Alastair Crooke : Angst vor freier Rede
(Red.) Das, was Elsässer passiert ist, war ein Warnschuss und ein klarer Hinweis an alle! Das hat sich Frau Fäser [Näncy] nicht ausgedacht und auch Herr Haldenbach nicht - das ist das Drehbuch aus Langley and London. Die Botschaft: Wir wissen, dass wir lügen und dass ihr das wisst. Haltet das Maul, sonst gibts nichts mehr zu Essen!(am)
Übersetzung und Transkript von Andreas Mylaeus
Andrew Napolitano:
Hallo zusammen, hier ist Judge Andrew Napalitano für Judging Freedom. Heute ist Montag, der 9. September 2024. Alastair Crooke über: „Wer hat Angst vor der freien Rede?“
Alastair, einen schönen guten Tag, mein Freund, und wie immer herzlich willkommen und danke für all die Zeit, die Sie uns schenken. Ich möchte mit Ihnen über Ihren faszinierenden Artikel von heute Morgen über die Redefreiheit sprechen, die im Westen unter Beschuss geraten ist. Aber bevor wir das tun, möchte ich wie immer kurz auf die neuesten Nachrichten aus Israel und der Ukraine eingehen.
Reuters berichtet heute Morgen, dass Premierminister Netanjahu gestern der Öffentlichkeit mitgeteilt hat, dass er der IDF den Befehl gegeben hat, sich auf eine Invasion des Libanon vorzubereiten. Wissen Sie, ob dies wahr ist und wenn ja, ob es klug ist?
Alastair Crooke:
Ja, ich kann Ihnen sagen, was er gesagt hat. Er sagte: „Ich habe die israelische Armee und alle Sicherheitskräfte angewiesen, sich darauf vorzubereiten, die Situation zu ändern.“ Er bezieht sich damit auf die Situation im Norden Israels. „Und es gibt keine Möglichkeit, dass wir in der derzeitigen Situation so weitermachen.“ Das ist die Gaza-Westbank-Situation. „Und wir sind verpflichtet, alle Bewohner des Nordens sicher in ihre Häuser zurückzubringen.“
Ich denke, dass zwei Dinge die Situation, den kurzen Hiatus, den wir hatten, in dem die Dinge sowohl mit dem Libanon als auch mit dem Gaza-Streifen weitergingen wie bisher, verändert haben, waren wirklich diese zwei Dinge: Ende letzter Woche verkündete Netanjahu in einem Interview auf Fox News, dass er sagte: „Schauen Sie, es gibt keinen Deal. Es gibt kein Abkommen, das auch nur wahrscheinlich bevorstehen würde, und die Vorstellung, dass es die Aussicht auf ein Abkommen gibt (gemeint ist der Deal für die Freilassung der Geiseln und ein Ende des Konflikts in Gaza), das ist eine Falschmeldung. Es ist nicht wahr.“ Er widerspricht also völlig dem Weißen Haus und sagt: „Es gibt kein Abkommen und es steht nicht unmittelbar bevor und es ist nicht wahrscheinlich.“
Ich denke also, dass Israel wirklich nur noch zwei Optionen hat, wenn ein Abkommen ausgeschlossen ist. Ich meine, das war die eine Option. Die einzige andere Option ist, das Problem mit der Hisbollah zu lösen. Und so haben wir in dieser Zeit bereits eine Veränderung gesehen, die in der internationalen Presse viel weniger beachtet wurde. Aber das Westjordanland wird wirklich nach dem Gaza-System behandelt. Es gibt diese großen Angriffe. Palästinenser im Westjordanland werden von einem Ort zum anderen geschickt. Sie werden aufgefordert, dieses Gebiet zu verlassen und in dieses Gebiet zu ziehen, ein „sicheres“ Gebiet. Es gibt wirklich schwere Angriffe auf die Infrastruktur des Westjordanlandes. Und mit Infrastruktur meine ich Dinge wie Schulen und öffentliche Gebäude. Es sind keine militärischen Gebäude. Es gibt also viele Tote. Es nimmt jetzt wirklich den Anschein an [wie in Gaza].
