Daten weisen darauf hin, dass der Mensch ab dem 15. Tag Immunglobuline der G-Klasse entwickeln kann, welche eine erneute Infektion mit demselben Virus verhindern sollten. Aber es ist noch nicht definitiv bewiesen;
  • wie lange eine allfällige Immunität schützen könnte;
  • ob dieses COVID-19-Virus stabil bleibt, oder ob sich im Herbst analog der üblichen Grippe-Welle erneut ein leicht verändertes COVID-19 über ganze Welt verbreitet, gegen welches keinerlei Immunität vorliegt;
  • ob uns die höheren Temperaturen des Sommers helfen, weil die Hülle des COVID-19 bei höheren Temperaturen instabil ist. Hier muss erwähnt werden, dass das MERS-Virus sich im Nahen Osten in den Monaten Mai bis Juli verbreitet hatte, als die Temperaturen höher waren, als sie bei uns je sind;
  • wie lange es dauert, bis eine Population so durchseucht ist, dass der R-Wert <1 ist:
    Wenn man zu einem bestimmten Zeitpunkt 1 Million Zürcher testet, sollen aktuell angeblich 12% bis 18% COVID-19 positiv sein. Um der Pandemie ihren Pandemie-Charakter zu nehmen, müsse der R-Wert <1 sein, d.h. circa 66% der Bevölkerung müssen mit dem Virus Kontakt gehabt und Immunität entwickelt haben. Niemand weiss, wie lange, wie viele Monate es dauern wird, bis die Durchseuchung, die aktuell 12% bis 18% betragen soll, 66% erreicht hat! Aber man kann davon ausgehen, dass die Weiterverbreitung des Virus von 12% bis 18% auf 66% der Bevölkerung weiterhin schwerkranke Patienten generieren wird.
  • wir wissen also nicht, wie lange wir mit diesem Virus zu tun haben werden. Zwei Berichte, welche der Öffentlichkeit nicht zugänglich sein sollten (U.S.- Government COVID Response Plan sowie ein Bericht des Imperial College London) kommen unabhängig voneinander auf eine „Lock-down“-Phase von bis zu 18 Monaten;
  • und wir wissen nicht, ob uns dieses Virus epidemisch/pandemisch oder vielleicht sogar endemisch beschäftigen wird;
  • wir haben nach wie vor keine anerkannte und breit anwendbare, definierte Therapie; eine solche haben wir auch bei der Influenza nie präsentieren können.
    Vielleicht sollten Behörden und Medien einmal die Fakten auf den Tisch legen, statt alle zwei Tage Meldungen von einer scheinbar erfolgreichen Impfung, die nicht mehr weit weg ist, zu präsentieren.

8. Was können wir aktuell tun?

Die Frage nach den besten Lösungsansätzen kann ich auch nicht beantworten. Ob die Schweiz die Pandemie überhaupt noch eindämmen kann, oder ob die Durchseuchung der Bevölkerung unbeeinflusst weiterläuft, weil man initial alle Massnahmen verschlafen hat, ist möglich.

Wenn dem so ist, kann man nur hoffen, dass wir diese „Politik“ nicht mir zu vielen Toten und Schwerkranken bezahlen. Und dass nicht zu viele Patienten an den Langzeitfolgen einer COVID-19-Infektion leiden, wie z.B. einer „dank“ COVID-19 neu erworbenen Lungenfibrose, einem gestörten Glucose-Metabolismus sowie neu auftretenden kardiovaskulären Erkrankungen. Die langfristigen Konsequenzen einer durchgemachten SARS-Infektion sind bis 12 Jahre nach angeblicher Heilung dokumentiert. Hoffen wir, dass sich COVID-19 anders verhalten wird.

Die Aufhebung des „Lock-down“, respektive die Rückkehr zur dem, was wir als normal empfinden, ist sicherlich der Wunsch eines jeden. Welche Schritte bei der Rückkehr zur Normalisierung mit nachteiligen Folgen verbunden sein werden  – d.h. mit einem Wieder-Aufflammen der Infektionsrate  – kann niemand voraussagen. Jeder Schritt Richtung Lockerung ist im Grunde genommen ein Schritt ins Unbekannte.

Wir können nur sagen, was nicht machbar ist: eine aktive Durchseuchung der nicht-Risiko-Gruppen mit dem COVID-19-Virus ist mit Sicherheit ein absolutes Hirngespinst. Es kann nur Leuten in den Sinn kommen, die keine Ahnung von Biologie, Medizin und Ethik haben:

  • kommt es mit Sicherheit nicht in Frage, Millionen von Gesunden Mitbürgern absichtlich mit einem aggressiven Virus zu infizieren, von welchem wir eigentlich überhaupt nichts wissen, weder das Ausmass der akuten Schädigung, noch die Langzeitfolgen;
  • je grösser die Anzahl Viren pro Population, desto grösser die Wahrscheinlichkeit einer zufälligen Mutation, welche das Virus noch aggressiver machen könnte. Also sollten wir sicher nicht aktiv mithelfen, die Anzahl Viren pro Population zu erhöhen.
  • Je mehr Leute mit COVID-19 infiziert sind, desto wahrscheinlicher wird es, dass sich dieses Virus noch „besser“ an den Menschen adaptiert und noch desaströser wird. Es wird ja angenommen, dass das bereits einmal passiert ist.
  • bei staatlichen Reserven von angeblich 750 Milliarden, ist es ethisch und moralisch verwerflich, aus blossen wirtschaftlichen Überlegungen Millionen von gesunden Personen zu infizieren.
  • Die gewollte Infizierung gesunder Leute mit diesem aggressiven Virus würde eines der fundamentalen Prinzipien der gesamten Medizingeschichte aus reinen, kurzfristigen ökonomischen „Bedenken“ akut aushebeln: das Prinzip des „primum nil nocere“. Ich würde mich als Mediziner weigern, an einer derartigen Impfaktion überhaupt teilzunehmen.

Die Bestimmung der COVID-19 IgM- und IgG-Antikörper-Konzentration im Blut geht scheinbar mir der Neutralisierung des COVID-19-Virus einher. Die quantitative und qualitative Diagnostik dieser Antikörper wurde bis jetzt nur in einer kleinen klinischen Studie mit 23 Patienten untersucht. Ob die Massenbestimmung der Antikörper im Blut einen kontrollierten «Lock-down» sicherer machen, indem sich vorerst nur nicht mehr ansteckende und nicht mehr ansteckbare Personen frei bewegen können, kann derzeit nicht beantwortet werden. Ebenso unklar ist, wann diese Methode klinische valide und breit anwendbar sein wird.

9. Zukunft

Diese Pandemie wirft viele politische Fragen auf. „Foreign Affairs“ mit Donald Trump und Anthony Fauci auf dem Cover schreibt am 28. März 2020 dazu: „Plagues Tell Us Who We Are. The Real Lessons of the Pandemic will be Political“.

Diese politischen Fragen werden nationaler und internationaler Art sein.

