Die Aufgabe fordert: Im Jahr 2050 geschätzte 10 Milliarden Menschen ernähren mit möglichst wenig Umweltschäden. Fragt sich nur, was «die Welt ernähren» genau heisst. Heute bedeutet das im globalen Schnitt 2850 produzierte Kilokalorien pro Kopf und Tag [1] mit einem hohen Anteil tierischer Proteine – und einer Wegwerfquote von rund 30 Prozent. Prognosen für 2050 gehen gar von täglich 3070 Kilokalorien pro Kopf aus. Die negativen Auswirkungen auf die Umwelt nehmen drastisch zu.
Nein. Diese Mengen sind so absurd hoch, dass enorm viel Raum für Verbesserung besteht. Und sie zeigen: Es gibt definitiv nicht zu wenig zu essen. Wir haben Probleme mit der Verteilung, doch dies sei hier nicht weiter betrachtet.
Man stelle sich stattdessen vor, wir produzierten diesen Drittel nicht für die Mülltonne, und verwendeten nicht 40 Prozent der globalen Ackerfläche für die Futtermittelproduktion, nur um den hohen Fleischkonsum zu decken. Welche Kapazitäten und Ressourcen das freilegen würde!
Genau dieses brachliegende Potenzial müssen wir nutzen, wollen wir 2050 die Menschheit nachhaltig ernähren. Und darin liegt auch der Schlüssel, wenn die biologische Landwirtschaft zu einem langfristig tragbaren Ernährungssystem beitragen soll. Doch wie meine ich das?
In einer soeben in Nature Communications erschienenen Studie [2] unter Federführung des Forschungsinstituts für biologischen Landbau FiBL [3] haben wir verschiedene Szenarien für künftige Ernährungssysteme untersucht. Sollen diese nachhaltig sein, lassen sich Zielkonflikte nicht vermeiden. Zum Beispiel: Biolandbau senkt Stickstoffüberschüsse, schont Böden und ist weniger ökotoxisch, bringt jedoch tiefere Erträge.
Oder: Eine graslandbasierte Tierproduktion steht nicht im Wettbewerb um Ackerland mit direkter menschlicher Ernährung, emittiert aber pro Kilogramm Fleisch mehr Treibhausgase, als wenn die Tiere Kraftfutter fressen. Wie geht man damit um?
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