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Bush’s Kinder

Nicht seine Töchter sind gemeint, die wohlbehütet und gesund in Texas, sich in der Aura des Präsidentenvaters sonnen
20. Mai 2013

ein Prose-Poem

von Ellen Rohlfs

Nicht seine Töchter,
die wohlbehütet und gesund in Texas ,
sich in der Aura des Präsidentenvaters sonnen,
ein vergnügliches Leben im Überfluss ,
kein schlechtes Gewissen   –
und von Folgendem sicher keine Ahnung haben.

Ich meine die Kinder Afghanistans,
die nach Bushs „Kreuzzug gegen das Böse“
nun in den Dörfern um Jalalabad das „Licht der Welt erblicken“ sollten
deren Gestalt ..unaussprechlich ...
Die Mütter ahnen nicht, was auf sie zukommt.
Sie glaubten, dem Krieg lebend entronnen zu sein.
Sie glaubten, das Leben ginge weiter wie vorher   –
Es war so schon hart genug.

Doch Bushs Uran-Munition
gegen angebliche Terroristennester
wirkt teuflisch weiter   – unspürbar, unsichtbar
als Phantom zerstörend durch die Gegend geisternd
  – unvorstellbar -
noch Ewigkeiten lang -
entlädt es in monströs wirkenden Strahlen
ominöse Energien auf alles Lebendige -
verstört werdendes Leben im Mutterleib ....

Dann die Geburt --
entsetzt starren Mütter auf ihr Neugeborenes
Was ist das? Ein Mensch?
Fassungslos steh’n sie vor dem Wesen,
das in ihnen wurde:

Riesig rote Flecken anstelle von Augen,
die nicht sehen,
Rote Wülste um offenen Mund
Ohren, die nicht hören
Und die Nase ?

Verkrüppelte Gliedmaßen   –
Fleischklumpen anstelle von Händen und Füßen
Riesiger Doppelkopf auf winzigem, aufgeblähtem Leib ...

lebensfähig ?
die Zukunft eines Volkes in Kriegszonen von heute?

Die Zukunft der Menschheit?
Selbstzerstörung!

Ich frage:
Wer denkt sich solche Waffen aus?
Wer lässt solche Waffen anwenden?
Wer lässt weiter solche Waffen auf angebliche Feinde los   –
Nachdem die Folgen bekannt sind   –
Nicht nur an Neugeborenen,

auch an Erwachsenen
ja, an den eigenen Soldaten,
die seit Jahren elendiglich zu Grunde gehen.

Wer kann behaupten,
Im Namen seines Gottes gegen „Schurkenstaaten“
einen „Kreuzzug“ führen zu müssen ...
Und Europa macht mit --- auch unsere Regierung.

Bush’s Kinder   – nicht die in Texas   –
Die in Afghanistan, im Irak und überall dort
wo Bush’s Armee gegen „das Böse“ und den angeblichen Terror vorgeht
Anscheinend nicht ahnend, dass sie „das Böse“ verkörpert,
dass sie den Terror schürt.

Was haben diese Kinder und ihre Mütter getan?

Wer macht diesem mörderischen Tun ein Ende?

Ellen Rohlfs (2006)

Wussten Sie:

Seit 1991 hat nach Anwendung durch die USA von mit Uran abgereicherter Munition die Häufigkeit der Missbildung an Neugeborenen in Afghanistan und im Irak um 400-600 % zugenommen. Hier wüten auch Krebs und Leukämie, auch unter US-Veteranen, was aber verheimlicht wird.

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