Die ersten Fragen werden ganz bestimmt unser Gesundheitswesen betreffen. Mit einem 85-Milliarden-Budget hat es die Schweiz - was die Anzahl Corona-Patienten pro 1 Million Einwohner betrifft  – weltweit auf Rang 2 geschafft. Gratuliere! Was für eine Schande! Grundlegendes und billiges Material fehlt in der Schweiz nach 14 Tagen. Das kommt davon, wenn selbsternannte «Gesundheitspolitiker», «Gesundheits-Ökonomen» und IT-Experten Milliarden in Projekte wie e-Health, elektronische Gesundheitskarte, überteuerte Klinik-Informationssysteme (man frage einmal das Kantonsspital Luzern!), tonnenweise Computer und «Big Data» investieren und so vollkommen zweckentfremdet Milliarden aus dem Gesundheitswesen abziehen. Und Ärzteschaft und FMH sind buchstäblich zu blöd, endlich einmal dagegen aufzustehen. Sie lassen sich lieber jede Woche als Abzocker und Kriminelle titulieren. Die Schweiz muss endlich untersuchen, wie viel von 1 Million Kassengelder noch für medizinische Leistungen aufgewendet werden, welche direkt dem Patienten zugutekommen und wie viel Geld zweckentfremdet in Branchen-fremde Lobby-Vereinigungen fliesst, die sich schamlos am 85-Milliarden-Kuchen bereichern, ohne je einen Patienten gesehen zu haben. Und natürlich braucht es endlich eine adäquate Qualitätskontrolle medizinischer Leistungen. Auf die weiteren Massnahmen im Rahmen der Reorganisation des Schweizerischen Gesundheitswesens möchte ich hier nicht eingehen.

Die internationalen Fragen betreffen vor allem unser Verhältnis zu China und den Asiatischen Ländern überhaupt. Kritische Stellungnahmen: ja. Aber konstantes, dümmliches „Bashing“ anderer Nationen kann kein Rezept dafür sein, globale Probleme gemeinsam anzugehen  – von „Lösen“ möchte ich gar nicht sprechen. Anstatt sinnlose Propaganda nachzuplappern, sollte man sich vielleicht einmal mit Autoren auseinandersetzen, die tatsächlich ausgewogen auf hohem Niveau etwas zu sagen haben, so z.B.:

  • Pankaj Mishra: „Aus den Ruinen des Empires“
  • Kishore Mahbubani: „The Asean Miracle. A Catalyst for Peace“
  • „Has the West lost it?“
  • „Can Asians think?“
  • Lee Kuan Yew: „One man’s view of the world“
  • David Engels: „Auf dem Weg ins Imperium“
  • Noam Chomsky: „Wer beherrscht die Welt“
  • Bruno Macàes: „The Dawn of Eurasia“
  • Joseph Stiglitz: „Reich und Arm“
  • Stephan Lessenich: „Neben uns die Sintflut“
  • Parag Khanna: „Unsere asiatische Zukunft“

Lesen heißt noch lange nicht, allen diesen Autoren in allem Recht zu geben. Aber es wäre für den Westen  – inklusive die Schweiz  – von grossem Wert, Besserwisserei, Ignoranz und Arroganz hier und dort durch Fakten, Verständnis und Kooperation zu ersetzen. Die Alternative besteht ja nur darin, zu versuchen, unsere vermeintlichen Konkurrenten früher oder später in einem Krieg zu eliminieren. Was man von dieser „Lösung“ halten soll, kann jeder selber entscheiden.

In diesem Sinne kann man nur darauf hoffen, dass sich die Menschheit eines Besseren besinnt. Träumen ist immer erlaubt.

Die Herausforderungen sind global. Und die nächste Pandemie steht vor der Tür. Und diese wird vielleicht durch ein Super-Virus verursacht werden und ein Ausmass annehmen, das wir uns lieber nicht vorstellen möchten.

09.04.2020: Der Gastkommentar und die Veröffentlichung des Manuskriptes "COVID-19 - eine Zwischenbilanz oder eine Analyse der Moral, der medizinischen Fakten, sowie der aktuellen und zukünftigen politischen Entscheidungen" von Prof. Dr. med. Dr. h.c. Paul Robert Vogt vom 7.4.2020 in unserer Zeitung findet international riesige Beachtung und Zustimmung.

In den ersten beiden Tagen wurde der Artikel bereits über 350'000 mal gelesen und tausendfach geteilt. Wir haben deshalb bei Prof. Dr. med. Dr. h.c. Paul Robert Vogt nachgefragt und 10 Fragen gestellt, die aktuell im Raum stehen.

Interview (09.04.2020)

Quelle: https://www.mittellaendische.ch/2020/04/08/covid-19-eine-zwischenbilanz-oder-eine-analyse-der-moral-der-medizinischen-fakten-sowie-der-aktuellen-und-zuk%C3%BCnftigen-politischen-entscheidungen/

 https://herzchirurgie-paulvogt.ch/covid-19-eine-zwischenbilanz-in-der-schweiz/
https://herzchirurgie-paulvogt.ch/medien/

COVID-19 – Weg aus der Krise und ein Blick in die Zukunft - von Prof. Dr. med. Dr. h.c.Paul R. Vogt

Das Ziel muss sein, menschliches Leid ohne weiteren Lock-down zu verhindern
*Prof. Dr. Paul R. Vogt 20. April 2020
Seit Publikation des Manuskripts und Interviews bei «Der Mittelländischen Zeitung» DMZ hat sich mein Office in ein internationales «Virologie-Zentrum» verwandelt. Nebst über 2000 Leser-Kommentaren per Mail, WhatsApp oder SMS, erhielt ich viele Hinweise von Experten aller Fachrichtungen, so z.B. von Virologen, Immunologen, Statistikern, Epidemiologen oder Infektiologen. Ich bin all’ diesen Experten zu Dank verpflichtet.

Obwohl viele Fragen offenbleiben, kristallisieren sich Möglichkeiten, welche einen Weg aus dieser Krise zeigen und einen Blick in die Zukunft erlauben, z.B. ob uns dieses Virus konstant begleiten oder «bloss» saisonal wiederkehren wird und wie wir uns dagegen wappnen könnten. Ziel muss sein, menschliches Leid ohne weiteren Lock-down zu verhindern.

Vogt Prof. Interview Foto
*Prof. Dr. Paul R. Vogt

COVID-19: gefährlich oder nicht  – kleine Statistik

COVID-19 ist hoch-infektiös. Wie man in allen Ländern fast identisch beobachten konnte, steigt die kumulierte Zahl der Infizierten ohne Gegenmassnahmen täglich um rund 40%, was einer Verdoppelung der Infizierten alle 2 Tage entspricht oder einer Verhundertfachung pro Woche. Die Infektionsrate ist auch deshalb höher als die bei einer Grippe, weil man bei COVID-19, im Gegensatz zur Grippe, auf keine zuvor Geimpfte trifft.

Die durchschnittliche Dunkelziffer der Infizierten liegt je nach Land zwischen 30 bis 90%.

Die Sterberate von COVID-19 ist  – wie wir aus geschlossenen Populationen (Kreuzfahrtschiffen) wissen - rund 20x höher als die der Grippe.

COVID-19: eine «ausserirdische» Krankheit?

