In jedem Bezirk von Donezk gibt es neben einer Reihe von Einkaufszentren, Läden, Lebensmittelgeschäften und Supermärkten auch einige traditionelle Märkte, wo die Menschen täglich einkaufen können. Aber während der letzten acht Jahre ist es lebensgefährlich geworden, auf den Markt zu gehen, weil leider nicht alle Käufer und Verkäufer von dort aus nach Hause zurückkehren können … Und es ist bereits ein grosses Glück, wenn es bei den Beschüssen keine Opfer gibt!
Diese schrecklichen Ereignisse begannen am 27. August 2014 mit dem Beschuss des Marktes „Pokrowskij“ im Kalininer Bezirk, wo Gebäude und Lager getroffen wurden.
Am 14. September 2014 wurde das Gebiet in der Nähe des Marktes „Putilowskij“ im Kiewer Bezirk im Laufe des ganzen Tages permanent mit schweren Waffen unterschiedlicher Art beschossen und Verkaufspavillons beschädigt. „Die erste Mine landete neben dem Markt und wir alle reagierten, indem wir in den Keller unter dem Markt liefen, was uns rettete. Um den Markt herum wird seitdem ständig geschossen und wir sitzen oft im Keller. Aber dies war der erste gezielte Beschuss des Marktes“, so ein Zeuge. „Ich bin Privatunternehmerin, schon lange Geschäftsfrau, zahlte einwandfrei Steuern dem sogenannten Staat (der Ukraine; Anm. d. A.). Alles wurde beschädigt. Ich musste mir Geld bei den Eltern und wo ich nur konnte leihen. In unserem Land (der Ukraine; Anm. d. A.) ist das kein Business, sondern bloßes Überleben. Ich möchte folgende Fragen an unseren so ‹guten› Präsidenten (Poroschenko; Anm. d. A.) stellen: ‹Wer wird das alles entschädigen? Wer braucht das?›“ So eine weitere Zeugin.
Die am 14. September 2014 zerstörten Verkaufspavillons des „Putilowskij“-Markts in Donezk
Am 3. Februar 2017 wurde der Markt am Bahnhof im Kiewer Bezirk getroffen, wo sich die Verkaufscontainer für Renovierung und Sanitärkeramik befanden. Wenn man doch damals gewusst hätte, dass fünf Jahre später derselbe Markt wieder mehrmals sehr hart beschossen würde …
Aber als besonders reich an blutigen Beschüssen „gesegnet“ erwies sich das laufende Jahr 2022.
Das Wort „Büchermarkt“ („Knizhnyj Rynok“) lässt bei allen Bücherwürmern, Leseratten und belesenen Bewohnern der Donezker Region das Herz höher schlagen, denn es ist wirklich ein Bücherparadies! Leider wurde am 12. März 2022 der Büchermarkt “Majak“ im Kiewer Bezirk durch Beschuss von ukrainischen Streitkräften in Brand gesetzt, die brennende Fläche betrug 1500 m2. Dieser Markt befindet sich unweit des Stadtzentrums, die Truppen der Volksmiliz der Donezker Volksrepublik sind in unmittelbarer Nachbarschaft stationiert. Genau darauf zielten ukrainische Soldaten, deren Positionen nur zehn Kilometer entfernt sind. Laut den Marktwächtern begann der Brand sofort nach dem Beschuss, ringsum wurde alles mit Rauch überzogen. Wegen der Vagheit der Visiereinsteller fielen fünf Geschosse der Haubitze auf die Strasse, eines geriet ins Lagergebäude des Marktes. Zum Glück wurde niemand verletzt! Am Tage ist es hier sehr lebendig und wenn der Beschuss einige Stunden früher erfolgt wäre, wären Opfer unter der Zivilbevölkerung nicht zu vermeiden gewesen.
Schon am nächsten Tage, dem 13. März 2022, beschossen ukrainische Truppen ab 14 Uhr hart den Norden und den Nordwesten von Donezk. Dabei geriet der Markt im Petrower Bezirk in Brand.
Am 18. März 2022 gab es, ebenfalls in Donezk, am frühen Morgen die Granaten im Wohnhaus neben dem Gebäude der Marktverwaltung an der ul. Petrowskogo, 111 „b“ im Kirower Bezirk. Um 7:45 Uhr schickten uns die ukrainischen Streitkräfte vier Geschosse vom Kaliber 122 mm aus der Siedlung Krasnogorowka. Trauriges Ergebnis: vier Tote, zwei der getöteten Frauen arbeiteten dort als Kassiererinnen-Kontrolleurinnen …
Am 28. April 2022 kamen auf dem Markt „Merkurij“ im Kirower Bezirk fünf Personen infolge ukrainischen Beschusses mit dem Mehrfachraketengewehr БМ-21 „Grad“ (Kriegsfahrzeug) aus der unter der ukrainischen Kontrolle stehenden Siedlung Nowomichajlowka ums Leben, 23 Personen wurden verletzt …
Ein sehr harter Beschuss unserer Stadt fand am 4. Juni 2022 statt, bei dem unter anderem zwei Schulen und der Donezker Hauptmarkt „Krytyj Rynok“ im Zentralbezirk Woroschilow getroffen wurden.
Am 13. Juni 2022 kam es um 12 Uhr auf dem „Majskij“-Markt im Budjonnower Bezirk – während dieser Kriegszeit einer der ruhigen und stillen in unserer Stadt – zu einem Blutbad. Es gab drei Tote, darunter eine Frau, ihr elfjähriger Sohn und ein Verkäufer, sowie 13 Verletzte. Verursacht durch ein Mehrfachraketengewehr vom Typ „Uragan“ aus der Siedlung Orlowskoe, wo die 25. Selbständige Luftlandebrigade unter dem Kommando des Oberst Ewgenij Kurasch und des Artillerieführers, Oberstleutnant Wladimir Kapitula, stationiert ist.
Am schwersten aber hat es der vielgeprüfte Markt am Bahnhof im Kiewer Bezirk, der von den Ukronazis immer wieder intensiv beschossen wird: Am 04. Juli 2022 gab es – zum Glück! – keine Opfer, es wurden Verkaufspavillons getroffen, was einen Brand und andere Zerstörungen zur Folge hatte. Aber am 10. September 2022 begann am helllichten Tage gegen 10:50 Uhr ein blutiger Beschusses aus den 155 mm „Geschenken“ der NATO: Zwei Personen verbrannten bei lebendigem Leibe, eine weitere wurde getötet und eine verletzt. 30 Verkaufscontainer wurden beschädigt.
Am 21. Februar 2022 wurde von einem ukrainischen Vernichtungstrupp in Donezk berichtet. Ein Sabotageagent versuchte, eine Sprengladung neben dem Markt am Bahnhof zu platzieren. Das nahm für ihn ein klägliches Ende: Er lief selbst darauf und kam ums Leben. Neben dem Leichnam wurde eine Tasche mit einem zweiten Sprengsatz gefunden.
Ukrainische Streitkräfte möchten möglichst viele Bewohner des Donbass töten: Je mehr, desto besser! Deswegen beschiessen sie gezielt vielfreqentierte öffentliche Orte in der Stadt, zu denen in erster Linie Märkte gehören. Leider sind schon viele Menschen auf diese zynische Weise getötet und verletzt worden.
Das werden wir nie vergessen!
Quelle: https://globalbridge.ch/die-stimme-aus-dem-donbass-x-donezker-maerkte-im-visier-ukrainischer-soldaten%ef%bf%bc/
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