Friedensnobelpreiskomitee macht mit beim neuen Kalten Krieg
- Preisverleihung 2021 wirft viele Fragen auf
- von Karl-Jürgen Müller
- Genau 10 Jahre ist es her, dass der 2019 verstorbene ehemalige Richter am deutschen Bundesverwaltungsgericht Dieter Deiseroth, der im Ehrenamt wissenschaftlicher Beirat der internationalen Juristenvereinigung IALANA (International Association of Lawyers against Nuclear Arms) sowie der IPPNW (Internationale Ärzte zur Verhütung des Atomkrieges – Ärzte in sozialer Verantwortung e. V.) war, in einem Beitrag für die deutsche Zeitschrift Blätter für deutsche und internationale Politik (10/2011)1 die Kritik des norwegischen Juristen Fredrik S. Heffermehl an der Vergabe verschiedener Friedensnobelpreise zusammenfasste. Heffermehl, der auch in Zeit-Fragen zu Wort gekommen ist,2 hatte 2008 in erster Auflage sein mittlerweile in mehrere Sprachen übersetztes Buch «The Nobel Peace Prize. What Nobel Really Wanted» veröffentlicht. Dort hatte Heffermehl dargelegt, dass das aus Politikern zusammengesetzte norwegische Nobelpreiskomitee fortlaufend die im Testament Alfred Nobels aus dem Jahr 1895 festgelegten Vergabekriterien für den Friedensnobelpreis missachtet.