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Offener Brief an Bundeskanzer Scholz von Ursula Mathern: Mene mene tekel...

Womöglich noch mehr Gewicht aber haben all die Fake News, die Sie im Verbund mit den Medien uns  – verstärkt seit Februar letzten Jahres  – tagtäglich in die Hirne schrauben.
Von Ursula Mathern, Merxheim, 22.05.2023
05. Juni 2023

Offener Brief an den Bundeskanzler, alle Ministerien und den Bundespräsidenten

Sehr geehrter Herr Scholz, sehr geehrte Damen und Herren,

während die hiesigen Medien uns vom G-7-Gipfel in Hiroshima Winke-Winke-Bilder präsentierten und Sie Ihr übliches Mantra „Wir unterstützen die Ukraine, solange es notwendig ist“ wiederholten, außerdem ein verschärftes Vorgehen gegen China beschlossen (die Reaktion erfolgte prompt),  zeichnet ein Beitrag in der New York Times  (Biden und G7-Gipfelpartner ringen um Unterstützung in der Heimat - The New York Times  (nytimes.com) ein sehr anderes Bild. Der Kommentator spricht vom "'Club der einsamen Herzen` ,... in dem ungeliebte Staats- und Regierungschefs ihre innenpolitischen Probleme bedauern und Ideen austauschen können, wie sie wieder in die Gunst ihrer Wähler kommen können. Ein paar Tage weg von zu Hause, um sich auf der Weltbühne mit Gleichaltrigen auszutauschen, können eine willkommene Erleichterung für angeschlagene Führer sein, eine Chance, zu stolzieren und zu posieren und die Rolle eines Staatsmannes zu spielen, der die Kräfte der Geschichte formt. Aber ihre Probleme haben eine Art, ihnen zu folgen.... “

Über die Rede, die Sie, Herr Scholz, ein paar Tage zuvor beim  Treffen der Staats- und Regierungschefs des Europarats in Reykjavik hielten, schreibt der Spiegel: „In seiner Rede blickt er auf den Moment, wenn Russlands Krieg gegen die Ukraine einmal »enden wird«. Der Europarat müsse die Brücken nach Russland aufrechterhalten, sagt Scholz »zu den Vertretern und Vertreterinnen eines anderen Russlands, eines anderen Belarus«“. Im Klartext forderten Sie damit nichts Geringeres als einen Regime-Change in Russland und Belarus   – GEGEN die UN-Charta, die als Basis des Völkerrechts die Einmischung in die inneren Angelegenheiten anderer Länder strikt untersagt. (Olaf Scholz beim Europarat: »Russland hat Demokratie gewonnen und wieder verloren« - DER SPIEGEL)

Ein Blick auf die Karte zeigt, dass allein der europäische Teil Russlands bis zum Ural flächenmäßig in etwa dem gesamten Westen Europas entspricht, innerhalb dessen Deutschland nur einen Klacks ausmacht. Schon daran wird die ungeheuerliche Vermessenheit Ihrer Politik deutlich. 

Gestern meldete auch das russische Verteidigungsministerium die vollständige Kontrolle über Bachmut/Artjomowsk, die Stadt, von der Selenskyj noch im Dezember auf dem Capitol Hill behauptet hatte, der Kampf um Bakhmut werde wie die Schlacht von Saratoga (1777 während des amerikanischen Revolutionskriegs) „den Verlauf unseres Krieges um Unabhängigkeit und Freiheit verändern“. Nunmehr ist die Stadt nach seinen Worten „nur in unseren Herzen“. Wie viele Soldaten auf beiden Seiten bei dieser Schlacht ihr Leben verloren haben, kümmert ihn wohl ebenso wenig wie die Tonnen von Rüstungsmaterial, die dabei verpulvert wurden. Der ukrainische Oberbefehlshaber soll seit Tagen verschwunden sein, Selenskyj selbst macht sich in Kiew rar, bereist statt dessen die Hauptstädte der Welt   – Helsinki, Den Haag, Rom, den Vatikan, Berlin, Paris, London, Jeddah und Hiroshima.

