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NATO-Strategie für die Ukraine: „Keine Bodentruppen“ soll die „Großmäuler“ des Westens zum Schweigen bringen

Von Sputnik-International-Analyse 09.05.2024 - übernommen von sputnikglobe.com
10. Mai 2024

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© Sputnik / Stringer, Svetlana Ekimenko

Nach den jüngsten Drohungen des Westens, Bodentruppen in der Ukraine einzusetzen, und anderen aggressiven Schritten, die den Stellvertreterkrieg der NATO in der Ukraine zu eskalieren drohen, kündigte Russland taktische Atomraketenübungen an, um „die ‚Hitzköpfe‘ abzukühlen“.

Der Grund für die neue Strategie der NATO, in der Ukraine keine Bodentruppen einzusetzen, sei es, streitlustige „Großmäuler“ im Westen zum Schweigen zu bringen, erklärte der Analyst für internationale Beziehungen Gilbert Doctorow gegenüber Sputnik.

Die Entscheidung des Bündnisses solle „Monsieur Macron“, den litauischen Premierminister und andere Großmäuler zum Schweigen bringen, die die Entsendung von NATO-Truppen in die Ukraine fordern, um das Kiewer Regime vor einer drohenden militärischen Niederlage zu bewahren“, so Doctorow.

„No boots on the ground“ (keine Bodentruppen) in der Ukraine ist laut der italienischen Zeitung Corriere della Sera ein Schlüsselsatz in einem Dokumententwurf, der im Juli auf dem NATO-Gipfel in Washington verabschiedet werden soll.

Dem Bericht zufolge soll die NATO die Hilfslieferungen an die Ukraine zentralisieren. Bisher hat leitete US-Verteidigungsminister Lloyd Austin die Ukraine Defense Contact Group (UDCG, auch bekannt als Ramstein-Gruppe) der Geberländer geleitet. Der Zeitung zufolge soll diese Aufgabe auf dem Juli-Gipfel jedoch an das NATO-Hauptquartier in Brüssel übertragen werden.

Neunundneunzig Prozent der Güter, die zur Unterstützung Kiews geliefert werden, stammen von den 32 verbündeten NATO-Partnern, was den logistischen Grund für diesen Schritt darstellt. Die politische Rechtfertigung liegt in dem Wunsch des Westens, in den Augen der Öffentlichkeit Einigkeit zu demonstrieren.

Trotz der Absicht der NATO, keine Bodentruppen zu entsenden, gibt es für die Militärexperten des von den USA geführten Atlantikblocks immer alternative Möglichkeiten, in der Ukraine präsent zu sein.

Der Sprecher des US-Verteidigungsministeriums, Patrick Ryder, gab im April bekannt, dass Washington über die Entsendung weiterer Militärberater in die US-Botschaft in Kiew nachdenkt. Die zusätzlichen Truppen sollen angeblich der ukrainischen Regierung und dem ukrainischen Militär Ausbildung und technische Unterstützung bieten.

US-Militärberater in Kiew könnten zu einem „legitimen Ziel“ für Russlands Streitkräfte werden, sagten Experten damals gegenüber Sputnik.

Vor kurzem kündigte die litauische Ministerpräsidentin Ingrida Simonyte die Bereitschaft ihres Landes an, Truppen zu einer „Ausbildungsmission“ in die Ukraine zu entsenden. Gegenüber der Financial Times erklärte sie, sie habe bereits die Erlaubnis des Parlaments, Truppen zu Ausbildungszwecken zu entsenden, aber Kiew habe noch nicht darum gebeten.

„Die Litauer gehören zu den unverantwortlichsten EU-Mitgliedsstaaten, was ihre Politik gegenüber Russland angeht, da sie erwarten, dass die USA ihnen den Rücken stärken, wenn sie in einen direkten Konflikt mit Moskau geraten“, betonte Doctorow.

Er stellte jedoch fest, dass das Vertrauen des baltischen Staates in die Unterstützung Washingtons „unangebracht“ sei. Er argumentierte, dass die Regierung Biden „keinen Finger rühren“ werde, um Litauen vor möglichen russischen Vergeltungsmaßnahmen zu schützen.

„Andere EU-Mitgliedsstaaten sind noch weniger bereit, einen russischen Angriff zu riskieren, indem sie die roten Linien zur Kriegsbeteiligung überschreiten“, fügte Doctorow hinzu.

Der Zeitpunkt des Strategiewechsels der NATO ist bezeichnend, nachdem Russland die NATO unmissverständlich gewarnt hat, sich aus der Ukraine herauszuhalten.

„Die Verabschiedung des Beschlusses JETZT und die Veröffentlichung dieses Beschlusses in der Öffentlichkeit JETZT zeigt die tatsächliche Wirksamkeit der vor einigen Tagen vom Verteidigungsministerium der Russischen Föderation angekündigten Übungen, mit denen die Bereitschaft der russischen Boden-, See- und Luftstreitkräfte getestet werden soll, im Fall einer Bedrohung der russischen Souveränität im Ukraine-Krieg taktische Atomwaffen einzusetzen. Das war der russische Gegenschlag gegen Macron, und er hat funktioniert", so Doctorow.

Das russische Außenministerium bezeichnete die bevorstehenden russischen Übungen mit taktischen Atomraketen als einen Versuch Moskaus, „die ‚heißen Köpfe‘ in den westlichen Hauptstädten abzukühlen“, die den Stellvertreterkrieg in der Ukraine zu einem ausgewachsenen Russland-NATO-Konflikt zu eskalieren drohen.

Die Übungen „müssen im Zusammenhang mit den jüngsten kriegstreiberischen Äußerungen westlicher Offizieller und den stark destabilisierenden Maßnahmen einiger NATO-Länder gesehen werden, die Russland mit Gewalt unter Druck setzen und zusätzliche Bedrohungen für die Sicherheit unseres Landes im Zusammenhang mit dem Konflikt in und um die Ukraine schaffen“, so das Ministerium in einer Presseerklärung am Montag.

Quelle: https://sputnikglobe.com/20240508/nato-no-boots-on-the-ground-ukraine-strategy-meant-to-silence-wests-loudmouths--1118336759.html
Die Übersetzung besorgte Andreas Mylaeus

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