Das Ende des Judentums. Der Verfall der israelischen Gesellschaft.
Das Ende des Judentums. Der Verfall der israelischen Gesellschaft.
Hajo G. Meyer schrieb mir am 22. 06. 2011 als Antwort auf meinen Newsletter "Wann beginnt der Neue Tag"?:
Hajo G. Meyer schrieb mir am 22. 06. 2011 als Antwort auf meinen Newsletter "Wann beginnt der Neue Tag"?:
Rolf Verleger und die Berliner Erklärung "Shalom 5767"
von Miriam Weissbrod und Daniel ben Elias
In seiner sehr persönlichen Auseinandersetzung mit dem Judentum und Israel versucht Rolf Verleger, ein deutscher Jude der Nachkriegsgeneration, einen Ausweg zu finden aus der scheinbar ausweglosen Situation in Palästina.
Über seine Begegnungen mit Baschar Al-Assad, die Politik der USA, Ächtung des Krieges sowie eine friedliche Lösung des Syrienkonflikts
von Thomas Wagner – jungeWelt
Jürgen Todenhöfer (geb. 1940) war achtzehn Jahre lang Abgeordneter im Deutschen Bundestag und Sprecher der CDU/CSU für Entwicklungspolitik und Rüstungskontrolle.
Never say Anything – Michael Lüders
Flüchtlingsströme aus Nahost und Afrika, medienwirksam in Szene gesetzt, erinnern uns täglich daran, dass Krieg als Mittel der Politik schon fast selbstverständlich geworden ist. Wir können die Augen verschliessen, wegschauen oder aber, wenn das nicht mehr funktioniert, die Frage stellen, was man selber gegen das Elend tun möchte.
Michael Lüders zeigt uns in seinem Roman «Never say anything – NSA» meisterlich auf, dass auch wir in dieser Welt leben und dass es auch für jeden einzelnen von uns so etwas wie Verantwortung gegenüber der Geschichte und den nachfolgenden Generationen gibt.
Sophie, die Hauptdarstellerin seines Romans, wird als Journalistin unvermittelt Zeugin und um ein Haar Opfer eines Massakers, das in einem marokkanischen Dorf verübt wird. Mit dem Leben davongekommen recherchiert sie die Hintergründe dieses brutalen Angriffs und kommt brisanten weltpolitischen Machtverflechtungen auf die Spur. Als sie versucht, die Ergebnisse ihrer Recherchen in ihrer Zeitung zu veröffentlichen, beginnt ein Wechselbad: Höchste Aufmerksamkeit der Weltmedien wird ihr zuteil, doch als die Sache zu heiss wird, versucht ihre an Amerika ausgerichtete Chefredaktion die Sache unter den Teppich zu kehren und Sophie dazu zu bringen, das Thema fallen zu lassen.
Bis dahin gab es überhaupt keine US/NATO-Basen in Syrien. Wie wir von Elias Samman, einem Syrischen Politiker der oppositionellen SSNP (Syrian Socialist National Party) erfahren haben, handelt es sich bei diesen kurdischen Kämpfern nicht vorwiegend um Syrer. Nur eine Minorität von ihnen sind laut Samman Syrier. Beim Grossteil von ihnen handelt es sich um ausländische Kämpfer, von denen wiederum eine Minderheit ideologische Gründe für ihren Kampf hat. Der Grossteil sind jedoch von den USA finanzierte Söldner.
Vor diesem Hintergrund greift nun also die türkische Armee die kurdischen Verbände auf Syrischem Boden an. Diese Konstellation ist nur auf den ersten Blick verwirrend.
Eigentlich wäre zu erwarten gewesen, dass entweder die Syrische Armee, die Russische Armee oder die Kräfte der Hizbullah die kurdischen Kämpfer aus dem Syrischen Gebiet rund um Afrin, Qamischli, Ain al Arab etc. vertreiben. Dies hätte jedoch, da sich die kurdischen Kämpfer ja dazu entschlossen haben, mit den USA und der NATO zusammen zu arbeiten, eine direkte Konfrontation mit den USA bedeutet.
Woher nimmt er diese Überheblichkeit, zumal er am 7. 9. in einer Pressekonferenz als Reaktion auf Putins Vorstoss einen Kurswechsel angedeutet hatte: Frankreich bestehe nicht mehr darauf, dass Assad als Vorbedingung für Frieden in der Region sofort zurücktrete. Frankreich sei bereit, mit allen Ländern, die bei einer politischen Lösung und einem Übergang helfen können, zu kooperieren, so auch mit Russland und dem Iran. Zum Machtübergang in Syrien sagte Hollande im September lediglich, man solle nichts tun, was Assad stärke, und ›irgendwann‹ werde Assad gehen müssen.
Seiner Erklärung nach »ist Syrien die grösste Terrorfabrik aller Zeiten geworden.« Das spricht er einfach so aus, obwohl er darüber völlig im Bilde sein muss, dass diese Entwicklung zwangsläufig eingetreten ist, als Ausgeburt des Westens ist, sein Staat eingeschlossen.
Dass das Inferno in Syrien gezielt herbeigeführt worden ist, ist in »Syrien - Die »programmierte« Zertrümmerung - Von Doris Auerbach« (siehe: http://www.politonline.ch/index.cfm?content=news&newsid=1994) minutiös aufgezeigt, ebenso in zahlreichen weiteren zu Syrien veröffentlichten Berichten auf politonline.
Im vorliegenden Artikel geht es nur noch indirekt um sie. Unser Interesse gilt vor allem ihren systematischen Helfershelfern: der Bundesregierung und den ihr angeschlossenen und gefügigen Massenmedien.
„Qualitätsjournalisten“, die es sich zur Gewohnheit gemacht haben, konformistisch und obszön das politisch Missfällige auszusieben und sich zu weigern, sauber zu berichten, was vor ihrer Nase liegt. Wir betrachten folglich eine Sonderform journalistischer Verdorbenheit, erfahrbar vor allem in den Nachrichtensendungen des öffentlich-rechtlichen Rundfunks. Die Angebote der ARD-aktuell, also von Tagesschau, Tagesthemen & Co. stehen hier für den gesamten Rest.
von Luz María De Stéfano Zuloaga
Einige wenige Tage vor der Zumutung der SZ-Redaktion mit ihrem Artikel "USA haben Hinweis auf Giftgas-Einsatz in Syrien" von Sonja Zekri (23.4.) befasste sich die Irak-Kommission des Brüsseler Tribunals auf der Jahreskonferenz der Internationalen Vereinigung demokratischer Anwälte (IADL) in Brüssel am 16. und 17. April mit Kriegsverbrechen, die von den USA und der von ihr geführten "Koalition der Willigen" gegen den Irak verübt wurden.
Karin Leukefeld – Syrien zwischen Schatten und Licht – Menschen erzählen von ihrem zerrissenen Land
Mit zahlreichen SW-Fotos – ca. 280 Seiten – ISBN 9783858696892
Als 1916 die Staatsgrenzen Syriens und seiner Nachbarstaaten gezogen wurden, war die Region schon ein Spielball der Großmächte. Hundert Jahre später liegt das Land in Trümmern. Zeitzeugen berichten über Leben, Hoffnungen und Scheitern in Syrien.
Liebe Mitkämpfer fuer Frieden und Gerechtigkeit auf der Welt!
Es ist mir ein grosses, persoenliches Anliegen, Sie auf den nachstehenden Artikel ganz besonders eindringlich aufmerksam zu machen.
DU – depleted Uranium, eine hoch toxische Substanz- hat eine Halbwertszeit von 4,5 Milliarden (nicht Millionen!) Jahren. Eine unvorstellbar lange Zeit, waehrend der die Substanz krankmachend und todbringend auf Mensch, Tier und Pflanzen einwirkt. Einmal freigesetzt, ist ein Stoppen praktisch unmoeglich!