SIE können noch soviel Militärgerät und Munition in die Ukraine schicken. Einem Sieg werden Sie damit nicht näher kommen, wie die Vernichtung ukrainischer Munitionsdepots, inklusive DU-Munition, durch eine russische Kinschal- Hyperschallrakete vor einigen Tagen belegte. Auf Jahre vergifteter Schwarzerdeboden und eine Richtung Europa ziehende Rauchwolke sind die Folge, selbst wenn das EU-Detektorsystem schnell abgeschaltet wurde.

WER IMMER 1 UND 1 ZUSAMMENZÄHLEN KANN, WÜRDE SPÄTESTESND JETZT DIE REISSLEINE ZIEHEN! NICHT SO SIE!  

UND IHRE BILANZ AN DER „HEIMATFRONT“?

- Fachkräfte verzweifelt gesucht! Allein in diesem Jahr fehlen laut ZDF 98.600 Erzieherinnen und Erzieher. (Zu wenig Personal in Kitas: Fachkräfte verzweifelt gesucht - ZDFheute)

- „Lehrermangel verschärft sich weiter“, meldet das Deutsche Schulportal (Prognose und Maßnahmen - Lehrermangel verschärft sich weiter (deutsches-schulportal.de). Nach Einschätzung  des Präsidenten des Deutschen Lehrerverbands, Heinz-Peter Meidinger, liegt die Zahl der unbesetzten Lehrerstellen in Deutschland zwischen 32.000 und 40.000. Bis 2035 dürfte der tatsächliche Lehrkräftemangel um ein vielfaches höher ausfallen als prognostiziert.

- „25 Prozent der Viertklässler können nicht richtig lesen“ zeigt sich neben vielen anderen der Stern alamiert. (Kinder: Jeder vierte Viertklässler kann nicht richtig lesen | STERN.de)

Das ist ein Verbrechen an den Kindern wie auch am Schulpersonal. - Im Ihnen so verhassten Russland hingegen wird Bildung traditionell hoch gehalten, wie mir erzählt wurde. 

- Personalmangel in der Pflege: „Um die bedarfsgerechte Versorgung sicherzustellen rechnet bspw. die Gewerkschaft ver.di mit einem Bedarf von allein 110.000 zusätzlichen Pflegefachkräften. Prognosen rechnen bis 2030 sogar mit einem Mehrbedarf von 300.000 Stellen“. (Personalmangel Pflege - Pflegenot Deutschland (pflegenot-deutschland.de)

- Ein weiteres Desaster: Die von Ihnen geplanten Krankenhausschließungen, die z. T. zu Unterversorgungen führen. „Vier Tage nach Schließung der Geburtenstation: Baby Adrian kommt auf Parkplatz zur Welt“ meldete der Merkur am 10.05.2023. (Vier Tage nach Schließung der Geburtenstation: Baby Adrian kommt auf Parkplatz zur Welt (merkur.de). Wo sind wir denn mit Ihrer tatkräftigen Unterstützung nur hingekommen, Herr Prof. Dr. Lauterbach? WAS FÜR EINE SCHANDE!     

Der Bereich der DASEINSVORSORGE (Aufzählung ohne Anspruch auf Vollständigkeit) gibt insgesamt ein verheerendes Bild ab, sei es aufgrund von FEHLPLANUNGEN, sei es durch KAPUTTSPAREN.

Für Tariferhöhungen der arbeitenden Bevölkerung oberhalb der Inflation ist angeblich kein Geld da.

Ein Beschleunigungsgesetz für Panzergerechten Autobahnausbau aber haben SIE ALLE flott abgenickt. (04.05.2023: Panzergerechter Autobahnausbau (Tageszeitung junge Welt). Für umme gibt’s den garantiert nicht! Solche Entscheidungen strafen Ihr Resumée zum G 7-Gipfel in Hiroshima Lügen, Herr Scholz, den Sie als produktiven Gipfel bezeichneten an einem ganz besonderen Ort   – einem Mahnmal dafür, „dass wir eine Verantwortung für Frieden und Sicherheit in der Welt haben“. (Rückblick auf den G7-Gipfel in Hiroshima | Bundesregierung) Weder dem Frieden noch dem Kampf gegen den Klimawandel ist damit gedient.  