International Journal of Infectious Diseases Volume 110, P155-159, September 01, 2021
Elisabeth Paul1*, Garrett W. Brown2, Mélanie Dechamps3, Andreas Kalk4, Pierre-François Laterre5, Bernard Rentier6, Valéry Ridde7, Martin Zizi8

1 School of Public Health, Université Libre de Bruxelles, Brussels, Belgium
2 Global Health Theme, University of Leeds, Leeds, UK
3 Cardiovascular ICU, St-Luc University Hospital, Université Catholique de Louvain, Brussels, Belgium
4 Kinshasa Country Office, Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit, Kinshasa, Democratic Republic of the Congo
5 Department of Critical Care Medicine, St-Luc University Hospital, Université Catholique de Louvain, Brussels, Belgium
6 Rector Emeritus, Prof. Em. Virology & Viral Immunology, Université de Liège, Belgium
7 CEPED, Institute for Research on Sustainable Development (IRD), IRD-Université de Paris, ERL INSERM SAGESUD, Paris, France
8 CEO, Aerendir Mobile Inc., Mountain View, CA, USA; formerly Prof. at VUB (Brussels) and KULeuven, ex-CSO Belgian Ministry of Defense

© 2021 Der/die Autor(en). Veröffentlicht von Elsevier Ltd im Namen der Internationalen Gesellschaft für Infektionskrankheiten. Dies ist ein frei zugänglicher Artikel unter der CC BY-NC-ND-Lizenz (http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/4.0/)

* Corresponding author.
E-mail Adresse: Elisabeth.Paul@ulb.be (E. Paul).

Artikel-Info

Geschichte: Eingereicht am 17. Juni 2021. Überarbeitet am 20. Juli 2021. Angenommen am 22. Juli 2021.

Zusammenfassung

Hintergrund: Seit Beginn der Pandemie wird COVID-19 als eine aussergewöhnliche Krankheit angesehen. Die Bekämpfungsmassnahmen konzentrierten sich ausschliesslich auf «das Virus», während andere biologische und soziale Faktoren, die schwere Formen der Krankheit bestimmen, ausser Acht gelassen wurden.

CRISPR Cas9 – «Wir sind weit davon entfernt, das ‹Konzert der Gene› des Menschen zu verstehen»

Es braucht ein Moratorium zum Schutz des menschlichen Genoms
von Dres. med. Ursula und Walter Knirsch, Zürich
CRISPR Cas9, diese Abkürzung steht für «Clustered Regularly Interspaced Short Palindromic Repeats», übersetzt «angehäufte regelmässig unterbrochene kurze palindrom­artige Wiederholungen». Ein Palindrom ist eine vorwärts wie rückwärts gleich zu lesende Wortfolge wie beispielsweise «eine güldne gute Tugend lüge nie». Cas9 bedeutet CRISPR assoziierte Sequenz9.

Hintergrund

CRISPR Cas9 wurde vor einigen Jahren von Forschern bei Bakterien gefunden und als eine Art bakterieneigene Immunabwehr gegen Viren identifiziert. Nachdem man die Funktionsweise dieses Abwehrsystems nachvollziehen konnte, wurde klar, dass damit ein Instrument für die Gentechnologie vorliegen würde, wenn man es auf andere Zellarten anwenden würde. Seither kommt CRISPR Cas9 weltweit zunehmend zum Einsatz. Für CRISPRCas9 werden auch die Begriffe Genschere, Genomchirurgie, Genome Editing oder Precision Medicine verwendet.

Im folgendem werden Funktionsweise, Beispiele bei Mensch, Pflanze und Tier sowie die Risiken in der Anwendung dieser neuen Technologie CRISPS Cas 9 insbesondere vor dem Hintergrund gesellschaftspolitischer und ethischer Folgen dargestellt.

Quelle: Zeit-Fragen
http://www.zeit-fragen.ch/de/ausgaben/2016/nr-11-10-mai-2016/crispr-cas-9-wir-sind-weit-davon-entfernt-das-konzert-der-gene-des-menschen-zu-verstehen.html

Das Jungfernhäutchen: Ein Mythos lebt weiter

Denn das «Jungfernhäutchen» gibt es nicht – auch wenn viele Frauen das immer noch glauben.
Andrea Arežina Das Magazin, 27.11.2021
Erinnern Sie sich an Ihren Biologieunterricht? An die Stunde, in der Sexualität Thema war? Mussten Sie ein Kondom über eine Banane ziehen? Und hat Ihnen die Lehrperson erklärt, was das Jungfernhäutchen sei? Welches Bild des Jungfernhäutchens hatten Sie vor Augen? Dachten Sie an eine dünne, fest gespannte Haut  – vergleichbar mit der Frischhaltefolie, die das Gemüse im Laden versiegelt und symbolisiert, dass es unberührt ist?

Geschätzte Leserin, geschätzter Leser,
da musste ich alt werden, bevor ich etwas Vernünftiges in einer vernünftigen Zeitung über einen Sachverhalt las, mit dem ich mich bislang nicht näher beschäftigt hatte. Warum eigentlich? Wahrscheinlich ist das Jungfernhäutchen ein (unbewusstes) Tabuthema. Jedenfalls bin ich der Journalistin dankbar, dass sie sich dem Thema wissenschaftlich angenommen hat und staunte, als ich den Begriff «Theogynäkologie» sah und darüber nachdachte, dass hier ein treffender Begriff verwendet wird, der die mystische Betrachtungsweise auf diesem Gebiet zum Ausdruck bringt. Wie wäre es, wenn wir diesen Begriff etwas näher beleuchten würden und ihn auch auf andere Wissensgebiete ausweiten würden? Zum Beispiel auf die Humanwissenschaften? So schlage ich in meinen alten Tagen gedanklich einen grossen Bogen vom kleinen «Jungfernhäutchen» zur grossen Frage unseres theo-logischen Menschenbildes. Herzlich Willy Wahl

Jungfernhäutchen
Ein passendes Modell: der Haargummi.
Foto: Tonje Thilesen

«Viele denken so», sagt die Sexualpädagogin Linda Bär. Woche für Woche besucht sie Schulen in der Schweiz und klärt die Klassen unter anderem mithilfe eines Haargummis darüber auf, was das «Jungfernhäutchen» ist.

Eine Oberstufenschülerin habe kürzlich wissen wollen, ob ihr Jungfernhäutchen gerissen sei, nachdem sie zum ersten Mal einen Tampon eingeführt hatte, erzählt Linda Bär.

Die Sexualpädagogin spricht lieber weniger und führt vor, mit Sachen, die sie zur Hand hat. Von ihrem rechten Handgelenk streift sie sich einen dünnen Haargummi ab, streckt ihn hoch. Auf Augenhöhe, ein kleiner Kreis. Linda Bär fragt: «Kennen Sie die breiteren Haargummis? Die aus Samt? Stellen Sie sich so einen vor.» Sie führt ihren Daumen, Zeige- und Mittelfinger in die Mitte des Haargummis ein und spreizt ihre Finger. Er wird auseinandergezogen, weitet und dehnt sich so lange, bis sie die Finger wieder zusammenführt und er sich zusammenzieht und auf Anfangsgrösse zurückschrumpft. 