Jeder Mensch, der noch halbwegs denken kann, muss sich fragen, wenn er dies erfaehrt: Halt! Stop! Was laeuft hier ab? Wollen wir die ganze Menschheit vernichten?
Bitte lesen Sie den Artikel in Ruhe und verteilen Sie ihn im Familien-, Freundes- und Bekanntenkreis. Aber auch weiter an Politiker und Medien, die zwar nicht reagieren werden, aber wissen sollen, dass wir uns informieren und dieses Verbrechen gegen die Menschheit nicht stillschweigend hinnehmen werden. Ueberlegen Sie sich bitte auch weitere Aktivitaeten, wie Leserbriefe oder kleine Artikel in Lokal- oder Vereinszeitungen. Seien Sie kreativ!
Hier wurde eine Buechse der Pandora geoeffnet, die zwar nicht mehr voellig zu schliessen ist, aber weiteres Unheil muessen wir unbedingt vermeiden.
Mit sorgenvollen und dennoch herzlichen Gruessen
Willy Wahl
von Doug Westerman
1979 sind Teile von abgereichertem Uran (DU = depleted uranium) aus einer Fabrik der National Lead Industries in der Nähe von Albany, New York, entwichen. Dort wurden DU-Waffen für das amerikanische Militär hergestellt. Diese Teilchen legten eine Strecke von 26 Meilen zurück und wurden in einem Laborfilter von Dr. Leonard Dietz, einem Atomphysiker, entdeckt. Die Entdeckung führte zur Schliessung der Fabrik im Jahre 1980, da aus ihr mehr als 386g DU-Staub pro Monat in die Atmosphäre entwichen. Die Angelegenheit erforderte zudem eine Säuberung von kontaminierten Liegenschaften, die über 100 Millionen Dollar kostete.
In einer solchen Situation trafen sich vom 16. –18. Februar 2018 zahlreiche Politiker, Militärs und andere «Eliten» der Welt zur alljährlichen Sicherheitskonferenz in München. Die Konferenz hat gezeigt, dass die Welt noch mittendrin steckt in der grossen Konfrontation und es noch nicht ausgemacht ist, wann der Gipfel der Feindseligkeiten überschritten sein wird. Im Gegenteil: Schon die Tatsache, dass der diesjährige Preis der Sicherheitskonferenz, der Ewald-von-Kleist-Preis, erneut einem Scharfmacher verliehen wurde, nämlich dem US-Senator John McCain, lässt nichts Gutes erwarten. Es waren vor allem Vertreter des «Westens», die erneute Schuldzuweisungen und Drohungen aussprachen und in blumige Einseitigkeiten, Verdrehungen und Halbwahrheiten samt krassen Beschönigungen der eigenen Politik packten. Die Rede des US-Sicherheitsberaters Herbert R. McMaster und auch seine Stellungnahmen in der Diskussion1 waren nur ein Beispiel dafür.
Bereits 1916, als die Staatsgrenzen Syriens und seiner Nachbarstaaten gezogen wurden, war die Region ein Spielball der Großmächte. Hundert Jahre später liegt das Land in Trümmern. Jens Wernicke sprach mit dem Autor und Publizisten Hannes Hofbauer zur Frage, warum. Und erfährt, dass die Eroberung Syriens von langer Hand vorbereitet war, dass es – anders als landauf, landab gern medial behauptet – in Syrien keineswegs um Demokratie und Menschenrechte, sondern Geopolitik und Öl geht. Und dass der Flächenbrand im Nahen Osten die Gefahr birgt, einen dritten Weltkrieg auszulösen, auf den einige der beteiligten Akteure offenbar bewusst hinarbeiten.
Die militärische und wirtschaftliche Interventionspolitik der westlichen Koalition unter Führung der USA und unter Mitwirkung Deutschlands firmiert in den Massenmedien als Kampf für demokratischen Wandel in Syrien. Sie basiert jedoch auf grundsätzlicher Missachtung der UN-Charta und führt seit neun Jahren zu ungezählten Kriegsverbrechen.
«Das Lager, das als Sieger aus diesem langen Krieg hervorgeht, verteidigt […] die Idee, dass die Menschen, um über ihr Schicksal entscheiden zu können, sich in Staaten organisieren müssen, die entweder durch ein Territorium oder durch die Geschichte oder durch ein gemeinsames Projekt definiert sind. Dieses Lager unterstützt deshalb die nationalen Volkswirtschaften gegen das transnationale Finanzkapital.»
Die widerwärtigen, wider besseren Wissens fabrizierten Lügen der Nachrichtenmacher haben inzwischen eine abartige Dimension angenommen, die unerträglich ist. Zum Glück haben wir auch integre, solide recherchierende Medienleute, wie z.B. die von mir geschätzten Volker Bräutigam und sein Kollege Friedhelm Klinkhammer, die unverzagt glasklar Fakten auf den Tisch legen. Seniora.org freut sich, den zuerst bei Rubikon erschienenen Text seinen Lesern zur Kenntnis zu bringen. Willy Wahl.
Also sprach Zamperoni: „Das Assad-Regime steht wieder einmal in Verdacht, Giftgas eingesetzt zu haben.“ Der Tagesthemen-Moderator auf der Atlantik-Brücke sagt nicht: „...wird Assad beweislos verdächtigt.“ Das wäre ja schon fast seriöser Umgang mit den Fakten. Also nichts für die ARD.
Du denkst, du stehst im Wald. Und kriegst die Tür nicht zu.
Die „Tagesthemen“ (TT) machten am 10. April lieber mit dem Rückgriff auf eine historische Kriegslüge auf: „Es war bis dahin einer der tödlichsten Giftgaseinsätze im syrischen Bürgerkrieg. Mindestens 74 Menschen starben fast auf den Tag genau vor einem Jahr in Chan Schaichun." Und weil TT-Moderator Zamperoni nun schon dabei ist, macht er auch gleich so weiter: „Wie damals steht das Assad-Regime wieder im Verdacht, Giftgas eingesetzt zu haben. Am vergangenen Wochenende in Duma starben mindestens 40 Menschen.“ Zamperoni unterstellt als Fakt, dass sie an Giftgas starben. Einfach mal so.
König Salman begrüßt den Friedensstifter Wladimir Putin.
In einer Rede im Fernsehen vom 10. September 2014 kündigte Präsident Obama die Fortsetzung der seinem Land mit dem Staatsstreich vom 11. September 2001 auferlegten Strategie an: den Umbau des "Nahen und mittleren Osten".
Dieses Projekt, das man seit der Niederlage der israelischen Armee gegen den libanesischen Widerstand im Jahr 2006 aufgegeben glaubte, besteht nicht nur darin, die großen Staaten der Region in eine Vielzahl von nicht lebensfähigen Kleinstaaten zu unterteilen, sondern sie auch ethnisch homogen zu machen, was große Bevölkerungs-Verschiebungen bedeutet.
In einem erstaunlichen Artikel des Armee-Magazins Parameters vom 13. September 2001 schrieb Oberst Ralph Peters, dass Washington nichts von dem fundamentalistischen Terrorismus zu befürchten habe und dass es sogar nicht zögern sollte, ihn zu benutzen. Er riet ferner, was das Projekt des Umbaus des "Nahen und mittleren Osten" betrifft (dessen Karten er anlässlich der Baker-Hamilton-Kommission veröffentlichte), dass Washington vor dem generellen Chaos nicht Angst haben sollte, weil die Araber nach der Spaltung der arabischen Welt in Mikro-Staaten keine Möglichkeit mehr hätten, sich gegen die israelische Gier zu verteidigen, als sich an die Vereinigten Staaten zu wenden.
