RAND-CORPORATION-STUDIE: Einen langen Krieg vermeiden
Um dieser Diskussion eine Grundlage zu geben, zeigt diese Perspektive auf, wie sich der Krieg entwickeln könnte und wie sich alternative Verläufe auf die Interessen der USA auswirken würden.
Die Autoren argumentieren, dass es den Interessen der USA am besten dienen würde, einen langwierigen Konflikt zu vermeiden und gleichzeitig die Risiken einer größeren Eskalation zu minimieren.
Die Kosten und Risiken eines langen Krieges in der Ukraine sind beträchtlich und überwiegen die möglichen Vorteile eines solchen Verlaufs für die Vereinigten Staaten.
Obwohl Washington die Dauer des Krieges nicht selbst bestimmen kann, kann es Maßnahmen ergreifen, die eine Beendigung des Konflikts auf dem Verhandlungswege wahrscheinlicher machen. Die Autoren stützen sich auf die Literatur über die Beendigung von Kriegen und identifizieren die Haupthindernisse für Gespräche zwischen Russland und der Ukraine, wie den gegenseitigen Optimismus über die Zukunft des Krieges und den gegenseitigen Pessimismus über die Auswirkungen des Friedens.
Die Perspektive hebt vier politische Instrumente hervor, die die Vereinigten Staaten einsetzen könnten, um diese Hindernisse abzumildern:
Klärung der Pläne für die künftige Unterstützung der Ukraine, Zusagen für die Sicherheit der Ukraine, Zusicherung der Neutralität des Landes und Festlegung von Bedingungen für die Aufhebung der Sanktionen gegen Russland.
Forschung durchgeführt von RAND National Security Research Division
Diese Arbeit wurde von Peter Richards gesponsert. Die Anschubfinanzierung für das Center for Analysis of U.S. Grand Strategy wurde durch eine Anschubfinanzierung des Stand Together Trust bereitgestellt. Die laufende Finanzierung stammt von RAND-Förderern sowie von Stiftungen und Philanthropen. Diese Arbeit wurde im Rahmen des RAND Center for Analysis of U.S. Grand Strategy durchgeführt, einer Initiative des International Security and Defense Policy Program der RAND National Security Research Division (NSRD).
Diese Veröffentlichung ist Teil der RAND Corporation Perspective-Reihe. Die RAND-Perspektiven bieten Expertenmeinungen zu aktuellen politischen Themen. Alle RAND Perspectives werden einem Peer-Review unterzogen, um hohe Standards für Qualität und Objektivität zu gewährleisten.
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Die RAND Corporation ist eine gemeinnützige Einrichtung, die durch Forschung und Analyse dazu beiträgt, Politik und Entscheidungsfindung zu verbessern. Die Veröffentlichungen von RAND spiegeln nicht notwendigerweise die Meinung seiner Forschungskunden und Sponsoren wider.
Quelle: https://www.rand.org/pubs/perspectives/PEA2510-1.html
Übersetzung mit deeple pro von seniora.org
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Die Schweizer Weltwoche brachte heute folgenden Bericht zu diesem Thema:
Pentagon-Denkfabrik fordert: Frieden mit Putin. Nur wird der Bericht in deutschen Mainstream-Medien totgeschwiegen
Die hochrenommierte konservative Denkfabrik Rand Corporation, Hirn des US-Verteidigungsministeriums, fordert in einem aktuellen 32-seitigen Bericht eine Beendigung des Kriegs in der Ukraine, einen stabilen Verhandlungsfrieden mit Russland und eine neutrale Ukraine, aus der sich die Nato zurückziehen solle, um «eine langjährige Ursache russisch-amerikanischer Spannungen zu beseitigen». Die Ukraine brauche solide Sicherheitsgarantien und Russland die Aussicht auf ein Ende der Sanktionen.
Ein langer Krieg sei nicht im US-Interesse und berge ein enormes Eskalationsrisiko bis hin zu einer nuklearen Katastrophe. Die USA drohten sich zu verzetteln, auch sei die Gefahr gross, dass mit einer längeren Dauer die Russen die «ukrainischen Schlachtfeld-Erfolge im Herbst 2022 in ihr Gegenteil umdrehen». Die Intensität der westlichen Unterstützung könne alsbald nachlassen. Schon jetzt seien viele Waffenlager der Amerikaner und der Europäer leer.
Eskalation, Rezession
Je länger der Krieg dauere, desto stärker belaste er die Weltwirtschaft. Am härtesten getroffen werde Europa. Die gestiegenen Energiepreise hätten im Winter 2022/23 bis jetzt eine EU-Übersterblichkeit von 150.000 Toten produziert. Das Interesse der USA an einem Sieg sei weit geringer als dasjenige Russlands, das immer enger an China heranrücke, was amerikanischen Interessen schade. Fazit: Die möglichen Vorteile eines längeren Kriegs werden von den Gefahren – Eskalation, Rezession – mehr als aufgewogen.
Die Rand-Forscher trauen weder den Russen noch den Ukrainern einen totalen Sieg zu. Auf beiden Seiten aber herrsche Siegeszuversicht, was die Eskalation befeuere, ähnlich wie im Ersten Weltkrieg. Ziel müsse ein Waffenstillstand sein, idealerweise ein Friedensabkommen im Interesse beider Parteien. Damit sei den USA am besten gedient. Der Friedensappell aus Pentagon-Kreisen unterläuft die Lieferung von EU-Panzern an die Ukraine. Während europäische Regierungen zum Krieg trommeln, mahnen US-Strategen zum Frieden.
Der Rand-Bericht wird in deutschen Mainstream-Medien totgeschwiegen.
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