Und die israelischen Streitkräfte haben sehr deutlich gesagt: „Das kann nicht länger so weitergehen. Es ist explosiv!“ Das ganze... ich spreche vom kleineren Gazastreifen und dem Westjordanland ist zu einem explosiven Thema geworden. Und deshalb sagt er jetzt: „Nun, jetzt habe ich jedes Abkommen über Gaza ausgeschlossen. Dann müssen wir jetzt zur nächsten Stufe übergehen.“
Und die Israelis sind wieder stärker polarisiert in dem Sinne, dass sie nicht mehr dagegen opponieren. Ich meine aschkenasische europäische Juden, die sich online sehr deutlich geäußert haben: „Wenn es einen Knopf gäbe, mit dem ich alle Palästinenser aus dem Gazastreifen entfernen könnte, würde ich ihn sofort drücken.“ Dies ist im Moment das beliebteste Mem in Israel. Die Polarisierung wird also in beide Richtungen zunehmen.
Und ich glaube, dass der europäische, liberale Teil der israelischen Bevölkerung jetzt begreift und sieht, dass die Rechten auf dem Vormarsch sind und dass es nicht viel gibt, was die Linke tun kann, um sie aufzuhalten. Sie hofften, dass die Proteste die Regierung zu Fall bringen würden. Sie haben die Regierung nicht zu Fall gebracht. Die Regierung macht weiter, und jetzt gehen sie auf die Hisbollah los.
Ich denke, das ist ganz klar, denn der Befehlshaber des US-Zentralkommandos, General Kurilla*, war gestern im israelischen Nordkommando in Safed (Tzfat) in Israel und hat sich dort mit hochrangigen IDF-Offiziellen getroffen, um den Krieg gegen den Libanon zu besprechen, die Fortschritte in den Kämpfen der letzten Monate, wie er sagt, gegen die Hisbollah und die umfangreichen Vorbereitungen für die Möglichkeit eines totalen Krieges und eines umfassenden Feldzuges, der im Norden ausbrechen könnte. Ich meine, Amerika ist also bestens vorbereitet. Er ist vor Ort und sieht sich das an.
Und ich denke, der eigentliche Auslöser für die Verschiebung aus dem Hiatus war eine Nachricht, die auf Kanal 13, einem hebräischen Sender, ausgestrahlt wurde und in der es hieß, dass die US-Regierung eine ziemlich klare Botschaft an Israel geschickt habe, in der es hieß: „Wir können diese Flugzeugträgergruppen nicht ewig in der Region halten.“ Mit anderen Worten: „Kommt endlich klar mit der Sache!“
Andrew Napolitano:
Wir müssen also zu dem Schluss kommen, dass Netanjahu diese Erklärung nicht abgegeben hätte, wenn er sich nicht die nötige Unterstützung durch die Vereinigten Staaten gesichert hätte. Aber kann es sich die IDF leisten, sich so sehr zu verausgaben? Netanjahu wird in Gaza nicht nachlassen. Woher soll er die Truppen nehmen, um sie in den Norden zu schicken?
Alastair Crooke:
Nun, ich denke, die Tatsache, dass Korella nicht im eigenen Zentralkommando ist, sondern in Israel, um diese Operation gegen den Libanon zu besprechen – er war gestern dort und hat sich die Vorbereitungen angesehen. Er spricht sowohl über die amerikanischen als auch über die israelischen Vorbereitungen. Es ist also klar, dass er grünes Licht dafür hat. Die Amerikaner werden vielleicht versuchen, den Konflikt irgendwie einzudämmen, damit er sich nicht zu einem großen regionalen Krieg ausweitet. Aber wie heißt es doch so schön? „Man hat seine Pläne, bis man einen Schlag ins Gesicht bekommt, und dann ändert sich alles und die Pläne verschwinden.“
Andrew Napolitano:
Welche denkbare rechtliche oder moralische Grundlage gibt es für amerikanische Truppen oder das Militär oder die Marine oder die Luftwaffe, um den Libanon anzugreifen?