In diesem Sommer war der erste Teil des aktuellen Plans im Gaza-Streifen gescheitert. Als die Israelis eine Suchoperation für drei entführte Jugendliche in eine Expedition verwandelt hatten, um die Hamas auszurotten, bekamen sie vom Pentagon den Befehl, die Bevölkerung von dem nördlichen Gazastreifen nach Ägypten zu vertreiben.
In dieser Nachricht war zu lesen:
“The United States has spent EIGHT TRILLION DOLLARS fighting and policing in the Middle East. Thousands of our Great Soldiers have died or been badly wounded. Millions of people have died on the other side. GOING INTO THE MIDDLE EAST IS THE WORST DECISION EVER MADE IN THE HISTORY OF OUR COUNTRY! We went to war under a false & now disproven premise, WEAPONS OF MASS DESTRUCTION. There were NONE! Now we are slowly & carefully bringing our great soldiers & military home.”
In deutscher Übersetzung heißt das:
“Die Vereinigten Staaten haben 8 Billionen Dollar für den Kampf und die Polizeiaufgaben im Nahen Osten ausgegeben. Tausende unserer großartigen Soldaten sind gestorben oder wurden schwer verwundet. Millionen von Menschen sind auf der anderen Seite gestorben. In den Nahen Osten zu gehen ist die schlechteste Entscheidung, die jemals in der Geschichte unseres Landes getroffen wurde. Wir zogen unter einer falschen und jetzt widerlegten Prämisse in den Krieg, den Massenvernichtungswaffen. Es gab keine. Nun bringen wir unsere großartigen Soldaten und unser Militär langsam und vorsichtig nach Hause.”
In den Tagen nach dieser Twitter-Nachricht haben ein paar englischsprachige Medien, zum Beispiel die “Washington Post”, diese Mitteilung des Präsidenten zitiert, in der Regel aber mit scharfer Kritik am Präsidenten verbunden.
In deutschsprachigen Medien war es bislang wohl alleine die Internetseite von RT-Deutsch, die am 11. Oktober berichtete und kommentierte. Das ist (leider nicht) erstaunlich, sind die Aussagen von Donald Trump doch eine Sensation – und eigentlich müssten sie eine radikale Wende in der Weltpolitik einleiten.
Nicht der Inhalt der Aussagen ist sensationell. Die Analyse der US-Kriege im Nahen Osten ist bei denen, die sich kritisch damit befasst haben, schon lange bekannt. Sensationell ist die Tatsache, dass diese Aussagen vom amtierenden US-Präsidenten kommen. Das hat es seit 2003 von keinem US-Präsidenten gegeben – und auch von keinem Regierungsverantwortlichen der US-Bündnispartner in Europa.
Der ehemalige deutsche Bundeskanzler Gerhard Schröder hatte – als er nicht mehr Kanzler war – vor ein paar Jahren eingestanden, dass der Angriffskrieg der Nato gegen die Bundesrepublik Jugoslawien während seiner Kanzlerschaft und unter deutscher Beteiligung im Jahr 1999 völkerrechtswidrig war.
Darüber wird bis heute von den Verantwortlichen in der Nato hinweggegangen – obwohl Schröders Aussage stimmt und Konsequenzen für die Verantwortlichen folgen müssten. Bislang Fehlanzeige! Obwohl seit 1999 die Büchse der Pandora geöffnet ist. Ob die aktuellen Aussagen des US-Präsidenten Konsequenzen haben werden, bleibt abzuwarten.
Sich darauf berufen aber kann nun jeder, dem der Wahnsinn der US-amerikanischen und der Nato-Kriege der vergangenen Jahre schon lange Zeit aufgestoßen ist und der immer wieder auf dieses Unrecht und die damit verbundenen Opfer und Zerstörungen aufmerksam gemacht hat.
Die Aussagen von US-Präsident Donald Trump sollten auf großen Plakaten in jeder Stadt und in jedem Dorf eines jeden Nato-Staates aufgehängt werden. Und in jeder Stadt und in jedem Dorf jedes Landes im Nahen Osten. Und in jeder Stadt und in jedem Dorf aller Länder dieser Welt. Wie wollen wir unsere Zukunft gestalten?
Weiter wie in den vergangenen Jahren, immer weiter in Richtung Abgrund und Krieg? Oder in der Erkenntnis, dass jede Entscheidung eines jeden Landes für den Weg in den Krieg für jedes Land die «schlechteste Entscheidung, die jemals in der Geschichte unseres Landes getroffen wurde», sein würde?
Quelle: https://weltexpress.info/dahinter-darf-es-kein-zurueck-mehr-geben...
Drohnen. Sie sind die Zukunft des Krieges, der eigentlich keine Zukunft haben sollte. Vernetzt über ultraschnelle Satelliten- und Datenverbindungen umspannt schon heute ihr unsichtbares Netz die ganze Welt.
Kaum je erfuhr eine Waffe einen so steilen Aufstieg in der Militärtechnik wie die Kampfdrohne. Vergleichbar ist ihre Auswirkung auf die Art und Weise der Kriegsführung nur mit der Atombombe. In nur wenigen Jahren stieg die Zahl der Todesopfer in Afghanistan, Pakistan, Jemen und Somalia durch Drohnenangriffe geschätzt in die Tausende. Die Kampfdrohne und ihre Anforderungen an die globale Echtzeit-Datenkommunikation schufen die Notwendigkeit für ein ganz besonderes Datennetz: das Global Information Grid (GIG). Ein weltumspannendes militärisches Datennetz mit Bandbreiten, die in Gigabit pro Sekunde gemessen werden.
von John Pilger, 22.06.2007 — New Statesman/ZNet
Israel ist dabei, jede Idee eines Staates Palästina zu zerstören und es wird ihm erlaubt, eine ganze Nation einzusperren.
Das wird deutlich durch die letzten Angriffen auf den Gazastreifen, dessen Leiden schon zu einer Metapher für eine Tragödie geworden ist, die Völkern des Nahen Ostens und drüber hinaus auferlegt wird. Diese vom britischen Kanal 4 berichteten Angriffe wären auf Schlüsselfiguren militanter Hamas und auf die Hamas Infrastruktur gezielt gewesen. Die BBC beschreibt einen „Zusammenstoß“ zwischen denselben Militanten und einem israelischen F-16-Kampfflugzeug.
Als Mensch mit Jahrgang 1930 habe ich als Kind den Bombenkrieg in Deutschland miterlebt und sass nachts im Keller in Köln und in München. Wir hörten im Keller das Zischen der Luftminen – so nannte man die Bomben damals – und dann die Explosion. Ich höre es heute noch, erst das Zischen – dann die Explosion. Wir wussten, solange man das Zischen hört, schlägt die Bombe woanders ein. Die Bombe, die dein Haus trifft, hörst du nicht. Und die Brandbomben hörst Du auch nicht. Daher wohl beeindruckt mich der Bericht von Howard Zinn mit dem Hinweis auf das Buch von Elin O’Hara Slavick „Bomb after Bomb“ besonders. Ich empfehle diesen Bericht allen Eltern, die heute Kinder erziehen, sehr. Ich bin Ellen Rohlfs unendlich dankbar, dass sie den eindrucksvollen Text übersetzt hat.
Willy Wahl, Weihnachten 2007
Counterpunch, 17.12.07
Dieser Aufsatz ist die Einführung zu einer Sammlung von Zeichnungen/Bildern, die die Geschichte der Bombardements illustriert: „Bombe um Bombe – eine Kartographie der Gewalt“ von Elin O’Hara Slavick. Sie ist Professorin für Kunst an der Universität von North –Carolina.Vielleicht passt es, dass Elin O’Hara Slavicks außergewöhnlicher Heraufbeschwörung der Bombardements durch die USA-Regierung ein paar Worte von einem Bombardier (Bomber-Pilot) vorausgehen, der im Auftrag der USA-Luftwaffe im 2. Weltkrieg Bombardements durchführen musste. Mindestens einem ihrer Zeichnungen liegt ein Bombardement zugrunde, an dem ich Ende des Krieges teilgenommen hatte: die Zerstörung des französischen Seebades Royan an der Atlantikküste.
