Gold – ein geopolitisches Thema von grösster persönlicher Brisanz
Peter Hänseler
Einleitung
In meinem letzten Beitrag («Eskalation Richtung 3. Weltkrieg – Analyse».) äusserte ich mich über die geopolitischen Risiken, welche die Welt überziehen. Dabei nimmt nicht nur der Grossteil der Bevölkerung, sondern auch die Politiker, welche durch ihre Provokationen die Türen zur Hölle öffnen, die Situation nicht so wahr wie sie ist – brandgefährlich.
Zu den beschriebenen geopolitischen Gefahren gesellen sich wirtschaftliche Abgründe, welche mit falschen Zahlen und Prognosen überdeckt werden und Investoren in Märkten halten, die bei nüchterner Betrachtung nichts Gutes versprechen. Die «Experten», welche die Investoren mit leeren Versprechungen in den Finanzmärkten halten, arbeiten für eine Industrie, die nur dann Geld verdient, falls das Theater der Spekulation bis auf den letzten Platz ausverkauft ist. Die Zentralbanker des Westens werden als gottähnliche Auguren wahrgenommen, die alles am besten wissen. Einer auch nur oberflächlichen Überprüfung hält diese gute Reputation jedoch keineswegs stand. Jeder, welcher das vor ein paar Quartalen von Zentralbankern gesagte mit der Realität vergleicht, weiss, dass die Zentralbanken mit ihren Prognosen nicht nur regelmässig, sondern praktisch immer falsch liegen und durch ihre Politik unser hart erarbeitetes Geld, das wir in Währungen halten, einer grotesken Entwertung zuführen. Sie dienen nicht dem Volk, sondern einer Finanzlobby, bei welcher das Interesse der Bevölkerung an letzter Stelle steht.
Selbst die als Gralshüterin des Schweizer Frankens gefeierte Schweizer Nationalbank zerstört unsere Währung und ist nur noch ein Schatten ihrer selbst. Die gigantischen Gewinne des letzten Quartals, welche verstörenden Verlusten folgen, sind der beste Beweis dafür, dass die SNB zu einem Hedgefonds verkommen ist und ihre wirkliche Aufgabe – Stabilität – nicht wahrnimmt: Wir verweisen auf unseren detaillierten Beitrag zu diesem Trauerspiel «Schweizerische Nationalbank – ein Nachruf auf deren früheren Nimbus» vom November 2022, wo wir die Geschichte der SNB aufrollten und aufzeigten, wie die einstige Göttin der Stabilität des Schweizer Frankens von ihrem Weg abkam.
Dieser Essay versucht aufzuzeigen, dass Gold in der heutigen Welt der Turbulenzen durchaus das Potenzial hat, wieder als das wahrgenommen wird, was sie seit Jahrtausenden ist – die wahre Königin der Werterhaltung.
Dabei beginnt die Analyse mit der wohl grössten Stärke von Gold – der Tatsache nämlich, dass Gold keinem Gegenparteirisiko ausgesetzt ist, falls man es in seiner Grundform hält – physisch. Danach werden wir mit den Argumenten gegen Gold aufräumen und auch aufzeigen, warum die Finanzindustrie Gold hasst wie der Teufel das Weihwasser.
Gold ist Geld – alles andere ist Kredit
Anlässlich einer Anhörung des US-Kongresses im Jahre 1912 äusserte sich John Pierpont Morgan – wohl der mächtigste Banker seiner Zeit – wie folgt über Gold:
«Gold ist Geld, alles andere ist Kredit.»
Diese Aussage fasst alle Argumente zusammen, welche Gold ausmachen. Auf den ersten Blick scheint dieser Satz schwer verständlich. Versteht man jedoch den Begriff «Gegenparteirisiko», so merkt man, dass J.P. Morgan eine Aussage machte, welche die Grundlage jedes Investmententscheids sein sollte, falls man nicht früher oder später mit den Realitäten konfrontiert sein will, denen man ausgewichen wäre, hätte man diese erkannt.
Gegenparteirisiko
Weiterlesen auf dem dreisprachigen geoökonomischem Blog von Peter Hänseler, ein in Moskau lebender Schweizer.
Quelle: https://voicefromrussia.ch/gold-ein-geopolitisches-thema-von-grosster-personlicher-brisanz/#
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