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Aya Velazquez: Was erfahren wir aus den RKI Files? - Teil 1

Kernthesen zu den wichtigsten Textstellen der Protokolle des RKI-Krisenstabs, Zeitraum Mai bis Dezember 2021. Teil 1 einer mehrteiligen Analyse.
Von Aya Velazquez 02.08.2024 - übernommen von //substack.com/@ayavela

 

//substack.com/@ayavela">Aya Velázquez

Aug 02, 2024

Das Eingangsschild an der Pforte des Robert-Koch-Instituts. Credits: Privat, M11-P, APO Summicron 35

(Red.)Die freie Journalistin und studierte Sozial- und Kulturanthropologin Aya Velàzquez befasst sich seit langem mit dem Corona-Geschehen und die damit verbundenen Grundrechtseinschränkungen, die sie zu Recht als Angriff auf die freiheitlich-demokratische Grundordnung einschätzt. Ihre unermüdliche Aufarbeitung der RKI-Files hier nun in lesbare Form zu bringen kann nicht hoch genug eingeschätzt und gewertet werden(ww)

Es ist Tag 10 nach meinem Leak der Protokolle des Krisenstabs des Robert-Koch-Instituts. Die Veröffentlichung hat die Gemüter erhitzt: Einige Kommentatoren zweifelten deren Authentizität an, einige griffen das Team der Pressekonferenz zum Leak, bestehend aus Stefan Homburg, Bastian Barucker und mir, persönlich an. Was bei all dem Trubel für meinen Geschmack bislang etwas zu kurz kam, ist fundierte Textarbeit. Dies ist natürlich zum einen der Tatsache geschuldet, dass es sich schlichtweg um Unmengen Material handelt: Allein bei den Ergebnisprotokollen handelt es sich um etwa 4.000 PDF-Seiten, hinzu kommen tausende Seiten Zusatzmaterial. Kein Mensch kann in der Kürze der Zeit alles Seite für Seite gelesen haben - auch ich nicht. Was ich allerdings Seite für Seite gelesen habe, ist der Zeitraum von Mai bis Dezember 2021. Warum ab Mai 2021? Ich habe mich auf den Zeitraum fokussiert, der erst mit dem vorliegenden Leak bekannt wurde. Für den Zeitraum, den ich gelesen habe, möchte ich die wichtigsten Textstellen und meine daraus abgeleiteten Thesen im Folgenden zusammenfassen. Eine Fortsetzung folgt.

Der folgende Artikel ist zweiteilig aufgebaut: Im ersten Teil widme ich mich allgemeinen Erkenntnissen aus den Protokollen. Im zweiten Teil geht es um meine Erkenntnisse im Hinblick auf Kinder, da in allen bisherigen Publikationen zu den RKI-Protokollen Kinder immer zu kurz kommen, obwohl viele erschreckende Erkenntnisse zu den Hintergründen der Maßnahmen für Kinder in den Protokollen zu finden sind.
Um es prägnant zu halten, nenne ich jeweils meine These, und liefere im Anschluss die entsprechende Textstelle mit Datum und Seitenzahl als Beleg. So lässt sich überprüfen, ob ich die vorliegende Textstelle korrekt interpretiert habe. Grammatikalische, sowie Rechtschreibfehler in den Originalzitaten aus den RKI-Protokollen werden beibehalten, um den aktenkundigen Wortlaut nicht zu verfälschen. Schwarze Hervorhebungen sind meine eigenen, um die jeweilige Schlüsselstelle im RKI-Zitat, auf die ich meine These stütze, zu markieren. Einige RKI-Zitate tauchen doppelt auf, wenn sie zu mehreren Thesen passen. Herausgekommen sind 18 allgemeine Thesen, und 10 Thesen speziell im Hinblick auf Kinder und Jugendliche.

TEIL 1: Allgemeine Erkenntnisse aus den RKI-Protokollen

 Übersicht RKI-Files, Credits: Aya Velázquez

THESE 1: Die Forderungen nach der Booster-Impfung kamen zuerst von „Pfizer und der Politik“ - und nicht aus der Wissenschaft.