Linda Bär sagt: «Dasselbe geschieht, wenn ein Tampon, ein Finger, ein Penis oder ein Sexspielzeug in die Vulva eingeführt wird».

An dieser Stelle in der Vulva ist nichts Straffes, hier befinden sich Schleimhautfalten, die ringförmig angeordnet sind, wie ein Kranz. Am meisten dehnt sich dieser vaginale Kranz beim Gebären. Das Jungfernhäutchen existiert nicht.»

Wieso glauben sehr viele Menschen dennoch, dass das «Jungfernhäutchen» reissen kann, reissen muss? Spätestens beim ersten Sex?

Die Kulturwissenschaftlerin Dr. Mithu Sanyal* spricht in ihrem Buch «Vulva  – Die Enthüllung des unsichtbaren Geschlechts» von einem tief verwurzelten Mythos. Dieser sei in der Religion wie auch der Medizin und deren Forschung zu finden.

«Theogynäkologie»

Für lange Zeit war im christlich geprägten Europa die Idee vorherrschend, dass die weiblichen Geschlechtsorgane ausschliesslich der Fortpflanzung dienen. Diese Vorstellung war von antiker Medizin geprägt, vor allem durch den römischen Arzt Galen, der bis etwa ins 17. Jahrhundert die Autorität für die europäische Gesundheitslehre war.

Für ihn war der Mensch das vollkommenste aller Tiere und innerhalb der Menschheit der Mann vollkommener als die Frau  – gerade auch, was die Geschlechtsorgane betrifft. Galen schrieb: «Natürlich darf man nicht glauben, dass unser Schöpfer die Hälfte der ganzen Spezies absichtlich unvollkommen und, wie es der Fall ist, verstümmelt geschaffen hätte, wenn nicht in solch einer Verstümmelung irgendein grosser Vorteil läge.» Der Vorteil bestand laut dem Arzt darin, dass die Frau zur Unterordnung und zum Dienen gemacht sei.

Im mittelalterlichen Kompendium «Secreta Mulierum» (was sich in etwa mit «Die Geheimnisse der Frauen» übersetzen lässt), einem Nachschlagewerk der Medizin, ist nachzulesen, dass die Frau dem Mann beim Geschlechtsakt Wärme entzieht. Das führe dazu, dass der Mann schwach und debil werde, wenn er zu viel Sex mit Frauen habe.

Dies war die allgemeine Stossrichtung der mittelalterlichen Forschung. Ihr Hauptinteresse lag bei der «Gebärmutter», und es gab die Vorstellung, dass das Jungfernhäutchen den Penis davon abhalten würde, in den Uterus einzudringen.

Eine ganze Disziplin der Theologie, die «Theogynäkologie», wie Sanyal sie nennt, beschäftigt sich seitdem mit anatomischen Überlegungen, wie Maria, die Mutter Jesu, vor der Geburt, während der Geburt und nach der Geburt ein unverletztes Jungfernhäutchen behalten konnte.

Schliesslich ist Maria die einzige Frau, die ohne Mann, ohne Penis, ohne Samen, ohne künstliche Befruchtung ein Kind auf die Welt bringen konnte. Mit der Jungfrauengeburt begründen sich viele Christinnen und Christen die Göttlichkeit von Jesus. Jesus sei nicht durch einen Mann gezeugt worden, sondern durch den heiligen Geist.

Auf dem Mythos des Jungfernhäutchens gründet auch der Brauch, das weisse, aber blutbefleckte Bettlaken nach der Hochzeitsnacht auszuhängen, am besten über dem Fenstersims, in der Morgenstunde nach dem ersten Sex. Das Beweisstück der Entjungferung. Das Zeichen, dass dieser Mann diese Frau entjungfert hat und dass das zukünftige Kind nur von ihm stammen kann. Die Kontrolle über die Sexualität der Frau. Dieser Brauch hält sich in manchen Kulturkreisen bis heute.

Was sagt die Medizin dazu  – heute? Laut der Gynäkologin Dr. Jutta Pliefke von pro familia Berlin bluten nur wenige Frauen beim ersten Sex. In der Broschüre «Mythos Jungfernhäutchen» des interkulturellen Frauen- und Mädchen-Gesundheitszentrums Holla e. V. sagt sie, dass der Grund, warum manche Frauen doch bluten, ein ganz anderer sei: Wenn eine Frau noch nie oder sehr lange keinen Sex hatte, sei sie wahrscheinlich nicht sehr entspannt. Beim ersten Mal würde man sich noch nicht so gut kennen. Da könne schon mal irgendwo etwas bluten. Mit dem «Jungfernhäutchen» habe das allerdings nichts zu tun.

Es gebe da keine Häutchen. Das Wort an sich sei schon irreführend. Trotzdem benutzt Jutta Pliefke es, weil es die Mädchen kennen würden. Dann wüssten die Mädchen, wovon sie rede. Sie füge aber immer an, dass es ein unglückliches Wort sei.

«Vaginale Korona»

Doch auch wenn Frauen den Sexualpädagoginnen oder Gynäkologinnen oder Kulturwissenschaftlerinnen glauben, reicht das nicht. Herrscht in ihren Familien der Glaube, dass das Jungfernhäutchen die Jungfernschaft beweist, kann ein grosser Druck auf den jungen Frauen lasten. Der so gross werden kann, dass nicht wenige, die bereits Sex hatten, zu drastischen Massnahmen bereit sind.

Die Medizin von heute könne das «Jungfernhäutchen wiederherstellen» heisst es. In der Schweiz bieten mindestens zwei Kliniken die Wiederherstellung des Jungfernhäutchens durch einen chirurgischen Eingriff an. Der Direktor einer Klinik in Montreux sagte dem SRF, dass die Nachfrage nach solchen Eingriffen steige. Einen Grund dafür findet er darin, dass Schweizer Kliniken den Frauen höchste Diskretion zusichern. Für einen Eingriff bezahlen die Frauen hier zwischen 2000 und 4000 Franken.

Der Chirurgen Marc Abécassis, der viele Jungfernhäutchen wiederhergestellt habe, ist der Meinung, dass diese Frauen an eine jahrhundertelange Tradition gebunden seien und er sie mit der Operation vom Diktat der Jungfräulichkeit befreien könne.

Tut er nicht das Gegenteil und bastelt aktiv am Mythos weiter? Und wenn es dieses Jungfernhäutchen nicht gibt, was rekonstruiert er genau?

Eine Klinik in Zürich, die auf ihrer Website titelt «Jungfernhäutchen wiederherstellen  – Hymenrekonstruktion» antwortet auf meine Fragen, wie viel der Eingriff koste, was konkret operiert werde und was beim nächsten Sex anders sein solle: Die Antworten seien nur in einer Sprechstunde mit der behandelnden Ärztin zu bekommen, und eine solche koste zwischen 100 und 150 Franken.

