Skip to main content

Die Kraft vorangehender Empathie  – Auswirkungen positiver und negativer Erwartungshaltungen auf die Entwicklung der Kinder

04. Dezember 2013

Die Kraft vorangehender Empathie   – Auswirkungen positiver und negativer Erwartungshaltungen auf die Entwicklung der Kinder

von Corinna Schmied, Psychologin und schulische Heilpädagogin, und Renate Caesar, Gymnasiallehrerin und Diplom-Pädagogin

Lehrer, Eltern oder andere Menschen aus dem Umfeld eines Kindes treten oft mit Vorannahmen, Theorien oder Überzeugungen an das Kind heran. Jede Erwartungshaltung gegenüber dem Kind, ob bewusst oder unbewusst, hat Folgen für dessen weitere Entwicklung, die in negativer oder in positiver Weise zum Tragen kommen können. Darin liegt eine grosse Verantwortung und zugleich eine grosse Chance.

Der «Raum, in den sich die jungen Menschen hineinentwickeln können»

Jeder, der mit Kindern und Jugendlichen zu tun hat, weiss aus eigener Erfahrung und aus der Begegnung mit anderen, dass Pädagogen immer wieder gewisse subjektiv geprägte Vorannahmen an Kinder herantragen und sich auf Grund verschiedener Eindrücke, Beobachtungen und Begegnungen vorschnell ein Bild von der Persönlichkeit und der Leistungsfähigkeit eines Kindes, seinen Schwächen und seinen Stärken machen. Oft geschieht dieser Prozess auch unbewusst.

Joachim Bauer, Psychotherapeut und Medizinprofessor, greift in seinem Buch «Lob der Schule»1 dieses Problem auf und weist mit seinen Ausführungen auf die grosse Verantwortung hin, die bei jeder Begegnung mit einem jungen Menschen in den Händen der Pädagogen liegt:

«Mit seinen Visionen und Vorstellungen über das Entwicklungspotential eröffnet die Lehrkraft Heranwachsenden den Raum, in den sie sich hineinentwickeln können.»

(S. 85)

«An der Art und Weise, wie sie von ihren Eltern und Lehrern wahrgenommen werden, erkennen Kinder und Jugendliche nicht nur, wer sie selbst sind, sondern vor allem auch, wer sie sein könnten, das heisst, worin ihre Potentiale und Entwicklungsmöglichkeiten bestehen.»

(S. 26f)

«Deshalb suchen Kinder und Jugendliche in dem Bild, das sich Eltern und Lehrkräfte von ihnen machen, nach einer Auskunft darüber, was sie werden (könnten), was sie sich zutrauen dürfen, worin ihre Potentiale und Entwicklungsmöglichkeiten liegen.

Dieser Suchprozess läuft im Kind und im Jugendlichen unbewusst ab, und doch ist er, wenn es um Erziehung und Bildung geht, einer der wichtigsten Vorgänge überhaupt. Mittels der Art, wie wir den Heranwachsenden durch unser Reden und Verhalten Auskunft über sich selbst geben, legen wir also einen ‹Korridor› an, der in die Zukunft weist und in dem sich   – bis zu einem gewissen Grad   – die Kraft einer sich selbst erfüllenden Prophezeiung entfalten kann.»

(S. 132)

Bauer spricht hier ein Phänomen an, auf das die Sozialpsychologie schon vor Jahrzehnten aufmerksam wurde.

«Pygmalion im Klassenzimmer»   – kleiner Exkurs in die Geschichte der Psychologie

Die psychologische Forschung beschäftigte sich bereits vor 50 Jahren mit dem Problem der Erwartungshaltungen und ihren Auswirkungen. Robert Rosenthal hatte damals den sogenannten Versuchsleiter-Erwartungseffekt, später als Rosenthal-Effekt bekannt geworden, erkannt und systematisch untersucht. Rosenthal hatte entdeckt, dass Versuchsleiter einer wissenschaftlichen Untersuchung den Versuchspersonen unbewusst durch verbale und nonverbale Signale ihre eigene Hypothese bezüglich des Verlaufs des Experiments übermitteln, d. h. sie bringen eine für die Versuchsperson wahrnehmbare Erwartungshaltung zum Ausdruck.