Beweise:

30.07.2021 / Seite 9:

Empfehlungen zu Booster stellen sich als komplex dar (versch. Grundimmunisierungen, Immundefiziente, Ältere etc.), wird auch in WHO/SAGE Arbeitsgruppe COVID-19 Vaccination diskutiert, bisher nur bei Sinovac/Sinopharm empfohlen, v.a. von Politik und Pfizer gefordert, bisher nicht ausreichend Daten vorhanden, Israel bildet Ausnahme mit Booster-Empfehlung, ggf. durch sehr enges Impfschema.“

03.09.2021 / Seite 13:

„Viele Diskussionen national und international zur Booster-Impfung, unterschiedliche Meinungen, ist politisch sehr beeinflusst. ECDC-Report sieht keine Dringlichkeit bei Booster-Impfungen, besser Erhöhung von Impfangeboten in Entwicklungsländern.“29.10.2021 / Seite 9

“Minister hat allen Booster-Impfung nahegelegt (ist von STIKO aber noch nicht empfohlen) und doppelte Impfung von Genesenen (hierzu liegen FG33 und WHO noch keine Daten vor) o Frage: Was bringt wirklich Zusatznutzen?“

THESE 2: Das RKI befürwortete sowohl die einrichtungsbezogene, sowie die allgemeine Impfpflicht.

Beweis:

26.11.2021 / Seite 9

„Eine Stellungnahme zur Impflicht wurde erarbeitet. Eine einrichtungsbezogene aber auch allgemeine Impfplicht wird vom RKI als sinnvoll erachtet. (.) Eine einrichtungsbezogene Impfpflicht lässt sich einfacher implementieren als eine allg. Impflicht.“

Gleichzeitig gab man aber nur einen Monat zuvor noch vor, gegen Zwang zu sein:

27.10.2021 / Seite 13 und 14

„Kampagne zur Boosterimpfung ab 10.11. setzt zu spät an, es gibt Überlegungen, Druck/Zwang auszuüben. (.) Zwangsmaßnahmen in Erwägung zuziehen, weil bestimmte Dinge nicht funktionieren ist bemerkenswert. Der Übergang vom politischen Vakuum zur neuen Regierung gelingt hoffentlich rasch.“

THESE 3: Das RKI wusste genau, wie sehr die Menschen im Land unter den Maßnahmen litten - verstärkte diese jedoch sogar noch.

Beweise:

07.05.2021 / Seite 6:

„Starke Heterogenität der Akzeptanz in Kreisen. Impfen und Testen in Greiz sehr akzeptabel, im Saale-Orla-Kreis nicht, hier Ausbrüche in Alten- und Pflegeheimen, Bewohnende wegen Verweigerung nur zu 50% geimpft, überraschende Gegenwehr aus Bevölkerung. Nicht- pharmazeutische Maßnahmen werden in beiden nicht geachtet.“

19.05.2021 / Seite 9:

„Thüringen hat das RKI gebeten mit dem Landrat und dem Amtsarzt des Saarle-Orla-Kreises in Kontakt zu treten. U. Rexroth und M. Jenny haben das Gespräch geführt. o Die Landesebene hatte den Eindruck, dass der Landrat nicht hinter den Maßnahmen steht. Dies hat sich im Gespräch anders dargestellt. Beispiel: 90%der Eltern schicken ihre Kinder in die Notbetreuung und die Mehrheit lehnen die Testung ab. (.) Auch öffentliche bekannte Todesfälle (Bürgermeister, ohne Vorerkrankungen) ändern Risikowahrnehmung nicht. - die Maßnahmen werden durchgesetzt, sehr viele Bußgeldbescheide. Heftige Reaktionen der Bevölkerung. o Zuletzt Rückgang der Zahlen, wird durch dasWetter erklärt. o Es soll versucht werden Leute aus der Community als Multiplikatoren zu gewinnen, ist aber schwer, da es eben solche Multiplikatoren gibt, die sich stark gegen die Maßnahmen einsetzen. Auch lokale Ärzte beteiligt.“

16.06.2021 / Seite 9:

„Starker Wunsch nach Deeskalation der Maßnahmen. Auch in Pflegeheimen besteht der Wunsch auf Testen zu verzichten. Wann wird Infektionsschutz wieder in die Hände der Menschen gelegt? Wenn wir in der Basisstufe sind. Beibehaltung von Maßnahmen bis alle ein Impfangebot bekommen haben.“

02.07.2021 / Seite 4 und 5:

„Aktuelle Risikoeinstufung als ‚hoch‘ wird von Laien nicht nachvollzogen, daher Anregung, ob eine differenzierte Risikoeinstufung in Abhängigkeit vom Impfstatus und ggf. Risikofaktoren vorgenommen werden sollte, ähnlich wie ECDC es macht. Diese Anregung soll für die kommende Mittwochssitzung von allen erwägt werden.“

THESE 4: Das RKI wusste, dass die Politik im Hinblick auf 2G-Maßnahmen Unsinn erzählte, wenn auf “Fremdschutz” verwiesen wurde - intern ging man lediglich von “Selbstschutz” aus. Das RKI widersprach der Politik jedoch nicht.

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