Gynäkologinnen des Familienplanungszentrums Balance in Berlin schreiben auf Ihrer Webseite Folgendes:

  • «Das ‹Jungfernhäutchen› (=Hymen) hat keine Funktion für Ihren Körper.
  • Das Hymen ist ein zartes Häutchen (ähnlich dem Häutchen unter Ihrer Zunge), das den Scheideneingang wie ein Ring umschliesst.
  • Das Hymen kann auch ohne Geschlechtsverkehr ‹nicht intakt sein›.
  • Das Hymen kann ‹nicht intakt sein›, ohne dass Sie es merken.
  • Kein Mann kann feststellen / merken / fühlen, ob Sie noch ‹Jungfrau› sind.
  • Das Hymen muss beim ersten Geschlechtsverkehr nicht bluten (nur etwa 50 % der Frauen bluten beim ‹ersten Mal›).
  • Auch nach einer ‹Rekonstruktion› des Hymens kann es beim nächsten Geschlechtsverkehr sein, dass es nicht blutet, bzw. dass die Verletzung des Hymens nicht so heilt, dass es wieder ‹intakt erscheint›.»

Auch Balance bietet die Rekonstruktion des Hymen an, doch erst nach einem Beratungsgespräch mit einer Frauenärztin und einer gynäkologischen Untersuchung. Für den Eingriff verlangt das Balance-Team zwischen 350 und 600 Euro. Balance mache im Schnitt eine Hymenrekonstruktion und sieben Beratungsgespräche pro Monat.

Im Sexualkundeunterricht von Linda Bär fragen junge Frauen oft: «Sie, tut das erste Mal Sex fest weh? Wie fest werde ich bluten? Nach dem ersten Mal bin ich ja nicht mehr Jungfrau, oder?»

Linda Bär stellt Oberstufenschülerinnen auch mal Rückfragen, beispielsweise, was mit «erstes Mal Sex» gemeint sei. Viele gingen davon aus, das meine den Moment, «wenn ein Penis das erste Mal in eine Scheide eindringt», sagt die Sexualpädagogin. Selten denke man an «zwei Menschen mit Vulva oder zwei Menschen mit Penis, die ihr erstes Mal erleben».

Der Sexualpädagogin ist es wichtig, die Fragen der Oberstufenschülerinnen auseinander zu dröseln, zu erklären, was mit «Jungfrau» gemeint sei. Es sei eine alte Bezeichnung für nicht verheiratete Frauen. «Früher war Sex nur in der Ehe zugelassen, doch wie sollte man das beweisen? Man bediente sich kurzerhand des Mythos Jungfernhäutchen», erzählt Linda Bär.

Die Sprache sei ein System, mit dem wir uns in der Welt orientierten und Bewertungen vornehmen würden, schreibt Mithu Sanyal in ihrem Buch. Sprache forme unser Denken, und das Denken bestimme, wie wir die Realität sehen würden.

In der schwedischen Realität gibt es das «Jungfernhäutchen» nicht mehr. Im Jahr 2009 hat der schwedische Sprachrat den ideologisch aufgeladenen Begriff Jungfernhäutchen  – auf Schwedisch mödomshinna  – abgeschafft. Und durch den Begriff «vaginale Korona» ersetzt. Der Duden druckt beim Buchstaben «J» nach wie vor «Jungfernhäutchen» ab. Warum benutzen wir noch ein Wort, das etwas beschreibt, das es gar nicht gibt? Man sagt ja auch nicht mehr Erdscheibe, sondern Erdball. 

Andrea Arezina
Andrea Arežina ist Autorin. redaktion@dasmagazin.ch

Publiziert: 26.11.2021, 17:00

Quelle: https://www.tagesanzeiger.ch/sprechen-wir-von-der-vaginalen-korona-660756348469

*http://www.sanyal.de/index.php/buecher/vulvhttps://www.perlentaucher.de/buch/mithu-m-sanyal/vulva.html

Das psychotherapeutische Gespräch

Beitrag zur modernen Psychoanalyse und Psychotherapie
Von Harry S. Sullivan
Fischer Taschenbuch 1976
Harry S. Sullivan, der zu den großen Pionieren der Tiefenpsychologie gehört, ist bei uns noch so gut wie unbekannt. Obwohl seine Lehre in den USA inzwischen den Ruf hat, die Psychiatrie unserer Zeit zu sein und seine Bücher dort zu psychiatrischen Bestsellern wurden, liegt mit diesem Buch »Das psychiatrische Gespräch« das erste Werk Sullivans in deutscher Sprache vor. Die Originalausgabe erschien 1954 in New York und wurde, wie fast alle Werke Sullivans, aus seinem Nachlaß herausgegeben. Dies Buch ist noch heute das einzige in der psychiatrischen Literatur, das den Praktiker in die notwendigen Techniken des psychiatrischen Gesprächs einführt. Es basiert auf Tonbandaufnahmen von zwei Unterrichtsfolgen, die Sullivan an der Washington School of Psychiatry hielt.

Buch Sullivan Psychotherapeutisches Gespräch  
Sullivan ergänzte sie durch sorgfältige Aufzeichnungen vor und nach den Unterrichtsgesprächen. In diesem »Psychiatrischen Gespräch« kann man also den Entdecker der modernen Psychiatrie gleichsam bei seiner psychotherapeutischen Arbeit beobachten. Das Buch hat die Spontaneität des praktischen Unterrichts, in dein gelehrt wird, wie ein psychiatrisches Gespräch geführt und wie es nicht geführt werden sollte. Dabei werden die notwendigen Verhaltensweisen des Psychiaters ebenso berücksichtigt wie die psychische und soziale Situation des Patienten.

Depleted Uranium: abgereichertes Uran Ein Verbrechen gegen Gott und die Menschheit

Liebe Mitkämpfer fuer Frieden und Gerechtigkeit auf der Welt!

Es ist mir ein grosses, persoenliches Anliegen, Sie auf den nachstehenden Artikel ganz besonders eindringlich aufmerksam zu machen.

DU  – depleted Uranium,  eine hoch toxische Substanz- hat eine Halbwertszeit von 4,5 Milliarden (nicht Millionen!) Jahren. Eine unvorstellbar lange Zeit, waehrend der die Substanz krankmachend und todbringend auf Mensch, Tier und Pflanzen einwirkt. Einmal freigesetzt, ist ein Stoppen praktisch unmoeglich!

Jeder Mensch, der noch halbwegs denken kann, muss sich fragen, wenn er dies erfaehrt: Halt! Stop! Was laeuft hier ab? Wollen wir die ganze Menschheit vernichten?

Bitte lesen Sie den Artikel in Ruhe und verteilen Sie ihn im Familien-, Freundes- und Bekanntenkreis. Aber auch weiter an Politiker und Medien, die zwar nicht reagieren werden, aber wissen sollen, dass wir uns informieren und dieses Verbrechen gegen die Menschheit nicht stillschweigend hinnehmen werden. Ueberlegen Sie sich bitte auch weitere Aktivitaeten, wie Leserbriefe oder kleine Artikel in Lokal- oder Vereinszeitungen. Seien Sie kreativ!

Hier wurde eine Buechse der Pandora geoeffnet, die zwar nicht mehr voellig zu schliessen ist, aber weiteres Unheil muessen wir unbedingt vermeiden.