Der republikanische Sprecher des US-amerikanischen Repräsentantenhauses, John Boehner, hat, so jedenfalls berichtete die «Frankfurter Allgemeine Zeitung» am 30. September, den Einsatz von US-amerikanischen Bodentruppen im Krieg gegen den IS, den «Islamischen Staat», gefordert. Die USA hätten keine andere Wahl: «Das sind Barbaren. Sie wollen uns töten. Wenn wir sie nicht zuerst vernichten, dann werden wir den Preis zahlen.»
Das klingt nicht nur nach dem «Wilden Westen», das ist auch so gemeint. Boehner vermied es selbstverständlich zu erwähnen, dass das schon Jahre andauernde menschliche Leiden im Nahen und Mittleren Osten «Der Fluch der bösen Tat» (Peter Scholl-Latour) ist und dass die «böse Tat» viele Täter in den westlichen Staaten hat, zum Beispiel CIA-Flüge mit lybischen Kämpfern nach Syrien, wie selbst in einem Interview des Deutschlandfunks mit einem Politikwissenschaftler der Universität Bonn bekundet wurde, der ansonsten auch voll auf Krieg setzt. Herr Boehner hat auch vergessen zu erwähnen, dass es eine US-amerikanische Militärzeitschrift war, die forderte, neue Grenzen, sogenannte «Blutgrenzen», im Nahen und Mittleren Osten zu ziehen. Nicht mit friedlichen Mitteln.
Aber Herr Boehner hat auch vergessen zu erwähnen, dass die Kämpfer des IS auch Menschen sind, die ihre Geschichte haben, sehr wahrscheinlich eine tragische Geschichte haben so wie viele Menschen in den Teilen der Welt, von denen uns Pankaj Mishra in seinem Buch «Aus den Ruinen des Empires. Die Revolte gegen den Westen und der Wiederaufstieg Asiens» so eindrucksvoll erzählt hat. Und dass wir eigentlich sehr, sehr wenig über diese Menschen wissen und dass uns sicherlich nur das berichtet wird, was wir sehen, hören und lesen sollen. Was bitte nicht so verstanden werden soll, dass hier «Verständnis» gefordert wird. Aber nachdenken kann man schon einmal.
Den Ausführungen von Meyssan seien daher die Worte des langjährigen Chefredakteurs von Börsenmagazinen und Börsendiensten, Axel Retz, zu den jetzigen Vorgängen vorangestellt, da sie Meyssans Standpunkt stützen; Retz schreibt u.a. »Wer glaubt, daß derartige Geschehnisse ›schicksalhaft‹ und alternativlos seien, der übersieht vielleicht, daß vieles von dem, was sich um uns herum ereignet, akribisch geplant wurde und umgesetzt wird. Die USA hat nun angekündigt, schon ›sehr bald‹ F-22-Raptor-Kampfjets nach Europa zu verlegen, als Zeichen gegen die zunehmende russische Aggression. Ja, klar doch. Die Russen haben mit ihren Militärbasen Europa regelrecht eingekesselt und fahren rund um den Kontinent immer mehr an schwerem Kriegsgerät auf. Oder war es irgendwie anders?
Ja, es war anders. George Friedman, Chef der US-Denkfabrik ›Stratfor‹, redet und schreibt sich ja auch völlig unbedarft von der Seele, daß die Vorgänge rund um den Maidan ein von der USA inszenierter Putsch gewesen sind, den er sogar als den offensichtlichsten der Geschichte bezeichnet.
Und in seinem Bestseller ›The Next Decade‹ tut er auch kund, daß man die Krise mit Rußland behutsam eskalieren müsse, um Deutschland und Frankreich nicht mißtrauisch werden zu lassen. ›Einlullen‹, so schreibt er, muß man die Europäer. Nicht minder freimütig wie Friedman kommt auch Thomas P. M. Barnett zur Sache.
Eingebettet in den historischen Kontext, der bis zu den Versailler Verträgen zurückreicht, ergibt sich ein schlüssiges Bild für die heutigen Verhältnisse. Die Herzland-Theorie von Mackinder kann als Ziel geopolitischer imperialer Bestrebungen seit Beginn des 20. Jahrhunderts bis heute erkannt werden.
Wider die Heuchelei der Friedensverräter
von Jürgen Rose
«Hunderttausende von alleinstehenden muslimischen Männern, hunderttausende abgelehnte Asylbewerber sowie eine unbekannte Zahl illegal Aufhältiger schaffen sowohl in ihren jeweiligen Herkunftsländern als auch in den westeuropäischen Zielländern, allen voran in Deutschland, Österreich und Schweden, allergrösste demografische, soziale, kulturelle und politische Probleme. Die Auswirkungen in ihrer Heimat sind evident. Durch Kriege und Krisen zerstörte Staatlichkeiten, von gegenseitigem Hass auf den jeweiligen Feind durchdrungene Gesellschaften würden für einen Wiederaufbau jede hilfreiche Hand brauchen. Die Herstellung funktionierender ökonomischer Kreisläufe, ja die technischen Voraussetzungen dafür, angefangen vom Aufbau der Energieversorgung bis zum Schulwesen, wird ohne eine junge, agile Generation nicht gelingen können. Doch gerade diese hat sich, die Männer voraus, in fremde Gefilde begeben und fehlt bitterlich zu Hause; sie bildet einen Brückenkopf, der Folgewanderungen auslösen wird.»
Hannes Hofbauer. Kritik der Migration. Wer profitiert und wer verliert. 2018, S. 159
Die zunehmenden Spannungen im Nahen und Mittleren Osten haben Friedensfreunde veranlasst, die internationale Kampagne „Hands Off Iran“ zu initiieren. (s. https://handsoffiran.com/ )
Sie stellen in ihrer Erklärung fest: Mit großer Sorge und Betroffenheit, aufgrund der Zunahme der Spannungen im Persischen Golf und im Golf von Oman, erheben wir unsere Stimme gegen einen Krieg gegen den Iran sowie gegen die breite Propaganda zur Rechtfertigung dieses Krieges.
Weiterlesen: https://www.luftpost-kl.de/luftpost-archiv/LP_19/LP13119_131119.pdf
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Podiumsdiskussion
Termin Donnerstag, 28. November 2019
Ort: Humboldt-Universität, Unter den Linden 6, Hörsaal 2094
Zeit: 19-21.30 Uhr
Dr. Azadeh Zamirirad, Stiftung Wissenschaft und Politik:
Die Gefahr eines Krieges gegen den Iran
Gerhard Baisch, IALANA:
Atomdeal mit dem Iran: Völkerrecht und Sanktionen
Omid Rezaee, iranischer Journalist (angefragt):
Humanitäre Folgen von Sanktionen
Sharon Dolev, Israel Disarmament Movement:
Atomwaffenfreie Zone im Nahen u. Mittleren Osten
Weierlesen: https://www.themen-der-zeit.de/pressemitteilungen/
Geschätzte Leserin, geschätzter Leser,
Unser Webmaster und Freund Christian Hostettler hat zum wichtigen Text von Thierry Meyssan, der tatsächlich in die Geschichtsstunden der Schulen und Hochschulen gehört, einen Hinweis geschrieben, den wir Ihnen hier gerne zur Kenntnis bringen.
