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Der nächste Crash ist geplant

Wer profitieren will … und wer die Zeche zahlen soll
von Prof. Dr. Eberhard Hamer*
30. März 2018
Endlich ist es soweit: Die HSH Nordbank  – Skandal-Landesbank von Hamburg und Schleswig-Holstein  – wird verkauft. Alles an diesem Verkauf ist ein Skandal:

Käuferin ist die berüchtigte, global operierende Rüstungsfirma und der Verleiher von Söldnerarmeen Cerberus, die zum Beispiel in der Ukraine, im Orient und in Afrika mit amerikanischem Geld Krieg führen, weil diese Kriege rechtswidrig und so brutal geführt werden, dass die Amerikaner sich wegen der Rechtsfolgen nicht trauen, diese mit eigenen Truppen zu führen. Die Käuferin ist also moralisch so ziemlich das letzte, was an Investoren in der Welt auf dem Markt ist. Öffentliche Institutionen dürften mit solchen Kriegs- und Kriminalorganisationen keine Geschäfte machen.

Der Kaufpreis beträgt 1 Milliarde Euro   – allerdings müssen die Verkäufer (die beiden Bundesländer Hamburg und Schleswig-Holstein) noch je etwa 7 Milliarden Euro, also ingesamt 14 Milliarden, Schulden übernehmen, also den deutschen Steuerzahler für die Unfähigkeit öffentlicher Amateurbanker und von der Anglo-Finanz eingesetzter Spekulanten büssen lassen.

Statt dass aber deswegen ein Aufschrei der Entrüstung durch unsere Medien ginge, wird das Ergebnis von der deutschen Regierungspropaganda auch noch gefeiert.

Alle Täter dieses Finanzskandals haben sich persönlich saniert, einer der Verantwortlichen, der bisherige Hamburger Bürgermeister Olaf Scholz, hat sich damit sogar erfolgreich für das Bundesfinanzministerium beworben.

HSH Nordbank   – Musterfall für hemmungsloses Spekulieren

Der Skandal HSH Nordbank ist ein Musterfall für die von der Anglo-Hochfinanz korrumpierten Banken der Welt zu hemmungslosen Spekulationsanstalten, zum Missbrauch der Währungen und der Finanzindustrie, für die weltweite Konzentration des Kapitals (Dollar-Imperium) und für die Hemmungslosigkeit und den moralischen Verfall unserer führenden Banker und Finanzpolitiker:

  • Machthaber wissen seit Jahrhunderten, dass die wirksamste Form von «Herrschaft» über ein Land nicht Militär und Politik, sondern das Geld ist: «Wer das Geld hat, der beherrscht die Welt.»
    Diese Macht über das Geld hat die Anglo-Finanz durch die Gründung von formal öffentlichen, real aber privaten Zentralbanken wie der FED (Federal Reserve Bank), der BOE (Bank of England), BOJ (Bank of Japan) oder durch mit ihren Leuten besetzte, formal-staatliche Zentralbanken wie die EZB (Europäische Zentralbank) geschaffen, so dass die führenden Zentralbanken der westlichen Welt in der Hand eines Finanzsyndikats eine geschlossene Machtgruppe bilden   – das Dollar-Imperium.

    «Da Geld an jeder geschäftlichen Transaktion beteiligt ist, und da ganze Zivilisationen buchstäblich mit der Qualität ihres Geldes aufsteigen oder untergehen, reden wir hier über eine enorme Macht, die im verborgenen operiert. Es ist die Macht, Illusionen zu schaffen, die zunächst ganz real erscheinen. Genau da liegt der Kern der Macht der FED».1
    Der Trend zur Zentralisierung des Geldes und Bankwesens nützt nicht nur den grössten Banken bei ihrer Macht über das Geld und damit über die Wirtschaft, sondern auch dem Staat, der das Geldsystem (Schulden) als alternative Form der Einnahmequelle nutzen kann.
    «Die Koalition aus Staat und Grossbanken bildet das entscheidende Rückgrat für die Zentralisierung von Geld und Kredit.»2
  • «Demokratie» ist Sozialpolitik mit immer höheren Sozialwohltaten für immer grössere Wählergruppen geworden, die mit Krediten der internationalen Banken finanziert werden. Für das Finanzkapital sind die Kredite ein Herrschaftsinstrument, zumal es unbegrenztes Geld für solche Machenschaften von der US-Hochfinanz durch ihr gehörende Zentralbanken schaffen kann. Es wird einfach neu gedruckt beziehungsweise elektronisch multipliziert.

