„Energiewende“ und Machtstrukturen
von Volker Bräutigam
„Kann Sigmar Gabriel Energiewende?“ fragte die Wirtschaftswoche im Dezember. Die taz kürte ihn gleich zum „Mr. Energiewende“, noch ehe er den ersten Pups in seinen neuen Bürosessel drücken konnte.
Fortgeschrittene Indoktrination:
von Ulla Wesseler*
Nahezu unbemerkt von der Öffentlichkeit hat es in den Kindergärten der Republik in den letzten Jahren gravierende Veränderungen in der Erziehung gegeben. Zuerst waren es die Hochschulen (Prozess von Bologna), dann die Schulen (selbstständige Schulen) und zuletzt die Kindergärten, die unter den politischen Einfluss von Lobbyisten wie der Bertelsmann-Stiftung geraten sind. Eine erfahrene Erzieherin weiß näheres aus Erfahrung zu berichten. – Die Redaktion.
- Jens Wernicke
- 03.06.2015 TELEPOLIS

Matthias Burchardt
Matthias Burchardt ist Akademischer Rat am Institut für Bildungsphilosophie der Universität zu Köln sowie entschiedener Kritiker der Bildungsreformen im Namen von PISA und Bologna.
- http://www.heise.de/tp/artikel/44/44961/1.html
- 30.07.2014
- Kritik an den engen Verbindungen von Journalisten der sogenannten Qualitätsmedien zu transatlantischen Lobbyverbänden ist in Deutschland verboten. Das darf man nicht aufzeigen, auch nicht in einer Satiresendung.
Da versteht die Elite keinen Spass. Das Darstellen eines engen Netzwerks von Medienschaffenden mit Rüstungslobbyisten und Kriegshetzern wird gerichtlich zensiert. Man könnte ja auf den Gedanken kommen, es gibt keine unabhängige Presse in Deutschland.
Was ist passiert? Am 29. April kritisierten die Kabarettisten Max Uthoff und Claus von Wagner in der ZDF-Sendung "Die Anstalt" die Verbindungen deutscher Journalisten zu transatlantischen Lobbyverbänden. Darunter auch die Zeit-Journalisten Josef Joffe und Jochen Bittner. Diese haben dann eine Einstweilige Verfügung gegen die Sendung erwirkt und das ZDF hat das Video aus ihrer Mediathek gelöscht.
- von Renate Caesar, Dipl.-Pädagogin und Gymn.-Lehrerin
- Seit Jahren wehren sich Menschen in vielen europäischen Ländern gegen die immer stürmischer anrollenden Wellen von Schulreformen, die nicht jeweils notwendige Erneuerungen in Teilbereichen beabsichtigen, sondern tief in das jeweilige Bildungssystem eingreifen, um Strukturen, Inhalte, Ziele, mit einem Wort: einfach alles umzustürzen.
Beispiele sind der Lehrplan 21 in der Schweiz und die Bildungsreform 2015 in Baden-Württemberg. Der Widerstand, der sich formiert, wird nicht nur von Lehrern und Eltern getragen, sondern auch zunehmend von Wissenschaftlern, Historikern, Literatur- und Sprachwissenschaftlern und Lehrplanforschern. Was alle eint in ihrer Kritik, ist die Tatsache, dass die angestrebten – und zum Teil leider schon umgesetzten – Veränderungen keinerlei pädagogischen, didaktischen oder wissenschaftlichen Sinn ergeben.
Wie soll sich zum Beispiel das Lernen einer Fremdsprache verbessern, wenn das Sprachlernen, die «kommunikative Kompetenz», von der alle diese Reformen gern reden, in Hunderte von Einzelkompetenzen aufgeteilt ist, die der Schüler abarbeiten soll und den Lernerfolg dann in abzuhakenden Tests beweisen soll? (siehe Entwurf des Bildungsplans Englisch für die Förderstufe in Baden-Württemberg) Sprachlernen ist ja ein organisches Ganzes, der Schüler muss mit einem sprachkundigen Gegenüber zum Beispiel eine Frage hören, den Zusammenhang verstehen, die Bedeutung aufnehmen, passende Wörter suchen, antworten usw. Oder wie soll ein mündiger Staatsbürger heranwachsen, wenn er keinen systematisch aufbauenden Geschichtsunterricht mehr erhält, sondern nur noch beispielhaft «Machtverhältnisse», vielleicht in der Antike oder im Mittelalter «erkennen, verstehen und beurteilen» soll ohne solides Grundlagenwissen. (siehe Lehrplan 21 in der Schweiz)
Welchen Sinn haben Schulreformen?