Diese Erwartungshaltung führt zur «Self-fulfilling Prophecy» («Selbsterfüllende Prophezeiung»): Die Versuchspersonen verhalten sich tatsächlich so wie erwartet   – eine Annahme, ein Vorurteil, eine Vorhersage, ein Gerücht oder eine Erwartung kann also selber zur Ursache dafür werden, dass sie eintrifft und sich bewahrheitet.

Wegweisend wurde das klassische Experiment von Robert Rosenthal (1965),2 welches unter dem Namen «Pygmalion im Klassenzimmer» Berühmtheit erlangte. Rosenthal und Leonore Jacobson hatten damals ein Schulexperiment an zwei amerikanischen Grundschulen durchgeführt, um die Auswirkungen der Erwartungshaltungen von Lehrern auf ihre Schüler zu untersuchen. Mit ihrem Experiment konnten sie nachweisen, dass die Vorannahmen der Lehrer die Leistungen ihrer Schüler signifikant beeinflussen: 45 Prozent der (im Rahmen des Experiments willkürlich, d. h. nach dem Zufallsprinzip ausgewählten) Schüler, denen   – gegenüber den Lehrern   – eine positive intellektuelle Entwicklung prognostiziert worden war, waren im Laufe eines Jahres tatsächlich aufgeblüht und hatten ihren Intelligenzquotienten und ihre Schulnoten steigern können, einige von ihnen sogar wesentlich.

Eine positive Erwartungshaltung des Lehrers gegenüber dem Kind wirkt sich also unter bestimmten Bedingungen (diese wurden in vielen nachfolgenden Untersuchungen noch genau definiert) so aus, dass sich die Erwartung im Sinne einer sich selbst erfüllenden Prophezeiung bestätigt.

Problematisch für die Entwicklung der Kinder wirkt es sich aus, wenn man mit negativen Erwartungen an das Kind herantritt, denn auch im umgekehrten Fall zeigen Erwartungshaltungen Wirkung.

Negative Erwartungshaltungen und problematische Diagnosen in der Schule

Lehrer machen häufig die Erfahrung, dass Eltern, meist unbewusst, Eindrücke aus ihrer eigenen Geschichte auf ihr Kind übertragen. Äusserungen von Müttern wie folgende: «Ich war selbst Legasthenikerin, ich weiss, wovon ich rede», hören Lehrer im Schulalltag vielmals. Diese Mutter geht ganz selbstverständlich davon aus, dass ihre Tocher eine sogenannte Legasthenikerin ist, da man ihr selber als Kind diese Diagnose gestellt hatte. Sie belastet ihr Kind mit ihrer eigenen Unsicherheit, ob Rechtschreibung wirklich lernbar ist.

Schon bevor ihre Tochter in die Schule kam, hatte sie erwartet, dass sie später einmal Probleme mit der Rechtschreibung haben würde. Ihre Tochter hat diese Unsicherheit von Anfang an gespürt   – das fehlende Zutrauen ihrer Mutter und deren negative Erwartungshaltung haben sich so ausgewirkt, dass sie bereits in der ersten Klasse eine starke Unsicherheit im Schreiben hatte, und die Angst vor Misserfolgen begleitete ihr Lernen. Heute sagt sie: «Ich bin eben Legasthenikerin», was soviel heisst wie:

«Ich kann nichts dafür, dass ich Probleme mit der Rechtschreibung habe, weil ich auf eine Art krank bin oder bei mir im Kopf was nicht ganz stimmt. Ich kann das auch nicht lernen, es ist einfach so, ich bin eben anders.»

Zweifeln Eltern an den schulischen Fähigkeiten ihres Kindes, übertragen sie die Zweifel auf ihr Kind, und es wird an diesem Rucksack im Leben schwer zu tragen haben: Unsicherheit, Mutlosigkeit, fehlender Glaube an die eigene Lernfähigkeit und an sich selber werden es begleiten. Umgekehrt können Eltern ihrem Kind aber auch «Flügel verleihen», wenn sie an sein Entwicklungspotential glauben und wenn sie ihr Kind die Freude, die sie für es und für seine kleinen Lernschritte empfinden, spüren lassen.