Alastair Crooke:
Oh, überhaupt keine. Ich meine, der Libanon ist ein souveräner Staat. Er hat eine Regierung. Er hat ein Parlament. Er ist ein souveräner Staat. Man wird sich – fälschlicherweise, wie Sie wissen – auf die Verteidigung von Israel berufen. Aber eigentlich hat die Hisbollah Israel nicht per se angegriffen. Ja, sie haben pari passu** angegriffen, Auge um Auge. Als die Israelis Hisbollah-Offiziere und Hisbollah-Mitglieder angegriffen haben, haben sie mit Angriffen auf israelische Streitkräfte geantwortet. Aber es gab keinen Angriff auf Israel an sich. Es gab „Zivilisten für Zivilisten“, „Militär für Militär“, „Militärposten für Militärposten“. Das ist die Gleichung, die vor einiger Zeit festgelegt wurde. Sie ist auch heute noch in Kraft. Das war die Gleichung, der Israel in der Vergangenheit zugestimmt hatte. Das ist nichts Neues, nichts, was ausschließlich die Hisbollah betrifft.
Es gibt also keine Rechtfertigung dafür. Und abgesehen davon, dass es keine Rechtfertigung gibt, ist es hochgefährlich, denn natürlich – Sie haben es wahrscheinlich gesehen oder vielleicht auch nicht, weil es im Westen nicht so sehr thematisiert wurde – aber Jordanien war am Wochenende eine Art explosiver Punkt. Ein jordanischer Militäroffizier hatte drei Israelis am Grenzübergang zwischen Jordanien und Israel im Westjordanland getötet. Und die Proteste in Amman waren enorm und sehr, sehr laut und forderten direktes Handeln. Und ich denke, das ist... ich will nicht sagen, dass das jetzt von Jordanien aus geschehen wird, aber was ich sagen will: Es gibt Ihnen einen Eindruck davon, dass diese Sache... Sie kann sich sehr, sehr schnell entzünden und blitzschnell ändern.
Ich meine, die jordanischen Streitkräfte sind im Moment nicht beteiligt. Aber ich meine, das könnte sich mit einem Ereignis ändern. Ich meine, es ändert sich praktisch alles. Die Lage in Jordanien, Ägypten und in vielen anderen Teilen ist sehr, sehr angespannt. Also ja, es ist sehr gefährlich.
Andrew Napolitano:
Wie würden andere Länder auf einen bedeutenden Einmarsch der IDF in den Libanon reagieren, der von den USA unterstützt wird?
Alastair Crooke:
Wir werden an vielen Orten eine Mobilisierung erleben. Wir werden viel mehr Aktionen von den Houthis sehen. Und vom Irak werden wir es auch sehen. Aber wir werden es vor Ort in Jordanien sehen. Und, wissen Sie, es gibt nicht viel, was die Jordanier wirklich davon abhalten würde, einfach den Fluss zu überqueren und in die Westbank einzudringen.
Ich weiß nicht, ob das passieren wird, aber es gibt viele Informationen, dass das Teil der Planung war.
Andrew Napolitano:
Wir schalten um zur Ukraine. In der Militärakademie in Poltawa wurden zuletzt 720 Tote gezählt. Wie bedeutsam ist das?
