Dokumentarfilm über das Leben und den aufopferungsvollen Patriotismus von Gennadi Sjuganow, dem Führer der Kommunistischen Partei Russlands
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Das russische Fernsehen zur Hauptsendezeit besteht nicht nur aus Nachrichten von der Front im Ukraine-Krieg oder aus Nachrichten über die terroristische Zerstörung ziviler Ziele durch das "Kiewer Regime". Neben den unvermeidlichen "Serien", in denen Femme-fatale-Intrigen in glamourösen Hollywood-Immobilien spielen, gibt es auch Programme, die zum Nachdenken anregen und Substanz haben. Das war gestern Abend der Fall, als der Sender Rossiya 1 einen 46-minütigen Dokumentarfilm über Gennadi Sjuganow, den jahrzehntelangen Führer der Kommunistischen Partei der Russischen Föderation, ausstrahlte, der in diesen Tagen seinen 80sten Geburtstag feiert.
Der Film trägt den Titel "Правда Зюганова", ein Wortspiel [Prawda = wörtlich: Wahrheit], das "die Wahrheit über Sjuganow"bedeutet und gleichzeitig auf die Parteizeitung "Prawda" verweist, in der er so prominent ist. Das am Ende aufgeführte Produktionsteam scheint das normale Personal des Senders zu sein, ohne einen Superstar als Regisseur. Der wichtigste Beitrag ist der Moderator, der Journalist Jewgeni Roschkow.
Wir haben es hier mit einer dramatischen Aufarbeitung der russischen Geschichte von der Zeit Gorbatschows bis zur Gegenwart zu tun, die keinen Zweifel an der Verantwortung Gorbatschows für die Implosion der Wirtschaft und den Zusammenbruch der Sowjetunion, keinen Zweifel an Jelzins verräterischem Ausverkauf russischer Interessen an die USA und der Verarmung der breiten Bevölkerung während seiner Jahre der Misswirtschaft lässt.
Es gibt eine Reihe von kurzen Szenen, die erwähnenswert sind.
Eine davon stammt von Wladimir Bortko, einem der besten Filmregisseure Russlands, der vor allem für seine 2002 entstandene Inszenierung von Dostojewkis Idiot in 10 Episoden für das Fernsehen bekannt ist. Drei Jahre später inszenierte er die bisher beste Verfilmung von Bulgakows Meister und Margarita, ebenfalls in Episoden. Ich sage dies, um deutlich zu machen, dass Bortko eine der ernsthaftesten kreativen Persönlichkeiten des 21. Jahrhunderts in Russland ist und zu Sjuganow steht.
Bortko ist Mitglied der Kommunistischen Partei und saß von 2011 bis 2016 in der Staatsduma.
Eine weitere prominente persönliche Referenz für Sjuganow ist der erfolgreiche Schriftsteller und politische Aktivist Alexander Prochanow, der einst den Kommunisten nahe stand, obwohl er nie in die Partei eingetreten ist und heute der ultranationalistischen harten Rechten der russischen Politik angehört. Wie man so schön sagt: Die Politik ist ein seltsames Gespann!
Die dritte Szene stammt von einem Enkel Sjuganows, der über seine Erfahrungen mit seinem Großvater während seiner Kindheit und über Sjuganow, den Familienvater im Gegensatz zum strengen Kämpfer als öffentliche Figur, spricht.
In politischer Hinsicht werden die bedeutendsten Kommentare über Sjuganow jedoch vom Sprecher der Staatsduma Wjatscheslaw Wolodin abgegeben, dessen Würdigung uns nicht nur an die vielen Jahre erinnert, in denen er im Unterhaus feindselige Fragen von Sjuganow beantwortet hat, sondern auch an Sjuganows äußerst wichtige Rolle bei der Rettung der russischen Demokratie im Jahr 1996, über die wir gleich sprechen werden.
Dann gibt es noch ein kurzes Interview mit Außenminister Sergej Lawrow, der Sjuganow ebenfalls seinen Respekt für seine prinzipientreue Politik und die Verteidigung der nationalen Interessen zollt.
Natürlich werden solche Äußerungen von Vertretern der russischen Regierungspartei die westlichen Zyniker kaum überraschen, die behaupten, dass es unter den Dumaparteien keine wirkliche Opposition zur Partei "Einiges Russland" gebe, und stattdessen auf Verbreiter von Subversion und bewaffnetem Aufstand wie Alexej Nawalny als die wahre Stimme des Volkes verweisen. Doch schenken Sie ihnen keine Beachtung: Die westlichen Zyniker interessieren sich kein bisschen für Russland und wissen nichts über die Realitäten der russischen Politik. Außerdem würden sie wahrscheinlich die sehr wichtigen politischen Aussagen darüber verpassen, wie das offizielle Russland heute seine im Westen so gefeierten früheren Führer betrachtet, deren Verrat an der russischen Staatlichkeit und am Wohlergehen der Bevölkerung in Washington, London und Berlin stillschweigend übersehen wurden.