Mit sorgenvollen und dennoch herzlichen Gruessen
Willy Wahl

Depleted Uranium: abgereichertes Uran Ein Verbrechen gegen Gott und die Menschheit

von Doug Westerman

1979 sind Teile von abgereichertem Uran (DU = depleted uranium) aus einer Fabrik der National Lead Industries in der Nähe von Albany, New York, entwichen. Dort wurden DU-Waffen für das amerikanische Militär hergestellt. Diese Teilchen legten eine Strecke von 26 Meilen zurück und wurden in einem Laborfilter von Dr. Leonard Dietz, einem Atomphysiker, entdeckt. Die Entdeckung führte zur Schliessung der Fabrik im Jahre 1980, da aus ihr mehr als 386g DU-Staub pro Monat in die Atmosphäre entwichen. Die Angelegenheit erforderte zudem eine Säuberung von kontaminierten Liegenschaften, die über 100 Millionen Dollar kostete.

Der (Alp-)Traum von Reinheit und Gesundheit. Zu Uwe Timms Roman Ikarien

NachDenkSeiten: Götz Eisenberg* hat das Buch „Ikarien“ von Uwe Timm gelesen, für die NachDenkSeiten besprochen und zugleich ergänzt. Albrecht Müller.
Götz Eisenberg
Kann man einen Roman über das Thema Euthanasie schreiben? Durchaus, aber man muss Uwe Timm heißen und sein Handwerk verstehen. Und über genügend historische Kenntnisse und Einfühlungsvermögen verfügen. Uwe Timm ist lange mit dem Vorhaben schwanger gegangen. Wie er in der Danksagung am Ende des Buches vermerkt, reichen die Anfänge des Projekts Ikarien in die späten 1970er Jahre zurück. Lange habe er keinen angemessenen Zugang zum Stoff und keine Form gefunden, ihn sinnvoll zu erzählen. Die Geduld hat sich gelohnt. Uwe Timm ist nun ein Roman gelungen, der nicht nur über einen bisher viel zu wenig thematisierten Aspekt der Nazi-Barbarei informiert, sondern auch fesselnd über die unmittelbare Nachkriegszeit und vom damaligen Alltagsleben erzählt.

„Wer aber nicht ‚komplett‘, wer nicht sichtlich unsereiner ist, steht sehr unfest in der Kultur.“

(Peter Brückner)

Man kann übrigens auch sehenswerte Filme zum Thema Euthanasie machen. Vor einem Jahr lief Kai Wessels Film Nebel im August in den deutschen Kinos. Es geht um einen in jeder Hinsicht gesunden Jungen namens Ernst Lossa, der in die Euthanasie-Maschinerie der Nazis gerät, weil er einer sogenannten jenischen Familie entstammt und sein Vater Schausteller ist. Ernst Lossa findet auch bei Uwe Timm Erwähnung. Es fließt die Zeugenaussage eines Krankenpflegers ein, in der es heißt: „Zum Fall Lossa erkläre ich folgendes: Bezüglich des Lossa hieß es mehrfach, dass man ihn nicht brauchen könne, dass er unverbesserlich sei. Diese Äußerungen machten mir gegenüber sowohl Dr. Faltlhauser als auch Frick, und zwar in dem Sinne, dass ich Lossa durch Luminal beiseiteschaffen sollte.“ So geschah es dann auch.

Quelle: Nachdenkseite
http://www.nachdenkseiten.de/?p=40602

Der Basar der Psychiater

Martina Frei
10. 08. 2014

Für die Bibel der psychischen Erkrankungen feilschen Ärzte um die Diagnosen

Es erinnert an einen Marktplatz. Als in den 70er-Jahren eine Gruppe bedeutsamer Psychiater darüber nachdenkt, was eine Depression ausmacht, und eine Liste von neun Symptomen erstellt  – u.a. Niedergeschlagenheit, wenig Energie, schlechte Konzentration –, ist die Frage: Wie viele Kriterien braucht es, um die Diagnose zu stellen?

«Vier schienen zu wenig. Und sechs erschienen als zu viel», bekannte der US-Psychiater Robert L. Spitzer, der das Gremium leitete, später in einem Interview.

Also fällt die Wahl auf fünf. Sind mindestens fünf der neun Kriterien über die Dauer von zwei Wochen oder länger vorhanden, handelt es sich um eine Depression, beschliesst das Fachgremium.

http://webapp.sonntagszeitung.ch/read/sz_10_08_2014/nachrichten/11921

Der Einsatz von Uranmunition ist ein Kriegsverbrechen

Der Einsatz von Uranmunition ist ein Kriegsverbrechen

Eine Beweissammlung  – und warum Regierungsstudien zur Uranmunition oft Gefälligkeitsarbeiten sind

von Frieder Wagner, Journalist und Filmemacher in Köln

Der ewige Tod aus Amerika – Afghan-American Interviews

Der ewige Tod aus Amerika  – Afghan-American Interviews

von Mohammed Daud Miraki, MA, MA, PhD, Freier afghanisch amerikanischer Wissenschaftler  – Dezember 2002

„Hätten sie uns auf einmal umgebracht, wäre es nicht so schlimm. Aber die Amerikaner haben nicht nur uns heute Lebenden, sondern auch alle kommenden Generationen unseres Volkes, unseren Kindern und Kindeskindern, das von Gott gegebene Menschenrecht genommen: das Recht auf Leben. Sie töten uns auf alle Ewigkeiten hinaus.“

Die Abkanzlerin

Merkel serviert der verängstigten Republik einen zynischen Corona-Appell, der das medizinische Kriegsrecht im Land legitimieren will.
von Bertram Burian
Merkel stimmt „ihr“ Wahlvolk auf den totalen Krieg gegen das Virus ein. Ihre Botschaft: wir sollen glauben, gehorchen und uns an die Regeln halten. Wenn jemand viel redet, dabei über die Autorität des Amtes verfügt und eine gewisse vertrauenserweckende Gemütsruhe ausstrahlt, vergisst man leicht eine entscheidende Frage: Haben Merkels Ermahnungen überhaupt eine Grundlage? Das heißt: Ist es wirklich wahr, dass wir es mit einer außergewöhnlich gefährlichen Epidemie zu tun haben? Mit dieser Prämisse steht und fällt das gesamte Kartenhaus ihrer Einpeitscher-Rhetorik. Eine wirklich fundierte Widerlegung der Einwände, die Dr. Wodarg und andere gegen das herrschende Narrativ vorgebracht haben — bisher Fehlanzeige! Der Autor nimmt sich die Fernsehansprache der Bundeskanzlerin vor.

 „...weil ich Ihnen sagen will, was mich als Bundeskanzlerin und alle meine Kollegen in der Bundesregierung in dieser Situation leitet. Das gehört zu einer offenen Demokratie: dass wir die politischen Entscheidungen auch transparent machen und erläutern. Dass wir unser Handeln möglichst gut begründen und kommunizieren, damit es nachvollziehbar wird“ (1).

Das Gegenteil ist der Fall!

