Nord-Stream-Sprengung: Putin im O-Ton über die deutsche Regierung
Im wöchentlichen Nachrichtenüberblick des russischen Fernsehens wurde über einen Fund berichtet, den Gazprom bei Nord Stream gemacht hat. Dazu wurde der russische Präsident von einem Journalisten befragt und Putins Antwort über die deutsche Regierung und ihre Politik war mehr als deutlich. Daher habe ich den Beitrag des russischen Fernsehens übersetzt.
Beginn der Übersetzung:
Russland klopft an alle Türen, Deutschland zieht den Schwanz ein
Das Thema der Untersuchung des Nord-Stream-Terroranschlags steht weiterhin ganz oben auf der Tagesordnung. Diese Woche wurde ein sensationeller Fund in dänischen Gewässern, 30 Kilometer vom Ort der Explosion entfernt, gemeldet. Das Objekt ist nicht Teil der Pipelinestruktur. Es ist möglich, dass es sich um einen Sprengkörper oder ein Element davon handelt. Das ist ein weiteres Argument für eine umfassende internationale Untersuchung.
Unser Korrespondent Pavel Sarubin hat den russischen Präsidenten auf den Fund angesprochen. Putin sagte:
„Gazprom hat von der dänischen Regierung die Erlaubnis erhalten, den Ort der Explosion zu untersuchen. Doch Gazprom beschränkte sich nicht darauf, nur den Explosionsort zu untersuchen. Das von Gazprom gemietete Schiff fuhr entlang der Pipeline weiter und in etwa 30 Kilometer Entfernung vom Explosionsort wurde ein Pfosten an einer Stelle wie dem Explosionsort gefunden. Was ist das für eine Stelle? Das ist die am meisten gefährdete Stelle der Gaspipeline, eine Rohrverbindung. Und an dieser Stelle wurde ein Pfosten gefunden. Experten glauben, dass es sich dabei um eine Antenne handeln könnte, die ein Signal empfängt, um einen Sprengsatz zu zünden, der möglicherweise unter dem Pipelinesystem platziert wurde. Jetzt möchten wir von der dänischen Regierung natürlich die Erlaubnis erhalten, die notwendigen Untersuchungen durchzuführen, entweder alleine oder gemeinsam mit ihnen, oder, noch besser, indem wir ein internationales Team von Experten und Sprengstoffexperten bilden, die in solchen Tiefen arbeiten können. Und die, wenn nötig, diesen Sprengkörper entschärfen, falls er dort ist, natürlich. Aber als wir die dänische Regierung danach fragten, erhielten wir die Antwort, dass sie darüber nachdenken müssten und uns eine Antwort geben würden, wenn sie es für möglich halten. Diese vage Antwort haben wir erhalten.“
Hören Sie, hier könnte tatsächlich eine weitere Falle für Russland lauern, wenn wir es schon mit einem so betrügerischen und hinterhältigen Gegner zu tun haben. Bei dem angeblich „vergessenen“ Gegenstand könnte es sich um ein Element eines nicht explodierten Sprengkörpers handeln – eine durchnässte Ladung, eine Antenne oder ein fallengelassenes Ausrüstungsteil. Was aber, wenn es sich um eine Art Moulage handelt, die mit russischen Bauteilen gefüllt ist und absichtlich zurückgelassen wurde, um sie zu finden und entsetzt zu sein? Oh, Gott! So sind sie, die Russen! Es sind die Russen, nicht wahr? Sie haben die Beweise gefunden. Ist das nicht russisch? Der erste, der sagt, dass es nicht russisch ist, soll den ersten Stein werfen. Und so weiter. Könnte es so eine Falle sein? Ja, könnte es. Nach der Explosion der Nord Streams und dem folgenden Strom von Lügen ist alles möglich.
Russland klopft an alle Türen: sowohl bei der UNO als auch bei den NATO-Ländern, die von dem Terroranschlag in der Ostsee betroffen sind. Doch selbst das scheinbar mächtige Deutschland sitzt mit eingezogenem Schwanz da und wagt es nicht einmal, den USA Fragen zu stellen. Warum?
In diesem Zusammenhang wies Putin darauf hin, dass Deutschland seit dem Zweiten Weltkrieg nie wirklich ein souveräner Staat im eigentlichen Sinne des Wortes war. Die Erklärung ist laut Putin einfach:
„Die Sowjetunion hat einst ihre Truppen aus Deutschland abgezogen und ihre faktische Besetzung des Landes beendet. Die Amerikaner haben das, wie Sie wissen, nicht getan, sie besetzen Deutschland weiterhin. Aber es geht ja nicht nur um Deutschland, sondern die Europäer haben meiner Meinung nach das Gen der Unabhängigkeit, der Souveränität und des nationalen Interesses verloren. Je mehr sie auf die Nase oder auf die Stirn geschlagen werden, desto tiefer verbeugen sie sich und desto breiter wurde ihr Lächeln. Es ist schwer, etwas dagegen zu tun, so ist die Generation der heutigen Führungskräfte, sie haben den Instinkt für das nationale Interesse verloren. Das hat viele Gründe – wirtschaftliche Abhängigkeit, politische Abhängigkeit, mediale Abhängigkeit, industrielle Abhängigkeit, es sind eine Menge Fäden, die diese Bedingungen der demütigenden Abhängigkeit schaffen. Da kann man nichts machen. Meiner Meinung nach wird sich alles irgendwann ändern, aber wann das sein wird, ist im Moment schwer zu sagen.“
„Glauben Sie, dass es eine Zukunft für Nord Stream gibt?“, fragte Sarubin.
„Ja, natürlich, das glaube ich. Wenn unsere europäischen Partner daran interessiert sind, wenn ihr Instinkt für nationale Interessen wiederbelebt wird, dann hat das Projekt natürlich eine Chance. Aber manchmal habe ich den Eindruck, dass sie alles tun, was man ihnen von der anderen Seite des Ozeans sagt“, so Putin.
Ende der Übersetzung
Quelle: https://www.anti-spiegel.ru/2023/putin-im-o-ton-ueber-die-deutsche-regierung/
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