Herzlich Margot und Willy Wahl
Wie lässt sich unabhängiger Journalismus von Lobby-, Konzernjournalismus und Hofpresse unterscheiden? – Welchen Stimmen darf und sollte ich zuhören, welchen weniger? – Eine Möglichkeit, seine Medienkompetenz zu stärken, ist der kritische Rückblick:
Im konkreten Fall:
Sollen wir 2021 der BBC vertrauen, welche beispielsweise 2001 zu früh den Einsturz des Salomon Brothers Hochhauses (WTC 7) vermeldete oder einem mutigen Journalisten (und ausgewiesenen Kenner der arabischen Welt), der damals die Ereignisse früh kritisch beleuchtete und eine Debatte anstiess, die bis heute andauert?
Thierry Meyssan brachte bereits kurz nach den Anschlägen von 2001 sein Buch »11. September 2001. Der inszenierte Terrorismus. Auftakt zum Weltenbrand?« (Editio de Facto, Kassel 2002), heraus. Zahlreiche weitere Publikationen zum Thema folgten. Seine Voraussagen sind heute Geschichte, aller Schimpf und Schande aus den Redaktionen der NATO Pressehäuser ARD/ZDF, Süddeutsche, Zeit u.a. zum Trotz.
Lassen wir uns von dem etwas antiquierten Erscheinungsbild seines Blogs »Réseaux Volitaire« (www.voltairenet.org) ebensowenig beirren wie von der Qualität der deutschen Übersetzung seiner Texte: Angesichts der Wichtigkeit Meyssans Themen und der Gründlichkeit seiner Analysen sind diese Nebensächlichkeiten bestenfalls Zeichen für den bedenklichen Zustand einer Presse, wo hochkarätige Journalisten wie Meyssan in den »Öffentlich-Rechtlichen« praktisch nicht mehr zu finden sind und Wikipedia auch in seinem Fall von einem Verschörungstheoretiker zu berichten weiss (aber wie wir wissen ist dies ein Grund mehr, hinzuhören!).
»Heute gibt alles Thierry Meyssan Recht« wäre (liebe Lehrerinnen und Lehrer...!) eine Lektion im Geschichtsunterricht wert, mit der Fragestellung: Wie wird sich wohl der Rückblick auf die Jahre rund um den »Event201« und die Corona Krise einst gestalten? Werden wir Menschen die kommenden 19 Jahre besser zu nutzen verstehen als die vergangenen zwanzig nach dem Attentat vom Herbst 2001? – Haben wir dazugelernt um endlich zuzugeben, dass der Täter uns nahesteht?
Christian Hostettler
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(Réseau Voltaire International )
Ende 2001 veröffentlichte ich eine Reihe von Artikeln über die Attentate vom 11. September 2001 und dann ein Buch im März 2002 [1]. Es wurde in 18 Sprachen übersetzt und eröffnete eine weltweite Debatte, die die Wahrhaftigkeit der offiziellen US-Narrative in Frage stellte. Die internationale Presse weigerte sich jedoch, meine Argumente zu diskutieren, und startete eine Kampagne, die mich des "Amateurismus" [2], der "Verschwörungstheorie" [3] und des "Negationismus" [4] bezichtigte.
Um in Syrien kein Chaos und die sich daraus ergebende Stärkung des IS zuzulassen, sollen sich diese Offiziere entgegen der offiziellen US-Position für eine geheime Zusammenarbeit mit Assad entschieden haben.
Der Widerstand des US-Militärs gehe auf den Sommer 2013 zurück. Damals seien der US-Verteidigungsnachrichtendienst (DIA) und die Joint Chiefs of Staff, die damals von General Martin Dempsey geleitet wurden, in einem gemeinsamen Bewertungsdokument zu dem Schluss gekommen, so Hersch, dass der Fall des Regimes von Assad zum Chaos und potenziell zu der Übernahme Syriens durch Dschihadisten führen würde, wie es in Libyen der Fall war.
Antony Blinken wurde in Paris von einem außergewöhnlichen Mann, Rechtsanwalt Samuel Pisar, aufgezogen. In der Schule ist er Klassenkamerad von Robert Malley. Danach kehrte er in die USA zurück und wurde Neokonservativer. Er versteht die Menschenrechte als US-amerikanische Waffe und will sie von allen einfordern, außer von seinem eigenen Land.
Zuallererst nimmt Außenminister Antony Blinken per Videokonferenz an zahlreichen internationalen Treffen teil und versichert seinen Gesprächspartnern, dass "Amerika wieder da ist". In der Tat nehmen die Vereinigten Staaten ihre Stellung in allen zwischenstaatlichen Organisationen wieder auf, angefangen bei den Vereinten Nationen.
faktuell.ch: Herr Locher, ein Viertel der Asylgesuche in der Schweiz haben 2015 Eritreer gestellt. Eritrea gilt als eines der ärmsten Länder der Welt. Wie haben sich die 10‘000 Menschen ihre Reise ins Zielland Schweiz finanziert?
Toni Locher: Die Migration aus Eritrea in die Schweiz basiert auf Schuldenmachen. Die Jungen haben meistens kein Geld. Begüterte und gut ausgebildete Eritreer gehen nach Angola, da lässt sich gutes Geld machen. Gut ausgebildete Ärzte wählen den Südsudan, Ingenieure die Golfstaaten, Südafrika, Kenia, Ruanda…
faktuell.ch: …hält sie ein zu geringer Verdienst davon ab, die Schweiz zu wählen?
Toni Locher: Nein, aber ihre Ausbildung wird dort anerkannt und in Dubai dürfte ein eritreischer Ingenieur wirklich viel mehr verdienen als in der Schweiz. Zu uns kommen heute die weniger gut Ausgebildeten, die wenig Geld haben. Sie verschulden sich auf der horrend teuren Reise durch die Hölle von Libyen und wenn sie in der Schweiz ankommen, sind sie bedürftig und leben von der Sozialhilfe.
faktuell.ch: Eine Gruppe von Politikerinnen und Politikern ist kürzlich privat nach Eritrea gereist, um vor Ort herauszufinden, ob eritreische Asylbewerber nach Hause geschickt werden könnten. Was hat die Politikerreise aus Ihrer Sicht gebracht?
Toni Locher: Es kann etwas Bewegung in die „verhockte“ Politik bringen. Das Staatssekretariat für Migration ist nämlich noch völlig auf Abwehr fixiert. Da habe ich das Gefühl, ich sei im falschen Film. In der EU ist die Flüchtlingskrise ein Dauerthema. Österreich macht die Grenzen zu wie auch Schweden, das die Eritreer bisher grosszügig aufgenommen hat und auch Deutschland wird kippen. Und was passiert? Die Eritreer werden im Frühling wieder in grosser Zahl im Chiasso ankommen. Will man sie dann nach Deutschland durchreichen?
faktuell.ch: Gehen wir eine Etage höher: Justizministerin Simonetta Sommaruga bezeichnet Eritrea als Willkür- und Unrechtsstaat. Erschwert sie mit solchen Aussagen ein Rücknahme-Abkommen?
„Die Gruppe der Neokonservativen denken, dass ihre guten Ideen im Irak schlecht umgesetzt worden sind und was man aus der Invasion von 2003 lernen könnte, die an die 500.000 Menschen tötete und die gesamte Region destabilisierte, wäre folgendes: „Wenn du beim ersten Mal keinen Erfolg hast, mach das gleiche nochmal, einfach woanders.“
Dieses „irgendwo anders“ ist Iran und Bolton ist einer der führenden Stimmen, die dafür plädieren, das Regime in Teheran zu konfrontieren und Iran durch drakonische Sanktionen so zu zerdrücken, „until the pips squeak“. Da Sanktionen sehr wahrscheinlich keine Wirkung haben werden – sie hatten keine in Nordkorea, haben wenig Wirkung in Russland und haben es nicht geschafft, den Regime-Change in Kuba herbeizuführen – ist der nächste logische Schritt, vermutet Erlich, ein militärischer Angriff gegen Iran.