Auch Lehrer machen sich manchmal vorschnell ein Bild von ihrem Schüler oder reichen das Kind dem nächsten Lehrer mit unbedachten Etikettierungen weiter: «Da stösst sie halt an ihre Grenzen», «er hat einfach nicht mehr Potential», «bei der hat es keinen Sinn, die kommt einfach aus ihren Ungenügenden nicht raus», «sie kann einfach nicht Kopfrechnen», «sein Bruder war auch schon so», «er ist halt wirklich schwach», «da muss man sie halt entlasten, dieses Lernziel wird sie nie erreichen» usw.

Wie schnell wird mit solchen Äusserungen eine Voreingenommenheit, eine Erwartung festgelegt, die dem Kind die Chance zur Veränderung nimmt, weil man ihm als Folge einer falschen negativen Vorannahme zu wenig abverlangt und zu wenig zutraut, weil man sein Augenmerk nicht sorgsam auf die kleinen Entwicklungsschritte legt und sie vielleicht nicht einmal bemerkt, weil man ja nicht an seine Entwicklung glaubt. Wie schnell ist ein solches Kind in die sonderpädagogische Ecke gedrängt.

Sehr schwerwiegend wird das Problem der falschen Erwartungen heute infolge des leichtfertigen und inflationären Umgangs mit psychiatrischen, biologistischen Diagnosen wie ADHS (Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung), Autismus, Asperger Syndrom, Lernbehinderung, Hochbegabung, Dyskalkulie, Legasthenie, Mutismus, leichte geistige Behinderung, Lernschwäche u. a. ADHS wird häufig Kindern, die unaufmerksam, zerstreut, vergesslich und zum Teil auch hyperaktiv und impulsiv sind, diagnostiziert, was für die weitere Entwicklung des Kindes verheerend sein kann. «Ich habe eben ADHS, wissen Sie …», antworten heute Kinder, wenn man von ihnen mehr Ordnung in ihren Schulsachen verlangt oder wenn man sie nach den vergessenen Hausaufgaben fragt,

«… ich kann halt nicht anders».

Die «Neue Zürcher Zeitung» vom 19.8.2010 veröffentlichte eine kurze Meldung zum Problem der falschen Theorien, auf deren Hintergrund Pädagogen, Psychologen und Ärzte ihre Beobachtungen zuordnen: «Viele falsche ADHS-Diagnosen» lautete der Titel. Der Leser erfährt, dass in den USA gemäss einer Untersuchung etwa eine Million Kinder leben, denen, meist auf Veranlassung der Erzieher, fälschlicherweise eine ADHS-Diagnose gestellt worden ist (mit allen Folgen für das Kind!). Man fand heraus, dass bei denjenigen Kindergartenkindern, die in ihrem Jahrgang die jüngsten sind, 60 Prozent häufiger eine ADHS-Diagnose gestellt wird   – bei den Schulkindern sogar doppelt so häufig   – als bei den ältesten Kindern ihres Jahrgangs.

Das bedeutet, dass es sich bei den von den Erziehern beobachteten Auffälligkeiten schlicht und einfach um die ihrem Alter und damit einhergehendem Entwicklungsstand entsprechende emotionale Unreife der jüngeren Kinder handelt   – und nicht, wie auf Grund von falschen Annahmen interpretiert wurde, um eine ADHS-Symptomatik! Jede Kindergärtnerin bei uns weiss, dass es bei der Betrachtung des Entwicklungsstandes eines Kindes gerade im Kindergartenalter sehr viel ausmacht, ob es ein paar Monate älter oder jünger ist.

Auch in unseren Schulen finden wir ähnliche Vorgänge. Viele Lehrer ziehen heute bei Verhaltensauffälligkeiten ihrer Schüler mit einer immer wieder erstaunlichen Gewiss­heit den Schluss, das Kind «habe ADHS». Tritt man mit einer ungerechtfertigten Annahme täglich an ein Kind heran, besteht die Gefahr, dass man aus dem Kind tatsächlich einen Problemfall macht.