Die Kanzlerin erklärt in ihrer Rede am 18. März 2020 in keiner Weise, warum die Maßnahmen notwendig seien. Sie begründet es mit dem „Außenfeind“ Virus. Mit Verlaub, das ist keine Begründung! Jedes Jahr lassen wir eine Viruswelle ohne Gerede über uns ergehen — bis die Herdenimmunität groß genug ist und in deutschen Landen circa 4.000 bis 25.000 von uns gehen mussten.

Weiterlesen:  https://www.rubikon.news/artikel/die-abkanzlerin

Die Erklärung von Sevilla zur Gewalt (1986)

“Gewalt ist kein Naturgesetz - Biologisch gesehen ist die Menschheit nicht zum Krieg verdammt.“
Im «Internationalen Jahr des Friedens» 1986 wurde von 20 international renommierten Wissenschaftern das «Sevilla Statement on Violence» verabschiedet.
Sevilla, 16. Mai 1986
Bei allen eingehend untersuchten Gattungen wird der Status innerhalb einer Gruppe durch die Fähigkeit zur Kooperation sowie die Fähigkeit, bedeutende soziale Aufgaben für die Gruppe zu übernehmen, erworben. «Dominanz» setzt soziale Bindungen und Vereinbarungen voraus; auch wo sie sich auf aggressives Verhalten stützt, ist sie nicht einfach gebunden an den Besitz und die Anwendung überlegener physischer Kraft. Immer dann, wenn bei Tieren künstlich die Selektion aggressiven Verhaltens gefördert wird, führt dies schnell zu hyperaggressiven Verhaltensweisen dieser Individuen.

Dies ist ein Beleg dafür, dass eine ausschließliche Selektion der Aggression unter normalen Bedingungen nicht vorkommt. Wenn solche experimentell gezüchteten hyperaggressiven Tiere in eine soziale Gruppe eingeführt werden, stören sie entweder deren soziale Struktur oder sie werden vertrieben. 

Gewalt ist weder Teil unseres evolutionären Erbes noch in unseren Genen festgelegt.

Wir halten es für unsere Pflicht, uns aus der Sicht verschiedener wissenschaftlicher Disziplinen mit den gefährlichsten und vernichtendsten Aktivitäten der Menschheit zu befassen: mit Krieg und Gewalt.

Wir wissen, dass die Wissenschaft ein Produkt des Menschen ist, sie deshalb weder endgültig noch allumfassend sein kann. 

Wir danken der Stadt Sevilla sowie den Vertretern der Spanischen Unesco-Kommission für die Unterstützung unseres Treffens. In Sevilla trafen sich Wissenschafter aus der ganzen Welt, die sich mit dem Thema Krieg und Gewalt beschäftigen.

Die Impfpflicht-Empfehlung des Deutschen Ethikrats unter der Lupe: Kein schöner Anblick

Am 22. Dezember 2021 hat der Deutsche Ethikrat eine 20-seitige „Ad-hoc-Empfehlung“ zur allgemeinen gesetzlichen Impfpflicht veröffentlicht.
Aus Weblog von Norbert Häring, 30. 12. 2021
Die Frage ist für viele von enormer praktischer Bedeutung und moralisch, gesellschaftspolitisch und verfassungsrechtlich hochbrisant. Ein Gastautor, der an einer großen Universität im deutschsprachigen Raum Philosophie lehrt, hat analysiert, wie der Rat zu dieser Empfehlung kam. Er möchte anonym bleiben, weil er andernfalls erhebliche berufliche Nachteile befürchtet.

Anonymus. Mit einer mehrheitlichen Befürwortung einer allgemeinen Impfpflicht hat der Ethikrat in seiner Ad-hoc-Empfehlung eine Kehrtwende vollzogen. Noch im November 2020 war eine Impfpflicht in einem gemeinsam mit der Leopoldina und der Ständigen Impfkommission (Stiko) verfassten Positionspapier kategorisch ausgeschlossen worden:

"Impfungen setzen prinzipiell eine aufgeklärte, freiwillige Zustimmung voraus. Eine undifferenzierte, allgemeine Impfpflicht ist deshalb auszuschließen.“

Wichtiges Argument gegen die Impfpflicht war damals die unzureichende Kenntnis der „Wirk- und Risikoprofile“ der neuen Impfstoffe.

Die Macht der schwachen Strahlung

Buch von Cornelia Hesse-Honegger
Rezension von Dr. med. Ursula Knirsch, FMH Neurologie, und Dr. med. Thomas Lippmann, FMH Psychiatrie
zf. Cornelia Hesse-Honegger ist Wissenschaftszeichnerin. In strahlenbelasteten Gebieten weltweit, darunter auch der Schweiz, suchte sie nach Insekten, die Missbildungen aufwiesen. Diese dokumentierte sie in wissenschaftlich präzisen und künstlerisch hervorragenden Zeichnungen. In ihrem Buch geht sie der These nach, dass niedrige ionisierende Strahlendosen aus Atom­anlagen, insbesondere aus Atomkraftwerken, die Tag und Nacht Strahlung im niedrigen Dosisbereich emittieren, gefährlich sind  – für Mensch und Natur.

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Die Macht der schwachen Strahlung  – Cornelia Hesse-Honegger

Cornelia Hesse-Honegger legt mit ihrem informativen Buch «Die Macht der schwachen Strahlung» eine äusserst lehrreiche, spannende und erfolgreiche Vereinigung von Kunst und Wissenschaft vor. Ausgangspunkt der vertieften Beschäftigung mit den Risiken dauerhafter radioaktiver Strahlenexposition war für die Autorin die Reaktorkatastrophe von Tschernobyl 1986. Das Buch ist somit auch der Lebensbericht einer engagierten Kunstschaffenden, die sich das Wirken für Mensch und Natur zur Herzensangelegenheit gemacht hat.

Die Autorin begann ihre fundierte Ausbildung als wissenschaftliche Zeichnerin an der Universität Zürich. Während vieler Jahre sammelte sie anschliessend Kenntnisse und Erfahrungen in verschiedenen naturwissenschaftlichen Instituten, nicht zuletzt mit durch Toxine oder Strahlung genetisch mutierten Insekten. Durch Akribie und geschärften Blick, mit denen sie schliesslich ihr künstlerisches Schaffen fortgesetzt hat, war es ihr möglich, zu entdecken und anschaulich darzulegen, dass es in der Natur sichtbare Nachweise für dauerhafte Niedrigstrahlung gibt.

«Die Macht der schwachen Strahlung» nimmt uns mit auf die Reise in das Gebiet der Strahlenbiologie zu den Blattwanzen, die als Bioindikatoren zeigen können, wo dauerhafte Strahlung biologisch wirksam ist, und zwar definitiv und unabhängig vom Paradigma von Grenzwerten.