Und auch mit Demokratie hat es nicht das geringste zu tun, wenn Sie permanent Entscheidungen gegen die objektiven Interessen der Bevölkerungsmehrheit treffen. - Laut einer Umfrage plädiert die Mehrheit der Deutschen für Verhandlungen mit dem Ziel der Beendigung des Kriegs. Ebenfalls eine Mehrheit der Befragten lehnt eine NATO-Mitgliedschaft der Ukraine ab. (Umfrage: Mehrheit für Verhandlungen zwischen Ukraine und Russland | STERN.de)

Bereits in materieller Hinsicht wirken Ihre Entscheidungen sich wahrlich gravierend genug aus, angesichts  der 14.000 Euro, die Sie bis dato jedem Haushalt für IHRE gigantischen Kriegsausgaben aufgehalst haben.

Womöglich noch mehr Gewicht aber haben all die Fake News, die Sie im Verbund mit den Medien uns   – verstärkt seit Februar letzten Jahres   – tagtäglich in die Hirne schrauben.

Zu den Realitätsverzerrungen, der Verharmlosung tatsächlicher Gefahren für die hiesige Bevölkerung durch einen Atomkrieg, der Zensur Ihnen missliebiger Medien, Cancel Culture für alle, die dem von Ihnen gesetzten Narrativ nicht folgen, hinzu kommt die Verfälschung der Geschichte.

Besonders eklatant und empörend zeigte sich dies in Ihrem Umgang mit dem Tag der Bedingungslosen Kapitulation der Wehrmacht und der Befreiung Europas vom Faschismus am 08. Mai. dieses Jahres.

Nicht einmal Veranstaltungen planten Sie, bei denen ausdrücklich der Befreier und der von ihnen gebrachten Opfer gedacht wurde, allen voran der Sowjetunion mit 27 Millionen Toten.

Bis auf eine Kranzniederlegung in der Julius-Leber-Kaserne im Rahmen einer von der französischen Botschaft organisierten Gedenkveranstaltung zum Kriegsende war auch seitens der Bundeswehr nichts angedacht.

Offizielle Vertreter Russlands und Belarus' luden Sie nicht ein. Mit Verweis auf den Ukraine-Krieg legten Sie sämtliche Kooperationen mit Russland „in Bezug auf Gedenken und Forschung zu NS-Verbrechen“ für unbestimmte Zeit auf Eis. Vom Bund geförderten zivilgesellschaftlichen Projekten haben Sie jegliche Kooperation mit staatlichen Stellen in Russland verboten. Das gilt selbst für Ausstellungen zu deutschen Verbrechen in russischen Museen. Nicht mal der Hauch einer Kritik an faschistischen Umtrieben in der Ukraine ist von Ihrer Seite zu vernehmen.

WAS FÜR EINE SCHANDE für Sie als „Repräsentanten“ eines Landes, das viele Jahre so stolz war auf die „Aufarbeitung seiner Vergangenheit“! Nicht mal der historischen Wahrheit wollten Sie Respekt zollen.

Bilden Sie sich wirklich ein, die älteren Semester hätten das alles nicht gemerkt?

Sehr geehrter Herr Scholz, sehr geehrte Damen und Herren,

die Schrift an der Wand zeichnet sich immer deutlicher ab. Mene mene tekel. Die Tage Ihrer Herrschaft dürften gezählt sein. Gewogen und zu leicht befunden dürfte das Urteil lauten.

Zuzuschreiben haben Sie das niemand anderem als sich selbst.

Ich bin mir sicher, dass nicht nur ich mir ein anderes Deutschland wünsche: mit einer Regierung, die nicht verlogen und korrupt ist; ein Land, in dem es gerecht zugeht; ein neutrales Land, das in Frieden mit anderen Ländern lebt und mit anderen Ländern gemeinsam alles daran setzt, dass es eine Zukunft für diesen Planeten gibt und die elementaren Bedürfnisse jedes/r Erdenbürgers/in erfüllt werden.

Ursula Mathern, Bachstr. 24, 55627 Merxheim - urs.math@gmx.net

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