Alastair Crooke:
Nun, das ist sehr bedeutsam, und es ist eine wichtige Botschaft, denke ich, nach Ramstein. Es gab ein Treffen von etwa 50 Befürwortern des Krieges in der Ukraine, die alle zusammen die USA unterstützen und das... Und es war ziemlich interessant, dass Austin, der dort war, den Einsatz von Langstreckenraketen in das tiefere Russland nicht unterstützt hat und auch die NATO-Mitglieder vor Ort nicht. Aber eines der Dinge, über die sie zu sprechen begannen, war die verstärkte Ausbildung von Soldaten und Technikern vor Ort, und genau das ist natürlich geschehen. Schweden ist jetzt eine NATO-Macht und hat versucht, die Ukrainer für den Einsatz eines schwedischen AWACs, eines modernen Radar- und Abfangflugzeugs von Saab, auszubilden. Dies ist der Bereich, in dem die NATO einen gewissen Vorteil gegenüber Russland hat, und zwar im Bereich der so genannten ISR (Intelligence, Surveillance, Reconnaissance). Sie liefern den Ukrainern alle Details direkt ins Visier. Die Ukrainer brauchen also nur auf den Knopf zu drücken, und die Rakete wird abgefeuert. Alle diese Zielvorgaben kommen von dort, und sie schulen die Ukrainer im Umgang damit und in der Nutzung des schwedischen AWACS-Systems. Dies war also eine sehr klare Botschaft: „Wir werden diese Ausbildung in diesem Land nicht dulden.“ Es handelt sich um eine sehr gezielte Eskalation gegen die Ausbilder und die hinter den Kulissen stattfindende Unterstützung der NATO für alles, was die Ukraine tut. Das ist also ein Teil davon.
Und ich denke, ich möchte nur darauf hinweisen – aber ich möchte es nicht weiter ausführen –, dass Russland intensive Gespräche mit Teheran führt und ich denke, dass es eine sehr klare Absprache mit China gibt, dass sie gemeinsam eine Antwort auf diese Zeit vor den US-Wahlen abwägen. Ich sage nicht, dass sie eine koordinierte militärische Antwort geben werden. Aber ich sage, dass es einen intensiven Austausch zwischen ihnen darüber gibt, was passieren würde und wie sie reagieren würden, und wie Russland und der Iran reagieren würden. Denn natürlich ist der Iran jetzt ein strategischer Partner Russlands, und Russland ist besorgt darüber, dass – wie ich schon sagte – in dieser Zeit etwas passieren kann, wie wir es gerade gesehen haben und was in Jordanien passiert ist. Die ganze Sache kann sich in dieser Region sehr, sehr schnell entzünden. Sie wissen, dass es wie trockener Zunder ist, und ein kleiner Zwischenfall kann ihn ausweiten, und wer weiß, wohin uns das führen wird.
Wir haben am Wochenende gesehen, dass Israel, was etwas ungewöhnlich war, größere Angriffe in Syrien und auf einen angeblichen iranischen Stützpunkt des IRGC (Islamisches Revolutionsgardenkorps) durchgeführt hat. Bei diesen Angriffen wurden zahlreiche Menschen getötet. Die Angriffe wurden vom Libanon aus nach Syrien durchgeführt. Nun, Russland ist in Syrien stark engagiert. Es wird sich nicht einfach völlig abseits halten. Ja, Putin wird geduldig sein. Aber es gibt Grenzen.
Andrew Napolitano:
Es ist interessant, dass Sie Russland und den Iran erwähnen, denn wenn man dem Biden-Justizministerium zuhört, sind Russland und der Iran die großen Satane, die heimlich amerikanische Gelder nutzen, um das zu fördern, was die Regierung als Desinformation bezeichnet – im Grunde eine freie Meinungsäußerung –, die die Regierung nicht gutheißt.
Aber zurück zu Europa. Warum haben die europäischen Eliten Angst vor der Meinungsfreiheit?