Ein solcher Angriff wäre „ein Sprung in die Dunkelheit“, denn die meisten Amerikaner – und besonders ihre Regierung – wissen absolut nichts über das Land, mit dem wir zwangsläufig Krieg führen sollen. Ein wenig Licht in dieses Dunkel zu bringen, das war der Hauptgrund, weshalb Erlich dieses Buch schrieb. Er hat mehr als 18 Jahre über Iran berichtet, mit wichtigen Regierungsvertretern gesprochen ebenso wie mit den gewöhnlichen Leuten und schrieb Artikel über das Land, gegen das wir – so scheint es immer mehr - unseren nächsten kleinen Krieg führen werden. Nur dass dieser Krieg alles andere als „klein“ sein wird.
Geschichte ist wichtig, wenn Entscheidungen auf Leben und Tod anstehen, wie es ein Krieg wäre, aber unglücklicherweise ist es eines der schlimmsten Defizite unserer Mainstream-Medien, dass sie an Geschichte überhaupt kein Interesse haben. Wenn den Zeitungen wie der New York Times bekannt gewesen wäre, was Rudyard Kipling über Afghanistan geschrieben hat oder T.H. Lawrence über die britische Besetzung des Irak, hätten die Herausgeber vielleicht noch einmal nachgedacht, bevor sie die Invasion der Bush-Administration in diese Länder guthiessen. Natürlich war das nicht nur das Resultat der Geschichts-Scheuklappen, die diese Leute aufhatten. Wie Erlich aufzeigt, schwimmen die Mainstream-Medien fast immer im Kielwasser der amerikanischen Aussenpolitik, mehr Cheerleader (Anfeurer) als Watchdog (Wachhund).
Falls diese Medien irgendetwas aus den Katastrophen in Zentralasien und im Mittleren Osten gelernt haben sollten, zeigt sich das nicht in ihrer Berichterstattung über Iran. Die meisten Amerikaner sind der Meinung, dass das Land von verrückten Mullahs regiert wird, die die USA hassen, und dass es sich – in den Worten von Präsident Trump - um eine „terroristische Nation“ handelt. Die Amerikaner haben dieses Bild von Iran aber nicht zufällig, sondern weil das Land so in den Medien dargestellt wird.
Tatsache ist aber, dass die US-Regierung (mit ein wenig Hilfe der Briten) 1953 Irans demokratisch gewählte Regierung gestürzt haben und dass sie Saddam Hussein 1980 bei seinem Angriff auf Iran unterstützten, ein Krieg, der über eine Million Opfer zur Folge hatte. Diese Fakten sind im Gedächtnisloch verschwunden.
Eine Stärke des Buches ist, dass es sorgfältig die US-Iranischen Beziehungen aufrollt, und den Finger auf die Dinge legt, wie die Entwicklung der iranischen nuklearen Infrastruktur. Als der Schah an der Macht war, hat Washington dem Iran Atomkraftwerke regelrecht aufgezwungen, inklusive die Technologie der Urananreicherung, obwohl sich die USA sehr wohl bewusst waren, dass das zur Entwicklung von Atomwaffen führen könnte. Tatsächlich hat Indien genau auf diese Weise 1974 seine erste Atombombe produziert.
Erlich analysiert auch alles was die Klassenstruktur Irans und seine komplexen Ethnien angeht und erklärt, wie die Islamische Republik Iran politisch und wirtschaftlich funktioniert. Erlich ist zwar ein entschiedener und langjähriger Kritiker der US-Aussenpolitik, jedoch ist er kein Bewunderer von Irans politischen Institutionen. Iran ist sehr viel demokratischer als die absoluten Monarchien im Persischen Golf, mit denen Washington engstens verbündet ist, aber das Land kann kaum eine Demokratie genannt werden: „Iran wird von einer reaktionären diktatorischen Clique regiert, die die eigenen Leute unterdrückt, das macht Iran jedoch keineswegs zur Bedrohung für die USA. Das was Teheran vielmehr bedroht, sind „die Interessen der politischen, militärischen und korporierten Elite, die die USA beherrschen.“ Bei vielen Gelegenheiten hat Teheran den USA Friedensangebote gemacht, die alle zurückgewiesen wurden.
Iran ist ein Land mit einer sehr alten Geschichte und sein Volk hat ein starkes nationalistisches Sensorium, auch wenn ein Teil der Bevölkerung nicht unbedingt ein Freund des iranischen politischen top-down-Systems und der klerikalen Einmischungen in das alltägliche Leben ist. Die Vorstellung aber, dass das iranische Volk aufstehen und seine Regierung stürzen würde, wegen der Sanktionen oder im Fall eines militärischen Angriffs ist laut Erlich eine totale Illusion.
"The Iran Agenda Today" bringt viel Wissenswertes ohne in eine übermässig detaillierte Beschreibung mehrerer Tausende Jahre Geschichte auszuarten. Es liefert aber bestimmt genug historischen Kontext um zu schlussfolgern, dass ein Angriff auf Iran – und der würde natürlich Saudiarabien, die Vereinigten Arabischen Emirate und möglicherweise Israel einbeziehen – ein regionales Chaos mit internationalen Auswirkungen lostreten würde.
Ein solcher Krieg würde sicherlich ein Luftkrieg werden und enormen Schaden anrichten. Doch wozu? Iran würde sich niemals unterwerfen und das iranische Volk würde zur Verteidigung seines Landes herbeieilen. Teheran ist durchaus in der Lage, mit konventionellen Mitteln zurückzuschlagen. Die Ölpreise würden in die Höhe schnellen und die Wachstumsraten der Länder, die weiter mit Iran Handel treiben - China, Russland, Türkei, Indien - würden boomen. […]
Mr. Bolton, Israels Premierminister Netanjahu und der Saudische Kronprinz Mohammed bin Salman, hätten dann ihren Krieg, aber Krieg ist ein äusserst unsicheres Geschäft. Wie der preussische Feldmarschall Helmuth von Moltke, einer der Begründer moderner Kriegsführung einmal sagte:
„Kein Plan überlebt den Kontakt mit dem Feind“.
Übersetzung seniora.org
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A Book Review of “The Iran Agenda Today: The Real Story Inside Iran And What’s Wrong with U.S. Policy” By Reese Erlich
Want another thing to keep you up at night? Consider a conversation between long-time Middle East reporter Reese Erlich and former U.S. ambassador to Saudi Arabia, Charles Freeman, Jr. on the people currently directing the Trump administration’s policy toward Iran. Commenting on National Security Advisor John Bolton’s defense of the invasion of Iraq, Freeman says
“The neoconservative group think their good ideas were poorly implemented in Iraq,” and that the lesson of the 2003 invasion that killed upwards of 500,000 people and destabilized an entire region is, “If at first you don’t succeed, do the same thing again somewhere else.”
That “somewhere else” is Iran, and Bolton is one of the leading voices calling for confronting the Teheran regime and squeezing Iran through draconian sanctions “until the pips squeak.” Since sanctions are unlikely to have much effect—they didn’t work on North Korea, have had little effect on Russia and failed to produce regime change in Cuba—the next logical step, Erlich suggests, is a military attack on Iran.
Such an attack would be a leap into darkness, since most Americans—and their government in particular—are virtually clueless about the country we seem bound to go to war with. Throwing a little light on that darkness is a major reason Erlich wrote the book. For over 18 years he has reported on Iran, talking with important government figures and everyday people and writing articles on the country that increasingly looks to be our next little war. Except it will be anything but “little.”
History matters when it comes to life and death decisions like war, but unfortunately, one of the mainstream media’s glaring deficiencies is its lack of interest in the subject. If newspapers like the New York Times had bothered to read Rudyard Kipling on Afghanistan or T.E. Lawrence on the British occupation of Iraq, the editors might have had second thoughts about supporting the Bush administration’s invasions of those countries. Of course, this was not just the result of wearing historical blinders. As Erlich points out, the mainstream media almost always follows in the wake of American foreign policy, more cheerleader than watchdog.