«Mangel an Mut bedeutet Unterentwicklung»

Der Individualpsychologe Alfred Adler, der im ersten Drittel des vergangenen Jahrhunderts lehrte und dessen pädagogische Grundsätze, auch wenn sie nahezu in Vergessenheit geraten sind, heute noch Gültigkeit haben, war von einem unerschütterlichen Glauben an die Entwicklungsfähigkeit jeden Kindes geprägt. Er empfahl den Erziehern als beste Unterstützung für die Entwicklung des Kindes

«Vertrauen in seine eigene Kraft». «[…] das Selbstvertrauen des Kindes, sein persönlicher Mut [sind] sein grösstes Glück. Mutige Kinder werden später ihr Schicksal nicht als von aussen kommend, sondern als aus eigener Stärke kommend, betrachten.»

(S. 72)3

Die Zeitung «Chicago Tribune» fasste unter dem Titel «Mut einflössen schafft Erfolg» einen von Adler gehaltenen Vortrag mit folgenden Worten zusammen:

«Kinder brauchen Optimismus. Schenken Sie dem Kind den Gedanken, dass es gut und noch zu viel mehr fähig ist, und in neun von zehn Fällen wird es tatsächlich zutreffen. Schärfen Sie ihm die Überzeugung ein, dass es alles falsch macht, dass andere Kinder ihm überlegen sind, dass seine kleinen Fehler riesige Misserfolge sind, und genau damit werden Sie in ihm die Saat legen, genau das zu werden   – ein Versager. […] Nur der Mut ist in der Lage, alle potentiellen Fähigkeiten und Talente des Kindes zu entwickeln: Mangel an Mut bedeutet Unterentwicklung.»

(S. 224)

Lehrer können den Eltern dabei helfen, sich dieser Zusammenhänge bewusst zu werden, und können sich unter Kollegen gegenseitig auf problematische Annahmen und Erwartungshaltungen gegenüber ihren Schülern aufmerksam machen. Sich selber können sie wach und ehrlich bei ihrer täglichen Arbeit mit den Kindern und Jugendlichen auf die Finger schauen und darauf achten, mit eigenen Interpretationen sorgfältig, mit Bedacht und Vorsicht umzugehen. Damit können sie den Schülern viele Steine, manchmal auch Felsen, aus dem Weg räumen.

Wissen um die Entwicklungsfähigkeit jedes Kindes und Offenheit für Veränderung

Beginnt man mit einem Kind zu lernen und ist überzeugt von der Lernfähigkeit dieses Kindes, spürt das Kind das Zutrauen des Lehrers und beginnt schon mutiger zu lernen. Beim einen braucht es mehr, beim andern weniger, beim einen geht es etwas schneller, beim andern langsamer. Wichtig ist es, immer eine offene Türe und ein klares Ziel vor Augen zu haben, durch die man das Kind hindurch und auf das man das Kind hinführen möchte. Hinter dieser Türe wartet bereits die nächste offene Türe, die zu durchschreiten weitere Lernschritte erfordert. Die Türen sollte man nie zufallen, das Ziel nie aus den Augen lassen, denn nach jedem Lernschritt ist auch ein weiterer wieder möglich!

Diese Lernschritte können kleiner oder grösser sein, je nachdem, was man dem Kind zumutet. Dabei sollte man darauf achten, wachsam jeden der Schritte wahrzunehmen, die das Kind macht, es nicht ins Leere laufen zu lassen, denn mit der Kenntnisnahme eines jeden Schrittes durch seinen Lehrer spürt das Kind etwas mehr Boden unter den Füssen und wächst wieder ein Stück über sich selbst hinaus.

Der Optimismus, die Geduld, die Beharrlichkeit und die Zuversicht des Lehrers und seine Freude am Kind und seinen Lernschritten zahlen sich immer aus. So kann man immer wieder Erstaunliches, Überraschendes, Erfreuliches, Berührendes erleben: Schüler, die als lernschwach, als unsicher, als nervös gelten, die problematische Diagnosen haben, die ihnen eine wenig rosige Zukunft versprechen, beginnen sich im Klassengeschehen mehr einzubringen, zu fragen, trauen sich plötzlich, vor der Klasse eine Rechenaufgabe zu lösen, sich zu exponieren trotz des Risikos, es könnte auch falsch sein, finden Anschluss unter den Gleichaltrigen und beginnen, sich unter Kollegen natürlicher, selbstsicherer zu bewegen, finden auch dort ihren Platz, beginnen, sich für das Lernen, für Themen, die unsere Welt bewegen, zu interessieren, lesen nach, arbeiten aus Interesse für die Sache und mit einem Ziel vor Augen, ja, schaffen den Übertritt in die Regelklasse, in die Sekundarschule, sogar ins Gymnasium, oder finden eine Lehrstelle und machen einen hervorragenden Lehrabschluss in einem Beruf, der ihnen ein Leben lang Freude machen wird.