Alastair Crooke:
Aus dem gleichen Grund. Weil sie von der gleichen Struktur abhängig sind. Dieser so genannte Krieg gegen Populismus und Desinformation ist ein sehr ernster Krieg, weil er ein wirklich wichtiges Prinzip untergräbt, nämlich die Scharade, die auferlegt wird, um sicherzustellen, dass, wer auch immer die Wahlen in Europa oder in Amerika gewinnt, den Prinzipien des Tiefen Staates verpflichtet ist, jenen, wie ich sie genannt habe, wichtigen Tiefenstrukturen der Interessen des Establishments, ob diese Interessen nun finanzieller Art sind oder Interessen wie die Unterstützung Israels, die uneingeschränkte Unterstützung Israels, die Feindschaft zu Russland: Diese tiefen Strukturen dürfen aus ihrer Sicht nicht in Frage gestellt werden.
Nach 2016 kamen also sowohl in Europa als auch in Amerika die Mächtigen, die Machtmakler (power brokers), die wir nicht sehen, die unsichtbaren Machtmakler, zu dem Schluss, dass die Demokratie für sie nicht funktioniert. Bisher war es immer so, dass der richtige Kandidat – egal ob Demokrat oder Republikaner – ein Unterstützer der Politik des Tiefen Staates sein würde und diese tiefen Schlüsselstrukturen nicht in Frage stellen würde, die so viele US-Interessen auf der ganzen Welt untermauern und tatsächlich unterstützen, sowohl finanzoligarchische als auch all diese anderen Interessen. Das sind diese unausgesprochenen, geheimen Elemente der Politik, die in keiner Wahl eine Rolle spielen und in keiner Wahl diskutiert werden dürfen, und es darf nur eine Galionsfigur auftauchen, von der wir wissen, dass sie diese unterstützen wird.
Und nach 2016 hatten wir dann diesen außergewöhnlichen Umbruch in Amerika, dass die Demokratie nach deren Meinung die Demokratie untergräbt. Das ist buchstäblich das, was sie sagen. Und die New York Times wurde mit Artikeln überschwemmt, in denen es hieß: „Der erste Zusatzartikel kann eine Bedrohung sein.“ „Der Oberste Rat, ist er eine Gefahr für die Zukunft?“ Andere Artikel legen nahe, dass die Demokratie nicht die richtige Antwort bringt. Wenn sie Trump bringen kann, dann stimmt etwas mit der Demokratie nicht.
Und so sind wir zu diesem, wie ich es nenne, „gesamtgesellschaftlichen Ansatz“ gekommen, um mit Populismus umzugehen, mit dem Gefühl der Bedrohung durch Desinformation, indem wir die Realität managen. Es war ein Versuch, die Realität zu managen und populistischem Denken entgegenzuwirken und es zu „entlarven“. Aber sie taten es nicht direkt. Es war eine Stufe weiter entfernt. Es gab also diese Geschäftswelt der „gesamten Zivilgesellschaft“, die Welt der Sicherheit. Bis zu 60 Universitäten zahlten Milliarden, um ein Ökosystem zur Verteidigung gegen Populismus und gegen Fehlinformation, Desinformation, wie sie es sahen, zu errichten, um die Fähigkeit zu schützen, die richtigen Kandidaten bei einer Wahl in Position zu bringen.
Sie konnten es sich nicht leisten, Wahlen abzuhalten, bei denen Leute gewählt wurden, die diese Dinge nicht unterstützten und Dinge wie die Ukraine oder Israel in Frage stellen konnten... Das war für den Tiefen Staat inakzeptabel. Also mussten sie dieses Ökosystem bilden, ein riesiges Ökosystem der Abwehr gegen uns, zur Verwaltung der Realität. Und die Verwaltung der Realität hat uns den Unterbau der Lügen beschert. Alles ist Lüge. Wir haben einen Unterbau aus Lügen.
Wenn Sie am Wochenende zugehört haben... Der Chef des MI6 und der CIA hat einige offensichtliche Aussagen über Russland und die Ukraine gemacht, die nicht mit den tatsächlichen Verhältnissen übereinstimmen.