Kurz gesagt: Eine Verbesserung schulischen Lernens durch diese Zerstückelung von Lernprozessen in Hunderte von Kompetenzen und Unterkompetenzen ohne solide aufbauende Inhalte kann niemand erkennen. Was für einen Sinn haben diese Reformen aber dann?
- http://www.zeit-fragen.ch/index.php?id=2042
- Von Volker Bräutigam
- Es heißt „Glyphosat“ und ist der weltweit meistverwendete „Unkraut“-Vernichter. Ein Breitband-Herbizid, das nur über die Blätter wirkt. Es tötet in der besprühten Pflanze ein Enzym, das sie für die Photosynthese braucht.
Sie kann dann Licht nicht mehr in Energie umwandeln und stirbt. Glyphosat steht seit Jahren im Verdacht, bei Mensch und Tier Krebs zu erregen und deren Hormonhaushalt zu beeinträchtigen. Studien zeigen Zusammenhänge mit der Entstehung maligner Melanome auf, auch daß Glyphosat den Schutz der mütterlichen Plazenta überwindet und das Hirnareal von Embryonen schädigt.
Das Herbizid kam vor einem Vierteljahrhundert zunächst in Nord- und Südamerika auf den Markt und wirkt tödlich auf die gesamte Flora – ausgenommen einige gentechnisch veränderte, landwirtschaftlich nutzbare und deshalb patentgeschützte Gewächse aus dem Labor des US-Chemieriesen Monsanto: Sojasorten, Mais, Raps, Zuckerrüben. Der Konzern hat das Glyphosat zwar nicht selbst erfunden, aber dessen chemische Formel gekauft und sie sich schon vor 45 Jahren patentieren lassen.
Nach Ablauf des Patentschutzes blieb Monsanto der führende Hersteller des Giftes. Seine maßgeschneidert genmanipulierten glyphosatresistenten Pflanzen verkauft der Konzern ebenfalls weltweit. Nur in der EU ist ihr Anbau (noch) nicht erlaubt. Aber als Futtermittel dürfen sie längst importiert werden. So gelangen Glyphosat und gentechnisch Verändertes eben auf kleinem Umweg in unsere Nahrungskette. Glyphosat an sich ist ohnehin in der EU wohlgelitten. Monsanto verkauft es erfolgreich als Spritzmittel unter dem Namen „Roundup“. Darüber hinaus ist es in mehr als 70 ähnlichen Erzeugnissen anderer Anbieter enthalten.
Fleischfresser-Politik
von Volker Bräutigam
Vier Jahre lang zierte Ilse Aigner, CSU, das Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz. Künftig will sie landespolitisch walten. Mit dieser Belastung müssen dann die Bayern fertig werden, und die gesamte Republik hat ebenfalls keinen Grund zum Fröhlichsein.
Heinemann zum Krieg
Die Rede von Bundespräsident Joachim Gauck auf der Münchner Sicherheitskonferenz 2014 schlägt weiterhin hohe Wellen.
Einer seiner Vorgänger als Bundespräsident hielt eine vielbeachtete Rede, die in weiten Teilen konträr zur Rede des aktuellen Bundespräsidenten steht – und nichts von ihrer Aktualität eingebüßt hat
Gustav Heinemann: "Meine Damen und Herren, ich trete das Amt in einer Zeit an, in der die Welt in höchsten Widersprüchlichkeiten lebt. Der Mensch ist im Begriff, den Mond zu betreten, und hat doch immer noch diese Erde aus Krieg und Hunger und Unrecht nicht herausgeführt.
Politik und Industrie im Taumel der Kriegsspiele.