But if that media learned anything from the disasters in Central Asia and the Middle East, it is not apparent when it comes to its reporting on Iran. Most Americans think that country is run by mad mullahs who hate the U.S. and is - in the words of President Donald Trump - a “terrorist nation.” Americans don’t hold that image of Iran by accident, but because that is the way the country is represented in the media.
The fact that the U.S. government (along with some help from the British) overthrew Iran’s democratically elected government in 1953 and backed Saddam Hussein’s attack on Iran in 1980 that resulted in over a million casualties has vanished down the memory hole.
One of the book’s strong points is its careful unraveling of US-Iranian relations, setting the record straight on things like the development of Iran’s nuclear infrastructure. While the Shah was in power, Washington pushed nuclear power plants on Iran, including nuclear fuel enrichment technology, even though the Americans were aware that it could lead to weapon development. Indeed, that is exactly how India produced its first nuclear weapon back in 1974.
Erlich also analyzes everything from class structure to Iran’s complex ethnicities and explains how the Islamic Republic functions politically and economically. While he is a long-time critic of US foreign policy, Erlich is no admirer of Iran’s political institutions. Iran is far more democratic than the absolute monarchies of the Persian Gulf - with which the Washington is closely allied - but it is hardly a democracy.
“Iran is ruled by a reactionary, dictatorial clique that oppresses its own people,” he writes, “however, that does not make Iran a threat to Americans.” What Teheran does threaten “are the interests of the political, military and corporate elite who run the United States.” On a number of occasions Iran has made peace overtures to the U.S., all of which have been rejected.
Iran is a country with a very long history, and its people have a strong sense of nationalism, even if much of the population is not overly fond of Iran’s top-down political system and clerical interference in everyday life. The idea that the Iranian people will rise up and overthrow their government because of sanctions or in the event of a military attack on the government is, according to Erlich, pure illusion.
The Iran Agenda Today covers a lot of ground without bogging down in a overly detailed accounts of several millennia of history. It certainly provides enough historical context to conclude that an attack on Iran - which would likely also involve Saudi Arabia, the United Arab Emirates and possibly Israel - would unleash regional chaos with international repercussions.
Such a war would be mainly an air war - not even the Trump administration is crazy enough to contemplate a ground invasion of a vast country filled with 80 million people - and would certainly inflict enormous damage. But to what end? Iran will never surrender and its people would rally to the defense of their country. Teheran is also perfectly capable of striking back using unconventional means. Oil prices would spike, and countries that continue to do business with Iran - China, Russia, Turkey and India for starters - would see their growth rates take a hit. No European country would support such a war.
Of course creating chaos is what the Trump administration excels at, and in the short run Iran would suffer a grievous wound. But Teheran would weather the blow and Americans would be in yet another forever war, this time with a far more formidable foe than Pushtin tribes in Afghanistan or jihadists in Iraq.
Mr. Bolton, Israeli Prime Minister Benjamin Netanyahu, and Saudi Crown Prince Mohammed bin Salman may get their war, but war is a deeply uncertain business. As Prussian Field Marshall Helmuth von Moltke, one of the founders of modern warfare, once noted,
“No plan survives contact with the enemy.”
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Erlich, a Peabody Award winner and the author of five books, has written a timely analysis of U.S. foreign policy vis-à-vis Iran and why, if our country continues on its current path, we - and the world - are headed into a long, dark tunnel.
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The original source of this article is Dispatches from the Edge
Copyright © Dispatches from the Edge, Dispatches from the Edge, 2018
Hierzu hat der ehemalige demokratische Senator Floridas, Bob Graham, am 16. September im englischen ›Independent‹ erklärt, dass es absurd sei, sich im Kampf gegen den ISIS ausgerechnet an Saudi-Arabien und die Türkei zu wenden, da beide Staaten Geburtshelfer der ISIS sind. [1]
Wie auf dem Treffen zu vernehmen war, heisst es ausgerechnet von Saudi-Arabien, dass es »eine wichtige Säule des Kampfes gegen den ISIS sein werde.« Nun ist dieses, wie ›German Foreign Policy‹ festhält »trotz seines Terrorexports und seiner unsicheren Zukunft von der Bundesrepublik systematisch hochgerüstet worden.« Laut Rüstungsexportberichten der Bundesregierung erfolgten allein für die Jahre von 2009 bis 2013 Rüstungslieferungen an Saudi-Arabien im Wert von mehr als 2 Milliarden €. Das Land erhielt darüber hinaus die Erlaubnis, deutsche Sturmgewehre der Modelle G3 und G36 in Lizenz zu produzieren. Hinzu kommt, dass der ISIS von den Saudis bei gemeinsamen Operationen, die Saudi-Arabien an der Seite des Westens gegen die Regierung Syriens geführt hat, lange Zeit mit Geld und Kämpfern unterstützt worden ist.
Einer diesen Juli veröffentlichten Umfrage, die allerdings nicht als repräsentativ anzusehen ist, gaben 92 % der befragten Saudis an, die Terrororganisation befolge ihrer Auffassung nach ›die Werte des Islams und islamisches Recht.‹ Grosse Teile der saudischen Bevölkerung äussern starke Sympathien für den ISIS. Drei Viertel meinten, es sei gut, dass der ISIS weite Teile des benachbarten Iraks kontrolliere. Wie der Publizist Jafar al Shayeb, ein Angehöriger der schiitischen Minderheit Saudi-Arabiens, darlegt, gebe es tatsächlich »viele Bürger, die die gleiche Orientierung und die gleichen Ideen haben wie diese Leute, und die Terrorakte gegen politische Regimes und soziale Gruppen gutheissen. Sie finden es richtig, wenn Christen in Mossul gezwungen werden, Sondersteuern zu zahlen oder ihre Häuser zu verlassen. Sie finden es auch richtig, wenn Menschen wegen Ehebruchs gesteinigt werden, und sie finden es richtig, wenn Leute gekreuzigt werden, weil sie die Fastenregeln des Ramadan oder die Gesetze der ISIS gebrochen haben.« Einheimische Kritiker, so ›GFP‹, verweisen in diesem Zusammenhang darauf, dass der ISIS in Saudi-Arabien deswegen so anknüpfungsfähig ist, weil seine spezifische Ideologie zentralen Dogmen des sehr speziell geprägten saudischen Klerus durchaus nahesteht. [2]
Frau Fahlbusch, wie kommt man darauf, ausgerechnet nach Syrien zu reisen?
Ich schreibe an einem Roman, und mein Protagonist hat einen syrischen Background. Ich hielt es gar nicht für möglich, dass man jetzt nach Syrien reisen kann. Im Dezember 2017 erhielt ich einen Newsletter vom Magazin „Zeitpunkt“. Darin wurde auf die Reise hingewiesen, und ich hatte spontan das Gefühl, dass ich teilnehmen sollte, also meldete ich mich an, in der Hoffnung, auf dieser Reise etwas mehr über meine Romanfigur zu erfahren. Was dann auch der Fall war.
Was war das für eine Reisegruppe, wer war der Veranstalter?
Der Reiseveranstalter war der Luzerner Anwalt Vital Burger vom „Freundeskreis Schweiz-Iran“, der schon mehrmals in Syrien war. Einige der anderen Reiseteilnehmer kannten Vital Burger schon, im Gegensatz zu mir. Es waren alles „Privatleute“, welche die Reise aus persönlichem Interesse unternahmen, keine Journalisten, keine Vertreter von Hilfswerken, keine Geschäftsleute. Wir hatten alle den Wunsch, uns selbst ein Bild von dem Land zu machen, von dem wir hier immer nur hören und sehen, dass es in Schutt und Asche liegt. Die meisten Reiseteilnehmer waren Leute im beruflichen Ruhestand, zum größten Teil aus der Schweiz, zwei aus Südtirol und vier aus Deutschland. Die älteste Teilnehmerin war 84 Jahre alt.