Ein Lehrer kann Weichen stellen auf dem Lebensweg der Kinder, die durch seine Hände gehen. Er kann Kinder, wenn er das ihnen innewohnende Potenzial sucht, erahnt, erkennt und zum Vorschein lockt, auf den geraden, den direkten Weg führen, weg von Umwegen und Schlenkern, die das Kind Kraft, Enttäuschungen, Energie, Jahre und Lebensfreude kosten und oftmals irgendwo ins «Dickicht» oder in eine Sackgasse führen. «Herr M. hat mir das Rechnen beigebracht; seitdem ich bei ihm war, kann ich rechnen», sagt eine Viertklässlerin, die immer der Meinung war «Rechnen kann ich nicht». Oder «Herr T. hat mich gross gemacht», tönt es aus dem Mund eines ehemaligen Einschulungsklässlers, der heute die Sekundarschule besucht, einige Jahre später, «er hat einen Mann aus mir gemacht.» «Zum Glück haben Sie ihn von Anfang an gefordert und an ihn geglaubt, sonst wäre er heute nie in der Sekundarschule», berichtet eine Mutter Jahre später. «Dass ich jetzt so viele Freunde habe, hätte ich nie gedacht. Ich hoffe, dass wir uns nie trennen», meint eine ehemals scheue und einsame Drittklässlerin, die immer als Eigenbrödlerin gegolten hatte. «Er hat mir geholfen, meinen Weg zu finden», sagt ein Schüler über seinen Lehrer.

Eine Mutter berichtet über ihr Kind, das grosse Schwierigkeiten beim Schuleintritt hatte:

«Er ist jetzt in die Sekundarschule übergetreten, er weiss jetzt selber, dass es wichtig ist zu lernen und dass er es für sich macht.»

Jedes Kind hat das Recht auf seine eigene Entwicklung und volle Entfaltung seines inneren Potenzials. Belästigen wir es nicht und ersticken wir seine Fähigkeiten nicht mit unseren eigenen Zweifeln und falschen Annahmen und Erwartungen!

Lehrer als «zweite Chance»

Mit dem oben vorgezeichneten Weg geben Lehrer den Schülern die Chance, ohne den Ballast der Zweifel und des mangelnden Zutrauens von Seite ihrer Bezugspersonen und Vorbilder ihren Weg zu gehen und Spielraum für ihre Entwicklung zu bekommen:

«Durch die Beziehung zu Lehrern oder Lehrerinnen lernen Kinder und Jugendliche oft eine neue, andere Art kennen, die Welt und das Leben zu sehen und sich den Herausforderungen zu stellen. Insofern können Lehrerpersönlichkeiten für sie eine ‹zweite Chance› sein. Lehrerinnen und Lehrer sollten sich der Verantwortung bewusst sein, die ihnen daraus erwächst.»

(Joachim Bauer: «Lob der Schule», S. 137)

  1. Joachim Bauer. Lob der Schule. Perspektiven für Schüler, Lehrer und Eltern, 2007
  2. vgl. Frey, Dieter und Greif, Siegfried (Hrsg.). ­Sozialpsychologie. Ein Handbuch in Schlüsselbegriffen, 1983. Und: http://de.wikipedia.org/wiki/­Rosenthal-Effekt
  3. Edward Hoffman. Alfred Adler. Ein Leben für die Individualpsychologie, 1997.

Quelle:
http://www.zeit-fragen.ch/index.php?id=1649

2013  © Zeit-Fragen. Alle Rechte reserviert.

Lob der Schule

Lob der Schule

hoffmann Adler

Hoffmann Adler

Beiträge zu Alfred Adler und Friedrich Liebling

Weitere Beiträge in dieser Kategorie