Mit der Geldschwemme die Welt beherrschen

«Diese Geldschwemme ist die Macht, mit welcher die US-Hochfinanz die gesamte Welt beherrscht, sich durch Kredite dienstbar macht und diejenigen, welche ihr Geld angenommen haben, zu dauernden Schulduntertanen werden lässt.»3

  • John Perkins beschreibt, wie mit gefälschten Gutachten übermässige Kredite in die Länder gedrückt werden, wie mit Bestechung oder Drohungen die Regierungen kreditgeneigt gemacht werden. Wer gar zu widerspenstig ist, erleidet tödliche Unfälle wie die Präsidenten Torrijos (Panama), Roldos (Ecuador), Allende (Chile) und andere.
    «Die neue Form der Welteroberung liegt nur darin, dass sie nicht mehr vornehmlich militärisch Völker unterjocht, sondern den Völkern zuerst übermässig Kredite andient, um mit Hilfe von deren Schulden und Verzinsung die finanzielle und wirtschaftliche Herrschaft über dieses Volk zu erringen (Schuld-Zins-Knechtschaft). Das Ergebnis ist gleich: Auf beiden Wegen werden Völker dauerhaft tributpflichtig zu abhängigen Vasallen gemacht.»4
    «Die Weltherrschaft der US-Hochfinanz mit Hilfe von hemmungslos gedrucktem Geld, Krediten und Zinsen ist die neue Form des Imperialismus, die nicht mehr auf Bajonetten, sondern auf Schulden baut und damit über 100 Länder der Welt unterworfen hat.»5
  • «Um den beherrschten Ländern die Peinlichkeit der Untertänigkeit zu ersparen, bezeichnet Washington seine Vasallen offiziell als ‹Verbündete›, was eine Unabhängigkeit vorspiegelt, die diese Länder nicht besitzen.»6

    Ständig neugedrucktes Illusionsgeld

    So sind im Ergebnis finanziell alle Akteure miteinander verzahnt und voneinander abhängig: Das Finanzsyndikat muss mit ständig neu gedrucktem Illusionsgeld ständig neue Kredite schaffen, die Staaten dagegen müssen ständig neue Kredite aufnehmen (so dass es inzwischen zur höchsten Weltverschuldung aller Zeiten gekommen ist), und die Banken sind nicht nur Mittler der Zentralbankgelder an die Staaten, sondern spekulieren auch selbst auf Basis explodierender Geldmenge immer hemmungsloser mit Papiergeld. Dennoch kann keiner der Akteure wagen, den anderen zugrunde gehen zu lassen, weil mit einem einzigen Loch die gesamte Finanzblase platzen würde. Dies ist auch der Hintergrund, weshalb einer der US-Hochfinanz gehörenden «Investoren» die HSH Nordbank zurücknimmt, nicht aber deren Schulden, die abgetrennt zum Erhalt der Schuldknechtschaft sozialisiert werden.