Von SABINE SCHIFFER, 6. Dezember 2008:
Eltern und Pädagogen müssen heute ganz schön fit sein – auch am PC –, um nicht den Einflüsterungen der (Computer-)Industrie zu erliegen. Wirtschaft und Politik sind eine unheilige Allianz zur Propagierung von virtuellen Spielen eingegangen, die Kindern massiven Schaden zufügen. Die Weihnachtskampagne wirbt mit den üblichen Slogans von „Bildungschancen“ und „gemeinsamem Familienvergnügen“. Bewiesen ist nur das Gegenteil: Bildschirmmedien reduzieren die Erfahrungswelt der Kinder, fördern Vereinzelung und erschweren den Erwerb von Kompetenzen wie Sprechen, Lesen und Schreiben.
Eva Herman – 10.03.2011
Der renommierte Kinder- und Jugendpsychologe Wolfgang Bergmann ist lebensgefährlich erkrankt. Bergmann hatte sein Leben lang für die Liebe zwischen Eltern und Kind plädiert. Er gilt als ausgewiesener Gegner der frühkindlichen Fremdbetreuung. Auf dem Sterbelager wendet er sich jetzt noch einmal an die Menschen im Land.
- Von Dr. Ariet Güttinger
- Fragt man Kinder in der Stadt oder in der Agglomeration, woher denn die Milch, das Jogurth oder der Käse kommen, erhält man nicht selten die Antwort: „Vom Lade“. Dass da noch eine Kuh mit Bauernhof dazugehört, bringt solche Kinder dann zum Staunen. Aber – Hand auf’s Herz – fehlt nicht auch uns Erwachsenen oft ein vertieftes Nachdenken über die Herkunft unserer Lebensmittel? Volle Gestelle in den Läden mit Lebensmitteln von bester Qualität sind so selbstverständlich, dass wir das Gefühl haben, es wird bis in alle Ewigkeit so bleiben.
Hinter vollen Gestellen steht aber eine grosse Arbeit: Unzählige fleissige Hände in bäuerlichen Familienbetrieben sorgen dafür, dass wir jeden Tag wertvolle, gesunde einheimische Lebensmittel auf unserem Tisch haben. Das dem so ist, hat damit zu tun, dass wir das in der Schweiz so wollen. Das steht in der Bundesverfassung im Artikel 104 zur Landwirtschaft: „Der Bund sorgt dafür, dass die Landwirtschaft (...) einen wesentlichen Beitrag leistet zur
- sicheren Versorgung der Bevölkerung;
- Erhaltung der natürlichen Lebensgrundlagen und zur Pflege der Kulturlandschaft;
- dezentralen Besiedelung des Landes.“
Bäuerliche Familienbetriebe ermöglichen uns Städtern auch eine intakte, schöne Landschaft und Natur, in der man sich in seiner Freizeit so gut erholt. Selbstverständlich hat das auch seinen Preis: Direktzahlungen an die Landwirtschaft aus unseren Steuergeldern. Anders geht es nicht. Die Preise, die die Bauern von den Grossabnehmern für ihre wertvollen Erzeugnisse erhalten, sind kaum mehr kostendeckend. Das Geschäft machen die nachgelagerten Betriebe und nicht die Bauern. Viele Familienbetriebe sind heute – existentiell - darauf angewiesen, dass der Bauer oder die Bäuerin noch einem Nebenberuf nachgeht.
Nur so lässt sich der Fortbestand ihres Betriebes sichern. Eine Familienarbeitskraft in der Schweizer Landwirtschaft arbeitet 50 Stunden in der Woche und verdient durchschnittlich gerade einmal 48'000 Fr. im Jahr.
- Quelle:
Prof.Dr.Heinrich Wohlmeyer in: Zeit-Fragen Nr. 33 vom 22.10.2013.
Who owns You – Narrated by George Carlin*
"Who really controls America?"
„There’s a reason that education sucks, and it’s the same reason it will never ever ever be fixed. It’s never going to get any better, don’t look for it. Be happy with what you’ve got. Because the owners of this country don’t want that. I’m talking about the real owners now, the big, wealthy, business interests that control all things and make the big decisions."