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Europa  – Das Chaos ist gewollt

Von Doris Auerbach
06. September 2015
d.a. Im Gegensatz zu zahlreichen Stimmen, die die Auffassung vertreten, dass der Zustrom von Flüchtlingen nach Europa die unbeabsichtigte Folge der Konflikte im Nahen und Mittleren Osten und in Afrika ist, teilt Thierry Meyssan von ›Réseau Voltaire‹ diese Sichtweise nicht; vielmehr erklärt er diesen als ›ein strategisches Ziel der Vereinigten Staaten‹. [1]

Den Ausführungen von Meyssan seien daher die Worte des langjährigen Chefredakteurs von Börsenmagazinen und Börsendiensten, Axel Retz, zu den jetzigen Vorgängen vorangestellt, da sie Meyssans Standpunkt stützen; Retz schreibt u.a. »Wer glaubt, daß derartige Geschehnisse ›schicksalhaft‹ und alternativlos seien, der übersieht vielleicht, daß vieles von dem, was sich um uns herum ereignet, akribisch geplant wurde und umgesetzt wird. Die USA hat nun angekündigt, schon ›sehr bald‹ F-22-Raptor-Kampfjets nach Europa zu verlegen, als Zeichen gegen die zunehmende russische Aggression. Ja, klar doch. Die Russen haben mit ihren Militärbasen Europa regelrecht eingekesselt und fahren rund um den Kontinent immer mehr an schwerem Kriegsgerät auf. Oder war es irgendwie anders?

Die Kriegs-Logik des Stratfo-Chefs George Friedman

Ja, es war anders. George Friedman, Chef der US-Denkfabrik ›Stratfor‹, redet und schreibt sich ja auch völlig unbedarft von der Seele, daß die Vorgänge rund um den Maidan ein von der USA inszenierter Putsch gewesen sind, den er sogar als den offensichtlichsten der Geschichte bezeichnet.

Und in seinem Bestseller ›The Next Decade‹ tut er auch kund, daß man die Krise mit Rußland behutsam eskalieren müsse, um Deutschland und Frankreich nicht mißtrauisch werden zu lassen. ›Einlullen‹, so schreibt er, muß man die Europäer. Nicht minder freimütig wie Friedman kommt auch Thomas P. M. Barnett zur Sache.

In seinen Büchern ›The Pentagon’s New Map‹ und ›Blueprint for Action‹, die in der USA ebenfalls zu Bestellern wurden, erklärt der Militärstratege, der früher für Ex-Verteidigungsminister Donald Rumsfeld im Pentagon tätig war, wie die Vormachstellung der USA gefestigt und die Neue Weltordnung umgesetzt werden soll.

In ›Blueprint for Action‹ schreibt er: ›Das Endziel ist die Gleichschaltung aller Länder […] durch die Vermischung der Rassen, mit dem Ziel einer hellbraunen Rasse in Europa; dazu sollen in Europa jährlich 1,5 Millionen Einwanderer aus der Dritten Welt aufgenommen werden. Das Ergebnis ist eine Bevölkerung mit einem durchschnittlichen IQ von 90, zu dumm zum Begreifen, aber intelligent genug, um zu arbeiten.‹

Für alle, die sich der Neuen Weltordnung widersetzen, hat Herr Barnett auch gleich eine pragmatische Lösung zu Papier gebracht, nachzulesen auf Seite 282 des Buches: ›And when they threaten violence against global order, I say: Kill them.‹

Militärisch betrachtet, schwelt vor Europas Haustür eine Lunte, und mit der Flüchtlingsproblematik wird auf dem Rücken der Ärmsten der Armen die Destabilisierung Europas betrieben und die Solidaritätsbereitschaft der EU-Mitglieder einem vermutlich nicht erfolgreich ausgehenden Test unterzogen. …..… Und die Kosten, die die zur Völkerwanderung angeschwollenen Flüchtlingsströme mit sich bringen, lassen sich heute noch gar nicht abschätzen.« [2]

Unter dem Titel ›Die Blindheit der Europäischen Union gegenüber der Militärstrategie der USA‹ schreibt Meyssan u.a.: Wenn die Militärakademien der EU ihre Arbeit getan hätten, hätten sie die Lehre des amerikanischen ›big brothers‹ studiert.

Die Chaostheorie des Philosophen Leo Strauss

In der Tat veröffentlicht das Pentagon bereits seit Jahren alle Arten von Dokumenten über die ›Chaostheorie‹, die dem Philosophen Leo Strauss entlehnt wurde.

Vor ein paar Monaten noch hatte Andrew Marshall ein Budget von jährlich 10 Millionen $ zur Verfügung, um an diesem Thema zu forschen. [3] Leo Strauss (1899   – 1973) war Spezialist der politischen Philosophie. Er versammelte eine kleine Gruppe von Studenten um sich, von denen die meisten später für das Verteidigungsministerium arbeiteten.

Sie bildeten eine Art Sekte und inspirierten die Pentagon-Strategie. Aber keine Militärakademie der Europäischen Union hat dessen Lehre und ihre Folgen ernsthaft studiert, weil sie eine Form des barbarischen Krieges ist, aber auch, weil sie von einem Meister der amerikanischen jüdischen Elite entwickelt wurde  [4] und ihnen dies darüber hinaus verboten wurde.

Die wenigen Lehrer und Forscher, die sich auf dieses Gebiet gewagt hatten, wurden schwer bestraft, während die Presse zivile Autoren, die daran interessiert waren, als ›Verschwörer‹ bezeichnete. Hätten die Politiker der EU der Forschung ihrer Länder freien Lauf gelassen, hätten Sie begriffen, dass die Vereinigten Staaten durch ihre Intervention und ihren organisierten ›Regimewechsel‹ in der Ukraine dafür gesorgt haben, dass die EU in ihrem Dienst bleiben würde.

Seit der Rede von Wladimir Putin auf der Münchner Sicherheitskonferenz des Jahres 2007 bestand die grosse Angst von Washington darin, dass Deutschland begriffe, wo sein Interesse liegt: Nicht in Washington, sondern in Moskau. Der Hauptkanal der Verständigung zwischen der EU und der Russischen Föderation wurde daher von der USA durch die schrittweise Zerstörung des ukrainischen Staates abgeschnitten.

Wie man auch die Folgen der Ereignisse drehen und wenden möge, man wird keinen anderen Sinn dafür finden: Washington will nicht, dass die Ukraine Mitglied der Union wird, wie dies die Worte von Frau Nuland bezeugen. Sein einziges Ziel ist, dieses Gebiet in eine gefährliche Zone zu verwandeln.

Die EU-Politiker, wären sie ein wenig gereist, hätten nicht nur im Irak, in Syrien, in Libyen, am Horn von Afrika, in Nigeria und in Mali, sondern auch in der Ukraine die Umsetzung dieser strategischen Doktrin mit eigenen Augen sehen können.

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Quelle: Politonline
http://www.politonline.ch/?content=news&newsid=2440