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Professor Dr. Günther, Arzt, Antifaschist, Jude und mutiger Mahner

10. April 2013

Professor Dr. Günther, Arzt, Antifaschist, Jude und mutiger Mahner

Als Entdecker des Golfkriegssyndroms wurde er verfolgt

von Brigitte Queck

Professor Dr. Siegwart-Horst Günther feiert am 24.2. 2012 seinen 87. Geburtstag, und alle Menschen weltweit, die den Entdecker des Golfkriegssyndroms kennen, gratulieren dem Humanmediziner jetzt herzlich auch zu seinem Lebenswerk!Wer ist Professor Dr. Günther? Als Soldat an der Ostfront kam er mit der Widerstandsgruppe um Graf von Stauffenberg in Berührung und wurde ihr Kurier, was er nach der Aufdeckung der Verschwörergruppe gegen Hitler und seiner folgenden Einlieferung ins KZ Buchenwald fast mit dem Tode bezahlt hätte.

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Professor Dr. Siegwart-Horst Günther, feiert Geburtstag Foto: privat

Siegwart-Horst Günther, geboren in Halle, studierte in Jena von 1945 bis 1950 Humanmedizin und habilitierte 1954 an der Humboldtuniversität in Berlin. Als jüngster Professor der DDR folgte er 1956 einem Ruf an die Universität nach Kairo (Ägypten), wo er Physiologie und Pathophysiologie unterrichtete. In den folgenden Jahren war er ordentlicher Professor für Pathophysiologie in Damaskus. Einer Zusammenarbeit mit Albert Schweitzer in in dessen Hospital in Lambarene (1963 bis 1965) folgten Tätigkeiten als Arzt in Ägypten, Syrien und dem Irak. Doch besonders hoch geschätzt wird sein Einsatz als Mediziner im Irak, sowohl unter König Feisal, aber auch unter Saddam Hussein.

Professor Günther konnte durch das Einschmuggeln von im 2. Golfkrieg durch die USA und ihre Verbündeten eingesetzten Geschossen nach Deutschland durch Laborversuche an drei Instituten, dem Luise Meitner-Institut, dem FU-Klinikum in Berlin-Charlottenburg und der Berliner Humboldtuniversität, beweisen, dass die USA von der Genfer Konvention geächtete Waffen im Irak eingesetzt hatten. Da er die ihm auferlegte hohe Geldstrafe des Amtsgerichtes Tiergarten für das Einschmuggeln eines "radioaktiven Projektils“, wie es im Bericht des Polizeipräsidenten in Berlin hieß, nicht bezahlte, wurde er wie ein Verbrecher ins Gefängnis geworfen und dort misshandelt, so wie das von ihm in seinen Büchern "Stumme Zeugen eines Krieges“ und "Uran-Geschosse: Schwergeschädigte Soldaten, missgebildete Neugeborene, sterbende Kinder“, herausgegeben vom Ahriman-Verlag, beschrieben wurde.

Durch seine Untersuchungen der Umweltbelastungen im Irak erkrankte Prof. Günther selbst schwer an dem "Golfkriegssyndrom".

Lesen Sie den ganzen Artikel hier:
http://www.nrhz.de/flyer/beitrag.php?id=17498

Sehen Sie auch:

1. Der Arzt und die verstrahlten Kinder von Basra

Der von Filmemacher Frieder Wagner* produzierte Film begleitet den deutschen Tropenarzt und Epidemiologe Dr. Siegwart-Horst Günther und seine amerikanischen Kollegen bei ihren Untersuchungen im Kosovo, in Bosnien und im Irak. Überall dort hatten amerikanische Truppen die gefährliche Uran-Munition eingesetzt. Der Film zeigt bislang wenig bekannte Langzeitfolgen unter denen besonders die Kinder in den Kriegsgebieten zu leiden haben. Nach Ende des jüngsten Irak-Krieges entdeckten die Experten in der Umgebung von Basra kontaminierte Kriegsschauplätze, deren radioaktive Verseuchung die natürliche Erdstrahlung um das 20.000-fache übertrifft.

Das Video finden Sie hier:
https://www.youtube.com/watch?v=YwrFRqZKqUw

2. Interview mit Grimmepreisträger Frieder Wagner

Bereits 1992 stellte ein deutsches Gericht die Gefährlichkeit der im Golfkrieg verschossenen Uranmunition fest. Seitdem setzte die NATO tonnenweise Urangeschosse und Uranbomben in den Kriegen im Kosovo, Irak und Afghanistan ein. Durch die hochtoxischen Bomben und Radioaktivität der Geschosse wurden große Teile der Region unbewohnbar gemacht.

Frieder Wagner, der es gewohnt ist, dass seine Filme in den öffentlich-rechtlichen Sendern hoch und runter laufen, hat seit seinem Film "Der Arzt und die verstrahlten Kinder von Basra" keinen Auftrag mehr bekommen. Der Film gewann sogar den europäischen Fernsehpreis. Dennoch bleibt er bis heute verschwunden.

Und so beschloss Grimmepreisträger Frieder Wagner aus dem Stoff einen Kinofilm zu produzieren. Hierzu fuhr er abermals mit dem Epidemiologo und Tropenarzt Siegwart-Horst Günther in den Irak und den Kosovo, um die Situation vor Ort zu dokumentieren.

"Deadly Dust   – Todesstaub" wurde 2007 fertiggestellt und hat bis heute keinen Vertrieb gefunden. Wovor hat man Angst? Ist die Wahrheit über Depleted Uranium so brisant, dass man sie der Öffentlichkeit vorenthalten muss?

Für den Dokumentarfilm "Kriegsversprechen" von NuoViso gab Frieder Wagner ein Interview, in welchem er über seine Erfahrungen mit dem Film berichtet und er gibt einen Einblick in die verbrecherische Aussenpolitik der USA und ihrer NATO-Verbündeten.

Frieder Wagners Film "Todesstaub" kann man hier auf DVD bestellen:
http://www.nuoviso.tv/index.php?page=shop.browse&category_id=1&option...