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Video-Kolumne: Widerstand gegen Berlin

Unruhe in Europa wegen der deutschen Machtexpansion. Paris warnt Berlin und nähert sich Moskau
03. Dezember 2019
Weich und verbindlich, mit einem freundlichen Lächeln, aber dennoch präzise und nur mittelbar drohend, ertönt in Berlin der Ruf nach mehr Macht. Die Welt solle hören, dass die "Sprache der Macht" ganz Europa erfasse, lautet die Botschaft der deutschen Eliten und ihrer Brüsseler Gesandten, der EU-Kommissarin. Ihr geht es darum, mit der "Sprache der Macht" in der Welt zu bestehen.

Frau von der Leyen (EU-Chefkommissarin):

"Europa muss auch die Sprache der Macht lernen. Das heißt zum einen, eigene Muskeln aufbauen, wo wir uns lange auf andere stützen konnten, z.B. in der Sicherheitspolitik, zum anderen vorhandene Kraft gezielter einsetzen, wo es um europäische Interessen geht."

Der Brüsseler Schein, als sei es "Europa", das dringend mehr Macht und mehr "Muskeln" verlange - mehr Militär -, entspricht keiner Wahrheit. Die Mehrheit der Menschen will nicht mehr Macht und mehr Rüstungsausgaben, sie will mehr Geld für Soziales. Der Brüsseler Schein reflektiert nicht Europa. Er kommt aus Berlin wie die EU-Kommissarin und spiegelt den Ehrgeiz einer Wirtschaftsnation von erheblicher Stärke. Mehr Macht braucht Gewalt.

Liebe Seniora-Leserin, lieber Seniora-Leser,
schauen Sie unbedingt den Video-Beitrag und hören Sie Frau von der Leyen im Originalton. Mit schneidender Stimme spricht sie von "Muskeln" und sie meint damit das von ihr als Bundesverteidigungsministerin angestossene Multimilliardenprojekt «Future Combat Air System» (FCAS), das größte gemeinsame Rüstungsprojekt überhaupt. Bis zum Bau des ersten Kampfflugzeugs rechnen Insider mit Kosten von bis zu 80 Milliarden Euro.(ww)

Unsere neue Video-Kolumne finden Sie hier.

Die Text-Version finden Sie hier.

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