Die gleichen Personen sollten gestern als Verbündete und heute als Feinde dargestellt werden, auch wenn sie immer noch Washington unterstehen. Thierry Meyssan beleuchtet die Kehrseite der US-Politik anhand des besonderen Falles von Senator John McCain, dem Dirigenten des «Arabischen Frühlings» und langjährigen Gesprächspartner des Kalifen Ibrahim.
«Aber wir erliegen spätestens seit dem zweiten Irak-Feldzug einer umfassenden Desinformation, die in den USA, Grossbritannien und Israel durch perfekt organisierte Institutionen betrieben wird.» (Scholl-Latour, S. 17)
John McCain ist bekannt als Führer der Republikaner und unglücklicher Kandidat für die US-Präsidentschaft im Jahr 2008. Das ist, wie wir sehen werden, nur der Teil seiner tatsächlichen Biographie, die als Tarnung für die Durchführung verdeckter Aktionen im Auftrag seiner Regierung dient.
Als ich während des Angriffs des «Westens» in Libyen war, konnte ich einen Bericht ausländischer Geheimdienste einsehen. Darin konnte man lesen, dass die Nato am 4. Februar 2011 in Kairo ein Treffen organisiert hatte, um den «Arabischen Frühling» in Libyen und Syrien zu lancieren. Laut diesem Dokument wurde das Treffen von John McCain geleitet. Der Bericht listete die libyschen Teilnehmer im einzelnen auf, deren Delegation von der Nummer 2 der damaligen Regierung, Mahmoud Jibril, geführt wurde, der zu Beginn dieses Treffens abrupt die Seite gewechselt hatte, um Führer der Opposition im Exil zu werden. Ich erinnere mich, dass der Bericht unter den französischen Delegierten Bernard-Henry Lévy erwähnte, obwohl dieser nie eine offizielle Funktion innerhalb der französischen Regierung ausübte. Viele andere Persönlichkeiten nahmen an diesem Symposium teil, einschliesslich einer grossen Delegation von Syrern, die im Ausland lebten.
von Peter Pauls
Jürgen Todenhöfers Sachbuch „Du sollst nicht töten“ ist ein flammendes Plädoyer gegen die Realpolitik im arabischen Raum. Vor allem am Beispiel Syrien verdeutlicht der 72-Jährige, dass Gut und Böse in der Krise oft nicht mehr zu unterscheiden sind.
pax christi fordert Deeskalation und Direktverhandlungen
Luz María De Stéfano Zuloaga de Lenkait zu Süddeutsche Zeitung (SZ) vom 4.9.: „In der Glaubwürdigkeitsfrage" von Peter Münch, und Süddeutsche Zeitung (SZ) vom 5.9: „Aufruf zu mehr Einigkeit" von Daniel Brössler
von Luz María De Stéfano Zuloaga de Lenkait, Juristin und Diplomatin a.D
Abschlusserklärung der Konferenz der blockfreien Staaten in Teheran mit Unterstützung der Gründung des Staates Palästina und der Forderung nach einer atomwaffenfreien Zone Naher und Mittlerer Osten
Ja, wenn es Syrien wäre, wenn es die Russen gewesen wären. Doch 500.000 Unterschriften, von den Ärzten ohne Grenzen gesammelt, um Aufklärung von der US-Regierung über das Kunds-Krankenhaus-Bombardement zu verlangen? Das ist im deutschen Norm-Medien entweder nicht zu finden oder nur im Kleingedruckten.
Luz María De Stéfano Zuloaga de Lenkait zum Kommentar in Süddeutsche Zeitung (SZ) vom 29.03.2011: „Nach den Bomben die Politik“ von Stefan Kornelius
von Luz María De Stéfano Zuloaga de Lenkait, Juristin und Diplomatin a.D., 40670 Meerbusch
Es ist nicht das erste Mal, dass sich europäische Mächte in einen Bürgerkrieg mit Wucht und Gewalt einmischen.
Die Kriege gegen Afghanistan, Libyen und den Irak haben wir schon gar nicht mehr auf der Uhr, denn ihr Beginn und der bis heute andauernde Schwelbrand ist schon so lange Teil des Eurasischen Klimas, da wir das wohl schon als Global Dimming akzeptiert haben und für natürlich halten.
Was mit dem völkerrechtswidrigen Krieg gegen die Republik Jugoslawien begann - Deutschland wurde damals UNTER ROT/GRÜN in den ersten Krieg nach dem Ende des Zweiten Weltkrieg geführt, erweist sich heute als Sündenfall mit verheerenden Folgen. Das Völkerecht, die UNO, die OSZE, die Diplomatie als solche scheinen vollkommen ausgedient.
Klassischer Krieg - Mord und Totschlag - scheint für die Regierung Merkel schon wieder derart abstrakt, dass alles unternommen wird, um ihn möglichst fix an möglichst vielen „Standorten“ Wirklichkeit werden zu lassen.
Kaum hat man die Patriot-Raketen an der Türkisch-Syrischen Grenze verdrängt, denkt die Bundesregierung Beihilfe zum Mord in Syrien an und gibt sich großzügig wenn es darum geht, Frankreich in Mali dabei behilflich zu sein, Uran für die französische Atomindustrie zu erbeuten. Das alles hat mit dem vorgeschobenen Kampf für Menschenrechte und gegen den Terror wenig zu tun. Im Gegenteil. Auch das wiedervereinigte Deutschland ist längt Teil eines Terrornetzwerkes geworden, das sich NATO nennt und das als verlängerter Arm vor allem US-Interessen vertritt. Mit dem Springer-Stiefel.
Anschaulich ist das derzeit in Nahost am Luftkrieg gegen den Islamischen Staat IS. Dessen Terrormilizen bestehen im Kern aus einer von Saudi-Arabien und der CIA initiierten, bewaffneten, finanzierten und vom US-amerikanischen Militär ausgebildeten Armee. Weil diese Truppe längst nicht mehr ausschließlich Washingtons antisyrisches und hegemoniales Interesse bedient, sondern für ihre eigene Staatlichkeit kämpft, müsse man „aus humanitären Gründen“ gegen sie vorgehen. Sagen US-Präsident Barack Obama und seine Entourage, scharen eine Handvoll arabischer „Verbündeter“ um sich und starten ohne UN-Mandat völkerrechtswidrige „Luftschläge“ in Syrien und im Irak. Von Anbeginn dabei: Saudi-Arabien, Katar, Bahrain, die Vereinigten Arabischen Emirate und Jordanien. Monarchien, Diktaturen, denen die Menschenrechte im Zweifel ebensoviel gelten wie dem bekriegten IS: einen Dreck.
Stolz vermeldete die US-Generalität, man habe den IS-Terroristen bereits mit den ersten beiden Angriffswellen schwerste Verluste beigebracht: Mindestens 100 Kämpfer seien getötet worden. Dass bereits am ersten Tag mindestens elf Zivilisten ums Leben kamen, darunter fünf Kinder, erwähnten die Generale nicht. Inzwischen kommt eh niemand mehr mit dem Zählen nach.
Hingegen begreift selbst der Laie, dass man den Islamischen Staat nicht mit „Luftschlägen“ besiegen kann, sondern ihn stärkt. Dass Bomben und Raketen der drangsalierten Zivilbevölkerung nur noch mehr Tod und Verderben bringen und kein einziges der politischen Probleme des Nahen Ostens lösen. Am Ende dieses „Krieges gegen die Unmenschlichkeit“ (Obama) werden die USA und ihre Verbündeten weit mehr Zivilisten umgebracht haben als die Terrorbande des IS. Murphys Gesetz.