Und ich denke, was sich mit diesem Krieg ändert, ist das, was wir mit dem Krieg gegen Telegram, mit dem Krieg gegen Elon Musk, gegen Twitter gesehen haben. All diese Dinge bedeuten nicht so sehr: „Ja, wir erkennen die Lügen!“ Es spielt für sie keine Rolle, dass wir die Lügen sehen können, dass die Aussagen nicht wahr sind. Es sind vielmehr Anweisungen. Es ist mehr als Propaganda. Es sind Anweisungen. Ein Beispiel: Sie sehen, was in Gaza passiert ist. Es gab einen Zwischenfall in Gaza, und Sie sehen: die Gebäude stehen in Flammen, und Sie sehen Kinder, Teile von Kindern, die auf den Straßen herumliegen, und es ist, als ob Sie auf einer Autobahn sind und die Polizei kommt und jemand sagt: „Bitte fahren Sie weiter! Das ist nichts für Sie! Schenken Sie dem keine Beachtung! Das ist etwas anderes! Fahren Sie einfach weiter und ignorieren Sie es!“ Sie werden angewiesen, es zu ignorieren, so zu tun, als hätten Sie nicht gesehen, was in Gaza vor sich geht, als hätten wir nicht gesehen, was in Israel passiert. Als ob es einen großen Unfall am Straßenrand gegeben hätte, und Sie kommen vorbei und Sie sehen all das, und Sie gehen zur Polizei und die sagt: „Nein! Hier gibt es nichts zu sehen! Hier gibt es nichts zu sehen! Bitte gehen Sie weiter! Es ist alles vorbei!“
Sie werden angewiesen, so zu tun, als hätten Sie es nicht gesehen. Und es ist überall das Gleiche. Dieser ganze Unsinn, den man uns erzählt: Wir sollen so tun, als ob wir nicht sehen könnten, was in der Ukraine passiert ist. Wir dürfen nicht sehen, was in Russland passiert. Wir sollen so tun, als ob wir nicht sehen, was in der Ukraine und in Russland passiert, denn das ist eine Anweisung und soll die Umstände schaffen, unter denen sie wieder zum alten Zustand zurückkehren können und wieder die Interessen des Tiefen Staates umsetzen können, jene tiefen, unausgesprochenen, manchmal geheimen Interessen, die alle vier Jahre fortgesetzt werden sollen. Sie dürfen nicht in Frage gestellt werden. Sie dürfen nicht zulassen, dass ein Trump in Frage stellt, ob die Sanktionen gegen den Iran eine gute Idee waren. Sie wollen nicht, dass er einige der wirtschaftlichen Interessen der Oligarchen rund um den Globus in Frage stellt, die Rohstoffe oder Zinsen aus anderen Staaten beziehen. Das darf ihrer Ansicht nach nicht in Frage gestellt werden, und deshalb war 2016 der Wendepunkt, der dieses neue Management der Gesellschaft hervorgebracht hat, und wie ich schon sagte, werden wir nicht einmal aufgefordert, das alles zu glauben. Wir werden nur angewiesen: „Hier gibt es nichts zu sehen! Kommt schon, geht weiter! Ihr habt es nicht gesehen!“
Andrew Napolitano:
Faszinierend! Faszinierendes Argument. Letzte Woche auf der osteuropäischen Wirtschaftskonferenz, an der auch der russische Präsident Putin teilgenommen hat, hat der malaysische Premierminister einige sehr interessante Bemerkungen über Menschen gemacht, die vorgeben, nicht zu sehen, was sie gesehen haben. Schnitt Nummer sieben.
