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Doctorow: Aktuelles zum Krokus-Terroranschlag

Von Tag zu Tag erweitern die russischen Sicherheitsbehörden ihre Angaben, dass die Ukraine den Terroranschlag auf das Konzerthaus Crocus City Hall finanziert und geleitet hat.
Von Gilbert Doctorow 01.04.2024 - übernommen von gilbertdoctorow.com
02. April 2024

In der Sonntagabendausgabe der von Dmitri Kisseljow moderierten "Nachrichten der Woche" wurde auf Kryptowährungszahlungen und andere Finanzkanäle hingewiesen, die von den Ukrainern genutzt wurden, wie die jüngsten Ergebnisse der Verhöre und weitere Verhaftungen gezeigt haben. Auf die Täter soll bei ihrer Ankunft in Kiew eine beträchtliche Erfolgsbelohnung gewartet haben.

Unterdessen berichten verschiedene westliche Medien, darunter auch die Deutsche Welle, dass der Kreml die Auslieferung des Chefs des Kiewer Sicherheitsdienstes (SSB), Brigadegeneral Wassyl Malyuk, gefordert hat, weil er terroristische Anschläge in Russland geplant haben soll. Zwar hat Malyuk selbst die Verantwortung für den Bombenanschlag auf die Brücke von Kertsch (Krim) im Jahr 2022 übernommen. Aber wir können jetzt davon ausgehen, dass die Russen Beweise haben, um ihn für die Leitung der Gräueltat in der Crocus City Hall zur Rechenschaft zu ziehen.

In den sozialen Medien wird spekuliert, dass die Weigerung Kiews, die Anführer der Terrorkampagne auszuliefern, es Russland ermöglichen würde, die Ukraine zu einem terroristischen Staat zu erklären. Dies würde die Möglichkeit eröffnen, hochrangige ukrainische Beamte aus gerechtfertigten Gründen zu "neutralisieren".

Wir brauchen jedoch nicht darüber zu spekulieren, was als nächstes kommen könnte. De facto ist Russlands derzeitige Offensive gegen die Ukraine auf eine neue, weitaus bedrohlichere Stufe eskaliert. Täglich werden militärische Kommandozentralen in der gesamten Ukraine, Ausbildungszentren und Konzentrationen ausländischer Söldner mit Luftangriffen und Raketen angegriffen. Und dann hat die Zerstörung des ukrainischen Stromnetzes eine neue Dimension erreicht.

Im Winter 2022-2023 sprachen alle westlichen Medien von russischen Angriffen auf die Energieinfrastruktur, davon, wie Russland angeblich versucht, die ukrainische Zivilbevölkerung ins Elend zu stürzen, indem es ihr inmitten der eisigen Kälte Wärme und Licht vorenthält. Doch in Wirklichkeit hat Russland damals nur Umspannwerke und andere Verteilungspunkte angegriffen. Mit dieser Zerstörung sollte die Stromversorgung unterbrochen werden, um einen taktischen Vorteil gegenüber den ukrainischen Streitkräften zu erlangen. Es war klar, dass die Umspannwerke und andere Anlagen innerhalb weniger Wochen oder Monate ersetzt werden konnten. Im Gegensatz dazu zerstören die Russen jetzt die Stromerzeugungsanlagen. Sie zu ersetzen, wird eine Frage von Jahren, nicht von Monaten sein.

Der Bürgermeister von Charkiw hat gestern gegenüber der Presse erklärt, dass die Stromversorgung der Stadt völlig zerstört ist. Diese Entwicklung passt sehr gut zu den Aufrufen in der Talkshow "Abend mit Wladimir Solowjow" in der vergangenen Woche, die Einwohner von Charkiw in ihren Autos in Richtung Westen zu schicken, bevor die Stadt dem Erdboden gleichgemacht wird. Damit sollte ein für alle Mal Schluss sein mit den Raketen und Artilleriegranaten, die Charkiw täglich in die benachbarte russische Region Belgorod schickt, um möglichst viele Zivilisten zu töten. Charkiw ist vielleicht noch nicht zerstört, aber es ist auf dem besten Weg, unbewohnbar zu werden.

Angesichts dieser massiven und unbestreitbaren Zerstörungen durch die Russen auf dem und außerhalb des Schlachtfelds schwindet die Tapferkeit von Zelenski und seiner Clique. Der ukrainische Präsident hat endlich öffentlich erklärt, dass es Zeit für Friedensverhandlungen sein könnte.

Hoffen wir, dass Russlands Bösartigkeit nach Krokus die Ukrainer zur Vernunft bringt und diesen furchtbaren Krieg beendet.

Quelle: https://gilbertdoctorow.com/author/gilbertdoctorow/
Mit freundlicher Genehmigung von Gilbert Doctorow
Die Übersetzung besorgte Andreas Mylaeus

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