In der Tat zielt dieser Film direkt auf Michail Gorbatschow und insbesondere auf Boris Jelzin ab, während er auch die in Washington so beliebten Helden der liberalen Bewegung Russlands wie den Führer von Jabloko, Grigor Jawlinski, und den Wirtschaftswissenschaftler Jegor Gaidar von der Partei der Demokratischen Wahl, der kurzzeitig Jelzins Premierminister war und die Zerstörung dessen, was von der russischen Wirtschaft übrig geblieben war, durch seinen von den Amerikanern gesteuerten Übergang von der Plan- zur freien Marktwirtschaft in Gang setzte, in ein wenig schmeichelhaftes Licht rückt.
Wir sehen einen Filmausschnitt, in dem der betrunkene Jelzin während des Wahlkampfes 1996 wild auf der Bühne tanzt. Wie wir wissen, erlitt er kurz darauf einen Herzinfarkt, der ihn beinahe aus dem politischen Leben gerissen hätte. Wir sehen Jelzins Erklärung vor der gemeinsamen Sitzung des Kongresses während seines Besuchs in Washington: "Gott segne Amerika". Aus heutiger Sicht würde diese Bemerkung ausreichen, um Jelzin in Russland von jedem Sockel zu stürzen.
Das Kernstück des Films ist jedoch die Erörterung der Wahlergebnisse im Präsidentschaftswahlkampf von 1996, die Sjuganow laut Umfragen einen deutlichen Sieg bescherten, ihn aber nach der offiziellen Auszählung weit hinter Boris Nikolajewitsch zurückließen. Würde Sjuganow das offizielle Ergebnis anprangern? Würde er sein Volk auf die Straße rufen, um gegen den Betrug zu demonstrieren, der dem Land angetan wurde?
In diesem kritischen Moment gab es ein Telefongespräch zwischen Jelzin und Sjuganow, in dem Sjuganow seine Niederlage einräumte. Er tat dies nur aus einem einzigen Grund: um den Ausbruch eines Bürgerkriegs zu vermeiden, der sehr wahrscheinlich gewesen wäre, wenn er den Sieg, der ihm verwehrt wurde, weiterverfolgt hätte.
Allein für diesen Akt des Patriotismus zollt das heutige offizielle Russland dem Führer der Kommunistischen Partei zu Recht Respekt. Es ist auch eine Rüge für all jene im Putin-hassenden Westen, die darauf bestehen, dass Wladimir Wladimirowitsch das freie und demokratische Russland der 1990er Jahre zerstört habe.
*****
Dieser Film tut das, was alle derartigen Hommagen an führende Persönlichkeiten regelmäßig tun: Er führt uns zurück in das Haus der Familie Sjuganow in der Region Orlow, wo Gennadi Andrejewitsch auf das Fenster des Holzrahmenhauses zeigt, hinter dem sich sein Schlafzimmer befand. Ein Nachbar aus jener Zeit erhält das Mikrofon, um über die Familie Sjuganow zu sprechen. Wir erfahren, wie seine Mutter, die Lehrerin war, ihn durch die Grundschulzeit brachte. Wir verfolgen seinen Aufstieg in der Kommunistischen Partei bis zu seiner Ernennung zum Leiter der Region Moskau durch Juri Andropow, einem der beiden alten und kranken KPdSU-Führer beim Übergang von Breschnew zu Gorbatschow. Diese Position rückte ihn in den Mittelpunkt der nationalen Politik, von der er sich nie wieder abwandte.
Natürlich liegt die Bedeutung dieses Films nicht in diesen nostalgischen Momenten, sondern in der Schilderung des politischen Umfelds, in dem sich Sjuganow wiederfand, nachdem Gorbatschows ungeschicktes Vorgehen bei den politischen und wirtschaftlichen Reformen im Sommer 1991 zum Putsch der Parteitreuen und dem anschließenden Verbot der Partei geführt hatte. Die Wiederauferstehung der Partei unter seiner Führung stellte ihre Glaubwürdigkeit im demokratischen Russland als echte Opposition im Parlament gegenüber dem despotischen, per Dekret regierenden Jelzin-Regime wieder her.
Ich empfehle diesen Film sehr. Er ist derzeit nur auf Russisch erhältlich, wird aber sicher in den nächsten Tagen mit englischer Sprachausgabe oder Untertiteln neu aufgelegt.
Quelle: https://gilbertdoctorow.com/
Mit freundlicher Genehmigung von Gilbert Doctorow
Die Übersetzung besorgte Andreas Mylaeus
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