Anwar Ibrahim (Premierminister von Malaysia):
Ich denke, die Mehrheit der Länder hat eine Position eingenommen, die die Anerkennung des Staates Palästina einschließt, aber warum geschieht das nicht? Wegen der Unnachgiebigkeit Israels und leider mit der vollen Unterstützung der Vereinigten Staaten. Sie geben ihm sogar stehende Ovationen, obwohl Gräueltaten begangen wurden. Deshalb frage ich meine Kollegen auch im Westen: Wo bleibt die Menschlichkeit? Wo? Warum reden Sie von Gerechtigkeit? Warum predigen Sie uns etwas von Menschenrechten und Demokratie? Warum gibt es diese Widersprüche, wenn es um die Behandlung von Problemen geht, die in der Welt passieren? Und wieder... [Beifall]
Andrew Napolitano:
Er hat Recht – oder?
Alastair Crooke:
Ja. Aber wissen Sie, all das und all diese Dinge unterstreichen den grundlegenden Punkt. Es gibt eine weit verbreitete Auflösung in Europa. Wir haben es bei den deutschen Wahlen gesehen. Wir sehen es in Amerika. Es gibt ein weitverbreitetes Misstrauen gegenüber den Eliten und gegenüber den Medien, und so versuchen sie – und das ist ein ziemlich verzweifelter Versuch – durch dieses Ökosystem der Desinformation uns zu sagen, uns zu belehren, dass wir weiterhin so tun sollen, als sei alles in Ordnung und dass sie es gut hinbekommen. Aber jeder kann sehen, dass das einfach keinen Sinn macht. Es funktioniert nicht, und die Sache ist die, dass die Hinterzimmer-Machenschaften jetzt viel sichtbarer werden. Es dringt bis an die Oberfläche durch, und wir können sehen, dass es falsch ist und was falsch läuft.
Andrew Napolitano:
Am Samstag haben wir alle etwas gesehen, was Sie – ungeachtet Ihrer Geschichte im Bereich der Diplomatie – wohl noch nie gesehen haben, nämlich dass der Chef des MI6 und der Chef der CIA zur gleichen Zeit im selben Raum an einem öffentlichen Ort vor Publikum aufgetreten sind. Was hatte es damit auf sich?
Alastair Crooke:
Nun, was sie gesagt haben, war interessant, weil sie nichts gesagt haben. Ich denke, es ist klar, dass sie die Prinzipien, über die sie gesprochen haben, unterstrichen haben: Dass Russland geschwächt ist und es der Ukraine gut geht. Ich meine, wie gesagt, Sie wissen schon...
Andrew Napolitano:
All diesen Unsinn...
Alastair Crooke:
Ganz genau. Aber wir sollen es nicht glauben. Das ist die Anweisung an Europa nach den deutschen Wahlen, die gezeigt haben, dass in den Bundesländern Thüringen und Sachsen die Hälfte der Bevölkerung ein Ende des Krieges in der Ukraine, einen Frieden mit Russland in diesen großen deutschen Bundesländern will. Dies wird sich auch in Brandenburg am 22. September widerspiegeln. Sie sehen den Meinungsumschwung in der Bevölkerung: 60% in Thüringen und 46% in Sachsen für die Nicht-Establishment-Parteien. Sofort begannen einige der etablierten Medien zu sagen: „Nun, wissen Sie, diese Leute, die für die AfD oder für Sarah Wagenknecht gestimmt haben, hören Sie, das sind keine wirklich diplomatischen Stimmen. Das ist keine Diplomatie. Sie sind Populisten, also zählen sie nicht so viel. Also sollten wirklich die etablierten Parteien die Regierung bilden und die Wahlergebnisse ignorieren.“
Ich meine, das ist also Teil der Botschaft. Wir können sehen, was der Chef des MI6 und der CIA gesagt haben. Die meisten – natürlich nicht alle – in den USA und in Europa verfolgen das nicht so genau. Sie sind mehr mit den alltäglichen Dingen beschäftigt. Aber nichtsdestotrotz war dies eine Botschaft. Wir sagen, das ist es: „Tut so, als ob es das ist, was ihr seht! Tut so, als ob es so wäre!“ Denn ansonsten ist die Botschaft für die Menschen sehr klar: „Ihr seid für die Ukraine, ihr seid für den Krieg in der Ukraine. Wenn ihr das nicht seid, wenn ihr Kritik übt, denkt daran, wie sich das auf euren Job auswirken wird! Denkt daran, wie es sich auf andere Aspekte eures Lebens auswirken wird!“ Das ist der Punkt, den sie ansprechen. Sie wissen, dass das die Anweisung ist. Die Anweisung lautet: „Überlegen Sie sich Ihre Karriere genau! Überlegen Sie sich gut, ob Ihre Bank bereit sein wird, eine Zusammenarbeit mit Ihnen fortzusetzen!“ Das ist die Essenz dieser Botschaft.