Quelle: Zeit-Fragen
http://www.zeit-fragen.ch/de/ausgaben/2016/nr-27-22-november-2016/die-macht-der-schwachen-strahlung.html

Die Versager haben das Wort

Corona offenbart die Ursachen der Mängel unseres Sozialstaats und die Untauglichkeit der politisch Verantwortlichen
Von Friedhelm Klinkhammer und Volker Bräutigam
Kein Albtraum, sondern grauenhaft real: Italienische Ärzte sind seit dem 10. März gezwungen, zu entscheiden, welcher Corona-Patient behandelt wird und welcher sterben muss. (1, 2, 3) Zur uneingeschränkten Hilfeleistung reichen die medizinischen Kapazitäten nicht mehr. Trotzdem wachten unsere politisch Verantwortlichen erst eine Woche später auf. Kanzlerin Merkel, so phrasenreich wie widersprüchlich: „Deutschland hat ein exzellentes Gesundheitssystem, vielleicht eines der besten der Welt ... Unsere Krankenhäuser wären völlig überfordert, wenn in kürzester Zeit zu viele Patienten ... Dass wir diese Krise überwinden werden, dessen bin ich vollkommen sicher.” (4) Muttis Feldgottesdienst („Passen Sie gut auf sich und Ihre Lieben auf”) wurde von ihren Ministern und den Regierungen der Länder auf der Notverordnungs-Orgel begleitet.

Sie hätten von China, Taiwan, Singapur, Korea und Japan lernen können, wie die Corona-Pandemie mit ebenso rigorosen wie erfolgreichen Methoden zu bewältigten ist. Aber sie wiegten lieber sich und die Öffentlichkeit in wohliger Selbstzufriedenheit. Von ausgeguckten Fachleuten ließen sie sich die bescheuerte Unternehmer-Formel bestätigen: „Unsere Krankenhäuser sind bestens aufgestellt.” (5) Gesundheitsminister Spahn versuchte noch Anfang März, mit seinen verbalen Beruhigungspillen (6)

„so oft in der Tagesschau vorzukommen, bis das Corona-Virus sagt: Ich geb auf.” (7)

Der spätere inkonsistente Aktionismus (8) Spahns und seiner Chefin hat jedoch  längst nichts Belustigendes mehr. Politische Fehler der Vergangenheit rächen sich dafür umso sichtbarer. Die Tagesschau nimmt das allerdings nicht wahr. Sie überschlägt sich zwar mit ausführlichen Berichten über die Ereignisse  – bedingte Nützlichkeit wird hier nicht bestritten  – bleibt aber bei ihrem üblichen Verlautbarungsjournalismus.

Die Wahrheit über Semmelweis, Georg Silló-Seidl

Das Wirken des großen Arzt-Forschers und sein tragischer Tod im Licht neu entdeckter Dokumente.
Diese Bildbiographie entreißt einen von seiner Zeit missverstandenen Großen der Medizin dem Widersprüchlichen und Anrüchigen, dem Skandalösen und Unwahren, das Semmelweis´ Leben und Tod in den Augen der Nachwelt entstellte. Georg Silló-Seidl, selbst Facharzt (Gynäkologie) und Medizinhistoriker, weist ihm  – dem Forscher, Arzt und Mensch  – den Platz in der Medizingeschichte zu, den der "Retter der Mütter" verdient. Semmelweis´ Verdienste gehen über die Geburtshilfe hinaus. Er entdeckte die Infizierungsursachen und deren Vorbeugung. Ohne seine Entdeckungen gäbe es die heutige Medizin nicht.

Semmelweis Buch
"Die Wahrheit über Semmelweis. Georg Silló-Seidl"

Die Welt von vor zwei Monaten gibt es nicht mehr

Ein Essay, das uns helfen kann, die Umstände und Folgen von COVID-19 für die Menschheit zu verstehen
Von Ignacio Ramonet
Resumen Latinoamericano - Omelio Borroto Leiseca on June 1, 2020 (Maschinen-Übersetzung)
Der Journalist, Schriftsteller und Kommunikationsexperte Ignacio Ramonet hat seine Bewegungsfreiheit eingeschränkt und befolgt strikte Maßnahmen zur sozialen Isolation in Havanna, obwohl er sich bei ausgezeichneter Gesundheit befindet. Doch während er sich scheinbar ausruht, hat er einen Essay verfasst, der bereits Auszeichnungen als ein Werkzeug erhalten hat, das uns helfen kann, die Umstände und Folgen von COVID-19 für die Menschheit zu verstehen: "Vor dem Unbekannten ... Die Pandemie und das Weltsystem".

Ramonet hat uns einige Gedanken vorgelegt, mit dem Ziel, uns dem Verständnis der Auswirkungen der weltweiten Epidemie auf die weltweite Geopolitik und die soziale Kommunikation näher zu bringen:

"Ich würde die Pandemie als eine totale soziale Tatsache definieren. Dabei handelt es sich um ein sozialwissenschaftliches Konzept, das darauf hinweist, dass ein soziales Ereignis mitunter die Fähigkeit besitzt, alle Menschen, alle Institutionen und auch alle Werte der Gesellschaft zu stören. Es gibt nur sehr wenige totale soziale Fakten, aber die Pandemie ist eine davon; sie ist nicht nur eine Gesundheitskrise. Die Frage, die wir uns heute stellen müssen, lautet: Ist es der Neoliberalismus selbst, der eine Mitverantwortung für die Gesundheitstragödie trägt?  Und wenn ja, in welchem Ausmaß?  In dem Maße, in dem der Neoliberalismus der Befürworter der Verkleinerung des Staates ist, und auch in dem Maße, in dem der Neoliberalismus versucht, die Macht auf den Markt zu übertragen und sie dem Staat wegzunehmen".

Dr. Beat Richners Einsatz für ­Frieden und Wiedergutmachung

David Holzmann*
Schweizer Ärztezeitung 04.03.2020, 101(10):351-352
Wer in der Schweiz kennt nicht Dr. Beat Richner, Ehrendoktor der Universität Lausanne und Zürich? Seine Projekte wurden von der School of Hygiene & Tropical Medicine in London als «best project ever seen» beurteilt. Die Meriten können und sollen hier nicht aufgezählt werden, sie sind im Buch seines Freundes Peter Rothenbühler sorgfältig dokumentiert. Es stellt sich die Frage, warum Richners Leistung nicht einen Nobelpreis wert war?

Die Antwort wird verständlich, wenn man sich Richners Grundintention vor Augen führt. «Was wir hier tun, ist weder eine Hilfe noch eine Unterstützung, es ist nur Wiedergutmachung. Die Probleme der 70er Jahre wurden durch schreckliche Fehlentscheide des Westens erzeugt, die man nie mehr auslöschen kann.» Er verstand sein Werk als Wiederherstellung; dabei strafte er seine Widersacher mit Verachtung. «Der menschliche Körper ist überall der gleiche, die Medizin muss auch überall gleich sein, wir machen nicht arme Medizin für arme Menschen.» Wenn Richner die Protagonisten wie die WHO, die für eine «arme Medizin für arme Menschen» oder eben «Basismedizin» eintraten, als «letzte Bastionen des Marxismus-­Leninismus» titulierte, scheint das harter Tobak zu sein. Doch er begründete diesen Vorwurf damit, dass unter Mao, Pol Pot und anderen Regimes hohe Funktionäre sich in amerikanischen Top-Kliniken behan­deln liessen, während für das arme Volk «Basis­medizin» bzw. «arme Medizin» genügen musste.

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