Ein Mitstreiter gegen Hartz IV nahm sich am 16. Juli 2007 das Leben.

02. April 2013

Ein Mitstreiter gegen Hartz IV nahm sich am 16. Juli 2007 das Leben.

von Birgit Kühr

Mit Tränen in den Augen las ich den Abschiedsbrief von Detlef R. unter den Protestbewegungen auch als Detti bekannt.

Mit 47 Jahren entschloss sich der Behinderte Hartz IV   – Betroffene aus dem Leben zu scheiden. Er wollte nicht als zweiter Pflegefall innerhalb seiner Familie jemanden zur Last fallen.

Der Abschiedsbrief auf seine eigene Homepage erschütterte die Mitstreiter aus den Protestbewegungen. Er hat nur einen Wunsch, dass es seine Familie jetzt nach seinem Ableben besser geht. Seine Hoffnung besteht darin, dass seine Familie jetzt die Hölle von Hartz IV verlassen kann.

Bis zum Schluss kämpfte er gegen dieses unmenschliche Gesetz Hart IV. Besonders die Kinder lagen ihm am Herzen. Als Redakteur beim Sozialticker veröffentlichte er viele Artikel gegen den Sozialraub. Aber auch für die Zeitung „Artikel Eins“ stellte er viele Berichte zur Verfügung.

Wie viele Tränen braucht das Land und wie viele Menschen müssen weiter leiden unter Hartz IV? Der Familienvater von fünf Kinder hinterlässt viele Tränen. Wir können die Tränen der Angehörigen nicht trocknen. Aber wir  können Trost spenden. In ganz Deutschland brennen jetzt viele Kerzen aus Solidarität bei den Protestbewegungen auf ihre Homepages, Forums usw.

Wie lange wollen wir noch freiwillig durch die Hölle von Hartz IV, fragen sich jetzt viele Betroffene. Warum steht das Volk nicht endlich auf und sagt „Schluss mit dieser unsozialen menschenfeindlichen Politik“? Ein Volk kann nur gewinnen, wenn es sich auch zur Wehr setzt. Haben wir nicht schon genug Hartz IV   – Opfer?

Jede pflichtbewusste Mutter schießen die Tränen in die Augen, wenn Sie die Kinderarmut in Deutschland verfolgt. Unsere Kinder und Enkelkinder sollten fröhlich auf dem Spielplatz spielen. Aber die Realität sieht anders aus, wenn sie mit ihren Eltern oder Großeltern an der Suppenküche anstehen müssen. Viele Kinder werden von ihren Mitschülern gemieden. Kinderarmut bedeutet aber noch viel mehr, die kleine Seele der heranwachsenden Menschen wird zerstört.

Wir wünschen den Angehörigen von Detlef R. viel Kraft und herzlichstes Beileid.

Bürgergemeinschaft gegen Sozialabbau e.V.
Vorsitzende Birgit Kühr

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