Andrew Napolitano:
Alastair Crooke, ich danke Ihnen, mein lieber Freund. Faszinierend! Faszinierende Informationen für uns hier in den USA in aller Herrgottsfrühe zu Beginn des Tages und zu Beginn der Woche. Ich weiß das sehr, sehr zu schätzen. Wir sehen uns nächste Woche wieder, mein lieber Freund.
Alastair Crooke:
Okay, vielen Dank. Ich danke Ihnen.
Andrew Napolitano:
Natürlich. Im weiteren Verlauf des Tages haben wir einen vollen Tag für Sie. Ray McGovern um 10.00 Uhr Ost, Larry Johnson um 11.00 Uhr Ost. Anya Parampil um 12 Uhr. Ralph Nader, der große Ralph Nader um 2 Uhr Ost und mein lieber Freund und ehemaliger Kollege Charlie Gasparino, einer der klügsten Wirtschaftsexperten, die ich kenne, um 3 Uhr Ost.
Sie alle wissen, dass es unser Ziel ist, bis Weihnachten 500.000 Abonnements zu erreichen. Wir sind auf dem besten Weg dorthin. Wir nähern uns 440.000. Bitte liken und abonnieren Sie den Kanal. Das hilft uns, die Botschaft an Sie weiterzugeben.
Judge Napolitano für Judging Freedom.
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* ChatGTP: General Michael „Erik“ Kurilla ist der derzeitige Befehlshaber des Zentralkommandos der Vereinigten Staaten (CENTCOM), eine Position, die er seit April 2022 innehat. Das CENTCOM ist für die Militäroperationen der USA im Nahen Osten, in Zentralasien und in Teilen Südasiens zuständig und beaufsichtigt kritische Regionen wie Afghanistan, Irak, Syrien und Iran.
Bevor er das CENTCOM leitete, hatte General Kurilla eine umfangreiche Militärkarriere hinter sich, unter anderem als Kommandeur des XVIII. Luftlandekorps und in früheren Einsätzen in verschiedenen Kampfgebieten, darunter Irak und Afghanistan. Er ist bekannt für seine Erfahrung in der Terrorismusbekämpfung und seine Führungsqualitäten in militärischen Einsätzen, bei denen viel auf dem Spiel steht. Seine Karriere spiegelt eine Mischung aus Kampferfahrung und strategischem Überblick in unbeständigen Regionen wider.
General Kurilla ist für seinen taktischen Scharfsinn und seine profunden Kenntnisse des Nahen Ostens und Zentralasiens weithin geachtet. Seine Führungsqualitäten spielen eine wichtige Rolle bei der Gestaltung der US-Militärpolitik und des Engagements in diesen kritischen Regionen.
** „pari passu“ ist ein juristischer Begriff, der „im gleichen Schritt“ oder „gleichberechtigt“ bedeutet. Er wird oft im Zusammenhang mit der Gleichrangigkeit von Gläubigern oder Forderungen verwendet, drückt jedoch keine direkte Reziprozität aus.
Quelle: https://www.youtube.com/watch?v=mnm9Vzrpkrg
Die Übersetzung und das Transkript besorgte Andreas Mylaeus
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