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Mark Walinger  – Ein Vorbild für Künstler, für die Zivilgesellschaft und für die junge Generation!

13. April 2013

Mark Walinger   – Ein Vorbild für Künstler, für die Zivilgesellschaft und für die junge Generation!

Nachbau und Ausstellung eines beschlagnahmten Mahnmals gegen den Irak-Krieg in der „Tate Britain“ in London   – Einsatz für die bürgerlichen Freiheitsrechte.

Der bekannte britische Künstler Mark Wallinger rekonstruierte akribisch genau und mit grossem Aufwand und Unterstützung von Künstlerfreunden, das am 23. Mai 2006 von der Polizei beschlagnahmte 40 Meter lange Antikriegscamp des Friedensaktivisten Brian Haw. Dieser campierte während fünf Jahren auf dem Londoner Parliament Square und protestierte mit einer beeindruckenden Antikriegs-Installation mit über 600 inhaltsvollen gemalten Transparenten, Texten, Objekten, blutbespritzten Puppen gegen die völkerrechtswidrige Kriegspolitik und die Kriegsverbrechen von Tony Blair.

Mit den Puppen und Teddybärs verwies Haw auf die unzähligen täglichen Kindermorde im Irak und die Zerstörung der Spitäler, Schulen und der zivilen Infrastruktur. Auch ein zeltartiger Unterschlupf für den Friedenskämpfer und eine Tee-Kochnische waren in der Installation integriert. Nachdem ihm, im Namen des scharfen „Serious Organised Crime and Police Act“ verboten wurde weiter zu demonstrieren, wurde sein riesiges Mahnmal gegen den Krieg von der Polizei beschlagnahmt. Dies entsetzte breite Kreise der Öffentlichkeit und der britische Künstler Mark Wallinger entschloss sich diese Antikriegs-Installation nachzubauen und im Museum, in der renommierten Tate Britain, auszustellen und so der Öffentlichkeit wieder zugänglich zu machen.

Dies wurde im Rahmen eines Ausstellungsprojekts mit dem Thema „Gedenk-Installationen“ möglich, wo bereits berühme Künstler wie Richard Long, Richard Serra und Luciano Fabro beteiligt waren. Nach anfänglichen Schwierigkeiten, den Friedenskämpfer für das Projekt zu überzeugen, konnte der Künstler sein Werk ausführen. Die nachgebaute Installation wurde im und vor dem Museum gezeigt, wurde viel beachtet und ergab die dringend nötige breite Diskussion.

Die Kriegswirtschaft, die Kriegpolitik und die alarmierende Einschränkung der bürgerlichen Freiheiten durch neue „Anti-Terrorgesetze“ sind nicht nur in England und Amerika zu beobachten, sondern auch in anderen europäischen Ländern. In Frankreich sollen demnächst 3 Millionen Überwachungskameras montiert werden! Die Erosion der bürgerlichen Freiheitsrechte beschäftigt den Künstler seit langem.

Mit seiner vorbildlichen künstlerischen und politischen Aktion hat Mark Wallinger auch einen wichtigen Beitrag zum sofortigen Stopp des Kriegswahnsinns geleistet. Der Turner-Preis-Nominierte Mark Wallinger, 1959 in Chigwell geboren studierte an der Chelsea School of Art und am Goldsmiths’ College in London. Er vertrat Grossbritannien auch an der 49. Biennale von Venedig 2001 und setzt sich seit den 80er Jahren für die Bewusstmachung der Bevölkerung für die Freiheitsrechte und die entsetzliche Kriegspolitik seines Landes ein. Kultur und Frieden verbinden sich hiermit zu einer vorbildlichen gelebten politischen, ethischen und ästhetischen Einheit. Ein Vorbild für Künstler, für die Zivilgesellschaft und für die junge Generation

Quelle:
www.kultur-und-frieden.ch