Schlacht um die Märkte
Schlacht um die Märkte
Die laufenden WTO-Verhandlungen in Genf dienen der Festigung ungleicher Voraussetzungen im Welthandel. Von Versprechen des Nordens ist wenig geblieben.
Offener Brief von Evo Morales Ayma
Stefan Zweig “Die Monotonisierung der Welt” (1925)
- Nach Wolf Gauers erfreulichem Aufsatz “Brief aus Brasilien zur Bedeutung unserer Muttersprachen” sendet mir ein aufmerksamer Seniora-Leser den nachstehenden Text von Stefan Zweig. 1925 geschrieben, können wir nur Staunen über Zweigs Klarheit des Erkennens und phänomenale Weitsicht. (ww)
- Monotonisierung der Welt. Stärkster geistiger Eindruck von jeder Reise in den letzten Jahren, trotz aller einzelnen Beglückung: ein leises Grauen vor der Monotonisierung der Welt. Alles wird gleichförmiger in den äußeren Lebensformen, alles nivelliert sich auf ein einheitliches kulturelles Schema. Die individuellen Gebräuche der Völker schleifen sich ab, die Trachten werden uniform, die Sitten international. Immer mehr scheinen die Länder gleichsam ineinandergeschoben, die Menschen nach einem Schema tätig und lebendig, immer mehr die Städte einander äußerlich ähnlich. Paris ist zu drei Vierteln amerikanisiert, Wien verbudapestet: immer mehr verdunstet das feine Aroma des Besonderen in den Kulturen, immer rascher blättern die Farben ab, und unter der zersprungenen Firnisschicht wird der stahlfarbene Kolben des mechanischen Betriebes, die moderne Weltmaschine, sichtbar.
Stefan Zweig
Dieser Prozeß ist schon lange im Gange: schon vor dem Kriege hat Rathenau diese Mechanisierung des Daseins, die Präponderanz der Technik als wichtigste Erscheinung unseres Lebensalters prophetisch verkündet, aber nie war dieser Niedersturz in die Gleichförmigkeit der äußeren Lebensformen so rasch, so launenhaft wie in den letzten Jahren. Seien wir uns klar darüber! Es ist wahrscheinlich das brennendste, das entscheidenste Phänomen unserer Zeit.
- Quelle: Stefan Zweig, Die Monotonisierung der Welt. Aus: ders., Zeiten und Schicksale. Aufsätze und Vorträge aus den Jahren 1902-1942. (c) S.Fischer Verlag GmbH, Frankfurt am Main 1990.
- http://germanhistorydocs.ghi-dc.org/pdf/deu/PROB_ZWEIG_MONOTON_DEU.pdf
- http://germanhistorydocs.ghi-dc.org/docpage.cfm?docpage_id=4722
Veranstaltungen der Genossenschaft Zeit-Fragen an der Leipziger Buchmesse
- Zeit-Fragen ist auch in diesem Jahr an der Leipziger Buchmesse vertreten. Der Stand befindet sich in Halle 4, Stand A107. Ausserdem lädt Zeit-Fragen im Rahmen von «Leipzig liest» zu mehreren Veranstaltungen an der Messe und 3 Abendvorträgen mit Diskussion ein.
Wer war Henry Dunant?
Buchvorstellung des Kinder- und Jugendbuchs «Wer ist Henry Dunant?» von Lisette Bors
Referent: Urs Knoblauch (CH)
Es war der Schweizer Henry Dunant, 1828 in Genf geboren und in einer humanistisch gesinnten Familie aufgewachsen, der 1859 in Solferino, in der Nähe des Gardasees in Italien, Zeuge eines schrecklichen Krieges wurde. Er schrieb 1862 das weltbewegende Buch «Eine Erinnerung an Solferino». Darin waren bereits die Gedanken und Aufgaben der später weltweit tätigen Rotkreuzbewegung formuliert. Mit der Gründung des Roten Kreuzes 1863 und 1864 mit der ersten Genfer Konvention entwickelte sich auch das humanitäre Völkerrecht zur verbindlichen Norm. Genf wurde zum Sitz des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz. Das Rote Kreuz ist für unzählige Menschen in Not und in Kriegsgebieten die letzte Hoffnung auf Mitmenschlichkeit. Das Buch von Lisette Bors über Henry Dunant hat den grossen Vorzug, dass es für Kinder, Jugendliche, Schule und Elternhaus wertvolle Beiträge zum Gespräch über die ethischen Grundwerte enthält.
- Quelle: 2015 © Zeit-Fragen. Alle Rechte reserviert.
- http://www.zeit-fragen.ch/index.php?id=2074
Wie der Westen seine Kinder verschlingt
- Die Revolte des einfachen Volkes gegen die globalisierte Oberschicht
- von Thierry Meyssan, Voltaire Netzwerk | Damaskus (Syrien) | 4. 12. 2018