Muster für den unvermeidlich kommenden Crash

- Der HSH Nordbank-Deal dürfte Muster für den unvermeidlich kommenden Crash der Finanzblase sein: Gewissenlose, von der Hochfinanz «beeinflusste», gesteuerte oder sogar bestochene Banker und Finanzpolitiker haben entgegen aller Bank-, Finanz- und Staatsgesetze längst nicht mehr tragbare Kredit- und Schuldtürme aufgebaut (Derivatevolumen 600 Billionen Dollar, Schulden 200 Billionen, Welt-Bruttoinlandsprodukt dagegen nur 80 Billionen). Platzt diese Blase,
•    würde die notwendige Abwertung (Währungsreform) alle privaten Gläubiger der Welt entreichern, die Zentralbanken (vor allem die FED) dagegen entschulden,
•    würde der auf Scheingeld beruhende Scheinwohlstand in den verschuldeten Ländern zusammenbrechen (Obama: «Man muss verstehen, dass ein Gutteil dieses Reichtums von Anfang an Illusion war.»), die Bevölkerung in den von der Hochfinanz ruinierten Schuldnerstaaten verarmen, die zur Geldmengenexplosion missbrauchten Privatbanken zerplatzen, viele überschuldete Länder in einen Staatskonkurs fallen, aber die Hochfinanz Wohlstandsgewinner dieses Crashs bleiben, weil sie sich nicht nur dadurch monetär entschulden (Währungsreform) kann, sondern vorher auch rechtzeitig dafür gesorgt hat, dass zum Beispiel in Europa nicht Einzelstaatsbankrotte, sondern ein gesamter EU-Bankrott stattfindet (durch Schulden, Haftungs- und Finanzunion, ESM) und der Crash wie 1929 zur weiteren Konzentration von Sachvermögen beim US-Finanzsyndikat dient. Letzteres wird also wie 1929 auch künftig wieder als Gewinner des grossen Weltfinanzcrashs seinen Realwohlstand (minus Geldschulden) vergrössern.

Gewinner und Verlierer

Wie bei der HSH Nordbank werden auch künftig die Vertrauensleute der Banken des Finanzsyndikats den von ihnen verursachten Zusammenbruch ihrer Banken schadlos überstehen. Ebenso werden die vom Finanzsyndikat gesteuerten Finanzpolitiker (Juncker, Draghi und ihre Truppe) das Schlachtfeld mit von den Steuerzahlern gesicherten Pensionen verlassen.

Alle korrupten, kriminellen, gewissenlosen Spieler des Finanzcasinos (Hochfinanzclique, Zentralbanken, Banken, Schuldenstaaten) werden am Ende des Spiels Gewinner bleiben. Verlierer dagegen sind die Steuerzahler dieser und der nächsten Generation, die mittelständischen Unternehmer, Arbeitnehmer, Sparer und Rentner. Und wieder einmal: Unverschämte Gewinne wurden privatisiert, aber alle Schuldenfolgen «in gemeinsamer Verantwortung» (Merkel) sozialisiert.
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* Prof. Dr. Eberhard Hamer ist Begründer des Mittelstandsinstituts Hannover sowie Autor und Herausgeber zahlreicher Bücher, unter anderem «Was tun, wenn der Crash kommt? Wie sichere ich mein Vermögen oder Unternehmen?» (10. Auflage 2008), «Der Welt-Geldbetrug» (2007) und «Visionen 2050. Wohin steuern wir? Trends und Prognosen für Deutschland und Europa» (2016).

1    Paul, Ron. «Befreit die Welt von der US-Notenbank», 2010, Seite 8
2    Paul, Ron, a.a.O., Seite 18
3    Hamer, Eberhard. «Der Welt-Geldbetrug», 2007, Seite 39
4     Hamer, Eberhard, a.a.O., Seite 39
5     Hamer, Eberhard, a.a.O., Seite 49
6     Roberts, Paul Craig. «Amerikas Krieg gegen die Welt», 2015, Seite 11  

Goldman Sachs im deutschen Finanzministerium

  1. zf. Am 19. März gab der Bundesfinanzminister und Vize-Kanzler Olaf Scholz bekannt, dass Jörg Kukies (50) künftig verantwortlich für die Europa-Politik und die Finanzmarkt-Politik sein wird. Kukies leitete mit Wolfgang Fink die US-Investmentbank Goldman Sachs in Deutschland und Österreich. Zuvor hatte er seit 2001 für die Bank in London und Frankfurt am Main gearbeitet.

    Quelle: https://www.zeit-fragen.ch/de/ausgaben/2018/nr-7-27-maerz-2018/der-naechste-crash-ist-geplant.html

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